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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Writings on the History of the
Anthroposophical Movement and Society
1902–1925
GA 37

11 October 1924

Translated by SteinerOnline Library

Posted Notice

To the members of the Anthroposophical Society

It seems that all kinds of rumors are being spread from certain quarters in connection with the current failure of my physical strength. It would have been a pleasant feeling for me if, on this occasion, the spreading of rumors had not found a place in anthroposophical circles. But since that does not seem to be the case, I am unfortunately obliged to say a few words about the present failure of my physical strength. Recently there have been many courses in very rapid succession. Finally, here in Dornach, a series of parallel courses that have led to me giving more than 60 lectures in a relatively short time. I was able to do all this quite well, without fear of failing strength, although I have been obliged to watch the measure of my strength for a long time. Through Dr. Wegman's devoted collaboration, it was always possible to calculate the forces for the courses.

However, when calculating the possible achievements, the demands that otherwise come from the members go beyond our strength. And such excessive demands could not be avoided, especially during the last September events. They finally overstrained my physical strength. I do not want to speak disparagingly about the demands in question. It is quite understandable that one or the other comes to me with his or her questions. But the bow has been stretched too far for once.

But for now I ask the members to take it as a twist of fate that I am deprived of my beloved lecturing activity for some time; I ask you to agree with me that I am in the very best care with Dr. Wegman, who has a loyal helper in Dr. Noll, and to counter rumours that only create bad blood.

To all the warmest thoughts
Rudolf Steiner

Aushang

An die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft

Es scheint, dass von gewissen Seiten allerlei Gerüchte verbreitet werden, die im Zusammenhange mit dem gegenwärtigen Versagen meiner physischen Körperkräfte stehen. Nun wäre es mir eine angenehme Empfindung gewesen, wenn gerade bei dieser Gelegenheit die Gerüchte-Bildung in anthr[oposophischen] Kreisen keine Stätte gefunden hätte. Nun da das aber nicht der Fall zu sein scheint, bin ich nun leider genötigt, ein paar Worte über das gegenwärtige Versagen meiner physischen Körperkräfte auszusprechen. Es waren in der letzten Zeit viele Kurse in sehr rascher Aufeinanderfolge. Zuletzt hier in Dornach eine Reihe von Parallelkursen, die dazu geführt haben, in verhältnismäßig kurzer Zeit über 60 Vorträge zu halten. Das alles konnte ich ganz gut machen, ich brauchte dabei nicht zu fürchten, dass die Kräfte versagen, trotzdem ich seit lange genötigt war, auf das Maß dieser Kräfte zu achten. Durch die aufopferungsvolle Mitarbeit Frau Dr. Wegmans war die Berechnung der Kräfte für die Kurse immer möglich.

Allein, wenn man so die möglichen Leistungen berechnet, dann gehen Anforderungen, die sonst aus den Mitgliederkreisen kommen, eben über die Kräfte. Und solche zu weit gehende Anforderungen konnten gerade während der letzten Septemberveranstaltungen nicht ferngehalten werden. Sie haben zuletzt meine physischen Kräfte überspannt. Ich möchte damit gar nicht abfällig über die betreffenden Anforderungen sprechen. Es ist durchaus begreiflich, dass der oder jener mit seinen Fragen zu mir kommt. Allein, einmal ist eben der Bogen zu stark gespannt worden.

Für jetzt aber bitte ich die Mitglieder, dies als eine Schicksalsfügung zu nehmen, dass ich der auch mir so lieben Vortragstätigkeit für einige Zeit entzogen bin; ich bitte, mit mir der Ansicht zu sein, dass ich durch Frau Dr. Wegman in der allerbesten Pflege bin - die in Dr. Noll einen treuen Helfer hat —, und Gerüchten, die nur böses Blut machen, entgegenzutreten.

An alle die allerherzlichen Gedanken
Rudolf Steiner