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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Esoteric Lessons III
GA 266

11 October 1913, Bergen

Translated by Steiner Online Library

Esoteric Lesson

Record A

It is always necessary to give a new description of what should happen during meditation and how one should behave.

When you sit down to meditate, you should make sure that the room is neither too warm nor too cold, so that you feel as few physical obstacles as possible. The first thing that will occur is a kind of inner restlessness, as if something were stinging and crawling in our blood, so that we feel distracted; yes, it can even become a rushing of the blood. Those who have not experienced this may think that they are better at meditating. But this is not the case, because everyone must experience this tingling in the blood to a greater or lesser extent, and it is proof that you are on the right path, because it brings something to our consciousness that we tend to overlook in everyday life. The stinging and tingling of the blood makes us aware of the egoism with which we are still afflicted and which prevents us from entering the spiritual world. At first, this will prevent us from acquiring the necessary calm, but if we continue meditating vigorously, we will reach a point where this tingling, while still present, will no longer disturb us.

A second obstacle that arises during meditation is a kind of shortness of breath. While you previously felt your breath flowing regularly, there comes a moment when you feel as if your breath is catching, as if you have a thickening or tightness in your throat that takes your breath away. This is also something that everyone who tries to meditate will probably experience, and it is meant to point us to a lack of truthfulness, to the deceitfulness that still resides within us.

A third thing is that during meditation you may suddenly feel very weak and break out in a sweat. This is the obstacle that the physical body places in the way of the etheric body, so that the etheric body cannot expand as it should during meditation. This occurs especially in people who want to develop esoterically and who eat too much. And when the etheric body does manage to detach itself from the physical body, it is confronted with a kind of dense wall that the person cannot see through, and further attempts to see spiritual light or spiritual beings are fruitless.

A fourth thing that can happen is that one feels very pleasant and light, as if in a kind of dream state. When this happens, it is to point out to us that we lack the inclination to relate socially to people and that we are more inclined to lead a dream life on the physical plane.

As a remedy for egoism—which can be so strong that it causes great anxiety—it is recommended to read and let the Lord's Prayer, the Sermon on the Mount, or the beginning of the Gospel of John sink into our consciousness. This will give us temporary peace. What has been given in recent days as the “Fifth Gospel” is also suitable for preventing a further increase in egoism.

The more seriously we develop as esotericists, the more we should cultivate a devotion within ourselves, a devotion that should be directed from our soul toward higher beings, for example, the angels. They need our esoteric striving and the study of theosophy as nourishment for themselves. And to the extent that theosophy penetrates into us and we make it a part of our own being, to that extent can the archangels use it for the further development of the individual peoples and thus for their own development.

Record B

What does the soul do when it meditates? It becomes completely one with the content of the meditation. Obstacles that arise in the process are the thoughts and worries of life that the soul cannot banish. Then the following also occurs:

1. A tingling, pricking, or rushing sensation in the blood during meditation. This indicates the egoism we have within us, and we should examine ourselves to see where the impulses of egoism lie within us. Anyone who would say, “I am glad that I do not experience any stinging, tingling, or roaring during meditation,” has probably never meditated deeply.

2. The occurrence of a choking sensation in the throat during meditation; this is our untruthfulness, this choking angel. The breath is felt, causing a feeling of constriction.

3. During meditation, we experience outside our body a form of our physical body woven from dreams, from dream material. This is what absorbs what then becomes the physical body, what is not buried with us, the phantom.

When both the blood and the breath have been overcome and meditation is continued, it can happen that the etheric body wants to escape during meditation and, because of the impure forces within us, is squeezed out under heavy perspiration. And then one sees the physical body as a form woven from fine matter.

Esoterische Stunde

Aufzeichnung A

Es ist immer wiederum von neuem notwendig, ein Bild zu geben von demjenigen, was in der Meditation zu geschehen hat und wie man sich dabei zu benehmen hat.

Wenn man sich zum Meditieren hinsetzt, soll man dafür sorgen, daß es um einen herum im Zimmer nicht zu warm und auch nicht zu kalt ist, damit man so wenig wie möglich Hindernisse von dem physischen Leibe her empfindet. Das erste, was auftreten wird, ist eine Art von innerer Unruhe, als ob es in unserem Blute stechen und krabbeln würde, so daß man sich dadurch abgelenkt fühlt; ja, es kann sogar bis zu einem Rauschen des Blutes werden. Es werden nun vielleicht diejenigen, die solches nicht erlebt haben, meinen können, daß sie deshalb besser meditieren. Das ist aber nicht der Fall, denn dieses Stechen im Blute muß schließlich ein jeder mehr oder weniger erfahren, und es ist gerade ein Beweis dafür, daß man auf dem richtigen Wege ist, denn dadurch wird uns etwas zum Bewußtsein gebracht, das man im gewöhnlichen Leben immer gerne übersieht. Durch das Stechen und Prickeln des Blutes kommt uns nämlich der Egoismus zum Bewußtsein, mit dem wir noch behaftet sind und der uns daran hindert, in die geistige Welt hineinzugelangen. Das wird uns zunächst verhindern, die nötige Ruhe zu erwerben, aber bei einem kräftigen Fortsetzen der Meditation wird man es so weit bringen, daß dieses Prickeln, während es vorhanden ist, uns nicht mehr stören kann.

