Esoteric Lessons I
GA 266
9 July 1904, Berlin
Translated by Steiner Online Library
Esoteric Lesson
First, a prayer spoken by Dr. Steiner. Then a note that the Masters speak through Dr. Steiner, that he is only the means of expressing the thoughts of the Masters.
Master Morya gives us insight into the goal of human development. It is he who leads humanity to its goal. Master Kuthumi is the one who shows us the way to this goal.
Description of the lower self and the higher self. In every human being there is a lower self that must be overcome.
Then the transience of the body is considered. My body will pass away and your bodies will also disintegrate into their smallest atoms, but the words that are spoken now will not pass away, because we ourselves will become what we are now speaking. This is the seed from which we will one day emerge again.
Thoughts and feelings are realities; they are what provide the material for building what comes later. We must therefore strive to harbor thoughts and feelings that are as high and noble as possible. Through these thoughts and feelings, we are bound to that which is similar to these thoughts and feelings. We form thousands upon thousands of relationships.
There are four degrees, parts, or paths of development.
There are also seven senses: five senses as we know them in physical life, and two senses that have yet to unfold.
Ten centers of power in the human being:
1. Prana - in the chest;
2. Apan - in the area of the secretory organs;
3. Saman - in the navel;
4. Udan - in the middle of the throat;
5. Vayu — permeates the entire body;
6. Kurm – in the eye, helps to open it;
7. Krikala – in the stomach, causes hunger;
8. Nag – causes vomiting;
9. Devadatta – causes yawning;
10. Dhananjaya – that which does not leave the body even after death.
Prana corresponds to the eight-petaled lotus flower, Udan corresponds to the sixteen-petaled lotus flower. The two-petaled lotus flower is located between the eyebrows.
It has been said of dying: just as one must learn to die, so must one learn to die to one's feelings. But the first thing to learn is to learn to stand, that is, to have a firm footing in the turmoil of life, to know no more fear or anxiety, but to face every event, whatever it may be, calmly and confidently.
Then there are four stages we have to climb. First, we must seek the self, the core within us. Then we will also recognize the non-self. We must seek this center within ourselves, for this center lies in every single being. Everywhere is the center, everywhere is the periphery. You may imagine yourself transported to the outermost limits, but you can find the center everywhere. The earth revolves around the sun; the sun revolves with the earth through the great space of the universe. And next to it, an infinite number of other celestial bodies revolve. Every single being forms a center. No humans like us live on those celestial bodies. There are beings living on them, but not humans. Humans have no connection with them; there is no relationship. They can only achieve this relationship if they rise inwardly to a level where all those beings have their common foundation.
The second is to bring the astral body to life, that is, to feel oneself as “I” in the astral sea.
The third is to overcome the astral sea and attain deep silence.
The fourth is to hear the voice of silence. This is where the Master calls out as if from outside: That is you!
The best image for this development is the following: Once you have found your self, you imagine yourself sailing out onto the great ocean. Nothing can be seen on the surface of the water. As far as the eye can see, there is only water and sky. The ends of the sea are limited by the horizon. On this surface, we imagine ourselves as a wave in the moving sea, as a single wave among many waves. When we feel truly at one, we must calm the waves of the sea. Deep silence must descend. Nothing can be heard, nothing can be seen. The water in which we are immersed is completely calm. No movement can be felt. In this complete silence, in this complete seclusion, the voice of the master will be able to sound; it will no longer be drowned out by the noise of everyday life. This is followed by the practical exercise. We all practiced this image by placing ourselves in the thoughts of the I, then in the waves of the sea, then in the deep silence of the sea.
Esoterische Stunde
Zunächst ein von Dr. Steiner gesprochenes Gebet. Dann Hinweis darauf, daß die Meister durch Dr. Steiner sprechen, daß er nur das Mittel ist, die Gedanken der Meister zum Ausdruck zu bringen.
Meister Morya gibt uns Aufschluß über das Ziel der menschlichen Entwicklung. Er ist es, welcher die Menschheit ihrem Ziele zuführt. Meister Kuthumi ist derjenige, welcher uns die Wege zu diesem Ziele weist.
Darstellung des niederen Ich und des höheren Ich. In jedem Menschen ist ein niederes Ich, das es zu überwinden gilt.
Sodann wird die Vergänglichkeit der Leiber betrachtet. Mein Körper wird vergehen und auch Ihre Körper werden in ihre kleinsten Atome zerfallen, aber die Worte, die jetzt gesprochen werden, werden nicht vergehen, weil wir selbst dasjenige werden werden, was wir jetzt sprechen. Das ist der Same, aus dem wir einst wieder hervorgehen werden.
