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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Supplements to Member Lectures
GA 246

10 March 1912, Frankfurt

Translated by Steiner Online Library

49. Theosophy in Relation to the Immediate Life

We can make Theosophy both an impulse and a force in our lives. Above all, we must recognize karma and reincarnation as facts.

An experiment of the soul: look back as far as we can survey our life up to the first awakening of consciousness, and try to recall things which have become pleasant or unpleasant to us, which we have followed gladly or unwillingly. -- Then think up a person who has longed for just the opposite of our will, a fantasy person; also a fantasy person who brings about and desires all coincidences.

Three examples: A person who climbs onto the roof and loosens the tiles that are supposed to hit him and so on. If we follow the idea closely, we can't get rid of it. The imaginary image has something to do in our perception, as if it were bringing something out of our memory. In response to our efforts, the past event emerges from our memory. Reflection brings a state of exhaustion, the result acts as redemption. The imaginative person achieves both: reflection and redemption.

The imaginary person gradually transforms into us and, as a result of the effort, the feeling arises that the imaginary person has something to do with us.

The sensation of feeling versus the sensation of imagination. Example: Bismarck before the war of 1866. The sense of imagination does not pass from incarnation to incarnation, but the sense of feeling (memory of feeling from a previous incarnation) does, and the phantasy man is the instrument. Through this, one feels something of how one has placed oneself in the present life.

In the future, children will be educated in such memory experiments. If a person in the middle of life (30 years) is either practical or clumsy, one cannot speak of inheritance on the part of the parents in this incarnation. This inheritance, which comes out mainly in mid-life, is due to the person's parents or grandparents in previous incarnations. One's own education for practical life in mid-life results in being drawn into a practical family in the next incarnation. The actual blood relatives do not come together again in the next life.

When people are brought together in midlife through true friendship and love, they are blood relatives [in the next] life. A self-chosen circle of friends in the middle of life becomes a family circle in the next life. Example: Entering a monastic community and self-chosen friends among the monastics.

In the future, after committing an act, a vision, a dream, rises before the person - the outlook on the future of karma.

Until now, only clairvoyants were able to systematically lead people to recognize visions from previous incarnations.

Old clairvoyance and development into new clairvoyance. - Later, the law of karma will become fully known through visions. - Theosophy thinks strictly scientifically in all spiritual areas. - What we have acquired as soul property in one life builds up a body of power in the next life.

Theosophie in Bezug zum Unmittelbaren Leben

Wir können Theosophie sowohl zu einem Impuls als auch zu einem Kraftelement in unserem Leben machen. Vor allen Dingen müssen wir Karma und Reinkarnation als Tatsachen anerkennen.

Ein Seelenexperiment: Zurückblicken, so weit wir unser Leben bis zum ersten Erwachen des Bewusstseins übersehen können, und uns Dinge ins Gedächtnis zu rufen versuchen, die uns angenehm oder unangenehm geworden sind, denen wir gern oder ungern gefolgt sind. —- Sodann einen Menschen ausdenken, der gerade das Gegenteil unseres Wollens herbeigesehnt hat, einen Phantasiemenschen; auch einen Phantasiemenschen, der alle Zufallsfälle herbeiführt und wünscht.

Drei Beispiele: Ein Mensch, der auf das Dach steigt und die Ziegel lockert, die ihn treffen sollen und so weiter. Bei genauer Verfolgung der Idee werden wir sie nicht wieder los. Das Phantasiegebilde hat in unserem Empfinden etwas zu tun, gleichsam als ob es etwas aus dem Gedächtnis hervorholte. Als Antwort unserer Anstrengung hebt sich das vergangene Ereignis aus dem Gedächtnis heraus. Das Besinnen bringt Erschöpfungszustände, das Resultat wirkt als Erlösung. Der Phantasiemensch bringt beides zustande: Besinnen und Erlösung.

Der Phantasiemensch verwandelt sich nach und nach in uns und als Resultat der Anstrengung stellt sich die Empfindung heraus, dass der Phantasiemensch etwas mit uns zu tun hat.

Die Gefühlsempfindung gegenüber der Vorstellungsempfindung. Beispiel: Bismarck vor dem Kriege 1866. Das Vorstellungsempfinden geht nicht von Inkarnation zu Inkarnation, wohl aber das Gefühlsempfinden (Gefühlsgedächtnis aus früherer Inkarnation), und der Phantasiemensch ist das Instrument. Man empfindet dadurch etwas, wie man sich hereingestellt hat in das jetzige Leben.

In Zukunft Erziehung der Kinder zu solchen Erinnerungsexperimenten. Wenn ein Mensch in der Mitte des Lebens (30 Jahre) entweder praktisch oder tapsig ist, kann man nicht von Vererbung seitens der Eltern in dieser Inkarnation reden. Diese Vererbung, die hauptsächlich in der Mitte des Lebens herauskommt, ist auf die Eltern oder Großeltern des Betreffenden in früheren Inkarnationen zurückzuführen. Eigene Erziehung zum praktischen Leben in der Mitte des Lebens hat zur Folge: Hingezogen werden in eine praktische Familie in der nächsten Inkarnation. Die eigentlichen Blutsverwandten kommen im nächsten Leben nicht wieder zusammen.

Werden Menschen in der Mitte des Lebens durch wahre Freundschaft und Liebe zusammengeführt, so sind es Blutsverwandte [im nächsten] Leben. Ein selbst erwählter Freundeskreis in der Mitte des Lebens wird zum Familienkreis im nächsten Leben. Beispiel: Eintritt in eine Klostergemeinschaft und selbst gewählte Freunde unter den Klostergenossen.

In Zukunft, nach Begehen einer Handlung, steigt vor dem Menschen eine Vision auf, ein Traum - der Ausblick auf die Zukunft des Karmas.

Das systematische Hinführen zum Wiedererkennen in Visionen von früheren Inkarnationen konnte bisher nur der Hellseher.

Altes Hellsehen und Entwicklung zum neuen Hellsehen. - Später wird das Gesetz von Karma durch Visionen ganz bekannt werden. — Theosophie denkt streng wissenschaftlich auf allen geistigen Gebieten. - Was wir uns in einem Leben als Seelengut erworben haben, baut im nächsten Leben einen Kraftleib auf.