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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

The History of the Anthroposophical Society
1913–1922
GA 251

28 August 1916, Dornach

Automated Translation

18. Personal Rather than Factual

Appealing to you, my dear friends, as I had to do again yesterday, always goes hand in hand with a deep sorrow in my soul. But such appeals must be made for the reasons that have been sufficiently stated, especially with regard to some recent events. And if I did not appeal to you, some things would not be given the necessary serious thought. In our circles, too, some things must be considered with the necessary seriousness.

One could have expected that some things, which are being discussed and thought about in the world today as a result of those events that we all know, would be considered here in a different way. This has not happened in the way that could have been expected, as many will know. The anthroposophical impulses have not yet brought about a state of immunity to the temptations of today's unrealistic thinking, especially in wider and wider circles. Perhaps it is good to raise this more and more to a certain clarity.

Then a good deal could be made good. However, we shall have to free ourselves from much that is surging into this movement and greatly disturbing the pure truthfulness in it. We have indeed had to experience many phenomena that can really only be experienced within such a movement. I would like to see the time come when conditions might arise under which the basic anthroposophical impulses will be strong enough to counteract many things that they are not yet strong enough to counteract.

Of course, my dear friends, what I said at the end yesterday had its profound justification, because many things develop in a way that is not intended at the beginning. But what matters is not what is initially intended, but what may also occur as a consequence of the unintended. Sometimes one does not intend this or that and then claims that one did not intend it. But it can occur. And the things I predicted yesterday are by no means outside the realm of possibility, not even outside the realm of probability.

And it is better to face things with seeing eyes than to face things blindly. If it is possible that certain things can be turned into their opposite in order to cultivate personal defamation instead of factual discussion, then much is possible. Because when such things come into play, people are seized by very strange powers. You see, if you go through everything that we have had to experience in the fourteen years, in the now twice seven years of our endeavors, you will always find one thing: If it became necessary for us to engage in this or that that looked like a fight, then it was always — just look! it has always been so that it was first in the factual-real area. On the other hand, it was always drawn into the personal. Look everywhere: from the first struggles we had to lead to the last symptoms that occur, see how the endeavor exists to lead factual things over to the personal. And see the characteristic, the typical in the particularly objectively refined case that has now been discussed; see how objectively, where no consideration is given to any personal aspect, it is treated in such a way that the personal aspect resonates from the other side! I beg you, just try to examine this! But really examine it! That is how it was in the two times seven years in which we worked.

Of course! This or that person may have an opinion about something that I have written about. One would only see what could be objected to the well-founded things if one remained in the realm of objectivity and impersonality. But one refrains from sticking to that. One transfers the things into the personal area and fights with objective untruths. This must also be pointed out now that we are at the end of the two seven-year periods.

Next time, on Saturday, we will probably meet here again at 7 p.m.

18. Persönliches Statt Sachliches

Appelle an Sie zu richten, meine lieben Freunde, wie es wieder gestern sein musste, entspricht immer zugleich einem tiefen Leid darüber in meiner Seele. Aber man muss schon solche Appelle richten aus den Gründen heraus, die ja genügend gerade mit Bezug auf manche Vorkommnisse der letzten Zeit angegeben worden sind. Und würde ich nicht diese Appelle richten an Sie, so würde ja doch nicht über manche Dinge mit dem nötigen Ernst nachgedacht werden. Es muss schon einmal in unseren Kreisen über manche Dinge mit dem nötigen Ernst nachgedacht werden.

Man hätte ja erwarten können, dass manche Dinge, die heute draußen in der Welt infolge jener Ereignisse, die wir alle kennen, besprochen, gedacht werden, dass, über diese in anderer Weise hier gedacht würde. Das ist ja in der Weise, in der es erwartet hätte werden können, wie vielen bekannt sein wird, nicht eingetroffen. Noch nicht haben es die anthroposophischen Impulse dazu gebracht, dass in weiteren, weiteren Kreisen schon eine Gefeitheit dagewesen wäre gegen die Anfechtungen des heutigen unwirklichkeitsgemäßen Denkens besonders. Vielleicht ist es gut, wenn man sich das immer mehr und mehr zu einer gewissen Klarheit erhebt.

