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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

The Origin and Development of Eurythmy
1918–1920
GA 277b

29 May 1920, Dornach

Automated Translation

70. Eurythmy Performance

“Veni Creator Spiritus” by J. W. v. Goethe
Saying from the Calendar of the Soul (8th) by Rudolf Steiner
“All” by C. F. Meyer
Saying from the Calendar of the Soul (9th) by Rudolf Steiner
Opening “Look within” with music by Leopold van der Pals
“To the Moon“ by J. W. v. Goethe
Opening ‘Look Within’ with music by Leopold van der Pals
”Joy“ by J. W. v. Goethe
”Melody“ by Ludwig Jacobowski with musical accompaniment by Leopold van der Pals
”Swallows” by Christian Morgenstern
A saying from the Calendar of the Soul (10) by Rudolf Steiner
“Forest Concerts” by Christian Morgenstern
Children's performances of all kinds, with music by Leopold van der Pals
“To my calf” by Fercher von Steinwand
Children's performances (anapaests with music by Max Schuurman; “A Riddle” by Rudolf Steiner;
“Lenz Triumphator“ by C.F. Meyer)
”Kleiner Tanz“ by J. S. Bach (children's group with eurythmists)
”Den Originalen” by Christian Morgenstern Children's performances with music by Max Schuurman
The ‘Elster’ series by Christian Morgenstern
Opening of the conference with music by Leopold van der Pals

Eurythmy performance for the members of the “Evangelischer Lehrerverein Baselland und Baselstadi”, who had previously been given a tour of the Goetheanum by Rudolf Steiner.

Dear ladies and gentlemen!

First of all, allow me to express the deepest satisfaction - both for myself and for the Executive Council of our Goetheanum - that you have been able to honor us with your visit today. It is a special pleasure for us to find interest in your circle, in your association for our weak attempt to introduce you to modern spiritual development. We will now, since you have only a little time left, take the liberty of briefly demonstrating some of our eurythmy for you.

I will not say many words in advance, but just say that this eurythmic art has two sides. In particular, it has the artistic side, then the pedagogical-didactic side, which I do not want to touch on here in particular, and it also has a hygienic-therapeutic side. First, I would like to talk about the artistic side. Our eurythmic art is indeed a kind of artistic language, studied on the basis of Goethe's view and attitude towards art in the tone sequences and movements that underlie visible language. This eurythmic art, this silent visible language of eurythmy, I may well just briefly hint at today, is also something that will play an important role in the future. Likewise, the pedagogical-didactic direction will acquire a special significance. This art will, once people start thinking about these things a little more objectively, certainly find many friends and attract interest from onlookers.

With regard to the pedagogical-didactic part, we can say that we have already had the best experiences with it, since we have added eurythmy to the curriculum of the Stuttgart Waldorf School as a compulsory subject, as a kind of soul gymnastics. Not to replace gymnastics, but alongside ordinary gymnastics, this eurythmy class goes hand in hand with it, in a sense, a form of gymnastics for body, soul and spirit. While ordinary gymnastics is more of a physical education, this eurythmy as a spiritualized form of gymnastics has an effect particularly on the initiative of the will, on the shaping of that which is human soul initiative. I just wanted to say that in advance in relation to the presentation.

Due to the limited time that is left for you, I am unable to say anything specific about children's eurythmy. We can only give you a few examples. But I would ask you to consider what is coming in eurythmy and, in general, what can already be given today, as well as everything else here, as something that is only just beginning. Much is still in the process of development. We are our own harshest critics, but we know that this art can continue to perfect itself. And if it finds the interest of our contemporaries, then this eurythmic art will establish itself over time as a special art alongside the older sister arts. In the same way, the significant pedagogical and didactic side of educating young people will be able to play a major role in the future. I hope that you will be able to turn your interest to our events and that we will not have to disappoint you completely with our performances, which, due to the limited time, can only be a few.

Ansprache zur Eurythmie

«Veni Creator Spiritus» von J. W. v. Goethe
Spruch aus dem Seelenkalender (8.) von Rudolf Steiner
«Alle» von C. F. Meyer
Spruch aus dem Seelenkalender (9.) von Rudolf Steiner
Auftakt «Schau in Dich» mit Musik von Leopold van der Pals
«An den Mond» von J. W. v. Goethe
Auftakt «Schau in Dich» mit Musik von Leopold van der Pals
«Die Freude» von J. W. v. Goethe
«Melodie» von Ludwig Jacobowski mit musikalischer Beigabe von Leopold van der Pals
«Schwalben» von Christian Morgenstern
Spruch aus dem Seelenkalender (10.) von Rudolf Steiner
«Waldkonzerte» von Christian Morgenstern
Kinderdarbietungen aller Art, mit Musik von Leopold van der Pals
«An mein Kalb» von Fercher von Steinwand
Kinderdarbietungen (Anapäste mit Musik von Max Schuurman; «Ein Rätsel» von Rudolf Steiner;
«Lenz Triumphator» von C.F. Meyer)
«Kleiner Tanz» von J. S. Bach (Kindergruppe mit Eurythmisten)
«Den Originalen» von Christian Morgenstern Kinderdarbietungen mit Musik von Max Schuurman
Die «Elster»-Serie von Christian Morgenstern
Tropfenauftakt mit Musik von Leopold van der Pals

