Truth-Wrought Words
GA 40
Variations on Goethe
No power and no time can destroy
what is achieved in time
and ripens as fruit for eternity.
V. Berlin, December 2, 1909
The spirit world remains closed to you only
if you do not recognize within yourself
the spirit that shines in your soul
and should become your guiding light
in the depths of the world and on the heights of the world!
For V. Berlin, December 15, 1910
Notepad
Whoever wants to recognize and understand what is alive,
Seek to find the light of the spirit in the essence of things;
Then he will have the pieces in his hand,
And he will never again misjudge
The truth of things in the spiritual bond.
V. Berlin, November 16, 1911
Mysterious on the bright day of the present,
History does not allow itself to be robbed of its veil.
And what it may not reveal to your spirit,
You do not force it out, not from parchments
Nor from the signs inscribed there
In ore, in clay, and in stone.
V Berlin, December 14, 1911
From the power that binds all beings,
The person who overcomes himself is freed,
And who in this overcoming
Finds himself in truth,
Just as all humanity can find itself in Christ
In truth.
V. Berlin, January 25, 1912
Were existence not filled with sunshine
How could eyes blossom for beings
If not for the spirit's essence veiled in the universe
What would have given humans spiritual life?
Notepad, November 1912
If the world were not gifted with the sun,
How could eyes blossom for beings?
If existence were not God's revelation,
How would humans come to fulfill God?
For V. Berlin, November 21, 1912
Notepad
If the world were not gifted with the sun
How could eyes blossom for beings
If existence were not a revelation of the spirit
How would people attain spiritual fulfillment?
For V. Vienna, January 20, 1913
Notebook
Hostile events may occur
But you remain calm, remain cheerful
And even if they deny the spirit
Do not ponder further
And just agree with them
Their spirit is simply in a bad state.
For V. Berlin, December 12, 1912
Notebook
Sphere of Truth and Wisdom
You who shine in the head from a circle of light
Now grasp it in the manner of pure spirits
Dampen the confused delusions of his brain
Untangle the doubt of burning, anxious striving
Guide his inner self from the wrong path.
Four are the goals of daily experience
Now, without timidity, lead him there.
First strive toward the face filled with light,
Then hold fast to the spirit's ring of power
Soon the wingless mind will be strengthened,
He can complete the day liberated.
Fulfill the truest duty of the spirits
Carry him through the holy light.
Moral sphere
You who radiate this head with strength of action
Soon prove yourselves in the right work of the world
Boldly slay the affliction of absurdity
Refine the dark force of lustful desire
Carry his essence away to spiritual doom.
Four are the paths of human addiction
Snatch away the sickly confinement
Defeat the moaning of sensual fire
Enlighten what dies in lust
Inspired, you will hear echoing back
What power woos for eternity.
Try the striving of worldly work
Awaken it to gracious life.
V. Dornach, August 6, 1916
It is a great experience
To rise to the spirit of the times
To hear what the true sage speaks
Only by striving can we reach the light.
August 28, 1916
On a colored sketch by Hilde Pollak
It is a great experience
To rise to the spirit of the times
To hear what the true sage says:
Only by striving can we reach the light.
October 26, 1916 Dr. Rudolf Steiner
In the guest book of the Rietmann family
What more can a person gain in life
Than for God-Nature to reveal itself to him,
How it lets matter melt away in the spirit,
And how in matter the spirit experiences itself.
V. Berlin, March 15, 1917
It is a great horror
To put oneself in such souls.
How greedily they touch matter
And rush past the spirit.
V. Berlin, March 17, 1917
It is a great horror
To put oneself in such souls
To see how fearfully they remain in matter
And anxiously avoid all spirit.
Draft
Abwandlungen Von Goethe-Worten
Keine Macht und keine Zeit läßt untergehen,
was in der Zeit errungen wird
und reif wird als Früchte für die Ewigkeit.
V. Berlin, 2. Dezember 1909
Die Geisterwelt bleibt dir nur verschlossen,
Erkennst du in dir selber nicht
Den Geist, der in der Seele leuchtet
Und tragend Licht dir werden soll
In Weltentiefen, auf Weltenhöhen!
Für V. Berlin, 15. Dezember 1910
Notizblatt
Wer will was Lebendiges erkennen und begreifen,
Suche in Wesensgründen das Geisteslicht zu finden;
Da hat er die Teile in seiner Hand,
Und nimmer wird er dann verkennen
Der Dinge Wahrheit im geistigen Band.
