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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus
GA 24

Über die «Dreigliederung des sozialen Organismus»

Die Tribune, Nr. 3/4, 1 August 1919 und Nr. 5/6 1. September 1919

[ 1 ] Professor v. Heck ist der Meinung, daß die gesellschaftlichen Zustände, die ich als Enderfolg meiner Vorschläge verspreche, die soziale Frage «in beglückender Weise lösen» würden, daß aber die Durchführung meiner Vorschläge nicht die gehofften Wirkungen haben würde, ja daß diese Durchführung, wenn überhaupt möglich, das Gemeinwohl und besonders die Arbeiterschaft «nicht fördern, sondern schädigen» würde. - Man kann kaum ein vernichtenderes Urteil fällen über eine Bestrebung, die nach solchen Zielen geht, wie die meinige, nach der Dreigliederung des sozialen Organismus. Denn diesen Zielen gegenüber ist es selbstverständlich ganz wertlos, den Traum einer beglückenden Lösung der sozialen Frage hinzustellen und dann undurchführbare Vorschläge zur Herbeiführung dieser Lösung zu machen. An dem damit gerügten Fehler leiden so ziemlich alle sogenannten «Lösungen der sozialen Frage». In dem Augenblicke, in dem ich genötigt wäre einzusehen, daß eine Beurteilung wie diejenige des Prof. von Heck im Recht wäre, würde ich ohne weiteres selbst meine Ideen für widerlegt halten. Und ich würde wahrlich nicht als beschämend empfinden, dieses Bekenntnis auch öffentlich abzulegen. Denn die «soziale Frage» ist einerseits eine so umfassende und schwierige, andrerseits etwas so Verpflichtendes, daß die Zurücknahme eines verunglückten Versuchs nichts Beschämendes haben kann. Prof. von Heck darf mir deshalb glauben, daß ich ganz objektiv auf seine Darstellung eingehen kann. Nun mißversteht er mich aber schon mit Bezug auf den Gesichtspunkt, von dem aus er meine Bestrebung betrachtet. Ich bin mir bewußt, daß ich gar nicht darauf abziele, die soziale Frage «in beglückender Weise» zu «lösen». Ich glaube nicht, daß jemand, der mit der Psychologie des Einzelmenschen und der Massen bekannt ist, einen solchen «Enderfolg» anstreben kann. Meine Voraussetzungen sind ganz andere. Ich glaube zu erkennen, daß die Menschheit in ihrer geschichtlichen Fortentwickelung gegenwärtig an einem Punkte angelangt ist, der die Dreigliederung des sozialen Organismus aus dem Wesen der heutigen Menschenwesenheit heraus verlangt. Kommt man diesem Verlangen nach, so wird man der elementaren Unruhe, welche die Menschen ergriffen hat, Herr werden können. Kommt man ihm nicht nach, so wird diese Unruhe in die Selbstzersetzung unserer Kultur hineinführen müssen. Nicht weil ich über ein Endziel phantasieren möchte, spreche ich von der Dreigliederung; sondern weil ich glaube, die Ursachen zu erkennen, die diese Dreigliederung aus dem gegenwärtigen Zustande der Menschheit fordern. Daher habe ich auch nicht zu einem erträumten Endziel «Vorschläge » hinzuerfunden; sondern für mich sind diese Vorschläge Ergebnis von Beobachtungen, die ich vermeine während Jahrzehnten an der sozialen Entwickelung der Menschheit gemacht zu haben. Der Weg, auf dem ich zu diesen Beobachtungen gekommen bin, ist für mich ein Beweis, daß meine «Vorschläge» nichts Utopistisches an sich haben. Er macht es mir aber auch verständlich, wie so viele Menschen dazukommen, die Dreigliederung unklar und undurchführbar zu halten. Solche Menschen vermeinen, praktisch zu denken. Sie sind aber verstrickt in theoretische Voraussetzungen, die sie für praktisch halten. Sie haben sich diese Theorien nach dem gebildet, was eine Zeitlang als praktisch gegolten hat. Wenn dann dieses «Praktische» durch seine eigene Entwickelung eine Umwandelung nötig macht, dann finden sie das Neuzubildende «unpraktisch», weil es ihren gewohnten Vorstellungen widerspricht. Gerade unter den vermeintlichen «Praktikern» findet man solche Theoretiker. Mir scheint, daß die Dreigliederung des sozialen Organismus nur richtig beurteilen wird, wer nicht nur zu wissen vermeint, was «bisher» praktisch war, sondern wer einen gesunden Instinkt dafür hat, was in seiner «künftigen» Entwickelung sich als praktisch erweisen kann.

[ 2 ] Verkennt so Prof. von Heck schon die Voraussetzungen meiner «Vorschläge», so wird diese Verkennung in weiterer Verfolgung des von mir Dargestellten eine immer vollständigere, da er meine Anschauungen nicht als solche wiedergibt und bekämpft, sondern fast Punkt für Punkt durch andere ersetzt und dann diese andern «widerlegt». Ich möchte sagen: er macht sich eine eigene Dreigliederung zurecht, die mit der meinigen recht wenig zu tun hat. Ich muß gestehen: diese Dreigliederung würde ich nicht weniger bekämpfen, wenn sie mir gegenüberträte, als sie Professor von Heck bekämpft. In diesem Urteil bin ich mit ihm ganz einig.

