Images of Occult Seals and Columns
Munich Congress 1907
GA 284
20 October 1907, Berlin
Automated Translation
Report on the Congress at the Sixth General Assembly of the German Section of the Theosophical Society
... What we were also responsible for in international terms was the holding of the Munich Congress. You were able to get an idea of our intentions from the design of the congress hall, the images of the seals and columns with which the hall was decorated, and the nature of the entire program. The intention was to make a start, to allow Theosophy to be more than just a collection of abstract dogmas, but to give it influence over the life that surrounds us. No one can be under the illusion that the way in which we have succeeded in harmonizing the entire organization of the congress was more than a weak beginning compared to what lives as Theosophical thought. But everything has to start somewhere. If the German Section has only shown what intentions could prevail at such a congress, shown how the life that lives in the soul can also be expressed in form, in art and in being together, then the German Section has done what it was able to contribute on this particular occasion. From such inspiration, the strength can arise that will gradually make it possible for the Theosophical Society to be not just a place for spreading these or those dogmas, but to intervene deeply in the whole life of the human being.
What also needs to be mentioned is the fact that the budgeted expenditure for the congress, which amounted to 4,500 marks, has been greatly exceeded. The congress has become all the more beautiful as a result. It is deeply gratifying to note that on this occasion in particular there has been such a spirit of understanding, especially in the German Section. We needed a lot of money; but it has been shown that where it matters to sustain the Theosophical life, there is also understanding and a willingness to make sacrifices. Therefore, there is no deficit to report.
No less emphasis should be placed on the deeply satisfying fact that those who were able to have worked in an incredibly dedicated manner. Everything that had to be done was done by our dear friends in Munich in a way that was not only dedicated but also thoroughly understanding, so that what is called Theosophical unity and harmony was most beautifully realized in this work. There was no one who was not willing to do the most demanding spiritual work alongside the most menial work, which is necessary at such a congress. People who had never done such work in their entire lives carried large items that were intended for this or that purpose; others hammered, others painted large columns; in short, it was all dedicated work. Donations ranging from the thousand-mark note to the ten-pfennig piece were collected. The administration, which had been taken over from Munich, was prudent in everything except the work that showed how real achievement, real cooperation, harmonizes people. We brought it to the point where the deeply satisfying performance of the Mystery Drama of Eleusis could take place. If you could realize what had to be done to make it happen, from the translation from the French to the sandals on the feet of the actors, who were all members and had to undergo weeks of rehearsals; if you knew how it all went , how beautifully and harmoniously everything went, how the work was carried by the common idea and the devotion of the feeling, then you could appreciate the practical value that arises when a common bond of work embraces everyone. Just as the plant harmoniously strives towards the sun, so people become harmonious when they are ruled by the same feelings.
We have the good spirit of this corps of contributors to our Munich Congress to thank for the fact that everything has turned out as it has. The spirit of harmony really did live in the Munich working group during all these preparations, and in this respect it could, to a certain extent, serve as a model for the way in which people in the Theosophical Society can work together and collaborate in general. It is to be hoped that this somewhat different way of working, which the German Section has been trying to achieve for five years, will not only be recognized in the International Theosophical Society, but will also have a somewhat fruitful effect. The International Theosophical Society can only flourish if each section contributes its share on the altar of joint, theosophical international activity.
It hardly needs saying that the most heartfelt thanks of the German Section of the Theosophical Society go to Fdonard Schure, the author of the mystery drama. However, it should be emphasized that we are deeply indebted to Bernhard Stavenhagen, the famous pianist and sensitive composer, who, in the midst of his busy and demanding workload, took it upon himself to provide the musical part of the dramatic performance at my request. The deep impression that this composition made on all those present will remain in their memories. The beautiful harmony between the musical creation and the mystery was felt by everyone.
Bericht über den Kongress bei der Sechsten Generalversammlung der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft
... Was uns ferner oblag, in internationaler Beziehung, das war die Abhaltung des Münchner Kongresses. Sie haben sich durch die Ausgestaltung des Kongreßraumes, die Bilder der Siegel und Säulen, mit denen der Saal ausgeschmückt war, und durch die Natur des ganzen Programms ein Bild von den Intentionen machen können, die wir gehabt haben. Sie gingen dahin, einen Anfang zu machen, die Theosophie nicht bloß eine Summe abstrakter Dogmen sein zu lassen, sondern dieser Einfluß zu verschaffen auf das Leben, das uns umgibt. Niemand kann sich der Illusion hingeben, daß die Art und Weise, wie uns die Harmonie in bezug auf die ganze Ausgestaltung des Kongresses gelungen ist, verglichen mit dem, was als theosophischer Gedanke lebt, mehr war als ein schwacher Anfang. Aber alles muß einmal anfangen. Wenn die Deutsche Sektion dabei nur gezeigt hat, welche Absichten etwa obwalten könnten bei einem solchen Kongresse, gezeigt hat, wie man das Leben, das in der Seele lebt, auch in der Form, in der Kunst und im Zusammensein ausprägen kann, dann ist dasjenige getan, was die Deutsche Sektion gerade bei dieser Gelegenheit hat dazu beitragen können. Aus solcher Anregung kann die Kraft erwachsen, die es der Theosophischen Gesellschaft nach und nach möglich macht, nicht nur eine Stätte zur Verbreitung von diesen oder jenen Dogmen zu sein, sondern tief einzugreifen in das ganze Leben des Menschen.
