The Rudolf Steiner Archive

Erstes Bild

(Zimmer in rosenrotem Grundton, rechts, vom Zuschauer aus gemeint, die Tür zu einem Versammlungssaal; die Personen kommen aus diesem Saal nach und nach heraus; eine jede verweilt noch einige Zeit in diesem Zimmer. Während dieses Verweilens sprechen sich die Personen über mancherlei aus, was in ihnen durch eine Rede angeregt worden ist, die sie in dem Versammlungssaal gehört haben. Maria und Johannes kommen zuerst, dann treten andere hinzu. Es ist die gehaltene Rede seit einiger Zeit zu Ende, und die folgenden Reden sind Fortsetzungen von Gesprächen, welche die Personen schon im Versammlungssaal geführt haben.)

Maria:
So nahe geht es mir, mein Freund,
Daß ich dich welken seh an Geist und Seele.
Und fruchtlos sehen muß ich auch das schöne Band,
Das zehen Jahre uns vereint.
Auch diese inhaltsvolle Stunde,
In welcher wir so vieles hören durften,
Was Licht in dunkle Seelentiefen strahlt,
Sie hat nur Schatten dir gebracht.
Ich konnte nach so manchem Worte,
Das unser Redner eben sprach,
Im eignen Herzen mitempfinden,
Wie tief es dich verwundet.
Ich sah in deine Augen einst:
Sie spiegelten Freude nur
An aller Dinge Wesenheit,
Und deine Seele hielt
In schönheitsvollen Bildern fest,
Was Sonnenlicht und Luft,
Die Körper überflutend
Und offenbarend Daseinsrätsel,
In flücht’gen Augenblicken malen.
Noch war gelenk nicht deine Hand;
In derber Farbenpracht
Nicht konnte sie verkörpern,
Was lebensvoll vor deiner Seele schwebte.
In unsrer beider Herzen lebte doch
Der schöne Glaube,
Daß sicher dir
Die Zukunft bringen müsse
Die Kunst der Hand zur frohen,
In des Geschehens Grund
So innig-tief ergossnen Seele.
Und was vom Daseinswesen offenbart
So wunderbar des Geistes Forscherkraft,
Es werde Seelenwonnen
Aus deiner Kunst Geschöpfen
In Menschenherzen gießen:
So dachten wir in jenen Zeiten.
Der Zukunft Heil im Spiegel höchster Schönheit,
Entspringend deinem Können:
So malte deiner Seele Ziel die meine sich.
Und nun ist wie erloschen
In deinem Innern alle Kraft,
Wie tot ist deine Schaffensfreude,
Gelähmt fast scheint der Arm,
Der jugendfrisch vor Jahren
Den Pinsel kräftig führte.

Johannes Thomasius:
So leider ist es.
Ich fühle wie verschwunden
Der Seele früh’res Feuer.
Und stumpf nur schaut mein Auge
Den Glanz der Dinge,
Den Sonnenlicht verbreitet über sie.
Fast fühllos bleibt mein Herz,
Wenn wechselnde Luftstimmung
Hingleitet über meinen Umkreis.
Es regt sich nicht die Hand,
Zu zwingen in die bleibende Gegenwart,
Was flüchtig Elementgewalten
Aus Daseinsgründen zaubern vor die Sinne.
Es quillt mir lustvoll
Nicht mehr der Schaffenstrieb.
Und Dumpfheit breitet über all mein Leben sich.

Maria:
Beklagen muß ich tief,
Daß solches dir erwächst aus allem,
Was mir das höchste,
Was Strom des heiligen Lebens mir ist.
O Freund, in jenem Wechselspiel,
Das Menschen Dasein nennen,
Verbirgt ein ewig geistig Leben sich.
Und jede Seele webt in diesem Leben.
Ich fühle mich in Geisteskräften,
Die wirken wie in Meerestiefen,
Und seh’ der Menschen Leben,
Wie Wellenkräuseln an des Wassers Oberfläche.
Ich fühle Eins mit allem Lebenssinne mich,
Nach dem die Menschen rastlos streben,
Und welcher mir nur scheint
Des eignen Wesens Offenbarung.
Ich sah wie oft er sich verband
Mit eines Menschen Seelenkern,
Zum höchsten ihn erhebend,
Was nur das Herz erflehen kann.
Doch wie er lebt in mir,
Erweist als böse Frucht er sich,
Berührt mein Wesen sich
Mit andrer Menschen Wesen.
Es zeigt sich dies mein Schicksal auch in allem,
Was dir ich geben wollte,
Der liebend sich mir nahte.
An meiner Seite wolltest du
Die Wege wacker gehen,
Die dich zu edlem Schaffen führen sollten.
Und was ist nun geworden!
Was stets als reinstes Leben sich mir offenbart,
In seines eignen Wesens Wahrheit,
Es war der Tod für deinen Geist.

Johannes:
Es ist so.
Was deine Seele trägt
In lichte Himmelshöhen,
Will stürzen mich,
Erleb ich es mit dir,
In finstre Todesgründe.
Als du in unsrer Freundschaft Morgenröte
Mich führtest zu der Offenbarung,
Die Licht verbreitet in den Finsternissen,
Die ohne wissend Leben jede Nacht
Betritt die Menschenseele;
In welche wandert
Des Menschen irrend Wesen,
Wenn Todes Nacht zu spotten scheint
Des Lebens wahrem Sinn;
Und als du wiesest mir
Die Wahrheit von der Wiederkehr des Lebens,
Da konnte ich mir denken,
Daß ich erwachsen werde
Zum echten Geistesmenschen.
Und sicher schien es mir,
Daß eines Künstlerauges Schärfe,
Und alles Künstlerschaffens Sicherheit
Mir erst erblühen werden
Durch deines Feuers edle Kraft.
Ich ließ auf mich nun wirken dieses Feuer;
Da raubt’ es mir
Der Seelenkräfte Ineinanderfließen;
Es presste allen Glauben an die Welt
Erbarmungslos mir aus dem Herzen.
Und nun bin ich so weit gekommen,
Daß Klarheit mir auch darin fehlt,
Ob ich bezweifeln soll, ob glauben
Die Offenbarung aus den Geisteswelten.
Und dazu selbst ermangle ich der Kraft,
Zu lieben, was in dir
Des Geistes Schönheit kündet.

Maria:
Ich muß seit Jahren es erkennen,
Daß meine Art das Geistesselbst zu leben,
Ins Gegenbild sich wandelt,
Durchdringt es manches andern Menschen Art.
Und sehen muß ich auch,
Wie segenspendend sich die Geisteskraft erweist,
Gelangt auf andern Wegen sie in Menschenseelen.

(Es treten Philia, Astrid und Luna ein.)

Sie wird im Worte ausgesprochen,
Doch wird das Wort zur Kraft,
Und lenkt in Weltenhöhen
Der Menschen Denkungsart;
Es schafft da frohe Stimmung,
Wo trüber Sinn erst lebte.
Im Stande ist es, umzuwandeln
Die Flüchtigkeit des Geistes
In würdig ernstes Fühlen;
Dem Menschenwesen gibt es sich’re Prägung.
Und ich, ich bin ergriffen ganz
Von dieser Geisteskraft,
Und muß gewahren,
Daß Schmerzen und Verwüstung
Sie mit sich trägt,
Ergießt aus meinem Herzen sie
In andre Herzen sich.

Philia:
Es war, als ob ein ganzer Chor

(Es treten Professor Capesius und Doktor Strader ein.)

Aus Meinungen und Gesinnungen
Zusammentönte in dem Kreise,
Der eben uns vereinte.
Der Harmonien gab es viele,
Doch auch so manche herbe Dissonanz.

Maria:
Wenn vieler Menschen Worte
In solcher Art sich vor die Seele stellen,
Dann ist’s , als ob
Geheimnisvoll dazwischenstünde
Des Menschen volles Urbild;
Es zeigt in vielen Seelen sich
Gegliedert, wie das Eine Licht
Im Regenbogen sich
In vielen Farbenarten offenbart.

