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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus
GA 24

Die Dreigliederung des sozialen Organismus, eine Notwendigkeit der Zeit

[ 1 ] Es ist an der Zeit, zu erkennen, daß die Parteiprogramme, die sich aus älterer oder jüngerer Vergangenheit in die Gegenwart herein erhalten haben, den Tatsachen gegenüber versagen müssen, welche aus der Weltkriegskatastrophe heraus entstanden sind. Diejenigen dieser Programme, deren Träger mitarbeiten durften an der Ordnung der gesellschaftlichen Zustände, sollte man durch diese Katastrophe für widerlegt halten. Diese Träger sollten sich klar darüber sein, daß ihre Gedanken unzulänglich waren, den Entwickelungsgang der Tatsachen zu beherrschen. Diese Tatsachen sind den Gedanken entglitten und haben in Verwirrung und gewaltsame Entladung hineingetrieben. Daß man streben müsse nach Gedanken, die dem wirklichen Gang der Tatsachenwelt mehr gewachsen sind, das sollte das Ergebnis solcher Erkenntnis sein.

[ 2 ] Man hat Praxis genannt, was nur engherzige Routine war. Die sogenannten Praktiker hatten sich eingewöhnt in ein enges Lebensgebiet. Das beherrschten sie routiniert. Dieses Lebensgebiet in Zusammenhang zu sehen mit weiteren Lebensumkreisen, dazu fehlte die Neigung und das Interesse. Man war stolz darauf, in seinem engen Lebensgebiete ein «Praktiker» zu sein. Man tat, was die Routine erforderte, und ließ das Getane in die allgemeine Lebensmaschinerie einlaufen. Man kümmerte sich nicht darum, wie es darinnen lief. So lief zuletzt alles durcheinander; und aus dem Tatsachenknäuel entwickelte sich die Weltkatastrophe. Man hatte sich einer «Praxis» ohne beherrschende Gedanken ergeben. Dies war das Schicksal der leitenden Kreise. - Jetzt, da man vor der Verwirrung steht, kann man von den alten Denkgewohnheiten nicht loskommen. Man hat sich gewöhnt, dies oder jenes für «praktisch notwendig» zu halten, und hat den Blick verloren zu durchschauen, wie das «praktisch notwendig» Geglaubte ein innerlich Zermürbtes ist.

[ 3 ] In der Wirtschaftsordnung der neueren Zeit ist dieses Entgleiten der Tatsachen gegenüber den Menschengedanken am anschaulichsten zutage getreten. Auf diesem Lebensgebiete zeigte sich die innere Zermürbung durch die proletarisch-sozialistische Bewegung. Innerhalb dieser Bewegung entstand die andere Art von Parteiprogrammen: diejenige, welche aus dem unmittelbaren Erleben des Zermürbten hervorging und entweder kritisch nach Anderung des Hineintreibens in den Wirrwarr verlangte oder von der «Entwickelung» der entfesselten Tatsachen ein Heil erwartete. Diese Programme entstanden theoretisch, aus allgemeinen Menschheitsforderungen heraus, ohne praktisch mit den Tatsachen zu rechnen. Der Praxis, die nur eine Routine war, die Gedanken verachtete, stellten sich die sozialistischen Gedanken entgegen, die eine Theorie ohne Praxis sind. Jetzt, da die Tatsachen ein Eingreifen fruchtbarer, in der Tatsachenwelt selbst lebender Gedanken fordern, erweisen sich diese theoretischen «Gedanken ohne Praxis» als unzulänglich. Und sie werden ihre Unzulänglichkeit immer mehr erweisen, je mehr es nötig werden wird, mit Gedanken ordnend in die Wirklichkeit des verworrenen Lebens der Gegenwart einzugreifen.