[ 3 ] Aber ich frage: habe ich wirklich Veranlassung gegeben, die Dreigliederung so aufzufassen, daß in ganz äußerlicher Weise an die Stelle des einheitlichen Staatsparlamentes drei Parlamente in der Art treten sollen, wie Professor v. Heck das darstellt? Habe ich jemals etwas gesagt oder drucken lassen, das dem Ungeheuer «drei Staaten auf demselben Gebiete» gleichkommt? Meine Idee von der Dreigliederung fordert, daß die Angelegenheiten der geistigen Kultur einerseits und diejenigen des Wirtschaftslebens andererseits nicht von einer solchen Volksvertretung geordnet werden, die dem gleichkommt, was man bisher als «Parlament» ansieht. Die Verwaltung der geistigen Kultur soll sich ergeben aus denselben Untergründen heraus, aus denen sich das Leben des Geistes selbst entfaltet. Diejenigen Persönlichkeiten sollen in dieser Verwaltung sein, die an dem Geistesleben tätigen Anteil haben, die in dieser Verwaltung dieselben Antriebe zur Geltung bringen, welche im geistigen Hervorbringen walten. Und ich glaube zu erkennen, daß eine solche Verwaltung nur dadurch möglich ist, daß die Verwaltenden nicht innerhalb der Staatsverwaltung sitzen, oder aus dem Geistgebiet in das Staatsgebiet berufen werden; sondern daß das Geistesleben auf einen vom «Staate» unabhängigen Boden gestellt wird. Im Staate muß schließlich alles, was durch ihn entsteht, der Ausfluß des gesunden Urteiles eines jeden mündigen Menschen sein. Denn der Staat strebt nach demokratischer Gestaltung. Im Geistesleben kann nur das sachverständige Urteil entscheiden. Mir erscheint es unmöglich, daß bei weiterer Demokratisierung des Staates dieses sachverständige Urteil sich in seinem Rahmen finden kann. Ich glaube, daß ehrlich die Demokratisierung nur wollen kann, wer aus der Demokratie herauszunehmen geneigt ist, was in ihr nicht gedeihen kann. Ich könnte mir vorstellen, daß eine fruchtbare Diskussion auf diesem Gebiete sich ergeben könnte, wenn das in Betracht Kommende sich in die Frage zuspitzte: Kann die Verwaltung des Geisteslebens (vor allem des Unterrichtswesens) eine bloß den Anforderungen dieses Lebens entsprechende Gestalt annehmen, wenn in irgendeinem Punkte dieser Verwaltung vom demokratischen Staate eine Herrschaft ausgeübt wird? Meine Erfahrung zwingt mich, diese Frage zu verneinen. Ich glaube, die Gründe zu kennen, die zu ihrer Bejahung führen. Doch scheinen sie mir nicht stichhaltig. Ist diese meine Meinung berechtigt, dann müßten die Urteile, die Professor von Heck aus den Gesichtspunkten der wirtschaftlichen Sicherstellung des geistigen Lebens und des Schulzwanges vorbringt, auf einen ganz anderen Boden, als der seinige ist, gestellt werden. Ich glaube auf Seite 88 ff. meiner Schrift «Die Kernpunkte der sozialen Frage» auf diesen Boden hingedeutet zu haben. Wird das dort Angedeutete sachgemäß in die Praxis umgesetzt, dann ergeben sich Einrichtungen, die die Wirtschaftsgrundlage des Geisteslebens sichern und die auch vor der «Versuchung» bewahren, «Kinder nicht in die Schule zu schicken, sondern zum Erwerb zu verwenden.» Trotz allem, was von Heck vorbringt, erscheint es unerfindlich, warum bei Erwägung dieser Fragen eine Rolle spielen soll, daß «wir infolge des Friedens einer Zeit der Verarmung entgegen gehen, wie sie kein anderes Volk durchgemacht hat» . Daß dieser letzte Satz so wahr, wie nur möglich ist, das kann niemand bezweifeln. Warum aber die Schule nicht bekommen soll, was sie aus dieser Armut heraus bekommen kann, wenn dies auf anderen Wegen als bisher geschehen soll, das ist doch wohl nicht einzusehen.

