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The Rudolf Steiner Archive

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Truth-Wrought Words
GA 40

Sayings for Teaching at the Waldorf School

Educating youth
Means today is tomorrow
Means spirit in matter
Means in earthly life
Cultivating the spirit.

1920

My thoughts fly to school
There my body is formed
For right activity
There my soul is educated
For right vitality
There my spirit is awakened
To true humanity.

July 1920


Morning verse for the four lower classes

Dear light of the sun,
It brightens my day;
The power of the soul,
It gives strength to the limbs;

In the radiance of the sun's light
I worship, O God
The human power that you
Have so kindly planted
In my soul,
So that I can be industrious
And eager to learn.

From you comes light and strength,
To you flow love and thanks.

September 1919


Morning verse for the upper classes

I look into the world,
In which the sun shines,
In which the stars sparkle;
In which the stones lie,
The plants grow alive,
The animals live with feeling,
In which man is animated,
Gives dwelling to the spirit;
I look into the soul,
Which lives within me.

The spirit of God weaves
In the light of the sun and the soul
In the space of the world, out there
In the depths of the soul, inside. —

To you, O Spirit of God
I turn in supplication,
That strength and blessing may grow
Within me for learning and working.

September 1919


The sun shines brightly on the beings of the earth,
The spirit sun shines upon human souls,
Earth beings hunger for the light of the sun,
Human souls thirst for the spirit sun,
And the light of the sun nourishes earth beings,
And the spirit sun quenches human souls.

Draft of a first verse for classical language teaching, unfinished,
June 1922


Whoever understands the meaning of language,
The world reveals itself
In images;

Whoever hears the soul of language,
The world opens up
As a being;

Whoever experiences the spirit of language,
The world gifts them
With the power of wisdom;

Whoever can love language,
It grants them
Its own power.

So I will turn my heart and mind
Towards the spirit and soul
Of the word;

And in my love
For it, I will
First feel myself completely.

Introductory verse for Greek and Latin lessons at the Free Waldorf School,
November 1922


The roots germinate in the earth at night
The leaves sprout through the power of the air
The fruits ripen through the power of the sun

So the soul germinates in the shrine of the heart
So the human spirit sprouts in the light of the world
So the human power ripens in God's light

And roots and leaves and the blessing of fruits
They sustain the earthly life of man
And soul and spirit and power move
They may rise up to God in thanksgiving.

Amen.

For the teachers of free Christian religious education
Christmas 1922


In the bright sunlight,
Which brings the power of the earth;
In the green plant life,
Which springs from the depths,
And also in the vastness of the worlds,
Which give shelter to the stars,
And in the human eye,
Where the powers of the senses weave:
There I sense God's power,
Which appears to me in spirit,
With which in the depths of my soul
My whole being unites;
That I myself may become spirit
As a human being in the substance of the earth.

At the beginning of the hours of free religious education at the Waldorf School,
1923


For the students of the 12th grade on their graduation

In the vastness of life's paths
May be reflected
What in the beloved home of youth
Like a seal
Of genuine humanity
Has been imprinted
On the heart.

In the depths of memory
May prove strong
What the soul was allowed to find
In circles of the heart
Through spiritual guidance,
In the powers
Of dear life training.

April 1924

Sprüche für den Unterricht in der Freien Waldorfschule

Die Jugend erziehen,
Heißt im Heute das Morgen,
Heißt im Stoffe den Geist,
Heißt im Erdeleben
Das Geistessein pflegen.

1920

Meine Gedanken fliegen zur Schule hin
Dort wird mein Körper gebildet
Zur rechten Tätigkeit
Dort wird meine Seele erzogen
Zur rechten Lebenskraft
Dort wird mein Geist erweckt
Zum rechten Menschenwesen.

Juli 1920


Morgenspruch für die vier unteren Klassen

Der Sonne liebes Licht,
Es hellet mir den Tag;
Der Seele Geistesmacht,
Sie gibt den Gliedern Kraft;

Im Sonnen-Lichtes-Glanz
Verehre ich, o Gott
Die Menschenkraft, die Du
In meine Seele mir
So gütig hast gepflanzt,
Daß ich kann arbeitsam
Und lernbegierig sein.