[ 4 ] Gegenüber der Routine ohne Gedanken und den theoretischen Programmen ohne Praxis ist heute bei Menschen, die wirklich praktisch denken wollen, ein guter Wille in einer gewissen Richtung notwendig. Die routinierten, aber doch in Wahrheit unpraktischen Praktiker sollten sich bemühen, einzusehen, daß plan- und gedankenloses Fortwirtschaften aus der Katastrophe nicht heraus-, sondern immer tiefer in sie hineintreiben wird. Man will sich gegenwärtig noch über die Einsicht hinwegbetäuben, daß die Gedankenlosigkeit, die man mit Lebenspraxis verwechselt hat, in die Verwirrung geführt hat. Man hat die Forderer der Gedanken als «unpraktische Idealisten» verachtet und man will nicht zugeben, daß man damit das Allerunpraktischste getan hat. Ja, daß man sich damit als «Idealisten« im allerschlimmsten Sinne erwiesen hat.

[ 5 ] Auf der anderen Seite, wo die theoretische «Forderung ohne Praxis» herrscht, will man ein menschenwurdiges Dasein für diejenige Menschenklasse erkämpfen, die gegenwärtig sich noch nicht im Besitze eines solchen fühlt. Man sieht nicht, daß man es erkämpfen will ohne wirkliche Einsicht in die Lebensnotwendigkeiten einer sozialen Gesellschaftsordnung. Man glaubt, wenn man sich für die theoretisch erhobenen, aber unpraktischen Forderungen die Macht erkämpft, dann werde man, auch wie durch ein Wunder, herbeiführen können, was man anstrebt.

[ 6 ] Und wer es mit der Menschheit auch in derjenigen Klasse ehrlich meint, die aus der proletarischen Gedrücktheit diese Forderungen erhebt und die vermeint, in der oben gekennzeichneten Art zum Ziele zu kommen, der muß sich beschäftigen mit der Frage: was soll werden, wenn auf der einen Seite beharrt wird auf Programmen, die durch den Weltgang widerlegt sind, und auf der andern Seite die Macht erkämpft werden soll für Forderungen, die keinen Zugang suchen zu dem, was das Leben selber für eine mögliche soziale Ordnung verlangt?

[ 7 ] Man ist heute dem Proletariat gegenüber vielleicht gutmeinend, aber man ist nicht objektiv ehrlich, wenn man ihm nicht begreiflich macht, daß die Programme, zu denen es sich bekennt, es nicht zu dem Heile führen, das es erstrebt, sondern zum Untergange der europäischen Kultur, mit deren Untergang sein eigener Untergang besiegelt ist. Man ist heute nur ehrlich gegenüber dem Proletariat, wenn man in ihm Verständnis dafür erweckt, daß es, was es unbewußt anstrebt, nimmermehr mit den Programmen erreichen kann, die es zu den seinigen gemacht hat.

[ 8 ] Das Proletariat lebt in einem furchtbaren Irrtume. Es hat gesehen, wie in den letzten Jahrhunderten die menschlichen Interessen allmählich ganz von dem Wirtschaftlichen aufgesogen worden sind. Es hat bemerken müssen, wie die Rechtsformen des menschlichen Gesellschaftslebens sich festsetzten aus den wirtschaftlichen Macht- und Bedürfnisformen heraus; es konnte sehen, wie das gesamte Geistesleben, insbesondere das Erziehungs- und Schulwesen sich aufgebaut hat aus den Verhältnissen heraus, die sich aus den wirtschaftlichen Unterlagen und aus dem von der Wirtschaft abhängigen Staate ergaben. In dem Proletariat hat sich der zerstörende Aberglaube festgelegt, daß alles Rechts-und alles Geistesleben naturnotwendig aus den Wirtschaftsformen entsteht. Große Kreise auch von Nichtproletariern sind heute schon von diesem Aberglauben befallen. - Was in den letzten Jahrhunderten als eine Zeiterscheinung sich entwickelt hat: die Abhängigkeit des Geistes- und Rechtslebens vom Wirtschaftsleben, das sieht man als eine Naturnotwendigkeit an. Man bemerkt nicht, was die Wahrheit ist: daß diese Abhängigkeit die Menschheit in die Katastrophe hineingetrieben hat; und man gibt sich dem Aberglauben hin, daß man nur eine andere Wirtschaftsordnung brauche, eine solche, die ein anderes Rechts- und Geistesleben aus sich selbst hervortreiben werde. Man will nur die Wirtschaftsordnung ändern, statt einzusehen, daß man die Abhängigkeit des Geistes- und des Rechtslebens von der Wirtschaftsform aufheben müsse.