[ 4 ] Nicht weniger von Mißverständnissen durchtränkt ist, was Professor von Heck gegen die Abgliederung des Wirtschaftslebens vom eigentlichen Staate vorbringt. Er meint: «Die völlige Sonderung der Rechtsfragen und der wirtschaftlichen Fragen, die Steiner verlangt, ist überhaupt nicht möglich.» Woraus geht hervor, daß ich eine «völlige Sonderung», von der hier gesprochen wird, «verlange»? Was ich als notwendig ansehe, ist dieses: es sollen alle rechtlichen Angelegenheiten durch das demokratische Parlament geordnet werden; und es soll gewirtschaftet werden durch Assoziationen, die aus den Berufen heraus, aus Produktions-, Verkehrs- und Konsuminteressen heraus sich ergeben. Durch diese Gliederung wird es im Wirtschaftsleben dazu kommen, daß für seinen Kreislauf allein maßgebend ist, was aus den Entscheidungen der in einzelnen Wirtschaftszweigen erfahrenen Persönlichkeiten und aus den Krediten heraus geschieht, die wirtschaftende Menschen durch ihr Drinnenstehen in einem Wirtschaftszweig genießen. Die «Naturgesetze des Wirtschaftslebens» werden dazu zwingen, die demokratischen Wahlintentionen, die höchstens in der Übergangszeit eine Rolle spielen könnten, zu ersetzen durch die demokratische Delegierung der fähigen Personen im Sinne der gekennzeichneten beiden Voraussetzungen einer gesunden Wirtschaft. Demokratie und Parlamentarismus werden in ihren das Wirtschaftsleben schädigenden Folgen erkannt werden, wenn dieses Leben in seiner Eigenart nicht mehr verhüllt wird durch die über dasselbe gebreitete Staatsgesetzgebung, sondern wenn es auf assoziativer Grundlage in seine Selbstverwaltung gestellt ist. Professor von Heck meint: «Das Recht gibt die Formen der Wirtschaft und kann nur von einer Gewalt geordnet werden, welche das Wirtschaftsleben überschaut.» Dieser Satz ist aber nur so lange richtig, als Wirtschaftsleben und Rechtsleben verschmolzen sind. Ist das Wirtschaftsleben in seine Selbstverwaltung gestellt, das heißt erschöpft es sich in der Verwaltung der Warenproduktion, des Warenverkehrs und des Warenkonsums (mit Ein- und Ausfuhr), dann bleiben eben ungeordnet durch diesen Wirtschaftskreislauf die rechtlichen Beziehungen der wirtschaftenden Personen. Und diese werden auf dem Boden des Staates, außerhalb des Wirtschaftskreislaufes, geordnet. Es werden dann die Rechtsverhältnisse nicht der Ausdruck der Wirtschaftsformen, sondern einerseits deren Grundlage in einer solchen Art sein, wie andererseits die natürlichen Verhältnisse (geographische, klimatische etc.) die Grundlage der Wirtschaft sind. - Wer als an ein Axiom glaubt, daß die Rechtsformen der Ausdruck der Wirtschaftsformen sein müssen, dem muß es schwerfallen, sich in die Emanzipation des Rechtes von der Wirtschaft zu finden. Wer aber einsieht, daß dem gegenwärtigen Menschheitsbewußtsein dieses «Axiom» widerspricht, der wird versuchen, seinen Glauben an dasselbe zu überwinden. Der Mensch der Gegenwart kann es nicht ertragen, als Rechtssubjekt unter dem Zwang der Wirtschaftsformen zu leben. Sich vor dieser Tatsache verschließen und der Ansicht huldigen «Das Recht gibt die Formen der Wirtschaft», bedeutet kaum etwas anderes, als die Arbeit an einem wichtigen Gliede der sozialen Frage in der Gegenwart für eine Chimäre erklären. Das sollte man aber doch nur, wenn die Abgliederung des Rechtslebens vom Wirtschaftsleben durch gewichtigere Gründe zu stützen wäre, als Professor von Heck sie vorbringt.

[ 5 ] Man mißversteht die Struktur, welche der soziale Organismus durch die Dreigliederung erhalten soll, wenn man, wie Professor von Heck dies tut, als Einwand das folgende ausspricht: «Auch Steiner beläßt, wenn man näher zusieht, dem Rechtsparlament drei wirtschaftlich sehr wichtige Fragen. Er überläßt ihm die Steuerfragen, die Schaffung des Arbeiterrechtes und die Einschränkung des Eigentums an Produktionsmitteln, das nur auf Lebenszeit dauern soll.»  Daß im dreigliedrigen sozialen Organismus das Steuerwesen allein vom Rechtsboden aus geregelt werden soll, ist nicht richtig. Man lese darüber auf Seite 53 meiner «Kernpunkte der sozialen Frage»: «Was der politische Staat selber für seine Erhaltung fordert, das wird aufgebracht werden durch das Steuerrecht. Dieses wird durch eine Harmonisierung der Forderungen des Rechtsbewußtseins mit denen des Wirtschaftslebens sich ausbilden.» Bezüglich des Arbeiterrechts kommt in Frage, daß es nicht als wirtschaftliche Angelegenheit dem Rechtsleben belassen wird, sondern daß es aus dem Wirtschaftskreislauf herausgenommen, also des Charakters einer wirtschaftlichen Angelegenheit entkleidet wird. Ganz ungenau ist auch, was Professor von Heck als meine Anschauung wiedergibt über die «Einschränkung des Eigentums an Produktionsmitteln». Nicht dem «Rechtsparlament» wird, was da in Frage kommt, belassen, sondern zu einer Angelegenheit wird es gemacht, an deren Ordnung die Verwaltungen des Geisteslebens und des Rechtslebens beteiligt sind.