Gedanken und Gefühle sind Wirklichkeiten, sie sind dasjenige, was das Material zum Bau des Späteren abgibt. Wir müssen darum bestrebt sein, so hohe und edle Gedanken und Gefühle zu hegen, wie es nur immer möglich ist. Durch diese Gedanken und Gefühle sind wir gefesselt an dasjenige, was diesen Gedanken und diesen Gefühlen ähnlich ist. Wir knüpfen da Tausende und Abertausende von Beziehungen.
Es gibt vier Grade, Teile oder Wege der Entwicklung.
Es gibt auch sieben Sinne; fünf Sinne) wie wir sie auch im physischen Leben kennen, und zwei Sinne, die noch zur Entfaltung kommen müssen.
Zehn Kraftzentren im Menschen:
1. Prana - in der Brust;
2. Apan - in der Gegend der Sekretionsorgane;
3. Saman - im Nabel;
4. Udan - in der Mitte der Gurgel;
5. Vayu — durchdringt den ganzen Körper;
6. Kurm - im Auge, hilft dasselbe öffnen;
7. Krikala - im Magen, ruft Hunger hervor;
8. Nag - verursacht Erbrechen;
9. Devadatta - verursacht Gähnen;
10. Dhananjaya - dasjenige, was den Körper nicht einmal nach dem Tode verläßt.
Prana entspricht der achtblättrigen Lotosblüte, Udan entspricht der sechzehnblättrigen Lotosblüte. Die zweiblättrige Lotosblüte befindet sich zwischen den Augenbrauen.
Von dem Sterben wurde gesagt: so wie man sterben lernen muß, so muß man auch den Gefühlen absterben lernen. Aber das Erste, was zu lernen ist, ist das Stehenlernen, das heißt, daß wir in den Wirrsalen des Lebens einen sicheren Halt haben, daß wir keine Furcht und keine Angst mehr kennen, sondern ruhig und sicher jedem Ereignis, wie es auch kommen mag, ins Auge schauen.
Sodann gibt es vier Etappen, die wir zu ersteigen haben. Zuerst gilt es das Ich, den Kern in uns zu suchen. Dann werden wir auch das Nicht-Ich erkennen. Wir müssen diesen Mittelpunkt in uns suchen, denn dieser Mittelpunkt liegt in jedem einzelnen Wesen. Überall ist Mittelpunkt, überall ist Peripherie. Sie mögen sich an die äußersten Grenzen versetzt denken, überall können Sie den Mittelpunkt finden. Die Erde dreht sich um die Sonne; die Sonne dreht sich mit der Erde durch den großen Weltenraum. Und neben ihr drehen sich unendlich viele andere Himmelskörper. Jedes einzelne Wesen bildet einen Mittelpunkt. Auf jenen Himmelskörpern leben keine Menschen, wie wir sind. Es leben zwar auch Wesen darauf, aber keine Menschen. Die Menschen haben keine Verbindung mit ihnen, es ist keine Beziehung vorhanden. Diese Beziehung können sie nur erringen, wenn sie sich innerlich auf eine Stufe erheben, wo alle jene Wesen ihre gemeinsame Grundlage haben.
Das zweite ist, den Astralkörper lebendig zu machen, das heißt, sich in dem astralen Meer zu fühlen als Ich.
Das dritte ist die Überwindung des astralen Meeres und die Erreichung der tiefen Stille.
Das vierte ist die Vernehmung der Stimme der Stille. Das ist da, wo der Meister ruft wie von außen: Das bist Du!
Das beste Bild für diese Entwicklung ist das folgende: Hat man sein Ich gefunden, so denkt man sich hinausgefahren auf das große Weltmeer. Nichts ist auf der Wasserfläche zu erblicken. Soweit das Auge reicht, nur Wasser und Himmel. Die Enden des Meeres sind vom Horizont begrenzt. Auf dieser Fläche denken wir uns als eine Welle im bewegten Meer, als eine einzige Woge unter den vielen Wogen. Wenn wir uns dann so recht eins fühlen, so müssen wir die Wogen des Meeres beruhigen. Tiefe Stille muß eintreten. Nichts ist zu hören, nichts ist zu sehen. Das Wasser, in das wir eingetaucht sind, ist vollkommen ruhig. Keine Bewegung macht sich geltend. In dieser vollkommenen Stille, in dieser vollkommenen Abgeschlossenheit wird die Stimme des Meisters ertönen können, sie wird nicht mehr übertäubt werden können von dem Geräusch des Alltagslebens. Hierauf schließt sich diese Übung in der Praxis an. Wir übten alle dieses Bild, indem wir uns alle in den Gedanken des Ich versetzten, dann in das Meeresgewoge, dann in die tiefe Meeresstille.