[ 9 ] Nicht darum kann es sich in dem gegenwärtigen Augenblicke weltgeschichtlicher Entwickelung handeln, eine andere Art der Abhängigkeit des Rechts- und Geisteslebens vom Wirtschaftsleben anzustreben, sondern darum, ein solches Wirtschaftsleben zu gestalten, in dem nur Gütererzeugung und Güterzirkulation sachgemäß verwaltet werden, in dem aber aus der Stellung des Menschen in dem Wirtschaftskreislauf nichts bewirkt wird für seine rechtliche Stellung zu andern Menschen und für die Möglichkeit, die in ihm veranlagten Fähigkeiten durch Erziehung und Schule zur Entfaltung zu bringen. In der abgelaufenen geschichtlichen Epoche waren das Rechtsleben und das Geistesleben ein «Überbau» des Wirtschaftslebens. In der Zukunft sollen sie selbständige Glieder des sozialen Organismus sein neben dem Wirtschaftskreislauf. Die Maßnahinen, die innerhalb des letzteren zu treffen sind, sollen aus der wirtschaftlichen Erfahrung und aus dem Verbundensein der Menschen mit den einzelnen Wirtschaftsgebieten sich ergeben. Assoziationen aus den Berufständen, aus den miteinander verschlungenen Interessen der Produzenten und der Konsumenten sollen sich bilden, die sich nach oben hin zu einer Zentralwirtschaftsverwaltung zuspitzen. Dieselben Menschen, welche dieser Wirtschaftsorganisation angehören, bilden auch eine in bezug auf Verwaltung und Vertretung selbständige Rechtsgemeinschaft, in der alles dasjenige geregelt wird, das in den Urteilsbereich jedes mündig gewordenen Menschen fällt. Da wird auf demokratischer Grundlage alles dasjenige gestaltet, was jeden Menschen zum gleichen gegenüber jedem andern Menschen macht. Innerhalb der Verwaltung dieser Gemeinschaft wird zum Beispiele das Arbeitsrecht (Art, Maß, Zeit der Arbeit) geregelt. Damit fällt diese Regelung aus dem Wirtschaftskreislauf heraus. Der Arbeiter steht im Wirtschaftsleben als freier Vertragschließender denen gegenüber, mit denen er gemeinsam produzieren muß. Über seine wirtschaftliche Mitarbeit an einem Produktionszweig muß wirtschaftliche Sachkunde entscheiden; in bezug auf die Ausnützung seiner Arbeitskraft entscheidet er mit, als mündiger Mensch auf dem demokratischen Rechtsboden außerhalb des Wirtschaftskreislaufes.

[ 10 ] Wie das Rechtsleben (die Staatsverwaltung) im selbständigen, vom Wirtschaftsleben unabhängigen Rechtsgliede des sozialen Organismus geregelt wird, so das Geistesleben (das Erziehungs- und Schulleben) in völliger Freiheit in dem selbständigen Geistesgliede der sozialen Gemeinschaft. Denn so wenig ein gesundes Wirtschaftsleben in eins verschmolzen sein kann mit dem Rechtsgliede des sozialen Organismus, in dem alles erfolgen muß durch die Urteile aller einander gleichstehenden mündig gewordenen Menschen, so wenig kann die Verwaltung des Geisteslebens auf Gesetze, Verordnungen, eine Aufsicht oder dergleichen gestellt sein, die sich aus den Urteilen der einfach mündig gewordenen Menschen ergeben. Das Geistesleben bedarf der Selbstverwaltung, die nur aus menschheitspädagogischen Gesichtspunkten heraus sich gestaltet. Nur in einer solchen Selbstverwaltung können die in einer Menschengemeinschaft veranlagten individuellen Fähigkeiten zum Dienste des sozialen Lebens wahrhaft gepflegt werden.