[ 6 ] Die Forderung bezüglich des Steuerwesens kann in der Praxis dadurch erfüllt werden, daß formal der Rechtsstaat als Konsumorganisation dem Wirtschaftskreislauf gegenübersteht wie innerhalb dieses Kreislaufes selbst eine Konsumassoziation etwa einer Produktionsgenossenschaft gegenübersteht. Innerhalb des Rechtslebens findet die Regelung der allgemeinen Steuerbedürfnisse und der Steuerverwendung statt. Dagegen wird die Verteilung der Steuerforderungen auf die einzelnen Wirtschaftsgebiete den Assoziationen obliegen, die sich aus den Berufen und aus dem Zusammenwirken von Produktion und Konsum ergeben. Professor von Heck sagt sachgemäß: «Die schwerste Aufgabe, welche die Zukunft uns androht, ist die Verteilung der ungeheuren, nie erhörten Steuerlast, die der Frieden uns aufbürden wird ... Diese Steuern können ohne die schwersten Eingriffe in das Wirtschaftsleben gar nicht aufgebracht werden. Deshalb müßte sich auch bei Durchführung der Steinerschen Ideen jede wirtschaftliche Gruppe im Rechtsparlament Vertretung sichern, um sich gegen Überlastung zu wehren.» Diese «schwerste Aufgabe» wird aber nur durch die Abgliederung des Rechts- von dem Wirtschaftsleben in einer solchen Art gelöst werden können, daß die Lösung dem Rechtsbewußtsein einzelner Menschengruppen nicht widerspricht. Denn kommen die Interessen einer wirtschaftlichen Gruppe in einem auf demokratischer Grundlage ruhenden Parlamente zur Vertretung, so wird sich immer ergeben, daß die wirtschaftlich mächtigere Gruppe der mindermächtigen Maßnahmen aufdrängt. Sie wird das durch ihre eigene Macht, oder durch Eingehen von Kompromissen können. Durch die parlamentarische Mehrheitsbildung ist immer die unsachliche Geltendmachung und Zurückdrängung von Interessen möglich. Anders gestaltet sich die Sache, wenn die Verwaltung des Wirtschaftslebens von derjenigen des Rechtslebens organisch abgegliedert ist. Dann können auf dem Rechtsboden nicht Beschlüsse gefaßt werden, die im Wirtschaftsleben zu Wirkungen führen, welche für irgendwelche Menschengruppen nachteilig sind. Alles, was im Wirtschaftsleben geschieht, wird auf Verhandlungen der gekennzeichneten Assoziationen beruhen. Bei diesen Verhandlungen kann die Sachkenntnis der einen Assoziation derjenigen der andern gegenüberstehen; und das unsachliche, bloß demokratische Parlamentarisieren kann wegfallen. Es könnte vielleicht jemand sagen, das hiermit Erstrebte wäre auch zu verwirklichen, wenn im «Rechtsparlamente» die Hauptverhandlungen in die Ausschüsse verlegt würden und man zu diesen Sachverständige der einzelnen Wirtschaftsgebiete zuzöge. Mir scheint, daß dies doch nur eine halbe Maßregel wäre. Was sie beschränkt Gutes bewirken könnte, müßte gerade zeigen, wie das Erstrebte völlig nur durch die Abgliederung der Wirtschaftsverwaltung von der Rechtsorganisation zu erreichen ist. Professor von Heck bringt nicht stark genug in Ansatz, was es in der Praxis des Lebens bedeutet, wenn die sachkundigen Repräsentanten von Wirtschaftszweig zu Wirtschaftszweig so zu verhandeln haben, daß durch sie die Lebensbedingungen des einen Zweiges diejenigen des andern zu fördern und zu begrenzen haben, ohne den Einfluß unsachlicher Mehrheitsbeschlüsse. Wer in Rechnung stellt, wie eine solche Einrichtung praktisch wirkt, dem wird nicht in den Sinn kommen, zu sagen: «Wie sollen Naturwissenschaftler und Ärzte für die kirchlichen Fragen, Landwirte, Kaufleute und Handwerker für die Großindustrie besonderes Sachverständnis mitbringen?» Das scheint wohl richtig gefragt; aber es spricht nicht gegen eine auf sich selbst gestellte Gliederung des Wirtschaftslebens, sondern gegen die Vertretung der Wirtschafts- und Kulturinteressen in einem Parlament, in dem jeder mitzuentscheiden hat über Dinge, von denen er nichts versteht. Zu den Verhandlungen der Wirtschafts-Organisationen untereinander durch ihre Vertreter ist keineswegs ein Sachverständnis außerhalb des Gebietes nötig, das jemand zu vertreten hat. Denn das Ergebnis der Verhandlungen wird objektiv durch die sachliche Bedeutung des einen Gebietes für das andere bestimmt werden. Die Grundlage für eine solche Objektivität wird dadurch geschaffen, daß die Verwaltungskörper sich um diejenigen Persönlichkeiten herum gliedern werden, auf die ein leitendes Amt in der Art übertragen wird, wie dies Seite 86 der «Kernpunkte der sozialen Frage» geschildert ist. Die andern Mitglieder dieses Verwaltungskörpers werden aus den Bedürfnissen der Wirtschaftsführung so hervorgehen, daß an die Stelle der gewöhnlichen Wahl eine Auslese der geeigneten Persönlichkeiten treten wird, da die Befähigung sich in der Arbeitsgliederung offenbaren und sich dadurch die Überzeugung festsetzen wird, daß die eigene Arbeit am besten gedeiht, wenn der kundigste Leiter bestellt wird. Die Mitglieder höherer Verwaltungskörper und eines Zentralrates werden in einer ähnlichen Art aus den unteren sich ergeben. Dadurch wird trotz des Zentralrates die Gesamtverwaltung auf einer föderativen Grundlage aufgebaut sein.

