The Bhagavad Gita and the Epistles of Paul
GA 142
1925
Translated by Steiner Online Library
From the Foreword to the First Edition
[This excerpt is not contained in the 1971 translation but is included in the German volume.]
"At Christmas 1912, the first official gathering of followers of a theosophical spiritual movement took place in Cologne. who were not willing to immerse themselves in a dogmatic Indian movement, but who, taking into account the achievements of the spiritual life of recent times and the radical impact that the Christ event had had on earthly events, could only recognize a spiritual education for the Western world that was appropriate to the state of development of the European people today. They recognized in Rudolf Steiner the spiritual researcher and thinker who was equal to all the demands of modern science, who had grasped the connections between historical events as no one before him, and whose explanations of the human being revealed factual connections that spoke their own language and were not imposed “teachings.” “Anthroposophy” was the name he had always given to his study of the human being. And this name was now chosen by the followers gathered in Cologne who were committed to a science based on spiritual anthropology, which sought to approach the knowledge of the divine by striving to grasp the divine germ in the human being — his ‘I’ ...
When Rudolf Steiner brought to the Theosophical Society what it had been lacking and raised it above its former level, certain impulsive forces were alarmed, forces which had wanted to transform the otherwise declining movement into their tool and now saw their special purposes endangered. For their goal was not the synthesis of Eastern and Western wisdom for the general advancement of humanity, but the galvanization of the dead European spiritual life with pre-Christian wisdom.
Now there was someone who brought new life from the depths of Christian esotericism, the synthesis of Eastern and Western thinking, of past and future wisdom.
This had to be suppressed.
And so a counter-image was created for the longing for Christ that was reawakening in the souls of Europeans. A man of flesh and blood. Still a boy, with the appeal of the exotic, a Hindu who was to be trained for the role of the Messiah. I would like to spare the reader a description of the rest of the Krishnamurti humbug at this point. The advertising machine did everything it could to promote him. With diplomatic skill, entreaties, cunning, and threats, the Theosophical sections were worked on to make them compliant with the new intention. Members in various countries left in droves. The German section protested emphatically as a united whole. This led to their expulsion from the Theosophical Society. The external ties with this society were now also severed. The work for anthroposophically oriented spiritual science continued in the same way in Europe. Several years earlier, Rudolf Steiner had made the complete independence of his work from any theosophical leadership a condition for further external cooperation. Now the anthroposophical association, which also included many foreigners who could not participate in the new phase of the Theosophical Society's development, was transformed into an independent society.
It was in the last days of December 1912 that the final discussions on this question took place in Cologne. Rudolf Steiner chose as the theme for the series of lectures he gave in Cologne to the assembled anthroposophists: The Bhagavad Gita and the Epistles of St. Paul. ”—Marie Steiner
Aus Dem Vorwort Zur Ersten Buchausgabe
«Zu Weihnachten 1912 fand in Köln der erste offizielle Zusammenschluß derjenigen Anhänger einer theosophischen Geistesrichtung statt, die nicht gewillt waren in eine dogmatisierende indische Strömung unterzutauchen, sondern, mit den Errungenschaften des Geisteslebens der neueren Zeit und dem radikalen Einschlag rechnend, der dem Erdgeschehen durch das Christus-Ereignis gegeben worden war, nur eine solche geistige Schulung für das Abendland anerkennen konnten, die dem Entwickelungszustand der heutigen europäischen Menschheit angemessen ist. Sie erkannten in Rudolf Steiner den Geistesforscher und Denker, der allen Ansprüchen der modernen Wissenschaft gewachsen war, der die Zusammenhänge des historischen Geschehens erfaßt hatte wie noch niemand vor ihm, und dessen Darlegungen über das Menschenwesen Tatsachenzusammenhänge aufdeckten, die ihre eigene Sprache sprachen, nicht aufoktroyierte "Lehren waren. «Anthroposophie; hatte er seine Menschenkunde von jeher genannt. Und diesen Namen wählten nun die in Köln versammelten Anhänger einer auf geistgemäße Menschenkunde aufgebauten Wissenschaft, die sich der Erkenntnis des Göttlichen nähern wollte, indem sie den göttlichen Keim im Menschen, — sein Ich, — zu erfassen strebten ...
Als Rudolf Steiner der Theosophischen Gesellschaft dasjenige brachte, was ihr gefehlt hatte, und sie über ihr früheres Niveau emporhob, erschraken gewisse impulsierende Mächte, welche die sonst niedergehende Bewegung zu ihrem Werkzeug hatten umbilden wollen und nun ihre Sonderzwecke gefährdet sahen. Denn nicht die Synthese von morgenländischer und abendländischer Weisheit zu allgemeiner Menschenförderung war ihr Ziel, sondern die Galvanisierung des ertöteten europäischen Geisteslebens mit vorchristlicher Weisheit.
Nun war einer da, der neues Leben brachte aus den Tiefen der christlichen Esoterik, der Synthese von morgenländischem und abendländischem Denken, von vergangener und Zukunftsweisheit.
Dies mußte unterdrückt werden.
Und da wurde für die in der Seele der Europäer neu erwachende Christussehnsucht ein Gegenbild aufgestellt. Ein Mensch aus Fleisch und Blut. Ein Knabe noch, mit dem Reiz der Exotik, ein Hindu, der für die Rolle des Messias dressiert werden sollte. Die Beschreibung des weiteren Krishnamurti-Humbugs an dieser Stelle möchte ich dem Leser ersparen. Was die Reklame ersinnen kann, hat sie getan, um ihn zu lancieren. Mit diplomatischen Künsten, mit Bitten, List und Drohungen wurde in die theosophischen Sektionen hinein gearbeitet, um sie der neuen Absicht gefügig zu machen. In Scharen traten Mitglieder in den verschiedenen Ländern aus. Die deutsche Sektion protestierte mit Nachdruck als geschlossene Gesamtheit. Es kam zu ihrem Ausschluß aus der Theosophical Society. Das äußere Band mit dieser Gesellschaft war nun auch zerrissen. Die Arbeit für die anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft ging in Europa in derselben Weise weiter. Schon einige Jahre vorher hatte Rudolf Steiner die völlige Selbständigkeit und Unabhängigkeit seiner Arbeit von jeder theosophischen Leitung zur Bedingung eines weiteren äußeren Zusammengehens gemacht. Jetzt wurde der anthroposophische Bund, an dem sich auch viele Ausländer beteiligten, welche die neue Phase der Entwickelung der Theosophischen Gesellschaft nicht mitmachen konnten, in die Form einer selbständigen Gesellschaft übergeführt.
Es war in den letzten Dezembertagen des Jahres 1912, als in Köln die letzten Beratungen über diese Frage gepflegt wurden. Da wählte Rudolf Steiner als Thema für den Vortragszyklus, den er in Köln vor den versammelten Anthroposophen hielt, das Thema: ‹Die Bhagavad Gita und die Paulusbriefe.› »
—Marie Steiner