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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Posthumous Essays and Fragments
1879-1924
GA 46

Memo 6923-6924, undated, 1921

Automated Translation

118. Anthroposophy and Science II

1.) Anthroposophy seeks to address the burning issues of human life from the spirit that has developed in modern times as a scientific one. It works in harmony with this spirit of science. Science itself denies this.

2.) Anthroposophy must come to results that begin where science would like to end; but it must also resort to types of research that are unusual in this science.

3.) The defining characteristic of this science is that it concludes at a certain stage of human development. It makes use of sensory observation and experimentation, and also of the combining mind. Through these, it sets up the processes of the sensory world in such a way that they can provide answers to questions. This results in either “limits to knowledge of nature” or “philosophical speculation”. Inwardly, “mysticism” or doubt.

4.) Anthroposophy aims to become aware of other abilities in humans and to consciously apply them. The research method is based on the development of such abilities.

5) It initially trains the ability to think. This is done by connecting with memory. One must have the courage to know oneself. Ideas that are manageable are brought into the center of consciousness. One can speak of an elasticity of the brain. As soon as one has managed to expand the boundaries of knowledge by changing one's self, one has arrived at the imagination. But one does not change what serves healthy life. In this way, one first arrives at the formative forces of the body. One no longer merely places the formative life into the organism, but into the external world.

6.) One thus arrives at the knowledge of the [effect of the] emotional world on man. It is lust that evokes mystical tendencies and fear that leads to limits of knowledge. Regulation of this life leads to the knowledge of a world quite independent of the body. Through this, one gets to know the world of spiritual beings. An inner knowledge of man is not possible without this. One comes to know the formation of the rhythmic system. It is knowledge through inspiration. The prenatal world and the one that leads beyond death.

7) The self-education of the will. This leads to the recognition of a second human being. This is the one that is built up from the environment and cannot intervene in the fixed organization. It is the human being who carries the soul through the gate of death.

8.) Sleep and waking. During waking, not only the powers of imagination are active in the body, but also those of inspiration and intuition. During sleep, inspiration and intuition must be limited to the metabolism and a part of the rhythmic system. They do not take hold of the head system.

9.) The experiences of the spiritual researcher: Regarding imagination: oppression. But only mentally. The healthy way of thinking counteracts it. Regarding inspiration: world suffering. It is in [breaks off]

118. Anthroposophie und Wissenschaft II

1.) Anthroposophie möchte aus dem Geiste heraus, der sich in der neueren Zeit als wissenschaftlicher entwickelt hat, die brennenden menschlichen Lebensfragen behandeln. Sie arbeitet nach dem Einklange mit diesem Wissenschaftsgeist. Die Wissenschaft selbst bestreitet ihr dieses.

2.) Anthroposophie muss zu Ergebnissen kommen, die da beginnen, wo die Wissenschaft enden möchte; aber sie muss auch zu Forschungsarten greifen, die in dieser Wissenschaft ungewohnt sind.

3.) Das Kennzeichnende dieser Wissenschaft ist, dass sie bei einer gewissen Entwicklungsstufe des Menschen abschließt. Sie bedient sich der Sinnesbeobachtung und des Experimentes und auch des kombinierenden Verstandes. Sie richtet gerade durch diesen die Vorgänge der Sinneswelt so ein, dass diese auf Fragen Antwort geben können. Dadurch entweder «Grenzen der Naturerkenntnis oder philosophische Spekulation». Nach innen «Mystik» oder Zweifel.

4.) Anthroposophie will sich noch anderer Fähigkeiten im Menschen bewusst werden und diese auch bewusst anwenden. Auf der Ausbildung solcher Fähigkeiten beruht die Forschungsmethode.

5.) Sie bildet zunächst das Denkvermögen aus. Es geschieht durch das Anknüpfen an die Erinnerung. Man muss den Mut zum Selbsterkennen haben. Vorstellungen, die überschaubar sind, werden in den Mittelpunkt des Bewusstseins gerückt. Man kann von einer Elastizität des Gehirns sprechen. Sobald man dazu gelangt, durch die Veränderung des eigenen Selbstes die Grenzen des Erkennens zu erweitern, ist man bei der Imagination angelangt. Aber man verändert nicht, was dem gesunden Leben dient. Man gelangt auf diese Art zunächst zu dem Bildekräfteleib. - Man versetzt nicht mehr das bildende Leben bloß in den Organismus, sondern in die Außenwelt.

6.) Man gelangt so zu der Erkenntnis der [Wirkung der] Gefühlswelt auf den Menschen. Es ist die Wollust, welche die mystischen Neigungen hervorruft, und die Furcht, welche zu Erkenntnisgrenzen führt. Regelung dieses Lebens führt zur Erkenntnis einer von dem Leibe ganz unabhängigen Welt. Dadurch lernt man die Welt geistiger Wesenheiten kennen. Eine Innenerkenntnis des Menschen ist ohne dieses nicht möglich. Man gelangt dazu, die Bildung des rhythmischen Systems kennenzulernen. Es ist die Erkenntnis durch Inspiration. Die vorgeburtliche Welt und diejenige, die über den Tod hinausführt.

7.) Das Selbsterziehen des Willens. Es führt dazu, einen zweiten Menschen zu erkennen. Denjenigen, der sich aufbaut aus der Umwelt und der nicht in die festgefügte Organisation eingreifen kann. Es ist der Mensch, der das Seelenwesen durch die Todespforte trägt.

8.) Schlaf und Wachen. Im Wachen sind nicht nur die Kräfte der Imagination am Leibe tätig, sondern auch die der Inspiration und Intuition. Im Schlafen müssen Inspiration und Intuition sich auf den Stoffwechsel und einen Teil des rhythmischen Systems beschränken. Sie ergreifen nicht das Kopfsystem.

9.) Die Erfahrungen des Geistesforschers: An der Imagination: Bedrückung. Aber nur seelisch. Die gesunde Denkweise wirkt entgegen. An der Inspiration: Weltleid. Es ist im [bricht ab]