[ 7 ] Ein solcher Aufbau der Wirtschaftsverwaltung wird dem demokratischen Bewußtsein nur erträglich sein, wenn alles dasjenige, was sich auf die Rechtsverhältnisse der am Wirtschaftsleben beteiligten Personen bezieht, von diesem ausgesondert und in ein demokratisches Parlament verwiesen wird. Zu diesen Rechtsverhältnissen gehört aber alles, was sich auf die Arbeit bezieht, welche die Menschen für einander leisten.

[ 8 ] Wer in der hier geschilderten Weise meine Vorschläge für den dreigliedrigen sozialen Organismus auffaßt und nicht in der ganz mißverstandenen, wie sie in der Wiedergabe Professor von Hecks erscheinen, der wird kaum eine Widerlegung der Einwände verlangen, die in den letzten Spalten des Artikels meines Kritikers aufgeführt sind. Denn diese Einwände rühren doch nur davon her, daß Professor von Heck nicht auf meine Darlegung sich bezieht, sondern sich eine eigene Dreigliederung zurecht legt und dann gegen diese polemisiert.


[ 9 ] In dem Aufsatze «Mein Eindruck von Dr. Steiner und seiner Dreigliederungs-Theorie» von Alfred Mantz wird gesagt, daß meine Darlegungen nur etwas darstellen könnten, was zu verwirklichen wäre, «wenn die Menschen anders wären, als sie eben sind.» Diese Meinung kann man nur so lange haben, als man noch nicht hinreichend darüber ins Klare gekommen ist, in welchem Sinne und mit welcher Absicht man überhaupt Ideen über Einrichtungen des sozialen Organismus entwickeln kann. Es ist richtig, daß ideale gesellschaftliche Zustände nur mit ideal veranlagten und entwickelten Menschen möglich sind. Wer aber wegen dieser einseitigen Wahrheit die Gedanken über eine Gestaltung des sozialen Organismus ablehnt, der bewegt sich in einem bedenklichen Ideenkreise. Er wird mit wünschenswerten Einrichtungen warten wollen, bis er die für sie geeigneten Menschen hat; während dieses Wartens wird er aber immer doch nur Menschen haben, die er ungeeignet findet. Wenn Herr Mantz genauer auf meine Ideen eingehen wird, so kann er sehen, daß ich für die Verwirklichung dieser Ideen keine andern Menschen voraussetze, als sie vorhanden sind. Und diese Menschen finde ich wohl so reif, oder so unreif im allgemeinen wie er selbst. Nur nehme ich an, was wohl jeder annehmen muß, der nicht in Fatalismus versinken will, daß unter den gegenwärtigen Menschen solche sich finden, die sich von der Notwendigkeit einer Neugestaltung unserer sozialen Struktur überzeugen können. In dem dreigliedrigen sozialen Organismus sehe ich - wie ich in der Besprechung des Aufsatzes Professor von Hecks ausgeführt habe - dasjenige, was die Forderungen erfüllt, zu denen die Menschheit auf der gegenwärtigen Stufe ihrer Entwickelung drängt. Mir scheint, daß, wenn es diesen Menschen, die sich von der Notwendigkeit der Dreigliederung überzeugen können, gelingt, zu ihrer Durchführung das Nötige zu tun, Zustände geschaffen werden, durch die solchen Bemühungen eine Grundlage gegeben wird, die die Menschen anders machen, «als sie eben sind». Mit der Behauptung, daß ich ein Bild entwerfe, «das in einem luftleeren Raum sich sehr gut ausnehmen müsse, in Wirklichkeit aber Utopie sei» stimmt es wahrlich schlecht, daß ich ja die Wirklichkeit, in der wir leben, gar nicht antaste, sondern nur an die Stelle der Gliederung dieser Wirklichkeit, insoferne sie aus Absichten, Neigungen, Gewohnheiten, Urteilen etc. herrührt, eine andere mir gesetzt denke, die auch aus ähnlichen menschlichen Impulsen sich entwickeln soll.