Professor Capesius:
So hat man denn
In vielen Jahren ernsten Strebens
Durchwandert mancher Zeiten wechselnd Wesen,
Zu forschen stets nach allem,
Was lebte in den Menschengeistern,
Die künden wollten Daseinsgründe
Und weisen Lebensziele ihrem Wirken.
Man glaubte in der eignen Seele
Des Denkens hohe Macht belebt zu haben
Und manches Schicksals Rätsel.
Man konnte meinen, daß man fühle
Im Innern alles Urteils feste Stützen,
Wenn neu Erlebtes fragend
Sich vor die Seele drängt.
Doch wankend wird die Stütze mir bei allem,
Was ich schon früher,
Und auch in dieser Stunde wieder,
Mit Staunen habe hören können
Von dieser hier gepflegten Denkungsart.
Und wankend wird sie vollends,
Wenn ich bedenke, wie gewaltig
Die Wirkung sich erweist im Leben.
So manchen Tag hab ich damit verbracht,
Was ich den Zeitenrätseln abgelauscht,
In solchen Worten auszusprechen,
Die Herzen fassen und erschüttern können.
Und froh schon war ich,
Wenn nur die kleinste Ecke
Im Seelenwesen meiner Hörerschar
Ich voll erwärmen konnte.
Und manches schien mir auch erreicht.
Nicht klagen kann ich über Mißerfolg.
Doch alles Wirken solcher Art
Es konnte mich nur führen
Zur Anerkennung jener Meinung,
Die so geliebt wird und betont
Im Reich der Tatenmenschen:
Daß in des Lebens Wirklichkeit
Gedanken nichts als blasse Schatten sind.
Sie könnten wohl befruchten
Die Schaffensmächte unsres Lebens;
Sie zu gestalten aber,
Ist ihnen nicht gegeben.
Und längst hab ich mich abgefunden
Mit dem bescheidnen Wort:
Wo nur Gedanken-Blässe wirkt,
Erlahmt das Leben und auch alles,
Was sich dem Leben zugesellt.
Und stärker als die reifsten Worte
Mit ihrer inhaltsvollen Kunst
Erweist im Leben sich
Begabung als Naturgeschenk,
Erweist das Schicksal sich.
Die Bergeslast der Überlieferung
Und dumpfer Vorurteile Alp,
Sie werden stets erdrücken
Der besten Worte Kraft.
Was hier jedoch sich zeigt,
Gibt viel zu denken Menschen meiner Art.
Erklärlich schien uns solche Wirkung,
Wo überhitzter Sektengeist,
Die Seelen nur betörend,
Sich über Menschen gießt.
Doch hier ist nichts von solchem Geist zu sehn.
Man will nur durch Vernunft zur Seele sprechen.
Und doch: man schafft
Durch Worte echte Lebenskräfte,
Und spricht zum tiefsten Herzensgrund.
Und selbst des Wollens Reich
Ergreift das sonderbare Etwas,
Das jenen, die gleich mir
In alten Bahnen wandeln,
Als blasses Denken nur erscheinen will.
Ich bin ganz unvermögend,
Zu leugnen solche Wirkung;
Ich kann nur nicht
Mich selber ihr ergeben.
Es spricht dies alles zu mir so ganz eigenartig;
Nicht so, als ob an mir es wäre,
Zurückzustoßen das Erlebte;
Es scheint mir fast,
Als könnte dieses Etwas meine Art
In sich nicht dulden .

Doktor Strader:
Ich muß im vollsten Sinne mich bekennen
Zu Euren letztgesprochnen Worten;
Und schärfer möchte ich sogar betonen
Daß alle Wirkung auf die Seele,
Die wir erblühen sehen aus Ideen,
Entscheiden darf in keiner Weise,
Was an Erkenntniswert sie bergen.
Ob Wahrheit oder Irrtum
In unsrem Denken lebt,
Darüber kann allein nur richten
Des echten Wissens Wahrspruch.
Und niemand sollte ernstlich leugnen,
Daß solcher Prüfung wohl in keiner Art
Gewachsen sich erweisen kann,
Was hier nur scheinbar klar sich zeigt,
Und Lösung höchster Lebensrätsel bieten will.
Es spricht berückend zu dem Menschengeist,
Und lockt doch nur des Menschen gläubig Herz;
Man meint zu öffnen Türen in die Reiche,
Vor denen ratlos und bescheiden
Die streng bedächt’ge Forschung steht.
Und wer in wahrer Treue
Zu dieser Forschung lebt,
Ihm ziemt es zu bekennen,
Daß niemand wissen kann,
Woraus des Denkens Quellen strömen
Und wo des Daseins Gründe liegen.
Wenn solch Bekenntnis auch recht hart der Seele wird,
Die allzugern ergründen möchte,
Was jenseits allen Wissens liegt:
Der Denkerseele drängt ein jeder Blick,
Ob er nach außen sich bemüht,
Ob man ins Innre ihn gerichtet hält,
Des Wissens Grenze doch gewaltig auf.
Verleugnen wir Vernunft
Und was Erfahrung uns gewährt,
So sinken wir ins Bodenlose.
Und wer vermöchte nicht zu sehn,
Wie wenig unsrer Denkungsart
Im Ernst sich fügen will,
Was hier als neue Offenbarung gilt.
Es braucht fürwahr nicht viel,
Zu zeigen, wie so ganz ihr fehlt,
Was allem Denken feste Stützen gibt
Und Sinn für Sicherheit verleiht.
Die Herzen wärmen mag die neue Offenbarung;
Der Denker sieht in ihr nur Schwärmerträume.

Philia:
So sprechen wird wohl stets
Das Wissen, das erobert ist
In Nüchternheit und mit Verstand.
Doch andres muß die Seele haben,
Die an sich selber glauben soll.
Sie wird wohl stets auf solche Worte hören,
Die ihr vom Geiste sprechen.
Was dunkel sie schon vorher ahnen konnte,
Erstrebt sie zu begreifen.
Zu reden von dem Unbekannten,
Es kann den Denker locken;
Doch niemals Menschenherzen.

Doktor Strader:
Ich kann empfinden,
Wie viel in solchem Einwurf liegt.
Er trifft die bloßen Grübler,
Die nur des Denkens Faden spinnen
Und fragen, was aus dem und jenem folgt,
Das sie erst selber sich als Meinung bilden.
Doch kann er mich nicht treffen.
Ich habe nicht Gedanken mich ergeben,
Weil äußrer Anlass mich geführt.
Ich wuchs als Kind heran
Im Kreise frommer Leute
Und sah Gebräuche,
Die meinen Sinn berauschten
Durch Bilder jener Himmelreiche,
Die man der Einfalt
So trostesreich zu schildern weiß.
In meiner Knabenseele
Erlebte ich die wahrsten Wonnen,
Wenn ich im Aufblick schwelgte
Zu höchsten Geisteswelten;
Und Beten war Bedürfnis meines Herzens.
Im Kloster ward ich dann erzogen,
Und Mönche waren meine Lehrer;
Und selber Mönch zu werden,
Ward meines Innern Sehnsucht,
Und meiner Eltern heißer Wunsch.
Ich stand schon vor der Priesterweihe.
Es trieb ein Zufall dann mich aus dem Kloster.
Doch dankbar muß ich diesem Zufall sein;
Denn meiner Seele war
Der stille Friede längst geraubt,
Als jener Zufall sie errettet.
Ich war bekannt geworden mit so vielem,
Was nicht in eines Mönches Welt gehört.
Naturerkenntnis kam mir zu aus Schriften,
Die mir verboten waren.
So lernte ich die neue Forschung kennen;
Und schwer nur fand ich mich zurecht.
Ich suchte auf so manchem Wege.
Erklügelt wahrlich hab’ ich nicht,
Was mir als Wahrheit sich gezeigt.
In heißen Kämpfen habe ich
Aus meinem Geist gerissen,
Was Glück und Frieden mir als Kind gebracht.
Ich kann verstehn das Herz,
Das nach den Höhn sich sehnt.
Doch weil als Traum erkannt ich hab’,
Was mir die Geisteslehre brachte,
Mußt sichern Boden ich dann finden,
Wie Wissenschaft und Forschung nur ihn schaffen.

Luna:
Ein jeder mag verstehn in seiner Art,
Wo Sinn und Ziel des Lebens liegen.
Mir fehlt ganz sicher jede Fähigkeit,
Am Wissen unsrer Zeit zu prüfen,
Was ich als Geisteslehre hier empfange.
Ich fühle aber klar in meinem Herzen,
Daß meine Seele ohne sie ersterben würde,
Wie meine Glieder ohne Blut es müßten.
Sie, lieber Doktor, sprechen viele Worte,
Um gegen uns zu kämpfen.
Und was Sie eben uns gesagt
Von Ihren Lebenskämpfen,
Gewicht verleiht es Ihren Worten
Bei jenen Menschen auch,
Die unvermögend sind, zu folgen Ihrer Rede.
Ich muß nur stets mich fragen,

(Theodora tritt ein.)

Warum gerader Menschensinn
Wie selbstverständlich finden muß
Das Wort vom Geist,
Das stets mit warmem Anteil er ergreifen wird;
Und Kälte nur ihn überläuft,
Wenn er die Seelennahrung suchen will
Aus Worten, wie sie jetzt von Ihnen kommen.

Theodora:
Obwohl auch ich so wohl
Mich fühlen muß in diesem Kreise,
Erscheinen mir doch fremd die Reden,
Die ich hier hören muß.

Professor Capesius:
Warum die Fremdheit?

Theodora:
Ich mag es selbst nicht sagen.
Maria, schildre du es.

Maria:
Die Freundin hat es oft uns dargestellt,
Wie sonderbar es ihr ergangen.
Sie fühlte eines Tages sich wie umgewandelt.
Und nirgends konnte sie Verständnis finden.
Ihr Wesen wirkte überall Befremden nur,
Bis sie in unsre Kreise trat.
Nicht daß wir selbst begreifen könnten,
Was sie mit keinem Menschen teilt;
Doch wir erwerben uns durch unsre Denkungsart
Die volle Anteilnahme auch für Ungewohntes.
Wir lassen jede Art
Des Menschenwesens gelten.
Für unsre Freundin gab es
Im Leben einen Augenblick,
Da sie verschwinden fühlte alles,
Was ihrem eignen Lebenslaufe angehört.
Vergangnes war wie ausgelöscht in ihrer Seele.
Und seit sich diese Wandlung eingestellt,
Erneuert immer wieder sich die Seelenstimmung.
Sie dauert jedesmal nur kurze Zeit.
Im andern Leben ist sie so wie alle Menschen.
Wenn sie in jenen Zustand fällt,
Ermangelt sie fast ganz
Der Gabe der Erinnerung.
Es ist ihr auch des Auges Kraft genommen,
Sie fühlt dann mehr, was sie umgibt.
Sie sieht es nicht.
Dabei erglimmen ihre Augen
In eigenartigem Licht.
Dafür erscheinen ihr Gebilde,
Die anfangs traumhaft waren,
Die jetzt so klar doch sind,
Daß sie als Vorverkündung spätrer Zukunft
Nur zu verstehen sind.
Wir haben dieses oft gesehn.