Eurythmie-Aufführung für die Mitglieder des «Evangelischen Lehrervereins Baselland und Baselstadi», die Rudoif Steiner zuvor durch das Goetheanum geführt hatte.

Meine sehr verehrten Anwesenden!

Lassen Sie mich erst die tiefste Befriedigung aussprechen - sowohl was mich selbst betrifft als auch, was den Vorstand unseres Goetheanums betrifft - darüber, dass Sie uns heute mit Ihrem Besuche beehren konnten. Es gereicht uns zur besonderen Freude, in Ihrem Kreise, in Ihrem Vereine für unsern schwachen Versuch, Sie etwas einzuführen in die moderne Geistesentwicklung, Interesse zu finden. Wir werden uns jetzt, da Sie nur noch wenig Zeit haben, erlauben, Ihnen kurz einiges nur von unserer Eurythmie vorzuführen.

Ich will nicht viele Worte [im] Voraus sagen, sondern nur sagen, dass diese eurythmische Kunst zwei Seiten hat. Besonders hat sie allerdings die künstlerische Seite, dann noch die pädagogisch-didaktische, die ich aber hier nicht berühren möchte im Besonderen, und sie hat noch eine hygienisch-therapeutische Seite. Als erstes möchte ich über die künstlerische Seite sprechen. Unsere eurythmische Kunst ist tatsächlich eine Art künstlerische Sprache, studiert an den Tonfolgen und Bewegungen, die der sichtbaren Sprache zugrunde liegen auf Grund der Goethe’schen Kunstanschauung und Kunstgesinnung. Diese eurythmische Kunst, diese stumme sichtbare Sprache der Eurythmie, das darf ich wohl heute bloß kurz andeuten, ist auch etwas, was in der Zukunft noch eine bedeutende Rolle spielen wird. Ebenso wird die pädagogisch-didaktische Richtung eine besondere Bedeutung erlangen. Diese Kunst wird, wenn man einmal über diese Dinge etwas objektiver denken wird, sicher viele Freunde finden und Interesse erregen bei den Zuschauern.

In Bezug auf den pädagogisch-didaktischen Teil können wir sagen, dass wir bereits die besten Erfahrungen damit gemacht haben, da wir die Eurythmie als obligatorischen Unterrichtsgegenstand dem Stundenplan der Stuttgarter Waldorfschule eingefügt haben, als eine Art seelisches Turnen. Nicht etwa, um sie anstelle des Turnens zu verwenden, sondern neben dem gewöhnlichen Turnen geht dieser Unterricht in der Eurythmie einher, gewissermaßen ein Turnen für Leib, Seele und Geist. Während das gewöhnliche Turnen mehr eine Körperausbildung bewirkt, wirkt diese Eurythmie als beseeltes Turnen insbesondere auf die Initiative des Willens, auf die Herausgestaltung desjenigen, was menschliche Seeleninitiative ist. Das wollte ich nur vorausschicken in Bezug auf die Vorstellung.

Es ist mir nicht möglich wegen der Kürze der Zeit, die Ihnen noch gestattet ist, etwas Besonderes in Bezug auf die Kindereurythmie auszuführen. Wir können ihnen davon nur ein paar Nummern geben. Aber ich bitte Sie, dasjenige, was kommt in der Eurythmie und überhaupt dasjenige, was heute schon gegeben werden kann, wie alles Übrige hier als etwas zu betrachten, was im Anfange erst steht. Vieles ist noch in der Entwicklung begriffen. Wir sind selbst unsere strengsten Kritiker, aber wir wissen, dass sich diese Kunst immer weiter vervollkommnen kann. Und wenn sie das Interesse der Zeitgenossen finden wird, dann wird sich mit der Zeit diese eurythmische Kunst als eine besondere Kunst neben den älteren Schwesterkünsten hinstellen. Ebenso wird eine bedeutungsvolle pädagogisch-didaktische Seite zur Heranbildung der jungen Menschen einmal eine große Rolle spielen können in der Zukunft. Ich hoffe, dass Sie Ihr Interesse unseren Veranstaltungen zuwenden können und dass wir Sie mit unseren Darbietungen, die ja nur wenige sein können der Kürze der Zeit wegen, nicht ganz werden enttäuschen müssen.