The Origin and Development of Eurythmy
1918–1920
GA 277b
18 October 1918, Zurich
Automated Translation
3. A Cancelled Performance
The first public eurythmy performance in Zurich was scheduled for October 18, 1918. For this performance, which was officially canceled at short notice, while the lecture that had also been scheduled could take place, Rudolf Steiner drafted an announcement or poster text that exists in two variations and a fair copy by Marie Steiner. Ultimately, the first public eurythmy performance could not take place until February 24, 1919 in Zurich; see pp. 49-161. In the Zurich lecture of October 17, 1918, Rudolf Steiner briefly mentioned the cancellation of the event.
From the lecture Zurich, October 17, 1918
We ourselves have tried to develop efforts that are close to one area of spiritual science, to bring the gestural aspect of language back into view in what we call eurythmy, where we have tried to get the whole person moving and to express, through the movements of the limbs , through movements of the human form in space, through group movements, through the relationships between people, to express in a gestural way that which is otherwise also noticed in the gesture, but only not as a gesture, and which is expressed through the human larynx and its neighboring organs. We call this kind of movement art, which must penetrate humanity as something new, eurythmy. And we here in Zurich wanted to tie in with this lecture with a eurythmic presentation. It has to be postponed because we were given permission to give these lectures in the current difficult times, but not to give this eurythmic performance. It would have shown how the whole human being becomes the larynx, as it were. By becoming aware of what language is, we arrive at something that will become particularly important, quite fundamentally important for life in the present and the future.
From the address in Dornach, November 3, 1918
When we were in the very satisfactory position of being able to organize a public eurythmy performance in Zurich, we had to decide on introductory words for the philistines we were inviting – well, how should I put it, it's always on the tip of my tongue, something disrespectful – that could then be printed. And I also wanted to emphasize for this matter of eurythmy, which will certainly be extraordinarily important for the world at some point, that in what is now to be presented to the public, one has a beginning, an intention, which is to be developed, which is to undergo its development, which is to progress. Criticism of beginnings can only be properly addressed if we always remain aware that these are beginnings.
Announcement of the planned performance in Zurich, October 18, 1918
On October 18, 1918, a performance of the Eurythmic Art will take place at the Conservatory at 8 p.m.
It will be presented by Tatiana Kisseleff with the participation of Elisabeth Dollfuss, Annemarie Groh, Annemarie Donath and others. The poems on which the performance is based will be recited by Marie Steiner; the accompanying music is by Leopold van der Pals, Max Schuurman and Jan Stuten.
The eurythmic art form is based on the intentions and indications of Rudolf Steiner.
Seats: 5, 3 and 2 francs.
Für den 18. Oktober 1918 war die erste öffentliche Eurythmie-Aufführung in Zürich angesetzt. Für diese Aufführung, die von offizieller Stelle kurzfristig abgesagt wurde, während der ebenfalls angesetzte Vortrag stattfinden konnte, entwarf Rudolf Steiner einen Ankündigungs- bzw. Plakattext, der in zwei Variationen und einer Reinschrift von Marie Steiner vorliegt. - Letztlich konnte die erste öffentliche Eurythmie-Anfführung erst am 24. Februar 1919 in Zürich stattfinden, siehe S. 49-161. Im Zürcher Vortrag vom 17. Oktober 1918 kam Rudolf Steiner auf die Absage der Veranstaltung kurz zu sprechen.
Aus dem Vortrag Zürich, 17. Oktober 1918
Wir selbst haben versucht, um auf einem Gebiete der Geisteswissenschaft naheliegende Bestrebungen zu entfalten, das Gebärdenhafte der Sprache wiederum zur Anschauung zu bringen in dem, was wir die Eurythmie nennen, wo versucht worden ist, den ganzen Menschen in Bewegung zu bringen und durch die Bewegungen der Glieder, durch Bewegungen der Menschengestalt im Raume, durch Gruppenbewegungen, durch die Verhältnisse von Menschen untereinander, gebärdenhaft dasjenige auszudrücken, was sonst auch in der Gebärde, aber nur nicht als Gebärde bemerkt, durch den menschlichen Kehlkopf und seine Nachbarorgane zum Ausdrucke kommt. Wir bezeichnen diese Art von Bewegungskunst, die als Neues in die Menschheit eindringen muss, als Eurythmie. Und wir haben ja hier in Zürich an diesen Vortrag anknüpfen wollen eine eurythmische Darstellung. Siemuss verschoben werden, weil wirzwar die Erlaubnis bekamen, diese Vorträge in der jetzigen schwierigen Zeit zu halten, nicht aber, diese eurythmische Vorstellung zu geben. Sie hätte gerade zeigen wollen, wie gewissermaßen der ganze Mensch zum Kehlkopf wird. Indem man sich dessen bewusstwird, was die Sprache ist, kommt man auf etwas, was besonders wichtig, ganz fundamental wichtig für das Leben der Gegenwart und der Zukunft werden wird.
Aus der Ansprache Dornach, 3. November 1918
Als wir in die sehr befriedigende Lage kommen sollten, in Zürich eine eurythmische öffentliche Aufführung zu veranstalten, da handelte es sich darum, für - na, wie soll ich es sagen, es liegt mir immer so auf der Zunge, da etwas Respektloses zu sagen - für das einzuladende Philisterium, einleitende Worte, die dann gedruckt werden könnten, zu beraten. Und da war es mir auch darum zu tun, für diese ganz gewiss einmal für die Welt außerordentlich wichtige Sache der Eurythmie zu betonen, dass man in dem, was jetzt vor die Öffentlichkeit treten soll, eben einen Anfang, eine Intention hat, die ausgearbeitet werden soll, die ihre Entwicklung durchmachen soll, die weiterkommen soll. Kritik von Anfängen wird sich nur richtig einstellen können, wenn man sich dessen eben immer bewusst bleibt, dass es Anfänge sind.
Ankündigungstexte zur geplanten Aufführung Zürich, 18. Oktober 1918
Am 18. October 1918 findet im / Konservatorium abends 8 Uhr / eine Darstellung in / Eurythmischer Kunst / statt.
Sie wird veranstaltet sein durch / Tatiana Kisseleff unter Mitwirkung / von Elisabeth Dollfuss, Annemarie Groh, / Annemarie Donath und anderen. / Die der Aufführung zu Grunde liegenden / Dichtungen werden durch Marie Steiner / recitirt werden; die begleitende Musik / ist von Leopold van der Pals, Max / Schuurman und Jan Stuten.
Die eurythmische Kunstform ist nach Intentionen / und Angaben Rudolf Steiners gebildet.
Platzgebühren: 5, 3 u. 2 francs.