The Origin and Development of Eurythmy
1923–1925
GA 277d
13 January 1924, Dornach
Translated by Steiner Online Library
Eurythmy Performance
On this day, Rudolf Steiner gave a lecture in which he spoke, among other things, about the Archangel Michael, whom one can only reach "if one comes through the words to true inner spiritual experiences [...]. That is indeed the secret of modern initiation: to go beyond words to the experience of the spiritual. [...] when one no longer thinks in language, one begins to feel language and to have it flow within oneself and from oneself as an element of feeling. But this is something that people today must first strive for. Perhaps it cannot be achieved by people through language at first, but first through writing. For even with regard to writing, it is not people who have writing, but writing that has people. What does it mean that writing has people? It means that one has a certain style of writing in one's wrist, in one's hand. One writes mechanically from the hand. This binds people. People become unbound when they write as they paint or draw, when each letter next to the other becomes something they draw, where what is commonly called handwriting is not present, but where they draw the shape of the letter, where they therefore relate objectively to the letter, so that the essential thing is to look at it." (from: “Mystery Sites of the Middle Ages,” GA 233a, 6th ed. Basel 2013, p. 96) — Rudolf Steiner himself attempted to apply what he describes here in the draft announcement for January 13, 1924, as well as in other draft announcements in 1924.
“Anmutige Gegend” (Graceful Region) from “Faust II” by J. W. von Goethe with music by Jan Stuten
‘Weihnacht’ (Christmas) by Vladimir Solovyov Arioso by G. F. Handel
“Suleika” by J. W. von Goethe
Aria from the opera “Clearco in Negroponte” by Domenico Gabrielli
From the ‘Kalevala’
Sarabande by Jean-Philippe Rameau
“Die Westküsten” by Christian Morgenstern
“Humoresque” by Edward Grieg
Humoresques by Christian Morgenstern: “The Rehearsal”; “Vice Versa”; “The Two Bottles”; “Hedgehog and Agel”
Gavotte by J. S. Bach
On Wednesday at half past seven there will be another eurythmy performance which will actually be, how shall I put it, a twin, a twin eurythmy performance. We have experienced two farewell performances. Next Wednesday at half past seven, I am told, there will be the farewell performance of Miss Pohl and Miss Langer at the same time. They will both say goodbye at the same time in what I hear will be a beautiful farewell performance. You are cordially invited to attend this twin farewell performance next Wednesday at half past seven.
—From the members' lecture in Dornach, January 13, 1924
An diesem Tag hielt Rudolf Steiner einen Vortrag, indem er u. a. über den Erzengel Michael sprach, zu dem man nur komme, «wenn man durch die Worte hindurch zu wahren inneren Geist-Erlebnissen kommt [...]. Das ist ja in der Tat das Geheimnis der modernen Einweihung: über die Worte hinauszukommen zum Erleben des Geistigen. [...] wenn man nicht mehr in der Sprache denkt, dann fängt man an, die Sprache zu empfinden und als Empfindungselement in sich und von sich strömen zu haben. Aber das ist etwas, was von dem Menschen heute erst angestrebt werden muss. - Es ist vielleicht zunächst von den Menschen gar nicht für die Sprache zu erringen, sondern zuerst durch die Schrift. Denn auch in Bezug auf die Schrift ist es so, dass die Menschen nicht die Schrift haben, sondern die Schrift die Menschen hat. Was heißt das, die Schrift hat die Menschen? Das heißt, man hat im Handgelenk, in der Hand einen bestimmten Schriftzug. Man schreibt mechanisch aus der Hand heraus. Das fesselt den Menschen. Ungefesselt wird der Mensch dann, wenn er so schreibt, wie er malt oder zeichnet, wenn ihm jeder Buchstabe neben dem anderen etwas wird, was er zeichnet, wo nicht das, was man gewöhnlich eine Handschrift nennt, vorhanden ist, sondern wo man die Form des Buchstabens zeichnet, wo man sich also objektiv zum Buchstaben verhält, sodass das Wesentliche das Anschauen ist.» (aus: «Mysterienstätten des Mittelalters», GA 233a, 6. Aufl. Basel 2013, S. 96) — Was Rudolf Steiner hier beschreibt, versuchte er selbst anzuwenden in dem Ankündigungsentwurf für den 13. Januar 1924 wie auch für weitere Ankündigungsentwürfe 1924.
«Anmutige Gegend» aus «Faust II» von J. W. von Goethe mit Musik von Jan Stuten
«Weihnacht» von Wladimir Solowjow Arioso von G. F, Händel
«Suleika» von J. W. v. Goethe
Arie aus der Oper «Clearco in Negroponte» von Domenico Gabrielli
Aus der «Kalevala»
Sarabande von Jean-Philippe Rameau
«Die Westküsten» von Christian Morgenstern
«Humoreske» von Edward Grieg
Humoresken von Christian Morgenstern: «Die Probe»; «Vice Versa»; «Die beiden Flaschen»; «Igel und Agel»
Gavotte von J. S. Bach
Mittwoch um halb acht Uhr wird wiederum eine Eurythmievorstellung sein die eigentlich, ja, wie soll ich sagen, ein Zwilling sein wird, eine Zwillings-Eurythmievorstellung. Wir haben zwei Abschiedsvorstellungen erlebt. Am nächsten Mittwoch um halb 8 Uhr, wird mir gesagt, wird sein die Abschiedsvorstellung von Fräulein Pohl und Langer zugleich. Sie werden sich beide zugleich in einer, wie ich höre schr schönen Abschiedsvorstellung verabschieden. Sie werden freundlichst aufgefordert, bei dieser Zwillings-Abschiedsvorstellung nächsten Mittwoch halb acht Uhr zu erscheinen.
—Aus dem Mitgliedervortrag Dornach, 13. Januar 1924
