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The Rudolf Steiner Archive

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The Constitution of the General Anthroposophical Society
GA 260a

Member Newsletter, 13 April 1924

Translated by Steiner Online Library

The School of Spiritual Science VIII

During the anthroposophical events in Prague described above, the School of Spiritual Science was able to develop its activities outside the Goetheanum for the first time. In two events of the first class of the General Anthroposophical Section, I had the opportunity to present the first steps of the supersensible quest for knowledge to the souls of those personalities who had decided to become members of this class. These events of an esoteric nature took place on April 3 and 5. What had been experienced in the first such events at the Goetheanum was thus also brought before the members of the school in Czechoslovakia.

The number of individuals who were granted membership on the basis of their declaration in this regard was over a hundred. This showed that the Society in Czechoslovakia has a core of loyal members who, over many years, have made anthroposophy the guiding force of their spiritual life. It was deeply satisfying for me to be able to look at souls whom I had long encountered at the Prague events. In the eyes of many, I could see a deep connection with the anthroposophical content of life. I became aware of many open hearts. These are necessary for the cultivation of esoteric life. For the intellect is powerless if it does not receive strength from the understanding heart. This understanding of the heart is truly no less “logical” than that of the head. It is only not regarded as such in ordinary life because in this life it does not need to unfold the inner power of a supersensible “logic.” Here, the mind takes the place of logic, and the heart may go its own way, untouched by logic, because it can be corrected by the mind. The fear of the logic of the heart, which often arises, has its origin in the belief that when it enters, the heart loses the warmth that is otherwise characteristic of it. However, one only has this fear as long as one has not understood what warmth the soul experiences when it comprehends the ideas of a spiritual world. Those who do not feel this warmth do not live in the ideas of the spirit; they only think the ideas that have first been killed in their soul, which they hear in the words into which someone who has once gazed into the spiritual world has poured his spiritually real experiences.

Die Freie Hochschule Für Geisteswissenschaft

Während der oben dargestellten Prager anthroposophischen Veranstaltungen konnte die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft zum ersten Male außerhalb des Bereiches des Goetheanum ihre Tätigkeit entfalten. Ich hatte in zwei Veranstaltungen der ersten Klasse der allgemeinen anthroposophischen Sektion die ersten Schritte des übersinnlichen Erkenntnisstrebens vor die Seelen derjenigen Persönlichkeiten zu stellen, die sich für die Mitgliedschaft dieser Klasse entschieden haben. Diese Veranstaltungen mit esoterischem Charakter fanden am 3. und am 5. April statt. Was in den ersten derartigen Veranstaltungen am Goetheanum lebte, war damit auch vor die Mitglieder der Schule in der Tschechoslowakei gebracht.

Die Zahl derjenigen Persönlichkeiten, denen auf ihre diesbezügliche Erklärung hin die Mitgliedschaft zuerkannt werden durfte, war über hundert. Es zeigte sich daran die Tatsache, daß die Gesellschaft in der Tschechoslowakei einen Stamm von treuen Mitgliedern hat, die im Laufe von vielen Jahren Anthroposophie zu der orientierenden Kraft ihres Seelenlebens gemacht haben. Tief befriedigend war es mir, in diesen Stunden den Blick auf Seelen richten zu können, denen ich seit langem bei den Prager Veranstaltungen gegenübergestanden habe. In den Augen vieler war das innige Zusammengeschlossensein mit dem anthroposophischen Lebensgehalt zu lesen. Ich wurde vieler aufgeschlossener Herzen gewahr. Die sind für die Pflege esoterischen Lebens notwendig. Denn da ist der Verstand ohnmächtig, wenn ihm nicht Kraft von dem verstehenden Herzen zuströmt. Dieses Herzensverständnis ist wahrhaftig nicht weniger «logisch» als das des Kopfes. Es wird nur deshalb im gewöhnlichen Leben nicht so angesehen, weil es in diesem Leben die innerliche Kraft einer übersinnlichen «Logik» nicht zu entfalten braucht. Da tritt für die Logik eben der Verstand ein; und das Herz mag seine von der Logik unberührten Wege gehen, weil es von dem Verstande korrigiert werden kann. Die Angst vor der Herzenslogik, die sich oft einstellt, hat ihren Ursprung in dem Glauben, daß bei ihrem Eintritt das Herz die Wärme verliert, die ihm sonst eigen ist. Diese Angst hat man aber nur so lange, als man nicht begriffen hat, welche Wärme die Seele dann erlebt, wenn sie begreifend den Ideen einer geistigen Welt gegenübersteht. Wer diese Wärme nicht empfindet, der lebt nicht in den Ideen des Geistes; er denkt nur die erst in seiner Seele ertöteten Ideen, die er mit den Worten hört, in die einmal ein in die Geisteswelt Schauender seine geist-wirklichen Erlebnisse gegossen hat.