V. Berlin, 16. November 1911
Geheimnisvoll am lichten Tag der Gegenwart,
Läßt Geschichte sich des Schleiers nicht berauben.
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
Das zwingst du ihr nicht ab, nicht aus Pergamenten
Und nicht aus den Zeichen, die da eingeschrieben sind
In Erz, in Ton und in Stein.
V Berlin, 14. Dezember 1911
Von der Gewalt, die alle Wesen bindet,
Befreit der Mensch sich, der sich überwindet,
Und der in dieser Überwindung
Sich selber erst in Wahrheit findet,
So wie die ganze Menschheit sich in Christus
In Wahrheit selber finden kann.
V. Berlin, 25. Januar 1912
Wär nicht das Dasein sonneerfüllt
Wie könnten Augen den Wesen erblühn
Läg nicht im All des Geistes Wesen verhüllt
Was hätte Menschen geistig Leben verliehn.
Notizblatt, November 1912
Wäre die Welt nicht sonnebegabt,
Wie könnten Augen den Wesen erblühn?
Wäre das Dasein nicht Gott-Enthüllung,
Wie kämen Menschen zur Gotterfüllung?
Für V. Berlin, 21. November 1912
Notizblatt
Wäre die Welt nicht sonnebegabt
Wie könnten Augen den Wesen erblühn
Wäre das Dasein nicht Geistes-Enthüllung
Wie kämen Menschen zur Geistes-Erfüllung.
Für V. Wien, 20. Januar 1913
Notizbuch
Es mag sich Feindliches ereignen
Du aber bleibe ruhig, bleibe heiter
Und wenn sie auch den Geist verleugnen
So grüble du nicht weiter
Und gib ihnen darin doch nur recht
Es steht mit ihrem Geiste eben schlecht.
Für V. Berlin, 12. Dezember 1912
Notizbuch
Wahrheits- Weisheits-Sphäre
Die ihr im Haupt erstrahlt aus lichtem Kreise
Erfaßt es jetzt nach reiner Geister Weise
Erdämpfet seines Hirnes wirren Wahn
Entwirrt den Zweifel brennend bangen Strebens
Sein Innres lenket von verkehrter Bahn.
Vier sind der Ziele täglichen Erlebens
Nun ohne Kleinmut führet ihn heran.
Erst strebt zum Antlitz lichterfüllet hin,
Dann haltet fest des Geistes Kräfteringen
Erstarkt ist bald der flügellahme Sinn,
Kann er befreit den Tag vollbringen.
Erfüllt der Geister wahrste Pflicht
Tragt ihn hin durch’s heil’ge Licht.
Moral-Sphäre
Die ihr dies Haupt durchstrahlt mit Tatenstärke
Erweist euch bald in rechtem Weltenwerke
Ertötet kühn des Widersinns Bedrängnis
Veredelt der Begierdegluten finstre Wucht
Entführt sein Wesen geist’gem Verhängnis.
Vier sind die Wege menschlicher Sucht
Entreisset die der kränklichen Umfängnis
Besiegt des Sinnenfeuers Stöhnen
Erleuchtet, was in Lust erstirbt
Beseelt wird euch entgegentönen
Was Kraft für Ewigkeiten wirbt.
Versucht des Weltenwirkens Streben
Erwecket ihn zu gnadevollem Leben.
V. Dornach, 6. August 1916
Es ist ein groß’ Erleben
Sich zu dem Geist der Zeiten zu erheben
Zu hören was der wahre Weise spricht
Nur immer strebend dringen wir zum Licht.
Zum 28. August 1916
Auf eine farbige Skizze von Hilde Pollak
Es ist ein groß’ Erleben
Sich zu dem Geist der Zeiten zu erheben
Zu hören wie so mancher echte Weise spricht:
Nur immer strebend dringen wir zum Licht.
26. Oktober 1916 Dr. Rudolf Steiner
In das Gästebuch der Familie Rietmann
Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen,
Als daß sich Gott-Natur ihm offenbare,
Wie sie im Geiste läßt den Stoff zerrinnen,
Und wie im Stoff der Geist sich selbst erfahre.
V. Berlin, 15. März 1917
Es ist ein groß’ Entsetzen
Sich in dergleichen Seelen zu versetzen.
Wie gierig sie den Stoff betasten
Und an dem Geist vorüberhasten.
V. Berlin, 17. März 1917
Es ist ein groß’ Entsetzen
Sich in solche Seelen zu versetzen
Zu sehen wie ängstlich sie im Stoffe bleiben
Und sorglich allen Geist vermeiden.
Entwerf