Ein zweites Hindernis, das sich bei der Meditation auftut, ist eine Art von Atemnot. Während man vorher den Atem regelmäßig verlaufend fühlte, kommt ein Moment, in dem man so fühlt, als ob der Atem stocken würde, als ob man im Halse eine Verdickung oder Beklemmung haben würde, die uns den Atem nimmt. Auch das ist etwas, was wohl ein jeder erleben wird, der zu meditieren versucht, und das uns hinweisen soll auf einen Mangel an Wahrheitssinn, auf die Lügenhaftigkeit, die noch in uns steckt.

Ein Drittes ist, daß man sich während der Meditation plötzlich sehr schwach fühlen kann und der Schweiß einem ausbricht. Das ist das Hindernis, das der physische Leib dem Ätherleib in den Weg legt, so daß der Ätherleib sich nicht weiten kann, wie es bei der Meditation sein soll. Das kommt insbesondere bei solchen Menschen vor, die sich esoterisch entwickeln wollen und die zu viel Nahrung zu sich nehmen. Und wenn es dann wirklich gelingt, daß der Ätherleib sich vom physischen Leib lockert, dann hat er gleichsam wie eine dichte Mauer vor sich, durch die der Mensch nicht hindurchschauen kann, und die weiteren Versuche, etwas von geistigem Licht oder geistige Wesen zu schauen, sind fruchtlos.

Ein Viertes, was geschehen kann, ist, daß man sich sehr angenehm und leicht fühlt und wie in einer Art Traumzustand sich befindet. Wenn das geschieht, so ist es, um uns darauf hinzuweisen, daß es uns an der Neigung mangelt, uns sozial zu den Menschen zu stellen, und daß wir mehr dazu neigen, auf dem physischen Plan ein Traumleben zu führen.

Als Mittel gegen den Egoismus - der so stark auftreten kann, daß man eine große Beunruhigung dadurch erlebt - ist zu empfehlen das Lesen und In-uns-wirken-Lassen des Vaterunsers oder der Bergpredigt oder des Anfangs des Johannes-Evangeliums. Das wird uns zeitweise Ruhe verschaffen. Auch dasjenige, was in diesen Tagen als das «Fünfte Evangelium» gegeben wurde, ist dazu angetan, eine weitere Zunahme des Egoismus zu verhüten.

Je ernsthafter wir uns als Esoteriker entwickeln, desto mehr sollen wir eine Hingabe in uns pflegen, eine Devotion, die von unserer Seele den höheren Wesenheiten entgegengebracht werden soll, zum Beispiel den Engeln. Diese brauchen unser esoterisches Streben und das Studium der Theosophie als eine Nahrung für sich selber, Und nach dem Maße, wie Theosophie in uns hineindringt und wir sie zu einem Teile unseres eigenen Wesens machen, in dem Maße können die Erzengel sie gebrauchen zur weiteren Entwicklung der einzelnen Völker und so zu ihrer eigenen Entwicklung.

Aufzeichnung B

Was tut die Seele, wenn sie meditiert? Sie wird ganz eins mit dem Meditationsinhalt. Hindernisse, die dabei auftreten, sind die Gedanken und die Sorgen des Lebens, die die Seele nicht bannen kann. Dann tritt ferner auf:

1. ein Prickeln, Stechen oder Brausen im Blut während der Meditation. Das zeigt an den Egoismus, den wir in uns haben, und wir sollen uns daran prüfen, wo die Impulse des Egoismus bei uns liegen. Wer da sagen wollte: ich bin froh, bei mir tritt bei der Meditation kein Stechen, kein Prickeln, auch kein Brausen auf, - wer das sagt, der hat wohl überhaupt noch nicht. tief meditiert.

2. Das Auftreten eines Würgens im Hals während der Meditation; das ist unsere Unwahrhaftigkeit, dieser Würgengel. Der Atem wird gespürt, geht bis zur Beklemmung.

3. Wir erleben während der Meditation außer unserem Leibe eine aus Träumen, aus Traumesstoff gewobene Form unseres physischen Leibes. Das ist das, was aufnimmt das, was zu dem physischen Leib dann wird, das, was nicht mit uns begraben wird, das Phantom.

Wenn sowohl das Blut als auch der Atem überwunden sind und wenn dann doch weitermeditiert wird, dann kann es geschehen, daß der Ätherleib bei der Meditation heraus will und, wegen der unreinen Kräfte in uns, unter starkem Schweiß wie herausgepreßt wird. Und dann sieht man den physischen Leib wie eine aus feiner Materie gewobene Form.