Professor Capesius:
Das ist es eben,
Was mir so wenig
Gefallen will in diesem Kreise,
Daß Aberglaube sich vermengt
Mit Logik und Vernunft.
Das war so überall,
Wo man auf diesen Wegen ging

Maria:
Wenn Ihr so sprechen könnt,
Ist Euch noch unbekannt,
Wie wir zu diesen Dingen stehn.

Strader:
Was mich betrifft,
So muß ich frei gestehn,
Daß mir erwünschter ist,
Von solcher Offenbarung hier zu hören,
Als von den zweifelhaften Geisteslehren.
Denn fehlt mir auch
Die Lösung für das Rätsel solcher Träume,
So seh’ ich sie als Tatbestand ja doch.
Es gibt wohl keine Möglichkeit,
Zu sehen eine Probe
Der sonderbaren Geistesart.

Maria:
Vielleicht, sie kommt da eben wieder.
Es schien mir fast,
Als ob das Sonderbare jetzt
Sich zeigen wollte.

Theodora
Es drängt zu sprechen mich:
Vor meinem Geiste steht ein Bild im Lichtesschein,
Und Worte tönen mir aus ihm;
In Zukunftzeiten fühl ich mich,
Und Menschen kann ich schauen,
Die jetzt noch nicht im Leben.
Sie schauen auch das Bild,
Sie hören auch die Worte,
Sie klingen so:
Ihr habt gelebt im Glauben,
Ihr ward getröstet in der Hoffnung,
Nun seid getröstet in dem Schauen,
Nun seid erquickt durch mich.
Ich lebte in den Seelen,
Die mich gesucht in sich,
Durch meiner Boten Wort,
Durch ihrer Andacht Kräfte.
Ihr habt geschaut der Sinne Licht,
Und mußtet glauben an des Geistes Schöpferreich.
Doch jetzt ist euch errungen
Ein Tropfen edler Sehergabe,
O fühlet ihn in eurer Seele.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Ein Menschenwesen
Entringt sich jenem Lichtesschein.
Es spricht zu mir:
Du sollst verkünden allen,
Die auf dich hören wollen,
Daß du geschaut,
Was Menschen noch erleben werden.
Es lebte Christus einst auf Erden,
Und dieses Lebens Folge war,
Daß er in Seelenform umschwebt
Der Menschen Werden.
Er hat sich mit der Erde Geistesteil vereint.
Die Menschen konnten schauen ihn noch nicht,
Wie er in solcher Daseinsform sich zeigt,
Weil Geistesaugen ihrem Wesen fehlten,
Die sich erst künftig zeigen sollen.
Doch nahe ist die Zukunft,
Da mit dem neuen Sehen
Begabt soll sein der Erdenmensch.
Was einst die Sinne schauten
Zu Christi Erdenzeit,
Es wird geschaut von Seelen werden,
Wenn bald die Zeit erfüllt wird sein.

(Sie geht ab.)

Maria:
Es ist zum ersten Male,
Daß sie vor vielen Menschen so sich gibt,
Es drängte sie sonst nur,
Wenn zwei bis drei zugegen waren.

Capesius:
Es scheint doch sonderbar,
Daß sie wie auf Befehl und nach Bedarf
Gedrängt sich fand zu dieser Offenbarung.

Maria:
Das mag so scheinen.

Wir aber kennen ihre Art.

Wenn sie in diesem Augenblick
Die Stimme ihres Innern
In eure Seelen senden wollte,
Es war aus keinem andern Grunde,
Als weil an Euch
Sich richten wollte dieser Stimme Quell.

Capesius:
Bekannt ist uns geworden,
Daß von der künft’gen Gabe,
Von der sie sprach wie träumend,
Auch oftmals schon berichtet hat
Der Mann, von dem man uns gesagt,
Daß er die Seele dieses Kreises ist.
Ist’s möglich, daß von ihm
Der Inhalt ihrer Rede stammt,
Und nur die Art aus ihrem Wesen kommt?

Maria:
Wenn so die Sache stünde,
Sie wäre uns nicht wichtig.
Es ist jedoch genau der Tatbestand geprüft.
Die Freundin war ganz unbekannt
Mit unsres Führers Reden,
Bevor sie unsren Kreis betrat.
Und auch von uns hat keiner
Vorher gehört von ihr.

Capesius:
Dann sehen wir nun eben einen Tatbestand,
Wie sie entgegen dem Naturgesetz
Sich öfter bilden,
Und nur als krankhaft gelten können.
Entscheiden über Lebensrätsel kann
Gesundes Denken nur allein,
Und was der wachen Sinnesart entspringt.

Strader:
Doch liegt ein Tatbestand ja vor;
Und wichtig ist gewiß,
Was eben uns gesagt:
Es könnte zwingen ‒
Verwürfe man auch alles andre, ‒
An Übertragung von Ideen
Durch Seelenkraft zu denken.

Astrid:
Ach, könntet ihr den Boden doch betreten,
Den euer Denken meiden will!
Es müsste schmelzen wie der Schnee im Sonnenlicht
Der Wahn, der fremd und wunderbar,
Ja krankhaft gar erscheinen läßt,
Was solcher Menschen Art uns offenbart.
Es ist bedeutsam zwar, doch seltsam nicht.
Denn klein will mir dies Wunder scheinen,
Betracht die tausend Wunder ich,
Die täglich mich umgeben.

Capesius:
Ein andres ist es doch,
Das überall Vorhandne zu erkennen,
Ein andres, was man hier uns zeigt.

Doktor Strader:
Von Geist zu sprechen,
Wird nötig erst,
Wenn Dinge man uns weist,
Die nicht in jenem Kreise liegen,
Der streng umschlossen ist
Durch unsre Wissenschaft.

Astrid:
Das helle Sonnenlicht,
Erglänzend in dem Tau des Morgens,

(Es tritt Felix Balde ein.)

Die Quelle, die aus Felsen rieselt,
Der Donner, der aus Wolken dröhnt,
Sie reden eine Geistessprache:
Ich suchte sie zu kennen.
Von dieser Sprache Sinn und Macht
Ist nur ein schwacher Abglanz
In eurer Forschung zu erblicken.
Ich fand mein Seelenglück,
Als jener Sprache Art ins Herz mir drang,
Die Menschenwort und Geisteslehre
Mir nur gewähren konnten.

Felix Balde:
Das war ein rechtes Wort.

Maria:
Es drängt mich auszusprechen,
Wie sehr mein Herz sich freut,

(Frau Balde erscheint.)

Zum erstenmal bei uns zu sehn
Den Mann, von dem so vieles mir bekannt.
Was mir erzeugt den Wunsch,
Recht oft ihn hier zu sehn.

Felix Balde:
Es ist mir ungewohnt,
Mit vielen Menschen zu verkehren;
Und nicht nur ungewohnt.

Frau Balde:
Ach ja, es ist so seine Art.
Sie drängt uns ganz in Einsamkeit.
Wir hören Jahr um Jahr
Kaum mehr, als was wir selber sprechen.
Und käme dieser liebe Mann (auf Capesius zeigend)
Zuweilen nicht in unser Häuschen,
Wir wüßten kaum,
Daß außer uns noch Menschen leben.
Und wenn der Mann,
Der in dem Saale vorhin sprach
Und uns durch seine schönen Worte
So stark ergriffen hat,
Nicht träfe meinen Felix oft,
Wenn dieser sein Geschäft besorgt,
Ihr wüßtet nichts
Von uns verschollnen Leuten.

Maria:
Und der Professor kommt zu euch?

Capesius:
Gewiß, und sagen darf ich wohl,
Ich bin der guten Frau
Zu tiefstem Dank verpflichtet.
Sie gibt mir reichlich,
Was keiner sonst mir geben kann.

Maria:
Und welcher Art sind ihre Gaben?

Capesius:
Berühren muß ich,
Will davon ich erzählen,
Ein Ding, das wahrlich wunderbarer mir erscheint,
Als manches, was ich hier gehört,
Weil mehr zu meiner Seele sprechend.
Ich könnte kaum an andrem Orte
Die Worte aus dem Munde bringen,
Die hier so leicht mir werden.
Für meine Seele gibt es Zeiten,
Wo sie wie ausgepumpt und leer sich fühlt.
Es ist mir dann als ob des Wissens Quelle
In mir erschöpft sich hätte;
Als ob kein Wort ich finden könnte,
Das wert zu halten wäre,
Gehört zu werden.
Empfind ich solche Geistesöde,
Dann flüchte ich in dieser guten Leute
Erquickend stille Einsamkeit.
Und Frau Felicia erzählt
In Bildern wunderbar
Von Wesen, die im Traumeslande wohnen
Und in den Märchenreichen
Ein buntes Leben führen.
Es ist der Ton der Rede
Wie Sagenweise aus den alten Zeiten.
Ich frage nicht, woher sie ihre Worte hat.
Ich denke dann an Eines nur mit Klarheit,
Wie meiner Seele neues Leben fließt
Und wie hinweggebannt
Mir alle Seelenlähmung ist.

Maria:
Daß von der Gattin Kunst
So Großes zu verkünden,
Es fügt in schönster Art
Zu allem sich harmonisch,
Was Benedictus sprach von seines Freundes
Verborgnen Wissensquellen.

Felix Balde:
Der vorhin eben sprach,

(Benedictus erscheint in der Tür.)