Von dir stammt Licht und Kraft,
Zu dir ström’ Lieb’ und Dank.

September 1919


Morgenspruch für die oberen Klassen

Ich schaue in die Welt,
In der die Sonne leuchtet,
In der die Sterne funkeln;
In der die Steine lagern,
Die Pflanzen lebend wachsen,
Die Tiere fühlend leben,
In der der Mensch beseelt,
Dem Geiste Wohnung gibt;
Ich schaue in die Seele,
Die mir im Innern lebet.

Der Gottesgeist, er webt
Im Sonn’- und Seelenlicht
Im Weltenraum, da draußen
In Seelentiefen, drinnen. —

Zu dir o Gottesgeist
Will ich bittend mich wenden,
Daß Kraft und Segen mir
Zum Lernen und zur Arbeit
In meinem Innern wachse. —

September 1919


Es leuchtet die Sonnenhelle den Erdenwesen,
Es strahlet die Geistessonne den Menschenseelen,
Die Erdenwesen, sie hungern nach Sonnenhelle,
Die Menschenseelen, sie dürsten nach Geistessonne,
Und Sonnenhelle, sie nähret die Erdenwesen,
Und Geistessonne, sie tränket die Menschenseelen.

Entwurf eines ersten Spruches für den altsprachlichen Unterricht, unvollendet,
Juni 1922


Wer der Sprache Sinn versteht,
Dem enthüllt die Welt
Im Bilde sich;

Wer der Sprache Seele hört,
Dem erschließt die Welt
Als Wesen sich;

Wer der Sprache Geist erlebt,
Den beschenkt die Welt
Mit Weisheitskraft;

Wer die Sprache lieben kann,
Dem verleiht sie selbst
Die eigne Macht.

So will ich Herz und Sinn
Nach Geist und Seele
Des Wortes wenden;

Und in der Liebe
Zu ihm mich selber
Erst ganz empfinden.

Einleitungsspruch für den Unterricht in Griechisch und Latein an der Freien Waldorfschule,
November 1922


Es keimen die Wurzeln in der Erde Nacht
Es sprossen die Blätter durch der Luft Gewalt
Es reifen die Früchte durch der Sonne Macht

So keimet die Seele in des Herzens Schrein
So sprosset des Menschen Geist im Licht der Welt
So reifet des Menschen Kraft in Gottes Schein

Und Wurzel und Blatt und der Früchtesegen
Sie halten des Menschen Erdenleben
Und Seele und Geist und Kraftbewegen
Sie mögen sich dankend zu Gott erheben.

Amen.

Für die Lehrer des freien christlichen Religionsunterrichts
Weihnachten 1922


Im hellen Sonnenlichte,
Das Kraft der Erde bringt;
Im grünen Pflanzenwesen,
Das aus den Tiefen dringt,
Und auch in Weltenweiten,
Die Sternen Wohnung geben,
Und in dem Menschenauge,
Wo Sinneskräfte weben:
Da ahn’ ich Gotteswalten,
Das mir im Geist erscheinet,
Mit dem in Seelengründen
Mein ganzes Sein sich einet;
Daß so selbst Geist ich werde
Als Mensch im Stoff der Erde.

Zum Beginn der Stunden des freien Religionsunterrichtes an der Waldorfschule,
1923


Für die Schüler der 12. Klasse zu ihrem Abschluss

In den Weiten der Lebenswege
Soll sich spiegeln,
Was im lieben Jugendhause
Wie das Siegel
Echten Menschenwesens
In das Herz
Sich geprägt.

In der Tiefe der Erinnerung
Soll sich stark erweisen,
Was die Seele durfte finden
In Herzenskreisen
Durch die Geistesführerschaft,
In den Kräften
Lieber Lebensschulung.

April 1924