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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Correspondence with Marie Steiner
1901–1925
GA 262

Translated by Steiner Online Library

82a

Marie von Sivers to Eduard Selander,8from 1913 head of an anthroposophical working group in Helsinki. Helsinki
Friday, February 3, 1911

Signed by hand Mieta Waller, only signature and addition in her own hand.

February 3, 1911, Berlin Dear Dr. Selander,

The prospects for the course in Helsingfors are quite bleak.9For the period from 3 to 15 May 1911, the Scholl-Mitteilungen announced a lecture cycle by Rudolf Steiner in Helsinki: “The spiritual beings in the heavenly bodies and natural kingdoms”, which could not take place. It was rescheduled for April 1912. As a result of my constantly rushed life and the incessant traveling, I have now become seriously ill and have to take a long break from work. Since I have to stay in my room here, Dr. Steiner finds it necessary for me to spend the spring in the south. Now, at the beginning of April, he will be representing Theosophy at the Philosophical Congress in Bologna.

A journey from there back up to the far north would be out of the question for me. And without me, it is impossible for Dr. Steiner to cope with everything that traveling and courses in foreign countries entail. He would not travel to Finland without me and also considers it his duty to help me recover, since I have finally worn myself out working for the Theosophical Society.

I did not answer your letter immediately because we naturally hoped that the symptoms would improve more quickly. However, this is not the case at all and it seems quite clear that I can only regain my strength by spending a longer period in the south. The question now is whether you could have the course in the summer or would rather wait until next year. It would certainly be safer to wait until next year. The fact that you cannot get a hall seems to be connected with my “mishap” in a strange karmic way. After all, it is impossible to send out the invitations if you cannot get a hall. Otherwise there would be nothing wrong with the program, but it is impossible to get Dr. Steiner to come unless there is certainty that a good hall has been rented.

These difficulties could also have an impact on a number of things that you cannot clearly see. The lack of a hall is a separate issue and has nothing to do with my illness, but would also be a reason to cancel. I can fully understand how difficult your situation is vis-à-vis the members and wanted to point out that you must also assert this reason for yourself. — I am very sorry that you are having these difficulties; the Germans will also have to do without a few things. A little too much work has been demanded. With sincere regret and kind regards, your wife and you, looking forward to your news,

M. v. Sivers Frl.

Waller has the kindness to write the letter under dictation.

82a

Marie von Sivers an Eduard Selander,8ab 1913 Leiter einer anthroposophischen Arbeitsgruppe in Helsinki. Helsinki
Freitag, 3. Februar 1911

Handschrift Mieta Waller, nur Unterschrift und Zusatz eigenhändig

3. Februar 1911, Berlin Sehr geehrter Herr Dr. Selander,

Es steht recht schlimm um die Aussichten für den Kursus in Helsingfors.9Für die Zeit vom 3. bis 15. Mai 1911 war in den SchollMitteilungen ein Vortragszyklus Rudolf Steiners in Helsinki angezeigt: «Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen», der nicht stattfinden konnte. Er wurde im April 1912 nachgeholt. Ich bin infolge des beständig gehetzten Lebens und der fortwährenden Reisen doch nun ernstlich erkrankt und muss eine lange Pause in der Arbeit machen. Da ich hier das Zimmer hüten muss, findet es Dr. Steiner notwendig, dass ich das Frühjahr im Süden zubringe. Nun wird er ja Anfang April auf dem philosophischen Kongress in Bologna die Theosophie vertreten.

Eine Reise von dort wieder in den hohen Norden hinauf, wäre für mich ausgeschlossen. Und ohne mich ist es für Dr. Steiner unmöglich, alles zu bewältigen, was die Reisen und Kurse in fremden Ländern mit sich bringen. Er würde nach Finnland nicht ohne mich reisen und hält es außerdem für seine Pflicht, mir zur Genesung zu verhelfen, da ich mich schließlich in der Arbeit für die theosophische Gesellschaft aufgerieben habe.

Ich habe Ihren Brief nicht gleich beantwortet, da wir natürlich hofften, dass schnellere Besserungssymptome eintreten würden. Doch ist dies keineswegs der Fall und es scheint ziemlich klar, dass ich nur durch einen längeren Aufenthalt im Süden zu Kräften kommen kann. Es frägt sich nun, ob Sie den Kursus im Sommer haben könnten oder lieber bis zum nächsten Jahr warten. Sicherer wäre es schon, bis zum nächsten Jahr zu warten. Dass Sie keinen Saal bekommen können, scheint in sonderbarem karmischen Zusammenhang mit meinem «Malheur» zu stehen. Denn schließlich ist es unmöglich, die Einladungen zu versenden, wenn Sie keinen Saal bekommen können. An dem Programm wäre sonst nichts auszusetzen, aber es ist unmöglich, Dr. Steiner zum Kommen zu veranlassen, wenn nicht die Gewissheit vorliegt, dass ein guter Saal gemietet ist.

Es könnte bei diesen Schwierigkeiten auch manches mitspielen, was Sie nicht klar überschauen können. Der Mangel eines Saales ist ja eine Sache für sich und hat mit meiner Krankheit nichts zu tun, wäre aber auch ein Abhaltungsgrund. Ich kann ganz verstehen, wie schwierig Ihre Situation gegenüber den Mitgliedern ist und wollte darauf hinweisen, dass Sie diesen Grund auch für sich geltend machen müssen. — Es tut mir herzlich leid, dass Sie diese Schwierigkeiten haben, — auch die Deutschen werden auf einiges verzichten müssen. Es ist auch wirklich etwas zu viel an Arbeit gefordert worden. Mit aufrichtigem Bedauern und verbindlichem Gruß Ihrer Frau Gemahlin und Ihnen, Ihren Nachrichten entgegensehend

M. v. Sivers Frl.

Waller hat die Güte den Brief unter Diktat zu schreiben.