Als wenn in Weltenräumen
Und Ewigkeiten nur sein Geist verweilte,
Hat wahrhaft keinen Grund,
Von meiner Einfalt viel zu reden.

Benedictus:
Ihr irrt, mein Freund,
Unsäglich ist mir wert ein jedes Eurer Worte.

Felix Balde:
Es war nur Vorwitz,
Der Trieb zu schwätzen,
Wenn Ihr die Ehre mir oft gabt,
So neben Euch zu gehn auf unsern Bergeswegen.
Nur weil Ihr mir verborgen,
Wieviel Ihr selber wisst,
Hab ich gewagt zu reden.
Doch unsre Zeit ist um,
Wir haben einen weiten Weg
Nach unsrem stillen Heim.

Frau Balde:
Es war mir rechte Labsal,
Daß ich einmal bei Menschen war.
Es wird sobald nicht wieder sein. ‒
Für Felix taugt kein andres Leben
Als das in seinen Bergen.

(Felix und Frau ab.)

Benedictus:
Die Frau hat sicher recht,
Er wird sobald nicht wieder kommen. ‒
Es brauchte Vieles,
Ihn diesmal herzubringen.
Und doch ist nicht bei ihm
Der Grund zu suchen,
Daß niemand von ihm weiß.

Capesius:
Mir schien er nur ein Sonderling.
Ich fand ihn redselig
In mancher Stunde,
Die ich bei ihm verbracht.
Doch blieben mir stets dunkel seine sonderbaren Reden,
In denen er zutage brachte,
Was er zu wissen meint.
Er spricht von Sonnenwesen,
Die in den Steinen wohnen,
Von Monddämonen,
Die jener Wesen Werke stören,
Vom Zahlensinn der Pflanzen redet er.
Und wer ihn hört, der wird nicht lange
In seinen Worten einen Sinn bewahren können

Benedictus:
Man kann auch fühlen,
Wie wenn Naturgewalten in den Worten suchten,
Zu offenbaren sich in ihres Wesens Wahrheit.

(Benedictus geht ab.)

Dr. Strader:
Ich ahne schon,
Daß schlimme Tage
In meinem Leben kommen werden.
Seit jener Zeit,
Da mir in Klosters Einsamkeit
Die Kunde solchen Wissens ward zu teil,
Das mich im tiefsten Seelengrunde furchtbar traf,
Ist kein Erlebnis mir so nah’ gegangen,
Wie das mit dieser Seherin.

Capesius:
Was hier erschütternd wirken soll,
Vermag ich nicht zu sehn.
Ich fürchte, lieber Freund,
Verliert Ihr hier die Sicherheit,
Es werde bald Euch alles sich
In finstre Zweifel hüllen.

Dr. Strader:
Die Furcht vor solchem Zweifel:
Sie quält mich manche Stunde.
Ich weiß sonst nichts
Von Sehergaben durch mich selbst;
Doch oft, wenn Rätselfragen mich gewaltig quälen,
Dann steigt gespenstig mir aus dunkler Geistestiefe
Ein schreckhaft Traumeswesen vor dem Geistesauge auf.
Es legt sich schwer mir auf die Seele,
Und schaurig auch umkrallt es mir das Herz,
Und spricht aus mir:
Bezwingst du mich
Mit deinen stumpfen Denkerwaffen nicht,
Bist mehr du nicht
Als flüchtig Truggebild des eignen Wahnes nur.

Theodosius (der schon früher eingetreten):
So ist das Schicksal aller Menschen,
Die denkend nur der Welt sich nah’n.
Es lebt im Innern uns des Geistes Stimme.
Wir haben keine Macht, die Hülle zu durchdringen,
Die vor den Sinnen sich verbreitet.
Es bringt das Denken Wissen jener Dinge nur,
Die schwinden mit dem Zeitenlauf.
Was ewig ist und geistig,
Im Menscheninnern ist es nur zu finden.

Dr. Strader:
Soll eines frommen Glaubens Frucht
Der Seele Ruhe bringen,
Sie kann auf solchen Wegen,
Sich selbst genügend, wandeln.
Doch echten Wissens Kraft
Erblüht auf diesem Pfade nicht.

Theodosius:
Es gibt jedoch nicht andre Wege,
Im Menschenherzen wahres Geisteswissen zu erzeugen.
Der Hochmut kann verführen,
Der Seele wahres Fühlen
Zu Truggebilden umzuschaffen,
Und Schauen vorzumalen,
Wo Glaubensschönheit nur sich ziemt!
Von allem, was wir hier
Als Wissen aus den höhern Welten
So geistvoll hören konnten,
Gilt eines nur dem echten Menschensinn:
Nur daß im Geisterland
Die Seele heimisch sich erfühlt.

Die andre Maria:
So lange nur zu sprechen
Gedrängt sich fühlt der Mensch,
Mag ihm genügen solcher Rede Inhalt.
Im vollen Leben mit all’ seinem Streben,
Mit seiner Glückessehnsucht, seinem Jammer,
Bedarf man andrer Nahrung,
Zu reichen sie den Seelen.
Mich hat ein innrer Trieb gelenkt,
Den Rest des Lebens,
Der noch mir zugeteilt,
Zu widmen jenen Menschen,
Die des Geschickes Lauf
Gebracht in Elend und in Not.
Und öfter noch war ich genötigt,
Zu lindern Schmerzen in den Seelen,
Als Leiden an den Leibern.
Ich fühlte wohl auf vielen Wegen
Die Ohnmacht meines Willens;
Ich muß stets neue Kraft
Mir holen aus dem Reichtum,
Der hier aus Geistesquellen fließt.
Die warme Zauberkraft der Worte,
Die hier ich höre,
Ergießt in meine Hände sich
Und fließt wie Balsam weiter,
Berührt die Hand den Leidbeladnen.
Sie wandelt sich auf meinen Lippen
In rechte Trostesrede
Für schmerzdurchwühlte Herzen.
Ich frage nach der Worte Ursprung nicht.
Ich schaue ihre Wahrheit,
Wenn lebend Leben sie mir spenden.
Und deutlich seh’ ich jeden Tag,
Wie ihnen Macht nicht gibt,
Was eignen Willens schwache Kraft vermag,
Wie täglich sie mich neu mir selber schaffen.

Capesius:
Es gibt ja Menschen doch genug,
Die ohne diese Offenbarung
Unsäglich Gutes schaffen?

Maria:
Es fehlt an ihnen
Gewiß an vielen Orten nicht.
Doch andres will die Freundin sagen.
Erkennt Ihr erst ihr Leben,
Ihr werdet anders sprechen.
Wo Kräfte unverbraucht
In voller Blüte walten,
Wird Liebe reichlich keimen
Bei gutem Herzensgrunde.
Doch unsre Freundin hat erschöpft
Des Lebens beste Kräfte durch die Arbeitsüberfülle.
Und aller Lebensmut war ihr genommen
Durch schweren Schicksalsdruck,
Den sie erfahren.
Die Kräfte hatte sie geopfert
Der Kinder sorglich Leitung.
Der Mut war hingesunken,
Als ihr ein früher Tod
Den teuren Gatten nahm.
In solcher Lage schien ein müder Lebensrest
Ihr weitres Los zu sein.
Da brachten Schicksalsmächte sie
In unsrer Geisteslehre Bann,
Und ihre Lebenskräfte
Erblühten noch zum zweiten Male.
Mit neuem Daseinsziel
Kam wieder Mut in ihr Gemüt.
So hat in ihr der Geist ganz wahrhaft
Den neuen Menschen aus erstorbnem Keim geschaffen.
Wenn solcher Schaffenskraft
Der Geist sich fruchtbar zeigt,
Dann scheint die Art erwiesen auch,
In der er kund sich gibt.
Und wenn kein Hochmut in dem Worte liegt,
Und recht im Herzen lebt der Seele höchstes Sittenziel,
Zu glauben auch in keiner Weise,
Daß unser Eigenwerk die Lehre ‒
Daß nur der Geist
Sich selbst in unserm Innern deutet,
Dann ist es wohl vermessen nicht,
Zu sagen, daß in Eurer Denkungsart
Nur blasse Schatten weben
Vom echten Quell des Menschenseins;
Und daß der Geist, der uns beseelt,
Verbindet innig sich mit allem,
Was in den Lebensgründen
Des Menschen Schicksal spinnt.
Die Jahre, seit erlaubt mir ward,
Dem lebensvollen Werke mich zu widmen,
Sind mehr der blutenden Herzen
Getreten mir vor Augen
Und mehr der sehnenden Seelen,
Als mancher Mensch nur ahnt.
Ich schätze Eurer hohen Ideen Flug
Und Eures Wissens stolze Sicherheit;
Ich liebe, daß zu Euren Füßen
Verehrend sitzt der Hörer Schar,
Und daß aus Euren Werken
Für viele Seelen strömt,
Erhebenden Denkens Klarheit.
Doch scheint mir, daß die Sicherheit
Nur wohnt in diesem Denken,
So lange in sich selbst es bleibt. ‒
Die Art, der ich gehöre,
Sie schickt in tiefe Wirklichkeiten
Die Früchte ihrer Worte,
Weil sie in tiefen Wirklichkeiten
Die Wurzeln pflanzen will.
Es liegt wohl ferne eurem Denken
Die Schrift am Geisteshimmel,
Die mit gewicht’gen Zeichen
Den neuen Trieb verkündet
Am Baum der Menschheit.
Und scheint auch klar und sicher
Das Denken, das in alter Weise lebt,
Es kann des Baumes Rinde pflegen;
Doch reicht es nicht
An seines Markes Lebensmacht.

