The Constitution of the General Anthroposophical Society
GA 260a
Member Newsletter, 27 January 1924
Translated by Steiner Online Library
About the Management of this Newsletter and the Contribution of Members to It
This newsletter is entitled “What is happening in the Anthroposophical Society.” This title was given to it to indicate that in the future, individual members should participate actively in everything that happens in the Society. This can only happen if these members write letters to the editor of the newsletter, Albert Steffen, telling him everything they believe not only individual members but the whole Society should know. And the Society should know where anthroposophy is being worked on, how this is happening, how the work is being taken up, and so on. The life that takes place in the individual groups should be able to come alive in the consciousness of the whole society. Letters in which members filled with interest in the life of the groups address their communications to the editorial office will then be processed by the latter. This will help to create a common consciousness in the society. Only when members in New Zealand can learn what is happening in a group in Vienna will such a common consciousness be possible.
But this should not be the only thing. What is happening in the spiritual life of the present outside of society should also be included in the common consciousness. There is spiritual life around every group in society. This or that view of the world and life is expressed, this or that great or small artistic, scientific, social, educational, and so on, achievement comes to light. Many other things will happen that must be of interest to spiritually striving people. All of this can be better assessed up close than from a distance, according to its conditions, its nature, and its significance. In their letters, the members of the groups should talk about what they can perceive of this kind in the vicinity of their groups. Members whose profession takes them around the world should keep their eyes open to “what is happening in the world.” They should then communicate this to the editors of the newsletter. In this way, “what is happening in the world” can become “what is happening in the Anthroposophical Society.” And we need a broad perspective. We need a lively interest in all phenomena of life in the world. We need a healthy judgment of these phenomena in the Society.
In this regard, we must learn to think differently in the Society than has been thought up to now. By its very nature, anthroposophy cannot tolerate sectarianism, which closes itself off narrow-mindedly against everything that others think and want. Anthroposophy can only tolerate a broad heart for all human striving and life. And it can only take the right form through an open eye for everything that is thought, willed, and done in the world.
The newsletter should become a reflection of this way of thinking in society. Its very existence should be an invitation to each individual member to ask themselves again and again: How can I contribute to the common thinking in the Society? If the newsletter is viewed in this way by the members, the Executive Council of the Anthroposophical Society can make it what it was intended to be according to the Christmas Conference.
Über die Führung Dieses Nachrichtenblattes und den Anteil der Mitglieder Daran
Dieses Nachrichtenblatt trägt den Titel «Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht». Dieser Titel ist ihm gegeben worden, um anzudeuten, daß in der Zukunft die einzelnen Mitglieder geistig in reger Art teilnehmen sollten an allem, was in der Gesellschaft vorgeht. Das wird nur dadurch geschehen können, daß diese Mitglieder in Briefen an den Leiter des Nachrichtenblattes, Albert Steffen, all das mitteilen, wovon sie glauben, daß es nicht nur das einzelne Mitglied, sondern die ganze Gesellschaft wissen soll. Und diese soll wissen, wo an Anthroposophie gearbeitet wird, wie .das geschieht, wie die Arbeit aufgenommen wird und so weiter. Das Leben, das sich in den einzelnen Gruppen abspielt, soll vor dem Bewußtsein der ganzen Gesellschaft aufleben können. Briefe, in denen für das Leben der Gruppen mit Interesse erfüllte Mitglieder an die Redaktion sich mit ihren Mitteilungen wenden, werden dann durch diese verarbeitet werden. Es wird dadurch für die Entstehung eines gemeinsamen Bewußtseins in der Gesellschaft gewirkt werden können. Nur wenn die Mitglieder in Neuseeland erfahren können, was in einer Gruppe in Wien vorgeht, wird solch ein gemeinsames Bewußtsein möglich sein.
Aber dies soll nicht das einzige sein. Auch was im geistigen Leben der Gegenwart außerhalb der Gesellschaft vorgeht, soll in das gemeinsame Bewußtsein aufgenommen werden. Um jede Gruppe der Gesellschaft herum ist ja geistiges Leben. Diese oder jene Anschauung über Welt und Leben wird geäußert, diese oder jene große oder kleine künstlerische, wissenschaftliche, soziale, pädagogische und so weiter Leistung tritt zutage. Vieles andere wird geschehen, was geistig strebende Menschen interessieren muß. All das kann nach seinen Bedingungen, nach seinem Wesen, nach seiner Tragweite aus der Nähe besser beurteilt werden als aus der Ferne. Die Mitglieder der Gruppen sollten in ihren Briefen von dem sprechen, was sie von dieser Art in der Nähe ihrer Gruppen wahrnehmen können. Mitglieder, die ihr Beruf in der Welt durch Reisen herumführt, sollten mit offenen Augen hinsehen auf das, «was in der Welt vorgeht». Sie sollten dieses dann der Redaktion des Nachrichtenblattes mitteilen. Dann kann auf diese Art das, «was in der Welt vorgeht», zu etwas werden, «was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht». Und wir brauchen die Weite des Gesichtskreises. Wir brauchen das rege Interesse für alle Erscheinungen des Lebens in der Welt. Wir brauchen in der Gesellschaft ein gesundes Urteil über diese Erscheinungen.
In dieser Beziehung müssen wir anders denken lernen in der Gesellschaft, als bisher gedacht worden ist. Anthroposophie verträgt durch ihr Wesen keine Sektiererei, die sich engherzig abschließt gegen alles, was andre denken und wollen. Anthroposophie verträgt nur ein weites Herz für alles menschliche Streben und Leben. Und sie kann nur die rechte Form erhalten durch ein offenes Auge für alles, was in der Welt gedacht, gewollt, getan wird.
Das Nachrichtenblatt sollte ein Spiegelbild werden von dieser Art des Denkens in der Gesellschaft. Es sollte durch sein Dasein eine Aufforderung an jedes einzelne Mitglied bedeuten, sich immer wieder die Frage vorzulegen, wie kann ich zu dem gemeinsamen Denken in der Gesellschaft beitragen? Wenn das Nachrichtenblatt so von den Mitgliedern angesehen wird, kann es der Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft zu dem machen, was es nach den Absichten der Weihnachtstagung werden sollte.
