The Nature of Man in the Light of Spiritual Science
GA 68d
13 February 1908, Berlin
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20. The Mania for Disease in the Light of Spiritual Science
We will talk here about those forms of illness and their manifestations that are connected with our soul life and can only be properly understood in the light of spiritual science. Many disease phenomena depend on an unhealthy soul life.
(Example of a gentleman and a lady whom Dr. Steiner once met on the train. They lacked nothing but the strong will to be healthy.
Instead of castles and monasteries, you meet sanatoriums today. Description of a visit to such a sanatorium: The patients are often not really sick at all, but there was a seriously ill person there, namely the doctor in charge, who was suffering from a severe nervous disease.
It is often very important not to believe in certain symptoms of illnesses, even if they are present as such.
The etheric body and the physical body are products of the astral body. There are still some final after-effects of how the spiritual manifests itself in the physical body. We know the fact that our mouths water when certain feelings come over us. This proves the great influence of feelings on physical processes, especially on
It is similar when we turn pale with fear or blush with shame. Feelings are mental processes, but they have a direct effect on blood circulation.
Mere intellectual, sober ideas are often the seeds of many other ideas. Formative images, accompanied by feelings, must arise in our soul life if the body is to function in a healthy way. A merely rational, sober world view can have a very corrupting effect on the physical body. That is why it is so very important to have a correct world view. Then one also experiences the bliss of finding and inventing.
A large part of today's disease dispositions is based on an incorrect world view that has developed among the last generations. In earlier times, people still knew how important it is, even for physical well-being, when a person arouses appropriate feelings within himself. The tragedies of the ancient Greeks, for example, still had this healing power. Even the catharsis in the old, healthy aesthetics had, one might say, a medicinal purpose. There is a profound effect of the spirit on all that is alive. Even comedy, with the image of Auguste Clown falling from one foolishness into another, can have a healing effect in relation to this foolishness. Certain performances have a strangely suggestive effect on people.
If, in the face of such a wide diversity of phenomena, the necessary knowledge and insight into these things is lacking, a terrible discord is often caused by the abundance of impressions and by what the human being can inwardly process from them. Many people cannot cope with such a diversity of phenomena. But this is the cause of all hysterical phenomena.
Our time cannot stand still with its questions. Those who live only in empty abstractions never stop questioning because they are unable to fill these empty specters with content. The nonsensical drive for causality is also a basis for the development of hypochondria, which can have a profound effect on the body.
Hysteria is based on an inwardness that is too small and too weak in the face of an overwhelming external world with an immense diversity.
People who are unable to bring themselves into a harmoniously ordered relationship with the world are increasingly pushed back onto their own selves, and this failure to connect with the world gives rise to the phenomenon called hypochondria. It is essential that people should be able to arrive at a great and comprehensive understanding of the world, which ultimately only spiritual science can give them in this scope. Only then do we rediscover ideas, feelings and perceptions within us that have the right effect on our organism and result in the recovery of the body.
All those states of anxiety then disappear because they only arise from erroneous ideas about our environment. Ultimately, good health can only be brought about by a worldview that understands how to integrate the human being harmoniously into the course of the world.
Think of the mystical coordination of microcosm and macrocosm. Finally, a quote from Goethe's “Secrets”:
From the force that binds all beings,
Freed the man who overcomes himself.
20. Der Krankheitswahn im Lichte der Geisteswissenschaft
Es soll hier die Rede sein von jenen Krankheitsformen und den Erscheinungen, welche mit unserem Seelenleben im Zusammenhang stehen und nur im Lichte der Geisteswissenschaft eigentlich verstanden werden können. Viele Krankheitserscheinungen sind abhängig von einem ungesunden Seelenleben.
(Beispiel von einem Herrn und einer Dame, die Dr. Steiner einmal in der Eisenbahn getroffen hat. Ihnen fehlte nichts als der starke Wille, gesund sein zu wollen.)
Anstelle von Burgen und Klöstern trifft man heute Sanatorien. Beschreibung eines Besuches in einem solchen Sanatorium: Die Patienten sind oft zumeist überhaupt nicht eigentlich krank, wohl aber war ein arg Kranker da, nämlich der dirigierende Arzt, der von einer schweren Nervenkrankheit befallen war.
Oft ist sehr wichtig, an gewisse Symptome von Krankheiten gar nicht zu glauben, auch wenn sie als solche vorhanden sein sollten.