Romanus:
Ich finde nicht die Brücke,
Die von Ideen
Zu Taten wahrhaft führen könnte.

Capesius:
Man überschätzt auf jener Seite
Die Kräfte der Ideen;
Doch Ihr verkennt in andrer Art
Den Lauf der Wirklichkeit.
Es sind Ideen doch wohl sicherlich
Die Keime aller Menschentaten.

Romanus:
Wenn diese Frau des Guten Vieles leistet,
So liegt dazu der Trieb
In ihrem warmen Herzen.
Es ist gewiß dem Menschen nötig,
Wenn Arbeit er geleistet hat,
Erbauung zu empfangen von Ideen;
Doch wird allein die Zucht des Willens
Im Bunde mit Geschick und Kraft
Bei allem echten Lebenswerk
Der Menschheit vorwärts helfen.
Wenn Räderschwirren
Mir in die Ohren tönt,
Und wenn zufriedner Menschen Hände
An Kurbeln ziehen,
Dann fühle ich die Lebensmächte.

German:
Ich habe oft so leichthin ausgesprochen,
Daß ich die Schnurren liebe
Und nur sie geistvoll finde,
Daß sie jedoch für mein Gehirn
Stets bleiben werden guter Stoff,
Die Zeiten hinzubringen,
Die zwischen Arbeit und Vergnügen liegen.
Und jetzt ist mir recht abgeschmackt dies Wort.
Die unsichtbare Macht hat mich bezwungen.
Gelernt hab ich, zu fühlen,
Was stärker ist im Menschenwesen,
Als unsers Witzes Kartenhaus.

Capesius:
Und nirgends als nur hier habt Ihr vermocht,
Zu finden solche Geisteskraft?

German:
Das Leben, das ich führte,
Es bot mir manche Geisteswerke;
Es lag mir nicht,
Zu pflücken ihre Früchte.
Doch diese Denkungsart,
Sie zog mich hin zu sich,
So wenig ich auch selber tat.

Capesius:
Wir haben schöne Stunden hier verlebt;
Und müssen dankbar sein des Hauses Leiterin.

(Es gehen alle ab, nur Maria und Johannes bleiben.)

Johannes:
O bleibe eine Weile noch bei mir.
Es ist mir bange ‒ ach so bange.

Maria:
Was ist dir? sprich!

Johannes:
Erst unsres Führers Worte,
Dann dieser Menschen bunte Reden!
Erschüttert bis ins Mark erschein ich mir.

Maria:
Wie konnten diese Reden
Dein Herz so stark ergreifen?

Johannes:
In diesem Augenblicke
War mir ein jedes Wort
Ein furchtbar Zeichen
Der eignen Nichtigkeit.

Maria:
Es war gewiß bedeutsam,
In kurzer Zeit ergießen sich zu sehn
So viel von Lebenskämpfen
Und Menschenwesenheit
In dies Zusammenspiel der Reden.
Doch ist es ja die Eigenart
Des Lebens, das wir führen,
Des Menschen Geist zum Sprechen zu erwecken.
Und was sich sonst begibt in langer Zeiten Lauf,
Enthüllt sich hier in wenig Stunden.

Johannes:
Ein Spiegelbild des vollen Lebens,
Das mich so klar mir selbst gezeigt.
Die hohe Geistesoffenbarung
Hat mich dazu geführt, zu fühlen
Wie Eine Seite nur des Menschen
So mancher in sich birgt,
Der ganz sich glaubt als Wesenheit.
Die vielen Seiten zu vereinen
In meinem eignen Selbst,
Betrat ich kühn den Weg,
Der hier gewiesen ist.
Er hat ein Nichts aus mir gemacht.
Was ihnen fehlt,
Ist mir bewußt.
Bewußt ist mir jedoch nicht minder,
Daß sie im Leben stehen
Und ich im wesenlosen Nichts.
Es zogen ganze Lebensläufe
Bedeutsam sich in kurze Reden hier zusammen.
Doch auch des eignen Lebens Bild
Erstand in meiner Seele.
Es malte sich die Kindheit
Mit ihrer frohen Lebensfülle,
Es malte sich die Jugendzeit
Mit stolzen Hoffnungen,
Die in der Eltern Herzen
Die Gaben ihres Sohnes weckten.
Die Träume einer Künstlerschaft,
Die Leben waren in den frohen Tagen,
Sie tauchten alle mahnend
Aus Geistestiefen auf.
Und jene Träume auch,
In welchen du mich sahst
In Farben und in Formen wandeln,
Was dir im Geiste lebt.
--------
Und Flammen sah ich züngeln,
Die Jugendträume und auch Künstlerhoffnung
In Nichts verwandelten.
Ein andres Bild entwand sich dann
Dem furchtbar öden Nichts.
Ein Menschenwesen war’s,
Das sein Geschick an meines hat
In treuer Liebe einst gebunden.
Es wollt mich halten,
Als ich vor Jahren wieder
In meine Heimat kam,
Gerufen zu der Mutter Leichenfeier.
Ich riß mich los.
Denn mächtig war die Kraft,
Die mich in deine Kreise
Und nach den Zielen zog,
Die hier verkündet werden.
Kein Schuldgefühl verblieb
In mir aus jenen Tagen,
Da ich zerriß ein Band,
Das Leben war der andern Seele.
Und auch die Botschaft, die mir kam,
Daß langsam welkte jenes Leben,
Und endlich ganz erlosch,
Ließ fühllos mich bis heute.
Bedeutsam sprach in jenem Saale
Vorhin der Führer nun,
Wie wir verderben können,
Wenn wir nicht richtig streben,
Das Schicksal jener Menschen,
Die liebend uns verbunden.
O, gräßlich klangen wieder
Die Worte aus dem Bilde;
Und dann ertönte es von allen Seiten ‒
Es war wie schauervoller Widerhall:
Du hast sie hingemordet.
So ward die inhaltschwere Rede
Den andren Menschen Anlass,
In sich zu schauen;
In mir jedoch erzeugte sie
Bewußtsein schwerster Schuld.
Ich kann durch sie erkennen,
Wie irrend ich gestrebt.

Maria:
In diesem Augenblick, o Freund,
Betrittst du finstre Reiche.
Da kann dir niemand helfen
Als der allein, dem wir vertraun.

(Helena kommt zurück. Maria wird abgerufen.)

Helena:
Zu bleiben drängt es mich
Noch eine kurze Zeit bei dir,
Des Blick so kummervoll
Seit vielen Wochen ist.
Wie kann das Licht,
Das herrlich strahlt,
Verdüstern deine Seele,
Die mit der stärksten Kraft
Allein nach Wahrheit strebt?

Johannes:
Und dir hat Freude nur
Dies Licht gebracht?

Helena:
Nicht Freude nur von jener Art,
Die früher mir bekannt.
Doch jene Freude,
Die in den Worten keimt,
Durch die der Geist
Sich selbst verkündet.

Johannes:
Ich sage dir jedoch,
Daß auch zermalmen kann,
Was schaffend wirkt.

Helena:
Es muß ein Irrtum sich mit List
In deine Seele schleichen,
Wenn dieses möglich ist.
Und wenn dir Sorgen
Statt freier Seligkeit
Und kummervolle Stimmung
Statt Geisteswonnen
Erfließen aus der Wahrheit Quellen,
So suche nach den Fehlern,
Die deine Wege stören.
Wie oft wird uns bedeutet,
Gesundheit nur ist unsrer Lehre wahre Frucht,
Und Lebenskraft erblüht aus ihr.
Wie sollte sie das Gegenteil in dir bezeugen!
Ich seh’ die Früchte an so vielen,
Die, mir vertrauend, sich vereinen.
Die alte Lebensführung wird
Der Seele fremd und fremder;
Es öffnen neue Quellen sich dem Herzen,
Das sich dann selbst erneut.
Der Blick in Daseinsgründe,
Er schafft Begierden nicht,
Die Menschen quälen können. (Sie geht ab.)

Johannes:
Daß Sinne Wahn nur künden,
Wenn Geisterkenntnis als Genossin
Sich ihnen nicht verbündet,
Ich brauchte viele Jahre,
Um dies verstehn zu können.
Daß selbst der höchsten Weisheit Worte
in Deinem Wesen Seelenwahn nur sind,
Das zeigt ein einziger Augenblick.

(Vorhang)

Scene One

(A room decorated in shades of rose, on the right as seen by the audience, with a door leading to an assembly hall; the characters emerge from this hall one by one, each lingering in the room for a while. During this pause, the characters discuss various things that have been inspired in them by a speech they heard in the assembly hall. Mary and John come first, then others join them. The speech has been over for some time, and the following conversations are continuations of discussions the characters already had in the assembly hall.)

Mary:
It affects me so deeply, my friend,
That I see you withering in spirit and soul.
And I must also see the beautiful bond,
That has united us for ten years,
Even this meaningful hour,
In which we were able to hear so much,
Which shines light into the dark depths of the soul,
Has brought you only shadows.
After many of the words
That our speaker just spoke,
I could feel in my own heart
How deeply it wounds you.
I once saw in your eyes:
They reflected only joy
In the essence of all things,
And your soul held fast
In beautiful images,
What sunlight and air,
Flooding the body
And revealing the mysteries of existence,
Paint in fleeting moments.
Your hand was not yet steady;
In crude splendor of color
It could not embody
What floated before your soul, full of life.
Yet in both our hearts lived
The beautiful belief
That surely
The future must bring you
The art of the hand to joyfully,
In the depths of events
So deeply and intimately poured out soul.
And what is revealed by the essence of existence
So wonderfully the power of the spirit's research,
May it become soul delights
From your art's creations
Poured into human hearts:
So we thought in those times.
The salvation of the future in the mirror of supreme beauty,
Springing from your skill:
Thus my soul painted the goal of yours.
And now it is as if extinguished
All power within you,
How dead is your creative joy,
Your arm seems almost paralyzed,
Which years ago, fresh with youth,
Led the brush with vigor.

