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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Collected Essays on Literature 1884-1902
GA 32

Automated Translation

8. Friedrich Spielhagen

On the occasion of his seventieth birthday

The Berlin "Freie literarische Gesellschaft" has offered Friedrich Spielhagen the Honorary Presidency on the occasion of his seventieth birthday. The poet was delighted to accept it.

We do not feel called upon to pay a comprehensive tribute to Friedrich Spielhagen, who, to our deepest satisfaction, is still active among us, and will content ourselves with offering our greetings to the jubilarian together with all the many others to whom he has become so valuable through his work. As faithful chroniclers, however, we will report in the next issue on how time celebrates its son, who has expressed its pulse in his works like no other.


The recognition and reverence shown to Friedrich Spielhagen from all sides was beautifully expressed on his seventieth birthday (February 24 [1899]). Envoys from the most diverse circles of the world of artists, writers and society offered their greetings to the man on this day. Young and old gathered around him to tell him what he meant to them. To an association of poets and writers, who conveyed their wishes to him through Ernst Wichert, Spielhagen spoke in a short, meaningful speech about his artistic goals and intentions, about his relationship to the up-and-coming generation. Spielhagen knows better than anyone the value of the achievements of younger artists; but what he has not lost sight of in his own creations is the awareness that art is more than the accumulation of human documents. - And something else is characteristic of Spielhagen. He is not a one-sided "artist in himself". He is a man who has intimate connections with the entire cultural content of his time, with the aspirations and ethical will of that time. That ethical freedom is not possible without political freedom is one of this poet's dogmas. And he expressed it to another group of birthday guests. - The Berlin Press Association, the Literary Society, the Frankonia fraternity in Bonn and the Hamburg Literary Society were among those who sent representatives to the birthday celebrant.

It has already been mentioned in the last issue that the Berlin "Freie literarische Gesellschaft" (Free Literary Society) presented Friedrich Spielhagen with a festive greeting in the form of an appointment as its honorary president. On his birthday, members of the board presented him with this honorary office. Max Hoffmann, Director Felix Lehmann, Dr. J. Lehmann, Dr. M. Lorenz and Dr. R. Steiner joined the new Honorary President, and the latter gave a short speech explaining the reasons why the Society had asked Friedrich Spielhagen to accept the honorary presidency. The latter expressed his sincere pleasure at receiving proof of recognition from this circle as well.

During the banquet, which took place on the 26th in Spielhagen's honor, Prof. Erich Schmidt developed in a lengthy toast what position the jubilarian held within German literature. This banquet united a wide circle of admirers around the poet.

8. Friedrich Spielhagen

Zu seinem siebzigsten Geburtstag

Die Berliner «Freie literarische Gesellschaft» hat Friedrich Spielhagen anlässlich seines siebzigsten Geburtstages das Ehrenpräsidium angeboten. Der Dichter hat ihr die Freude gemacht, es anzunehmen.

Zu einer umfassenden Würdigung Friedrich Spielhagens fühlen wir uns gegenüber dem zu unserer innigsten Befriedigung rüstig unter uns Schaffenden nicht berufen und begnügen uns damit, dem Jubilar unsere Grüße mit all den zahlreichen anderen, denen er durch sein Schaffen so wert geworden ist, darzubringen. Dagegen werden wir als getreue Chronisten in der nächsten Nummer berichten, wie die Zeit diesen ihren Sohn feiert, der wie kein anderer ihre Pulsschläge in seinen Werken zum Ausdruck gebracht hat.


Die Anerkennung und Verehrung, die Friedrich Spielhagen von allen Seiten entgegengebracht wird, kam an seinem siebzigsten Geburtstage (24. Februar [1899]) in schöner Weise zum Ausdrucke. Abgesandte aus den verschiedensten Kreisen der Künstler- und Schriftstellerwelt und der Gesellschaft haben an diesem Tage dem Manne ihre Grüße dargebracht. Alt und Jung hat sich um ihn versammelt, um ihm zu sagen, was er ihnen bedeutet. Einer Vereinigung von Dichtern und Schriftstellern, die ihm ihre Wünsche durch Ernst Wichert überbrachte, hat Spielhagen in einer kurzen, bedeutsamen Rede von seinen künstlerischen Zielen und Absichten, von seinem Verhältnis zu der nachstrebenden Generation gesprochen. Spielhagen kennt wie keiner den Wert der Leistungen Jüngerer; was er aber bei seinen eigenen Schöpfungen nicht aus dem Auge verloren hat, das ist das Bewusstsein, dass Kunst mehr ist als Anhäufung menschlicher Dokumente. - Und noch etwas ist Spielhagen eigen. Er ist nicht einseitig «Künstler an sich». Er ist ein Mann, der innige Zusammenhänge hat mit dem ganzen Kulturinhalt seiner Zeit, mit dem Streben und ethischen Wollen dieser Zeit. Dass ethische Freiheit nicht ohne politische möglich ist, das ist einer der Glaubenssätze dieses Dichters. Und ihn hat er einer anderen Gruppe von Geburtstagsgästen gegenüber ausgesprochen. - Der Verein Berliner Presse, die Litterarische Gesellschaft, die Bonner Burschenschaft Frankonia, die Hamburger Literarische Gesellschaft gehörten zu denen, die Vertreter an den Jubilar entsandten.

Dass die Berliner «Freie literarische Gesellschaft» Friedrich Spielhagen in Form der Ernennung zu ihrem Ehrenpräsidenten einen Festgruß dargebracht hat, ist bereits in der letzten Nummer gesagt worden. Am Geburtstage übergaben ihm Mitglieder des Vorstandes dieses Ehrenamt. Max Hoffmann, Direktor Felix Lehmann, Dr. J. Lehmann, Dr. M. Lorenz und Dr. R. Steiner begaben sich zum neuen Ehrenpräsidenten, und Letzterer legte in einer kurzen Ansprache die Motive dar, welche die Gesellschaft bewogen haben, Friedrich Spielhagen um Annahme des Ehrenvorsitzes zu ersuchen. Dieser sprach seine innige Freude darüber aus, dass er auch aus diesem Kreise Beweise von Anerkennung erhalte.

Im Verlauf des Festmahls, das am 26. zu Ehren Spielhagens stattgefunden hat, entwickelte in einem längeren Trinkspruch Prof. Erich Schmidt, welche Stellung der Jubilar innerhalb der deutschen Literatur einnehme. Einen weiten Kreis von Verehrern vereinigte dieses Festmahl um den Dichter.