[ 10 ] Wie wenig zutrifft, was in dem Aufsatz «Dr. Steiner und das Proletariat» steht, das kann doch wohl restlos aus meinem Buche «Die Kernpunkte der sozialen Frage» entnommen werden. Wer die Darlegungen dieser Schrift widerlegen will, der darf dies jedenfalls nicht mit der Behauptung versuchen, daß «das Kapital sich niemals zu ihrer Durchführung hergeben wird». Denn er müßte erst beweisen, daß er einen sozialen Aufbau im Auge hat, zu dessen Durchführung man «das Kapital» nicht braucht. Warum sollte man es dann aber gerade zur Durchführung des meinigen brauchen. Was Hr. Seeger dann weiter sagt, daß durch die Einrichtungen, die ich herbeigeführt sehen 447 möchte, der Arbeiter doch «niemals das Gefühl, doch nur für einen einzelnen Unternehmer arbeiten zu müssen, los werden» könnte, so muß dagegen gehalten werden, daß gerade darauf meine Bemühungen gerichtet sind, Zustände ausfindig zu machen, durch die dem «körperlich arbeitenden» das Gefühl, in seiner Arbeit ein freier Mensch zu sein, gegeben wird.

On the "threefold nature of the social organism"

The Tribune, No. 3/4, August 1, 1919 and No. 5/6 September 1, 1919

[ 1 ] Professor v. Heck is of the opinion that the social conditions which I promise as the final success of my proposals would "solve the social question in a happy way", but that the implementation of my proposals would not have the hoped-for effects, indeed that this implementation, if at all possible, would "not promote but harm" the common good and especially the working class. - One can hardly pass a more devastating judgment on an endeavor that pursues such goals as mine, the threefolding of the social organism. For in comparison with these aims it is of course quite worthless to put forward the dream of a happy solution to the social question and then to make impracticable proposals for bringing about this solution. Pretty much all so-called "solutions to the social question" suffer from this flaw. The moment I was forced to admit that an assessment such as that of Prof. von Heck was right, I would easily consider my own ideas to be refuted. And I would certainly not consider it shameful to make this confession publicly. For the "social question" is, on the one hand, such a comprehensive and difficult one and, on the other, something so binding that the retraction of an unsuccessful attempt can have nothing shameful about it. Prof. von Heck can therefore believe that I can respond to his presentation quite objectively. However, he misunderstands me with regard to the point of view from which he views my endeavor. I am aware that I am not at all aiming to "solve" the social question "in a happy way". I do not believe that anyone who is familiar with the psychology of the individual and the masses can strive for such an "ultimate success". My assumptions are quite different. I believe that I recognize that humanity has currently reached a point in its historical development that demands the threefolding of the social organism out of the nature of today's human being. If this demand is met, it will be possible to master the elementary unrest that has gripped mankind. If it is not met, this unrest will lead to the self-destruction of our culture. It is not because I wish to fantasize about an ultimate goal that I speak of the threefold structure, but because I believe I recognize the causes that demand this threefold structure from the present state of humanity. That is why I have not invented "proposals" for a dreamed-up final goal; rather, for me these proposals are the result of observations that I believe I have made over decades of the social development of humanity. The way in which I have arrived at these observations is proof to me that my "proposals" have nothing utopian about them. But it also makes it understandable to me how so many people come to regard the threefold structure as unclear and impracticable. Such people think they are thinking practically. But they are entangled in theoretical assumptions that they consider to be practical. They have formed these theories according to what was considered practical for a while. If this "practical" then requires a transformation through its own development, they find the newly formed "impractical" because it contradicts their usual ideas. It is precisely among the supposed "practitioners" that one finds such theorists. It seems to me that the threefold structure of the social organism will only be judged correctly by those who not only think they know what has been practical "up to now", but who have a healthy instinct for what may prove practical in its "future" development.

[ 2 ] If Prof. von Heck already misjudges the premises of my "proposals", this misjudgement becomes more and more complete as he continues to pursue what I have presented, since he does not reproduce and oppose my views as such, but replaces them almost point by point with others and then "refutes" these others. I would like to say: he creates his own threefold structure, which has very little to do with mine. I must confess: I would fight this threefold structure no less if it confronted me than Professor von Heck fights it. In this judgment I am in complete agreement with him.