Johannes Thomasius:
So sad it is.
I feel as if the earlier fire of the soul has disappeared.
And only dully do my eyes see
The splendor of things,
Spread over them by the sunlight.
My heart remains almost numb,
When changing moods
Glide over my surroundings.
My hand does not stir,
To compel the enduring present,
What fleeting elemental forces
Conjure before the senses for reasons of existence.
No longer does the creative urge
Well up in me with pleasure.
And dullness spreads over my whole life.

Maria:
I must lament deeply,
That such things arise for you from everything,
That is highest for me,
That is the stream of holy life for me.
O friend, in that interplay,
That humans call existence,
An eternal spiritual life is hidden.
And every soul weaves in this life.
I feel myself in spiritual powers,
Which work as in the depths of the sea,
And see human life,
Like ripples on the surface of the water.
I feel myself at one with all the meaning of life,
Which people strive for restlessly,
And which seems to me
To be the revelation of my own being.
I saw how often he connected
With the core of a person's soul,
Elevating them to the highest,
What only the heart can implore.
But as he lives in me,
He proves to be evil fruit,
Touching my being
With the being of another person.
This is also evident in everything
I wanted to give you,
Who approached me lovingly.
At my side, you wanted to
Bravely walk the paths
That were to lead you to noble deeds.
And what has become of it now!
What always reveals itself to me as the purest life,
In the truth of its own being,
Was death for your spirit.

Johannes:
It is so.
What your soul carries
In the light heights of heaven,
Will plunge me,
If I experience it with you,
Into the dark depths of death.
When you led me in our friendship at dawn
To the revelation
That spreads light in the darkness,
Which, without knowing life, enters every night
The human soul;
Into which wanders
The erring nature of man,
When the night of death seems to mock
The true meaning of life;
And when you showed me
The truth of the return of life,
I could imagine
That I would grow up
To be a true spiritual being.
And it seemed certain to me
That the sharpness of an artist's eye,
And the certainty of all artistic creation
Would first blossom in me
Through the noble power of your fire.
I now let this fire work on me;
Then it robbed me
Of the intermingling of my soul's powers;
It mercilessly squeezed all faith in the world
Out of my heart.
And now I have come so far
That I lack clarity even in this,
Whether I should doubt or believe
The revelation from the spiritual worlds.
And for that I myself lack the strength
To love what in you
Proclaims the beauty of the spirit.

Maria:
For years I have had to recognize
That my way of living the spirit itself
Is transformed into its opposite
When it permeates the nature of other people.
And I must also see
How beneficial the power of the spirit proves to be,
When it reaches human souls by other means.

(Philia, Astrid, and Luna enter.)

It is expressed in words,
But the word becomes power,
And guides the way people think
To the heights of the world;
It creates a joyful mood
Where only gloomy thoughts lived before.
It is capable of transforming
The fleetingness of the spirit
Into dignified, serious feeling;
It gives human beings a secure foundation.
And I, I am completely moved
By this power of the mind,
And must realize
That pain and devastation
It carries with it,
Pouring it out of my heart
Into other hearts.

Philia:
It was as if an entire choir

(Professor Capesius and Doctor Strader enter.)

Of opinions and attitudes
Resounded in the circle
That just united us.
There were many harmonies,
But also some harsh dissonance.

Maria:
When the words of many people
Present themselves to the soul in this way,
Then it is as if
Mysteriously standing between them
Is the complete archetype of humanity;
It reveals itself in many souls
Structured, like the One Light
In the rainbow
Reveals itself in many colors.

Professor Capesius:
So then,
In many years of serious striving,
One has wandered through many changing times,
Always searching for everything
That lived in the spirits of men,
Who wanted to proclaim the reasons for existence
And point out life goals for their work.
One believed in one's own soul
To have enlivened the high power of thought
And many mysteries of fate.
One could think that one felt
Within oneself the firm supports of all judgment,
When new experiences questioningly
Press themselves before the soul.
But the support becomes shaky for me in everything
That I have heard before,
And also in this hour again,
With amazement
About this way of thinking cultivated here.
And it becomes completely shaky
When I consider how powerful
The effect proves to be in life.
I have spent many a day
Expressing what I have gleaned from the riddles of time
In words
That can grasp and shake hearts.
And I was already happy
If only the smallest corner
In the souls of my audience
I could warm completely.
And some things seemed to me to have been achieved.
I cannot complain of failure.
But all work of this kind
Could only lead me
To the recognition of that opinion,
Which is so loved and emphasized
In the realm of men of action:
That in the reality of life
Thoughts are nothing but pale shadows.
They could well fertilize
The creative powers of our lives;
But to shape them,
They are not given the power.
And long ago I resigned myself
To the modest saying:
Where only the paleness of thought prevails,
Life languishes, and with it everything
That accompanies life.
And stronger than the most mature words
With their meaningful art
Talent proves itself in life
As a gift of nature,
Fate proves itself.
The mountainous burden of tradition
And dull prejudices,
They will always crush
The power of the best words.
What is revealed here, however,
Gives people of my kind much to think about.
Such an effect seemed explainable to us,
Where overheated sectarian spirit,
Only beguiling souls,
Pours itself over people.
But here there is no sign of such a spirit.
One only wants to speak to the soul through reason.
And yet: one creates
Genuine life forces through words,
And speaks to the deepest depths of the heart.
And even the realm of will
Is seized by that strange something,
Which to those like me
Who walk in old paths,
Appears only as pale thought.
I am quite incapable
Of denying such an effect;
I just cannot
Surrender myself to it.
All this speaks to me in such a strange way;
Not as if it were up to me
To reject what I have experienced;
It almost seems to me
As if this something could not tolerate my nature
Within itself.

Dr. Strader:
I must confess in the fullest sense
To your last words;
And I would even like to emphasize more sharply
That all effects on the soul,
Which we see blossoming from ideas,
Must not in any way determine
The value of the knowledge they contain.
Whether truth or error
Lives in our thinking,
Only the true knowledge of truth
Can judge.
And no one should seriously deny
That such testing can in no way
Can prove itself,
What here only appears to be clear,
And wants to offer solutions to life's greatest mysteries.
It speaks enchantingly to the human spirit,
And yet only entices the believing human heart;
One thinks to open doors to realms,
Before which, perplexed and modest,
Stands the strictly deliberate research.
And whoever lives in true faithfulness
To this research,
It befits him to confess
That no one can know
From whence the springs of thought flow
And where the reasons for existence lie.
Even if such a confession is hard on the soul,
Which would all too gladly fathom What lies beyond all knowledge:
Every glance urges the thinking soul,
Whether it strives outwardly,
Or whether it is directed inwardly,
To push back the formidable boundaries of knowledge.
If we deny reason
And what experience grants us,
We sink into the bottomless abyss.
And who could fail to see
How little our way of thinking
Willingly conforms,
To what is regarded here as a new revelation.
It truly does not take much
To show how completely it lacks
What gives all thinking firm support
And lends a sense of security.
The new revelation may warm the hearts;
The thinker sees in it only the dreams of enthusiasts.

Philia:
We will always speak
The knowledge that has been conquered
In sobriety and with understanding.
But the soul must have something else,
That should believe in itself.
It will always listen to such words,
That speak to it from the spirit.
What it could already vaguely sense before,
It strives to understand.
To speak of the unknown,
It may entice the thinker;
But never human hearts.

Doctor Strader:
I can feel
How much lies in such an interjection.
It strikes the mere brooding minds,
Who only spin the thread of thought
And ask what follows from this and that,
Which they themselves first form as opinion.
But it cannot strike me.
I have not surrendered myself to thoughts,
Because external circumstances have led me.
I grew up as a child
In the circle of pious people
And saw customs,
Which intoxicated my mind
With images of those heavenly realms,
Which one knows how to describe
So comfortingly to the simple-minded.
In my boyish soul
I experienced the truest joys,
When I revelled in looking up
To the highest spiritual worlds;
And prayer was the need of my heart.
I was then educated in the monastery,
And monks were my teachers;
And to become a monk myself
Became my innermost desire,
And my parents' fervent wish.
I was already on the verge of ordination.
Then a coincidence drove me from the monastery.
But I must be grateful for this coincidence;
For my soul had long been robbed
Of its quiet peace,
When that coincidence saved it.
I had become acquainted with so many things
That do not belong in the world of a monk.
Knowledge of nature came to me from writings
That were forbidden to me.
Thus I became acquainted with new research;
And I found it difficult to find my way.
I searched in so many ways.
I did not truly understand
What appeared to me as truth.
In heated struggles, I tore
From my mind
What had brought me happiness and peace as a child.
I can understand the heart
That longs for the heights.
But because I have recognized as a dream
What spiritual teaching brought me,
I must then find secure ground,
As only science and research can provide.