Dann könnte noch manches nachgeholt werden. Man wird sich allerdings frei machen müssen von vielem, was hereinbrandet in diese Bewegung und was die reine Wahrhaftigkeit in dieser Bewegung in höchstem Maße stört. Wir haben ja viele Erscheinungen erleben müssen, die wirklich so nur innerhalb einer solchen Bewegung erlebt werden können. Möchten doch auch die Zeiten kommen, wo vielleicht auch Bedingungen vorhanden sein könnten, unter denen die anthroposophischen Grundimpulse stark genug sein werden, manchem entgegenzuwirken, dem sie heute noch nicht stark genug entgegenwirken können.

Gewiss, meine lieben Freunde, dasjenige, was ich gestern am Schlusse sagte, hatte seine tiefe Begründung, weil vieles sich so entwickelt, dass es anfangs nicht beabsichtigt wird. Aber nicht auf das kommt es an, was anfangs beabsichtigt wird, sondern auf dasjenige, was als Folge des Unbeabsichtigten auch eintreten kann. Manchmal beabsichügt man dies oder jenes nicht und beruft sich dann darauf, dass man es nicht beabsichtigt hat. Aber, es kann eintreten. Und diejenigen Dinge, die ich gestern prognostiziert habe, liegen durchaus nicht außer dem Bereich der Möglichkeit, nicht einmal außer dem Bereich der Wahrscheinlichkeit.

Und es ist schon besser, mit sehenden Augen sich den Dingen gegenüberzustellen, als blind sich den Dingen gegenüberzustellen. Wenn es möglich sein kann, dass gewisse Dinge geradezu in ihr Gegenteil verkehrt werden, um statt sachlicher Erörterungen persönliche Verleumdungen zu pflegen - dann ist eben vieles möglich. Denn da ergreifen sehr sonderbare Mächte dann die Menschen, wenn einmal solches ins Spiel kommt. Sie werden nämlich, wenn Sie durchgehen — wenn’s auch wenig bemerkt wird —, wenn Sie durchgehen alles dasjenige, was wir erleben mussten in den nun vierzehn Jahren, in den nun zwei Mal sieben Jahren unserer Bestrebungen, Sie werden immer eines finden; suchen Sie, wo Sie wollen, Sie werden eines finden: Ist hier von uns aus notwendig geworden, dieses oder jenes, was den Anschein eines Kampfes hat, so ist es immerzu — schen Sie nur nach! -, so ist es immer so gewesen, dass es zunächst auf sachlich-wirklichem Gebiete war. Auf der anderen Seite wurde es immer ins Persönliche gezogen. Sehen Sie überall nach: Von den ersten Kämpfen, die wir zu führen hatten, bis zu den letzten Symptomen, die auftreten, sehen Sie nach, wie das Bestreben besteht, Sachliches auf die persönlichen Dinge hinüberzuführen. Und sehen Sie das Charakteristische, das Typische in dem ganz besonders objektiv raffinierten Fall, der jetzt zur Besprechung gelangt ist, sehen Sie, wie Sachliches, wo nicht Rücksicht genommen ist auf irgendein Persönliches, so behandelt wird, dass von der anderen Seite das Persönliche herüberklingt! Ich bitte Sie, versuchen Sie nur einmal das zu prüfen! Aber man prüfe auch wirklich! So war es in den zwei Mal sieben Jahren, in denen wir arbeiten.

Gewiss! Über dieses oder jenes, worüber ich geschrieben habe, kann dieser oder jener eine Anschauung haben. Man würde erst sehen, was gegen die wohlfundierten Dinge einzuwenden ist, wenn man auf dem Gebiete der Sachlichkeit, der Unpersönlichkeit bliebe. Aber man hütet sich, dabei zu bleiben. Man spielt die Dinge aufs persönliche Gebiet hinüber und kämpft mit objektiven Unwahrheiten. Darauf muss auch hingewiesen werden jetzt, wo wir am Ende der zweimal siebenjährigen Periode stehen.

Das nächste Mal, am Sonnabend, werden wir uns wohl wiederum um 19 Uhr hier versammeln.