[ 3 ] But I ask: have I really given cause to understand the tripartite structure in such a way that three parliaments should replace the unified state parliament in the way Professor von Heck presents it? Have I ever said or had anything printed that is equivalent to the monster "three states on the same territory"? My idea of the threefold structure demands that the affairs of spiritual culture, on the one hand, and those of economic life, on the other, should not be organized by such a representation of the people as is equivalent to what has hitherto been regarded as a "parliament". The administration of spiritual culture should arise from the same foundations from which the life of the spirit itself unfolds. Those personalities should be in this administration who take an active part in spiritual life, who bring to bear in this administration the same impulses that are at work in spiritual production. And I believe I recognize that such an administration is only possible if the administrators do not sit within the state administration, or are appointed from the spiritual realm into the state realm; but that the spiritual life is placed on a basis independent of the "state". In the state, everything that arises through it must ultimately be the outflow of the sound judgment of every responsible person. For the state strives for democratic organization. In intellectual life, only expert judgment can decide. It seems impossible to me that with further democratization of the state this expert judgment can be found within its framework. I believe that only those who are inclined to take out of democracy what cannot thrive in it can honestly want democratization. I could imagine that a fruitful discussion could arise in this area if the question that comes into consideration were to boil down to the following: Can the administration of intellectual life (especially education) take on a form that merely corresponds to the demands of this life if the democratic state exercises rule in any aspect of this administration? My experience compels me to answer this question in the negative. I believe I know the reasons which lead to its affirmation. But they do not seem valid to me. If my opinion is justified, then the judgments that Professor von Heck puts forward from the point of view of the economic security of intellectual life and compulsory schooling would have to be placed on a completely different basis than his own. I believe I have pointed to this ground on page 88 ff. of my paper "Die Kernpunkte der sozialen Frage". If what I indicated there is properly put into practice, then institutions will emerge that secure the economic basis of intellectual life and also protect against the "temptation" of "not sending children to school, but using them to earn money." Despite everything that von Heck says, it seems unfathomable why, when considering these questions, it should play a role that "as a result of peace, we are approaching a time of impoverishment that no other nation has experienced". No one can doubt that this last sentence is as true as it can be. But why the school should not get what it can out of this poverty, if this is to happen in other ways than before, is surely not understandable.

[ 4 ] Professor von Heck's argument against the separation of economic life from the state proper is no less riddled with misunderstandings. He says: "The complete separation of legal questions and economic questions, which Steiner demands, is not possible at all." What makes it clear that I am "demanding" the "complete separation" spoken of here? What I see as necessary is this: all legal matters should be organized by the democratic parliament; and the economy should be managed by associations arising from the professions, from production, transport and consumption interests. Through this organization it will come about in economic life that its cycle will be governed solely by the decisions of the individuals experienced in individual branches of the economy and by the credit which economic men enjoy through their position in a branch of the economy. The "natural laws of economic life" will force us to replace democratic electoral intentions, which could at most play a role in the transitional period, with the democratic delegation of capable people in the sense of the two conditions of a healthy economy described above. Democracy and parliamentarism will be recognized in their damaging consequences for economic life when this life is no longer veiled in its peculiarity by the state legislation spread over it, but when it is placed in its self-government on an associative basis. Professor von Heck says: "The law determines the forms of the economy and can only be ordered by a power that oversees economic life." However, this sentence is only correct as long as economic life and legal life are merged. If economic life is left to its own devices, that is, if it exhausts itself in the administration of the production, circulation and consumption of goods (with import and export), then the legal relations of the economic agents remain unorganized by this economic cycle. And these are organized on the territory of the state, outside the economic cycle. Legal relations will then not be the expression of economic forms, but on the one hand their basis in the same way that natural conditions (geographical, climatic, etc.) are the basis of the economy. - Anyone who believes in the axiom that legal forms must be the expression of economic forms must find it difficult to accept the emancipation of law from the economy. But whoever realizes that this "axiom" contradicts the present consciousness of mankind will try to overcome his belief in it. Contemporary man cannot bear to live as a subject of law under the compulsion of economic forms. To close oneself off to this fact and to pay homage to the view that "the law determines the forms of the economy" means little more than declaring the work on an important link in the social question of the present to be a chimera. But one should only do so if the separation of legal life from economic life were to be supported by more weighty reasons than those put forward by Professor von Heck.

[ 5 ] One misunderstands the structure which the social organism is to receive through the threefold structure if, as Professor von Heck does, one expresses the following objection: "Steiner, too, if one looks more closely, leaves three economically very important questions to the legal parliament. He leaves to it the questions of taxation, the creation of workers' rights and the restriction of ownership of the means of production, which should last only for life." It is not correct that in a tripartite social organism taxation should be regulated solely by law. Read about this on page 53 of my "Key Points of the Social Question": "What the political state itself demands for its maintenance will be raised by the tax law. This will develop through a harmonization of the demands of legal consciousness with those of economic life." With regard to labor law, it is possible that it will not be left to legal life as an economic matter, but that it will be removed from the economic cycle, that is, stripped of the character of an economic matter. It is also quite inaccurate what Professor von Heck states as my view on the "restriction of ownership of the means of production". What is in question is not left to the "parliament of law", but is made a matter in the ordering of which the administrations of intellectual life and legal life are involved.