Luna:
Everyone may understand in their own way,
Where the meaning and purpose of life lie.
I certainly lack any ability
To test the knowledge of our time
What I receive here as spiritual teaching.
But I feel clearly in my heart
That without it my soul would perish,
As my limbs would without blood.
You, dear doctor, speak many words
To fight against us.
And what you have just told us
About your struggles in life
Gives weight to your words
Even to those people
Who are unable to follow your speech.
I must always ask myself,
Why human sense
Must find it so natural
To grasp the word of the spirit,
Which will always touch it with warm sympathy;
And only coldness overcomes it,
When it seeks nourishment for the soul
From words such as those that now come from you.

Theodora:
Although I too must feel
So comfortable in this circle,
The speeches that I hear here seem strange to me,
I hear here seem strange to me.

Professor Capesius:
Why the strangeness?

Theodora:
I cannot say myself.
Maria, you describe it.

Maria:
Our friend has often described to us
How strange her experiences have been.
One day she felt as if she had been transformed.
And nowhere could she find understanding.
Her nature caused nothing but bewilderment everywhere,
Until she entered our circle.
Not that we ourselves can understand
What she shares with no one else;
But through our way of thinking, we acquire
Full sympathy even for the unfamiliar.
We accept every kind
Of human being.
For our friend, there was
A moment in her life
When she felt everything disappear,
That belonged to her own life.
The past was as if erased from her soul.
And since this change took place,
The mood of her soul is constantly renewed.
Each time it lasts only a short time.
In her other life, she is like everyone else.
When she falls into that state,
She almost completely lacks
The gift of memory.
She is also deprived of the power of her eyes,
She then feels more of what surrounds her.
She does not see it.
At the same time, her eyes glow
With a strange light.
Instead, images appear to her,
Which were dreamlike at first,
But are now so clear
That they can only be understood
As a foretelling of the distant future.
We have seen this often.

Professor Capesius:
That is precisely
What I dislike so much
About this circle,
That superstition is mixed
With logic and reason.
That was the case everywhere
Where people followed these paths

Maria:
If you can speak like this,
You are still unaware
Of how we feel about these things.

Strader:
As for me,
I must freely admit
That I prefer
To hear such revelations here
Than the dubious teachings of the mind.
For even though I lack
The solution to the riddle of such dreams,
I still see them as facts.
There is probably no way
To see a sample
Of this strange spirit.

Maria:
Perhaps she is coming back.
It almost seemed to me
As if the strange now
Wanted to show itself.

Theodora
I feel compelled to speak:
Before my mind stands an image in the light,
And words sound to me from it;
I feel myself in future times,
And I can see people
Who are not yet alive.
They also see the image,
They also hear the words,
They sound like this:
You have lived in faith,
You were comforted in hope,
Now be comforted in seeing,
Now be refreshed by me.
I lived in the souls,
Who sought me within themselves,
Through the words of my messenger,
Through the power of their devotion.
You have seen the light of the senses,
And had to believe in the creative realm of the spirit.
But now you have attained
A drop of noble seer's gift,
O feel it in your soul.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
A human being
Escapes that light.
He speaks to me:
You shall proclaim to all
Who want to listen to you,
That you have seen
What humans will yet experience.
Christ once lived on earth,
And the result of this life was
That he hovers in soul form
Over the becoming of humans.
He has united himself with the spirit part of the earth.
People could not yet see him,
As he shows himself in such a form of existence,
Because they lacked spiritual eyes,
Which will only appear in the future.
But the future is near,
When, with new vision,
Earthly man will be gifted.
What the senses once saw
During Christ's time on earth,
Will be seen by souls,
When the time is soon fulfilled.

(She exits.)

Mary:
It is the first time
That she has revealed herself to so many people,
Otherwise she only urged them
When two or three were present.

Capesius:
It seems strange,
That she, as if on command and as needed,
Found herself compelled to this revelation.

Mary:
It may seem so.

But we know her nature.

If at this moment
she wanted to send the voice of her inner self
into your souls,
it was for no other reason
than because she wanted to address
the source of this voice to you.

Capesius:
It has become known to us
That the future gift
Of which she spoke as if dreaming
Has also often been reported
By the man who, we are told,
Is the soul of this circle.
Is it possible that the content of her speech
The content of her speech comes,
And only the manner comes from her nature?

Maria:
If that were the case,
It would not be important to us.
However, the facts have been carefully examined.
The friend was completely unfamiliar
With our leader's words,
Before she entered our circle.
And none of us had
Heard of her before.

Capesius:
Then we now see a fact,
Which, contrary to the laws of nature,
Often occurs,
And can only be considered pathological.
Only healthy thinking can decide the riddles of life,
And what springs from an alert mind.

Strader:
But there is a fact;
And what has just been said to us is certainly important:
It could compel us—
It could compel—
Even if one rejects everything else—
The transmission of ideas
Through the power of the soul.

Astrid:
Oh, if only you could tread the ground
That your thinking wants to avoid!
It would have to melt like snow in the sunlight
The delusion that seems strange and wonderful,
Even pathological,
What such people reveal to us.
It is significant, but not strange.
For this miracle seems small to me,
When I consider the thousand wonders
That surround me every day.

Capesius:
It is one thing
To recognize what is everywhere,
Another to show us what is here.

Doctor Strader:
To speak of spirit
Only becomes necessary
When things are shown to us
That do not lie within that circle
Which is strictly enclosed
By our science.

Astrid:
The bright sunlight,
Shining in the morning dew,

(Felix Balde enters.)

The spring that trickles from the rocks,
The thunder that roars from the clouds,
They speak a language of the spirit:
I sought to know them.
The meaning and power of this language
Is only a faint reflection
To be seen in your research.
I found happiness in my soul,
When that language penetrated my heart,
Which human words and spiritual teachings
Could only grant me.

Felix Balde:
That was a true word.

Maria:
I feel compelled to say
How much my heart rejoices,

(Mrs. Balde appears.)

To see for the first time among us
The man of whom I know so much.
Which makes me wish
To see him here quite often.

Felix Balde:
I am unaccustomed
To socializing with many people;
And not only unaccustomed.

Mrs. Balde:
Oh yes, that is his way.
He pushes us into complete solitude.
Year after year, we hear
Barely more than what we ourselves say.
And if this dear man (pointing to Capesius)
Did not occasionally visit our little house,
We would hardly know
That there are other people besides ourselves.
And if the man
Who spoke in the hall earlier
And moved us so deeply with his beautiful words,
Would not meet my Felix often,
When he goes about his business,
You would know nothing
Of us lost people.

Maria:
And the professor comes to see you?

Capesius:
Certainly, and I may well say,
I am deeply indebted to the good woman
for her profound gratitude.
She gives me abundantly
what no one else can give me.

Maria:
And what kind of gifts are they?

Capesius:
I must touch upon,
If I am to tell of it,
A thing that seems truly more wonderful to me
Than many things I have heard here,
Because it speaks more to my soul.
I could hardly find another place
Where I could utter the words
That come so easily to me here.
There are times for my soul,
When it feels drained and empty.
It is then as if the source of knowledge
Within me had dried up;
As if I could find no words
Worth keeping,
Worth hearing.
When I feel such spiritual desolation,
Then I take refuge in these good people's
Refreshing quiet solitude.
And Mrs. Felicia tells
In wonderful images
Of beings who live in the land of dreams
And in the fairy-tale realms
Lead a colorful life.
It is the tone of her speech
Like sayings from ancient times.
I do not ask where she got her words.
I think then of only one thing with clarity,
How new life flows into my soul
And how all paralysis of the soul
Is banished.

Maria:
That the wife's art
Announces such great things,
It fits in the most beautiful way
Harmoniously with everything
That Benedictus spoke of his friend's
Hidden sources of knowledge.

Felix Balde:
Who spoke just now,

(Benedictus appears in the doorway.)

As if in the spaces of worlds
And eternities only his spirit dwelt,
He truly has no reason
To speak much of my simplicity.

Benedictus:
You are mistaken, my friend,
Every one of your words is unspeakably precious to me.

Felix Balde:
It was only impudence,
The urge to chatter,
When you often gave me the honor
To walk beside you on our mountain paths.
Only because you concealed from me,
How much you yourself know,
Did I dare to speak.
But our time is up,
We have a long way to go
To our quiet home.

Mrs. Balde:
It was a real treat for me
To be among people for once.
It won't happen again anytime soon. ‒
For Felix, no other life is suitable
Than the one in his mountains.

(Felix and Mrs. Balde exit.)

Benedictus:
The lady is certainly right,
He will not return anytime soon. ‒
It took a lot
To bring him here this time.
And yet the reason
Should not be sought in him,
That no one knows about him.

Capesius:
He just seemed like an eccentric to me.
I found him talkative
At times,
When I spent time with him.
But his strange speeches always remained obscure to me,
In which he revealed
What he thinks he knows.
He speaks of sun beings,
Who dwell in stones,
Of moon demons,
Who disturb the works of those beings,
He speaks of the numerical sense of plants.
And whoever hears him will not long
Be able to make sense of his words.

Benedictus:
One can also feel,
As if the forces of nature were searching in the words,
To reveal themselves in the truth of their essence.

(Benedictus exits.)

Dr. Strader:
I already sense
That bad days
Are coming in my life.
Since that time,
When in the solitude of the monastery
I received the news of such knowledge,
Which struck me terribly in the depths of my soul,
No experience has touched me so deeply,
As that with this seer.

Capesius:
What is supposed to be so shocking here,
I cannot see.
I fear, dear friend,
That you are losing your certainty here,
That soon everything will be
be shrouded in dark doubt.

