Drafts, Fragments and Paralipomena to the Four Mystery Dramas
GA 44
Translated by Steiner Online Library
Third scene
(Felix Balde and Mrs. Balde appear, coming down a mountain path).
(Felix Balde speaks to Mrs. Balde):
FELIX BALDE: I could accompany you this far. Any further is impossible. I love Strader, but he seems to me to be seducing all his companions. He must always remain distant from spiritual life, because he wants to bring into everyday life what must blossom as a secret in the innermost depths of the soul. The world must be left behind by those who seek the spirit.
MRS. BALDE: I would like to understand Strader. People have distanced themselves from nature and its spirit in their actions. Why shouldn't we find our way back to it, as Strader suggests?
FELIX BALDE: Try having your fairy tales performed with puppets and you will see how far removed everything will be from what you have in mind.
MRS. BALDE: I often long to see what I imagine in front of me in real life. I think I could really enjoy such a puppet show.
FELIX BALDE: Any representation of what springs so beautifully from your soul would seem ugly to me. Everything that Strader wants to realize also seems almost doll-like to me when I think of the higher worlds to which the inner powers of the soul can ascend. There is nothing in external life that can correspond to them. What I see has no counterpart in the external world.
MRS. BALDE: That may be so in your world, my dear Felix. But I would like to design all my fairy-tale creatures as beautiful dolls; and rejoice with children when they dance and jump.
(Felix Balde and Mrs. Balde exit).
Drittes Bild
(Es treten auf einem Gebirgswege kommend Felix Balde und Frau Balde auf).
(Felix Balde spricht mit Frau Balde):
FELIX BALDE: Bis hierher konnte ich mit ihnen gehen. Weiter ist es unmöglich. Ich liebe Strader; doch scheint er mir der Verführer aller seiner Genossen zu werden. Er muß für sich doch stets dem Geistesleben ferne bleiben, weil er in die Alltäglichkeit tragen will, was doch im Innersten der Seele als Geheimnis blühen muß. Die Welt ist doch zu verlassen von dem, der den Geist suchen will.
FRAU BALDE: Ich möchte doch gerne Strader verstehen. Die Menschen haben sich doch in ihrem Wirken von der Natur und ihrem Geiste entfernt. Warum sollte man im Sinne Straders nicht wieder den Weg zu ihr zurück finden.
FELIX BALDE: Versuche du deine Märchen von Puppen aufführen zu lassen und du wirst sehen, wie weit entfernt alles dann sein wird von dem, was dir im Geiste vorschwebt.
FRAU BALDE: Oft sehn ich mich darnach, was ich vorstelle, leibhaftig vor mir zu sehen. Ich glaube, ich könnte mich über solches Puppenspiel herzlich freuen.
FELIX BALDE: Mir erschiene häßlich alle Darstellung dessen, was so schön aus deiner Seele quillt. So erscheint mir auch fast puppenhaft alles, was Strader verwirklichen will, wenn ich gedenke der hohen Welten, zu denen emporsteigen der Seele Innenkräfte können. Es gibt im äußern Leben nichts, was ihnen entsprechen kann. Was ich schaue, hat kein Gegenbild im Äußern.
FRAU BALDE: Das mag so mit deiner Welt sein, mein lieber Felix. Ich aber möchte alle meine Märchenwesen als schöne Puppen gestalten; und mit Kindern mich freuen, wenn sie tanzten und springen.
(Felix Balde und Frau Balde gehen ab).