[ 6 ] The requirement concerning taxation can be fulfilled in practice by the fact that formally the constitutional state as a consumer organization stands opposite the economic cycle, just as within this cycle itself a consumer association stands opposite a production cooperative, for example. The regulation of general tax requirements and the use of taxes takes place within the legal system. On the other hand, the distribution of tax claims to the individual economic areas will be the responsibility of the associations resulting from the professions and from the interaction of production and consumption. Professor von Heck says appropriately: "The most difficult task that the future threatens us with is the distribution of the enormous, unheard-of tax burden that peace will impose on us ... These taxes cannot be raised without the most serious interventions in economic life. Therefore, even if Steiner's ideas were implemented, every economic group would have to secure representation in the legal parliament in order to defend itself against overburdening." However, this "most difficult task" can only be solved by separating legal life from economic life in such a way that the solution does not contradict the legal consciousness of individual groups of people. For if the interests of an economic group are represented in a parliament based on a democratic foundation, it will always be the case that the economically more powerful group will impose measures on the less powerful group. It will be able to do so through its own power or by entering into compromises. The formation of a parliamentary majority always makes it possible to assert and suppress interests in an unobjective manner. The situation is different if the administration of economic life is organically separated from that of legal life. In this case, no decisions can be taken on the legal ground that have effects in economic life that are detrimental to any group of people. Everything that happens in economic life will be based on negotiations between the designated associations. In these negotiations, the expertise of one association can be contrasted with that of the other; and the unobjective, merely democratic parliamentarization can be dispensed with. Someone might perhaps say that what we are striving for here could also be realized if the main negotiations in the "legal parliament" were transferred to the committees and experts from the individual economic areas were added to them. It seems to me that this would only be half a measure. What limited good it could do would have to show just how the desired effect could be achieved completely only by separating the economic administration from the legal organization. Professor von Heck does not emphasize strongly enough what it means in the practice of life when the competent representatives have to negotiate from branch to branch in such a way that through them the living conditions of one branch have to promote and limit those of the other, without the influence of unobjective majority decisions. Anyone who takes into account the practical effect of such an institution will not think of saying: "How should scientists and doctors have special expertise for ecclesiastical questions, and farmers, merchants and craftsmen for large-scale industry?" This seems to be the right question, but it does not argue against a self-reliant organization of economic life, but against the representation of economic and cultural interests in a parliament in which everyone has a say in matters about which they know nothing. The negotiations between the economic organizations through their representatives do not require any expertise outside the area that someone has to represent. For the outcome of the negotiations will be determined objectively by the factual significance of one area for the other. The basis for such objectivity is created by the fact that the administrative bodies will be organized around those personalities to whom a leading office is transferred in the manner described on page 86 of the "Key Points of the Social Question". The other members of this administrative body will emerge from the needs of economic management in such a way that the usual election will be replaced by a selection of suitable personalities, since ability will be revealed in the organization of work and the conviction will be established that one's own work will prosper best if the most knowledgeable leader is appointed. The members of higher administrative bodies and a central council will emerge in a similar way from the lower ones. Thus, despite the central council, the overall administration will be built on a federal basis.

[ 7 ] Such a structure of economic administration will only be tolerable to the democratic consciousness if everything that relates to the legal relations of the persons involved in economic life is separated from it and relegated to a democratic parliament. However, these legal relationships include everything that relates to the work that people do for each other.

[ 8 ] Whoever understands my proposals for the tripartite social organism in the way described here, and not in the completely misunderstood way in which they appear in Professor von Heck's rendering, will hardly demand a refutation of the objections listed in the last columns of my critic's article. For these objections stem only from the fact that Professor von Heck does not refer to my exposition, but creates his own threefold structure and then polemicizes against it.


[ 9 ] In the essay "My impression of Dr. Steiner and his theory of threefolding" by Alfred Mantz, it is said that my explanations could only represent something that could be realized "if people were different from what they are". One can only hold this opinion as long as one has not yet sufficiently realized in what sense and with what intention one can develop ideas about the institutions of the social organism. It is true that ideal social conditions are only possible with ideally inclined and developed human beings. But anyone who rejects thoughts about the organization of the social organism because of this one-sided truth is moving in a dubious circle of ideas. He will want to wait with desirable institutions until he has the people suitable for them; during this wait, however, he will only ever have people whom he finds unsuitable. If Mr. Mantz will examine my ideas more closely, he can see that I do not require any other people for the realization of these ideas than those who are available. And I find these people as mature, or as immature in general, as he himself. But I assume, as everyone who does not want to sink into fatalism must assume, that among the people of today there are those who can convince themselves of the necessity of reorganizing our social structure. In the tripartite social organism I see - as I explained in the discussion of Professor von Heck's essay - that which fulfills the demands to which mankind is pressing at the present stage of its development. It seems to me that if those people who can convince themselves of the necessity of the threefold structure succeed in doing what is necessary for its realization, conditions will be created which will give such efforts a basis that will make people different "from what they are". The assertion that I am sketching a picture "that must look very good in a vacuum, but in reality is utopia" is truly wrong, since I am not even touching the reality in which we live, but merely replacing the structure of this reality, insofar as it stems from intentions, inclinations, habits, judgments, etc., with a different one, which should also develop from similar human impulses.

[ 10 ] How little is true of what is written in the essay "Dr. Steiner and the Proletariat" can be seen completely in my book "The Key Points of the Social Question". Anyone who wants to refute the statements in this essay must not attempt to do so by claiming that "capital will never submit to their implementation". For he would first have to prove that he has a social structure in mind for the implementation of which "capital" is not needed. But then why should it be needed precisely for the realization of mine? As Mr. Seeger then goes on to say that through the institutions which I would like to see brought about, the worker could "never get rid of the feeling of having to work only for a single entrepreneur", it must be held against this that my efforts are directed precisely towards finding conditions through which the "physically working man" is given the feeling of being a free man in his work.