Was noch zu bemerken ist, ist der Umstand, daß die für den Kongreß normierte Ausgabe in Höhe von 4500 Mark, mit welchen wir durchzukommen glaubten, weit überschritten ist. Der Kongreß ist dadurch um so schöner geworden. Es ist hier in tief dankenswerter Weise zu erwähnen, daß sich gerade bei dieser Gelegenheit ein so gründliches Verständnis, insbesondere in der Deutschen Sektion gezeigt hat. Wir haben viel Geld gebraucht; es hat sich aber gezeigt, daß da, wo es darauf ankommt, theosophisches Leben zu haben, auch Verständnis und Geneigtheit vorhanden ist, Opfer zu bringen. Ein Defizit ist daher nicht zu verzeichnen.
Nicht minder stark betont darf werden die tief befriedigende Tatsache, daß gerade von denen, die es konnten, in ungeheuer hingebungsvoller Weise gearbeitet worden ist. Alles, was da zu leisten war, wurde von unseren lieben Münchener Freunden in einer nicht nur hingebungsvollen, sondern geradezu umfassend verständnisvollen Weise geleistet, so daß sich in dieser Arbeit am schönsten auslebte, was man theosophische Einheit und Harmonie nennt. Da war keiner, der nicht bereit war, die höchste geistige Arbeit neben der — was auf solchem Kongresse notwendig ist — kleinsten Handlangerarbeit zu leisten. Leute, die in ihrem ganzen Leben nicht gewohnt waren, solche Arbeit zu verrichten, schleppten große Dinge heran, die zu diesem oder jenem Zwecke bestimmt waren; andere hämmerten, andere strichen große Säulen an; kurz, es war alles hingebungsvolle Arbeit. Einkassiert konnten werden Gaben vom Tausendmarkschein bis zum Zehnpfennigstück. Umsichtig war die Verwaltung, die von München übernommen worden war, bis zu jener Arbeit, die gezeigt hat, wie die wirkliche Leistung, das wirkliche Zusammenarbeiten, die Menschen harmonisch macht. Wir haben es dahin gebracht, daß die tief befriedigende Aufführung des Mysteriendramas von Eleusis stattfinden konnte. Wenn Sie bedenken, was dazu alles gemacht werden mußte, von der Übersetzung aus dem Französischen bis zu den Sandalen an den Füßen der Darsteller, die sämtlich Mitglieder waren und durch Wochen hindurch Proben mitmachen mußten; wenn Sie wüßten, wie es da zugegangen ist, wie schön und harmonisch alles vonstatten ging, wie die Arbeit von dem gemeinschaftlichen Gedanken und der Hingebung der Empfindung getragen war, dann könnten Sie den praktischen Wert ermessen, der sich ergibt, wenn ein gemeinsames Band der Arbeit alle umschlingt. So wie die Pflanze harmonisch der Sonne entgegenstrebt, so werden die Menschen harmonisch, wenn sie von den gleichen Empfindungen beherrscht werden.
Daß alles so geworden ist, wie es geworden ist, das haben wir dem guten Geiste dieses Korps der Mitwirkenden an unserm Münchener Kongreß zu verdanken. Es lebte bei allen diesen Vorbereitungen wirklich der Geist der Eintracht in der damaligen Münchener Arbeitsgemeinschaft, die in dieser Beziehung gewissermaßen vorbildlich sein könnte für die Art und Weise, wie überhaupt in der Theosophischen Gesellschaft zusammengewirkt und gearbeitet werden kann. Es ist zu hoffen, daß diese etwas anders geartete Art der Arbeit, wie sie die Deutsche Sektion seit fünf Jahren zu leisten versuchte, auch in der internationalen Theosophischen Gesellschaft nicht nur Anerkennung findet, sondern auch ein wenig befruchtend wirken wird. Nur dadurch kann die internationale Theosophische Gesellschaft gedeihen, daß jede Sektion das Ihre beiträgt auf dem Altare der gemeinschaftlichen, theosophischen internationalen Wirksamkeit.
Daß Fdonard Schure, dem Verfasser des Mysteriendramas, der tiefgefühlteste Dank der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft herzlich zuströmt, braucht wohl kaum gesagt zu werden. Ausdrücklich aber soll hervorgehoben werden, daß wir zu großem Danke verpflichtet sind Bernhard Stavenhagen, dem berühmten Pianisten und feinsinnigen Komponisten, der inmitten seiner reichen, drängenden Arbeitslast auf meine Bitte es übernommen hat, den musikalischen Teil der dramatischen Vorführung uns als Gabe zu schenken. Der tiefe Eindruck, den diese Komposition auf alle Anteilnehmer übte, wird diesen in bleibender Erinnerung sein. Es wurde allseits der schöne Einklang der musikalischen Schöpfung mit dem Mysterium empfunden.