Der Ätherleib und der physische Leib sind Produkte des astralischen Leibes. Es gibt noch einige letzte Nachwirkungen, wie sich das Geistige im physischen Leib auswirkt. Man kennt die Tatsache, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft, wenn uns gewisse Gefühle durchdringen. Das beweist den großen Einfluss von Gefühlen auf physische Vorgänge, besonders auch auf
die Blutzirkulation. Ähnlich ist es beim Erbleichen vor Angst oder beim Erröten in dem Gefühl der Scham. Die Gefühle sind zwar seelische Vorgänge, aber sie wirken unmittelbar auf die Blutzirkulation ein.
Die bloß verstandesmäßigen nüchternen Vorstellungen sind oft die Keime vieler anderer Vorstellungen. Bildsame Vorstellungen, die von Gefühlen begleitet sind, müssen in unserem Seelenleben auftauchen, wenn der Körper in gesunder Weise funktionieren soll. Recht verderblich kann eine bloß verstandesmäßig nüchterne Weltauffassung auf den physischen Leib wirken. Deshalb ist es so sehr wichtig, eine richtige Weltanschauung zu haben. Dann erlebt man auch die Seligkeit des Findens und Erfindens.
Ein großer Teil der heutigen Krankheits-Dispositionen beruht auf einer unrichtigen Weltanschauung, die sich ausgebildet hat unter den letzten Generationen. In früheren Zeiten wusste man noch, wie wichtig es ist, selbst für das körperliche Befinden, wenn der Mensch in sich entsprechende Gefühle erregt. Die Tragödien der alten Griechen zum Beispiel hatten noch diese heilwirkende Kraft. Auch die Katharsis in der alten, gesunden Ästhetik hatte selbst einen, man könnte sagen, medizinischen Sinn. Es besteht eben eine tiefgehende Wirkung des Geistes auf alles Lebendige. So vermag selbst die Komödie mit dem Bilde des dummen August, der von einer Dummheit in die andere fällt, bezüglich dieser Dummheit heilend zu wirken. Gewisse Vorstellungen wirken eben merkwürdig suggestiv auf den Menschen.
Wenn in einer großen Mannigfaltigkeit von Erscheinungen nicht das nötige Wissen, nicht die nötige Einsicht in diese Dinge vorhanden ist, so wird oft ein arger Missklang hervorgerufen durch die Fülle der Eindrücke und durch das, was der Mensch davon innerlich verarbeiten kann. Viele Menschen sind einer solchen Mannigfaltigkeit von Phänomenen gar nicht gewachsen. Dies aber ist die Ursache aller hysterischen Erscheinungen.
Unsere Zeit kann mit ihrem Fragen nirgends stehen bleiben. Wer nur in leeren Abstraktionen lebt, der hört mit seinem Fragen nie auf, weil er eben diese leeren Schemen nicht mit Inhalt zu erfüllen vermag. Auch der unsinnige Kausalitätstrieb ist eine Grundlage zur Ausbildung der Hypochondrie, die bis tief ins Körperliche hineinzuwirken vermag.
Die Hysterie beruht auf der zu kleinen und zu schwachen Innerlichkeit gegenüber einer erdrückenden äußeren Welt mit einer unübersehbaren Mannigfaltigkeit.
Die Menschen, welche sich nicht [in] ein harmonisch geordnetes Verhältnis zur Welt zu bringen vermögen, werden immer mehr auf ihre eigenen Iche zurückgedrängt, und durch dieses Nicht-Anschluss-Finden an die Welt geht eben die Erscheinung hervor, die Hypochondrie genannt wird. Der Mensch sollte unbedingt zu einem großen und umfassenden Verstehen der Welt gelangen können, die ihm letztlich nur die Geisteswissenschaft in diesem Umfange geben kann. Dann erst finden wir wieder in uns Vorstellungen, Gefühle und Empfindungen, die richtig auf unseren Organismus einwirken und die Gesundung des Körpers zur Folge haben.
Alle jene Angstzustände schwinden dann, weil sie nur aus irrtümlichen Vorstellungen über unsere Umgebung hervorwachsen. Die große Gesundheit des Menschen kann letztlich nur durch eine Weltanschauung heraufgeführt werden, die den Menschen harmonisch einzugliedern versteht in den Weltenlauf.
Man denke dabei an die mystische Koordination von Mikro- und Makrokosmos. Zum Schlusse ein Zitat aus Goethes «Geheimnissen»:
Von der Gewalt, die alle Wesen bindet,
Befreit der Mensch sich, der sich überwindet.