[ 11 ] Wer in wirklicher Lebenspraxis die Daseinsbedingungen des sozialen Organismus auf der gegenwärtigen Stufe der Menschheitsentwickelung unbefangen zu prüfen in der Lage ist, kann wohl zu keinem anderen Ergebnis kommen als dem, daß zur Gesundung dieses Organismus dessen Dreigliederung in einen selbständigen Geist-, einen solchen Rechts- und ebensolchen Wirtschaftsunterorganismus notwendig ist. Die Einheit des ganzen Organismus wird dadurch gewiß nicht gefährdet; denn diese Einheit ist in der Wirklichkeit dadurch begründet, daß jeder Mensch mit seinen Interessen allen drei Teilorganismen angehört, und daß die Zentralverwakungen trotz ihrer Unabhängigkeit voneinander die Harmonisierung ihrer Maßnahmen bewirken können.

[ 12 ] Daß die internationalen Verhältnisse kein Hindernis bilden, auch wenn nur ein Staat für sich zunächst sich zum dreigliedrigen sozialen Organismus gestaltet, davon soll im nächsten Aufsatz gesprochen werden.

The threefolding of the social organism, a necessity of the times

[ 1 ] It is time to recognize that the party programmes that have survived into the present from the older or more recent past must fail in the face of the facts that have emerged from the catastrophe of the world war. Those of these programs, whose supporters were allowed to contribute to the ordering of social conditions, should be considered disproved by this catastrophe. These promoters should be aware that their thoughts were inadequate to control the development of the facts. These facts have escaped their thoughts and have driven them into confusion and violent discharge. That one must strive for thoughts that are more equal to the real course of the world of facts should be the result of such realization.

[ 2 ] They called practice what was only narrow-minded routine. The so-called practitioners had become accustomed to a narrow area of life. They mastered this routinely. They lacked the inclination and interest to see this area of life in connection with the wider world. They were proud to be a "practitioner" in their narrow area of life. They did what routine demanded and let what they did flow into the general machinery of life. They didn't care how things worked within it. In the end, everything went haywire, and the world catastrophe developed from the tangle of facts. They had surrendered to a "practice" without a dominant thought. This was the fate of the leading circles. - Now that we are faced with confusion, we cannot get away from the old habits of thought. People have become accustomed to believing this or that to be "practically necessary" and have lost sight of how what is believed to be "practically necessary" is inwardly demoralizing.

[ 3 ] In the economic order of recent times, this slipping away of facts from human thoughts has become most evident. In this area of life, the inner attrition caused by the proletarian-socialist movement became apparent. Within this movement, the other kind of party program emerged: the one that emerged from the direct experience of the demoralized and either critically demanded a change in the drifting into confusion or expected salvation from the "development" of the unleashed facts. These programs arose theoretically, out of general human demands, without practically reckoning with the facts. Practice, which was merely routine and despised thought, was opposed by socialist thought, which is theory without practice. Now that the facts demand the intervention of fruitful thoughts living in the world of facts itself, these theoretical "thoughts without practice" are proving to be inadequate. And they will prove their inadequacy more and more, the more it will become necessary to intervene with thoughts to organize the reality of the confused life of the present.

[ 4 ] In contrast to routine without thought and theoretical programs without practice, a good will in a certain direction is necessary today among people who really want to think practically. The routine, but in truth impractical, practitioners should make an effort to realize that unplanned and thoughtless economic activity will not drive us out of the catastrophe, but deeper and deeper into it. At present, people still want to hide the realization that thoughtlessness, which they have confused with practical life, has led to confusion. One has despised the promoters of thought as "impractical idealists" and one does not want to admit that one has done the most impractical thing possible. Indeed, they have proved themselves to be "idealists" in the worst sense of the word.

[ 5 ] On the other hand, where the theoretical "demand without practice" prevails, one wants to fight for a humane existence for that class of people who do not yet feel that they possess one. One does not realize that one wants to fight for it without real insight into the vital necessities of a social order. One believes that if one fights for power for the theoretically raised but impractical demands, then one will, even miraculously, be able to bring about what one is striving for.