Dr. Strader:
The fear of such doubt
torments me many an hour.
I know nothing else
of clairvoyant gifts within myself;
but often, when riddles torment me greatly,
Then a ghostly, frightening dream creature rises from the dark depths of my mind
Before the eye of my mind.
It weighs heavily on my soul,
And it also claws at my heart in a terrifying way,
And speaks through me:
If you do not conquer me
With your blunt weapons of thought,
You are nothing more
Than a fleeting illusion of your own delusion.

Theodosius (who has already entered):
Such is the fate of all people
Who approach the world only with their thoughts.
The voice of the spirit lives within us.
We have no power to penetrate the shell
That spreads before the senses.
Thought brings knowledge only of those things
That fade with the passage of time.
What is eternal and spiritual
Can only be found within the human soul.

Dr. Strader:
If the fruit of a pious faith
is to bring peace to the soul,
it can walk such paths,
sufficient unto itself.
But the power of true knowledge
does not blossom on this path.

Theodosius:
There are, however, no other ways
To produce true spiritual knowledge in the human heart.
Pride can seduce,
The soul's true feelings
Into illusions,
And paint a picture
Where only the beauty of faith is fitting!
Of all that we here
As knowledge from the higher worlds
Could hear so spiritually,
Only one thing applies to the true human sense:
Only that in the spirit realm
The soul feels at home.

The other Mary:
As long as one feels compelled
To speak,
The content of such speech may suffice.
In a full life with all its striving,
With its longing for happiness, its sorrow,
One needs other nourishment
To enrich the soul.
An inner urge has guided me,
To devote the rest of my life,
That is still allotted to me,
To those people
Whom the course of fate
Has brought into misery and need.
And more often still I was compelled
To ease the pain in their souls,
Rather than the suffering of their bodies.
I felt in many ways
The powerlessness of my will;
I must constantly draw new strength
From the wealth
That flows here from spiritual sources.
The warm magic of words,
Which I hear here,
Pours into my hands
And flows on like balm,
Touching the hand of those burdened with suffering.
It transforms on my lips
Into words of comfort
For hearts ravaged by pain.
I do not ask about the origin of the words.
I see their truth,
When they give me life.
And every day I see clearly,
How they do not give power,
What the weak power of my own will can do,
How every day they create me anew for myself.

Capesius:
There are enough people,
Who, without this revelation,
Create unspeakable good?

Maria:
They are certainly not lacking
In many places.
But my friend means something else.
Once you recognize her life,
You will speak differently.
Where untapped strength
Flourishes in full bloom,
Love will sprout abundantly
In a good heart.
But our friend has exhausted
The best of her strength through excessive work.
And all her courage for life was taken from her
By the heavy pressure of fate,
Which she experienced.
She had sacrificed her strength
To the careful guidance of her children.
Her courage had sunk
When an early death
Took her dear husband.
In such a situation, a weary remnant of life
Seemed to be her further fate.
Then the powers of fate brought her
Under the spell of our spiritual teachings,
And her life forces
Bloomed a second time.
With a new purpose in life
Courage returned to her mind.
Thus, the spirit truly
Created a new person from a dead seed within her.
When such creative power
The spirit proves itself fruitful,
Then the manner in which it manifests itself also seems proven.
And if there is no arrogance in the words,
And the soul's highest moral goal lives rightly in the heart,
To believe in no way
That our own work is the teaching ‒
That only the spirit
That only the spirit
Interprets itself within us,
Then it is probably not presumptuous
To say that in your way of thinking
Only pale shadows weave
From the true source of human existence;
And that the spirit that animates us
Connects intimately with everything,
That in the foundations of life
Spins the fate of man.
The years since I was allowed
To devote myself to this lively work,
Have brought before my eyes
More bleeding hearts
And more longing souls
Than many people suspect.
I appreciate the flight of your lofty ideas
And the proud certainty of your knowledge;
I love that at your feet
Sits the reverent crowd of listeners,
And that from your works
Flows for many souls
The clarity of uplifting thought.
But it seems to me that certainty
Resides only in this thinking,
As long as it remains within itself. ‒
The kind to which I belong
Sends the fruits of its words
Into deep realities,
Because it wants to plant its roots
In deep realities.

It is probably far from your thinking
The writing in the sky of the mind,
Which with weighty signs
Proclaims the new shoot
On the tree of humanity.
And even if clear and certain
The thinking that lives in the old way,
It can care for the bark of the tree;
But it is not enough
For the life force of its marrow.

Romanus:
I cannot find the bridge
That could truly lead
From ideas to deeds.

Capesius:
On that side, people overestimate
The power of ideas;
But you misjudge in another way
The course of reality.
Ideas are surely
The seeds of all human deeds.

Romanus:
If this woman of good accomplishes much,
Then the impulse for this lies
In her warm heart.
It is certainly necessary for humans
After they have done their work,
To receive edification from ideas;
But it is the discipline of the will alone,
In alliance with skill and strength,
In all genuine life's work,
That will help humanity forward.
When the whirring of wheels
Sounds in my ears,
And when contented people's hands
Pull cranks,
Then I feel the forces of life.

German:
I have often said so lightly,
That I love jokes
And find only them witty,
That they will always remain good material for my brain,
Will always remain good material,
To pass the time,
That lies between work and pleasure.
And now this word seems quite trite to me.
The invisible power has conquered me.
I have learned to feel,
What is stronger in human beings,
Than the house of cards of our wit.

Capesius:
And nowhere but here have you been able
To find such intellectual power?

German:
The life I led
Offered me many intellectual works;
It was not my nature
To reap their fruits.
But this way of thinking,
It drew me to itself,
However little I did myself.

Capesius:
We have spent wonderful hours here;
And we must be grateful to the mistress of the house.

(Everyone leaves, except Maria and Johannes.)

Johannes:
Oh, stay with me a while longer.
I am anxious—oh, so anxious.

Mary:
What is the matter? Speak!

Johannes:
First our guide's words,
Then these people's colorful speeches!
I feel shaken to the core.

Mary:
How could these speeches
Touch your heart so deeply?

Johannes:
At that moment
Every word was
A terrible sign
Of my own insignificance.

Mary:
It was certainly significant,
To see in such a short time
So much of life's struggles
And human nature
Poured into this interplay of speeches.
But it is the peculiarity
Of the life we lead,
To awaken the human spirit to speak.
And what else happens in the long course of time,
Is revealed here in a few hours.

Johannes:
A reflection of life in its fullness,
Which showed me so clearly to myself.
The high revelation of the spirit
Led me to feel
How one side of a person
Many a person harbors within themselves,
Believing themselves to be a complete being.
To unite the many sides
Within my own self,
I boldly stepped onto the path
That is shown here.
It has made me nothing.
What they lack,
I am aware of.
But I am no less aware
That they are living life
And I am in insubstantial nothingness.
Entire lives
Meaningfully condensed into short speeches here.
But also the image of my own life
Arose in my soul.
It painted my childhood
With its joyful fullness of life,
It painted my youth
With proud hopes,
Which awakened in my parents' hearts
The gifts of their son.
The dreams of an artist,
Which were life in those happy days,
They all emerged admonishingly
From the depths of the mind.
And those dreams too,
In which you saw me
Transforming colors and shapes,
What lives in your mind.
--------
And I saw flames flickering,
The dreams of youth and also artistic hopes
Turned into nothingness.
Another image then escaped
The terribly desolate nothingness.
It was a human being,
Who once bound his fate to mine
In faithful love.
He wanted to hold me,
When I came back years ago
To my homeland years ago,
Called to my mother's funeral.
I tore myself away.
For mighty was the force
That drew me into your circles
And toward the goals
That are proclaimed here.
No feeling of guilt remained
In me from those days
As I tore a bond,
Life was the other soul's.
And even the message that came to me,
That that life was slowly withering,
And finally extinguished completely,
Left me unmoved until today.
Significantly, in that hall
A moment ago, the leader now spoke,
How we can perish,
If we do not strive correctly,
The fate of those people,
Who are lovingly connected to us.
Oh, how horrible they sounded again,
The words from the picture;
And then it resounded from all sides—
It was like a shuddering echo:
You murdered them.
So the meaningful speech
gave other people cause
to look within themselves;
in me, however, it created
an awareness of the gravest guilt.
Through it, I can see
how mistaken my efforts were.

Maria:
At this moment, O friend,
You are entering dark realms.
No one can help you there
Except the one in whom we trust.

(Helena returns. Maria is called away.)

Helena:
I feel compelled to stay
To stay with you a little longer,
Your gaze so sorrowful
For many weeks now.
How can the light,
That shines so gloriously,
Darkening your soul,
Which with the strongest force
Strives alone for truth?

Johannes:
And has this light brought you only joy?

Helena:
Not only joy of the kind
I knew before.
But that joy
Which springs from words
Through which the spirit
Proclaims itself.

Johannes:
I tell you, however,
That what is creative
Can also crush.

Helena:
It must be a mistake that has crept into your soul with cunning,
If this is possible.
And if worries
Instead of free bliss
And sorrowful moods
Instead of spiritual joy
Flow from the sources of truth,
Then look for the mistakes
That disturb your paths.
How often are we told
That health alone is the true fruit of our teaching,
And vitality blossoms from it.
How could it testify to the opposite in you!
I see the fruits in so many
Who, trusting me, unite.
The old way of life becomes
Stranger and stranger to the soul;
New springs open to the heart,
Which then renews itself.
The gaze into the reasons for existence,
It does not create desires
That can torment people. (She exits.)

Johannes:
That the senses only proclaim delusion,
When spiritual knowledge as a companion
Does not ally itself with them,
It took me many years
To understand this.
That even the words of the highest wisdom
Are only delusions of the soul in your being,
A single moment shows this.

(Curtain)