Esoteric Lessons III
GA 266
10 November 1913, Nuremberg
Translated by Steiner Online Library
Esoteric Lesson
We want to discuss something that may be of value for our entire esoteric life. This esoteric life aims to give us something that we, as ordinary human beings, do not yet have. We behave toward the spiritual worlds like children. If you are a sensible educator or teacher, you do not let children do only what they want to do on their own. That is to say, parents and teachers do not educate children by allowing them to do whatever they want. One must look not at what is, but at what is becoming in the child, and organize everything in education accordingly. This is also true in play, for example; one gives a child a toy gun, because with a real one it would cause harm.The same applies to people when they seek the supersensible worlds. If they were given the means to enter them too early, they would only use them to their detriment, causing harm before they are truly ready to enter them.
Children must be treated as beings in the process of becoming. This is also expressed in their games. A boy plays war, a girl plays mother and child with dolls.
As beings in the process of becoming, esotericists must also be treated by spiritual teachers and guides, and they must be given what they need for later. Our earthly development is progressing. When we enter new incarnations, it will become clear how important and necessary it was to have studied Theosophy in this life. People will want to remember their spiritual experiences—they do not yet do so—but they will. Those who have not taken up Theosophy will find nothing; they will brood, they will yearn and pine for something that they cannot find in their memory.
It is important, immensely important, to devote oneself to the esoteric life, even if one does not yet consciously enter the spiritual worlds in this life. As a necessary preparation, however, we should engage in spiritual work. It is important, immensely important, to devote oneself to the esoteric life, even if one does not consciously enter the spiritual worlds in this life. However, we should regard spiritual work as a necessary preparation. We should banish everything else from our thoughts and feelings. When meditating, when concentrating, it is the basic mood of the soul that is so important.
Let us imagine a little cake breaking out of its eggshell and slipping out. What is the difference between before and after? Before, it was completely enclosed in the eggshell, which was its world. Everything the cake experienced, it experienced as images within the eggshell. Where is it now when it breaks through the shell? It is now on the other side of the shell. Its experience, its perception, expands as far as its senses reach, i.e., into a much larger space than before. In comparison, life in the eggshell seems tiny.
In exactly the same case, the human being who lives in the ordinary sensory life is like the little cake in the shell. Everything around him is projected as an image and appears so large to him only because he is enclosed inside and has no other standard of measurement.
We look up at the blue sky and see the stars. Astronomers calculate their orbits and what they call their laws. And in truth, they see nothing more than the eggshell. In our astral body, we all carry such an eggshell with us—an auric eggshell, a shell. Only that in the case of the cake, it is condensed into physical form, and in our case, it is not. That is why we do not notice it. Materialistic science, for example, sees the sun as nothing more than a hollow sphere or imagines it to be filled with substances similar to those on our earth, only in different states. In reality, however, it is the center of our I. Or when we look at the evening or morning star, we know as theosophists that the forces corresponding to our etheric body are at work there.
Esoterische Stunde
Wir wollen etwas besprechen, was von Wert sein kann für unser ganzes esoterisches Leben. Dies esoterische Leben zielt ja darauf hin, uns etwas zu geben, was wir als gewöhnliche Menschen noch nicht haben. Wir verhalten uns den geistigen Welten gegenüber wie Kinder. Kinder läßt man nun, wenn man ein vernünftiger Erzieher, Lehrer ist, auch nicht nur das tun, was sie allein tun mögen. Das heißt, Eltern und Lehrer werden Kinder nicht so erziehen, daß sie sie in allem nach ihrem Willen gewähren lassen. Man muß nicht das Seiende, sondern das Werdende im Kinde betrachten und danach alles bei der Erziehung einrichten. Auch zum Beispiel im Spiele; man gibt einem Kinde‘ein blindes Gewehr, denn mit einem andern würde es ja Schaden anrichten.
So auch mit den Menschen, wenn sie die übersinnlichen Welten suchen. Gäbe man ihnen zu früh die Mittel an die Hand, um in sie einzudringen — sie würden sie nur zum Schaden verwenden, nur Unheil anstiften, ehe sie nicht wirklich reif sind, sie zu betreten.
Als Werdende muß man die Kinder behandeln. In ihren Spielen drückt sich das auch aus. Ein Knabe spielt Krieg, ein Mädchen mit Puppen Mutter und Kind.
Als Werdender muß auch der Esoteriker von den geistigen Lehrern und Führern behandelt werden, und es muß ihm das gegeben werden, was er für später braucht. Unsere Erdenentwicklung schreitet fort. Wenn wir in neue Inkarnationen eintreten, dann wird es sich erweisen, wie wichtig und nötig es war, in diesem Leben sich mit Theosophie beschäftigt zu haben. Die Menschen werden sich zurückerinnern wollen - jetzt tun sie es noch nicht - an ihre geistigen Erlebnisse. Wer keine Theosophie aufgenommen hat, der wird nichts finden, er wird sich zergrübeln, er wird lechzen und schmachten nach etwas, was er doch
in seiner Erinnerung nicht finden kann. Wichtig, ungeheuer wichtig ist es, sich dem esoterischen Leben hinzugeben, wenn man auch in diesem Leben noch nicht bewußt die geistigen Welten betritt. Wie eine nötige Vorbereitung sollen wir aber die geistige Arbeit ansehen. Alles andere sollen wir aus unseren Gedanken und Gefühlen verbannen. Es kommt ja überhaupt beim Meditieren, bei der Konzentration so sehr auf die Grundstimmung der Seele an.
Stellen wir uns einmal ein Küchlein vor, wie es die Schale des Eies sprengt und hinausschlüpft. Worin besteht der Unterschied zwischen dem Vorher und Nachher? Vorher war es in die E schale ganz eingeschlossen, die war seine Welt. Alles, was das Küchlein erlebte, erlebte es als Bilder innerhalb der Eischale. Wo ist es nun, wenn es die Schale durchbricht? Dann steht es auf der anderen Seite der Schale. Dann dehnt sich sein Erleben, sein Wahrnehmen, so weit seine Sinne ausreichen, um sich herum aus, also in viel größerem Raume als vorher. Und kleinwinzig erscheint dagegen das Leben in der Eischale.
In genau demselben Fall ist der Mensch, der im gewöhnlichen Sinnesleben steht, wie das Küchlein in der Schale. Als Bild projiiert sich alles um ihn herum und erscheint ihm nur deswegen so groß, weil er drinnen eingeschlossen keinen anderen Maßstab hat.
Wir schauen zum blauen Himmelsraum hinauf und sehen die Sterne. Astronomen berechnen ihre Bahnen und was sie ihre Gesetze nennen. Und in Wahrheit sehen sie nichts weiter als die Eischale. In unserem Astralleib tragen wir alle solch eine Eischale mit uns herum - eine aurische Eischale, Hülle. Nur daß sie beim Küchlein bis zum Physischen verdichtet ist und bei uns nicht. Darum merken wir nichts davon. Die materialistische Wissenschaft zum Beispiel sieht in der Sonne nur eine Hohlkugel oder läßt sie durchsetzt sein mit Stoffen ähnlich denen unserer Erde, nur in anderen Zuständen. In Wahrheit aber ist sie das Zentrum unseres Ich. Oder wenn wir den Abend- oder Morgenstern betrachten, dann wissen wir als Theosophen, daß da die Kräfte draußen wirken, die unserem Ätherleib entsprechen.