[ 6 ] And whoever is honest with humanity, even in that class which raises these demands out of proletarian oppression and which believes that it can reach its goal in the manner described above, must concern himself with the question: What is to become if, on the one hand, programs are insisted upon which are refuted by the course of the world, and on the other hand, power is to be fought for demands which seek no access to what life itself demands for a possible social order?

[ 7 ] Today one may be well-meaning towards the proletariat, but one is not objectively honest if one does not make it understand that the programs it professes do not lead it to the salvation it seeks, but to the downfall of European culture, with whose downfall its own downfall is sealed. One is only honest with the proletariat today if one awakens in it the understanding that it can never achieve what it unconsciously strives for with the programs it has made its own.

[ 8 ] The proletariat lives in a terrible error. It has seen how, over the last few centuries, human interests have gradually been completely absorbed by the economic. It has seen how the legal forms of human social life have been established out of the economic forms of power and need; it has seen how the entire intellectual life, especially the educational and school system, has been built up out of the conditions resulting from the economic foundations and the state dependent on the economy. In the proletariat the destructive superstition has become entrenched that all legal and intellectual life arises naturally from economic forms. Large circles of non-proletarians are already infected by this superstition. - What has developed in recent centuries as a phenomenon of the times: the dependence of intellectual and legal life on economic life, is seen as a natural necessity. One does not realize what the truth is: that this dependence has driven mankind into catastrophe; and one indulges in the superstition that one only needs a different economic order, one that will drive a different legal and spiritual life out of itself. They only want to change the economic order instead of recognizing that the dependence of spiritual and legal life on the economic form must be abolished.

[ 9 ] In the present moment of world-historical development, it cannot be a question of striving for a different kind of dependence of legal and spiritual life on economic life, but of shaping such an economic life, in which only the production and circulation of goods are properly administered, but in which the position of man in the economic cycle has no effect on his legal position in relation to other men or on the possibility of developing his inherent abilities through education and schooling. In the past historical epoch, legal life and spiritual life were a "superstructure" of economic life. In the future, they should be independent members of the social organism alongside the economic cycle. The measures to be taken within the latter should result from economic experience and from the connection of people with the individual economic areas. Associations should be formed from the professions, from the intertwined interests of producers and consumers, which should culminate in a central economic administration. The same people who belong to this economic organization also form an independent legal community with regard to administration and representation, in which everything is regulated that falls within the sphere of judgment of every person who has come of age. Everything that makes every human being equal to every other human being is organized on a democratic basis. Within the administration of this community, for example, labor law (type, measure, time of work) is regulated. This regulation thus falls outside the economic cycle. In economic life, the worker stands as a free contracting party towards those with whom he must produce jointly. Economic expertise must decide on his economic cooperation in a branch of production; with regard to the exploitation of his labor power, he co-decides as a responsible person on the democratic legal ground outside the economic cycle.

[ 10 ] Just as legal life (state administration) is regulated in the autonomous legal sphere of the social organism, which is independent of economic life, so spiritual life (educational and school life) is regulated in complete freedom in the autonomous spiritual sphere of the social community. For as little as a healthy economic life can be merged into one with the legal system of the social organism, in which everything must take place through the judgments of all equal people who have come of age, so little can the administration of spiritual life be based on laws, ordinances, supervision or the like, which result from the judgments of people who have simply come of age. Spiritual life requires self-administration, which can only be shaped from the point of view of human pedagogy. Only in such self-government can the individual abilities inherent in a human community be truly cultivated in the service of social life.

[ 11 ] Whoever is able to impartially examine the conditions of existence of the social organism at the present stage of human development in real life practice can probably come to no other conclusion than that for the health of this organism its threefold division into an independent spiritual, a legal and an economic sub-organism is necessary. The unity of the whole organism is certainly not endangered by this; for this unity is founded in reality by the fact that every person with his interests belongs to all three sub-organisms, and that the central administrations, despite their independence from each other, can bring about the harmonization of their measures.

[ 12 ] The fact that international conditions do not constitute an obstacle, even if only one state initially forms itself into a tripartite social organism, will be discussed in the next essay.