The Fateful Year of 1923 in the History of the Anthroposophical Society
GA 259
9 June 1923, Dornach at Friedwart House
Translated by Steiner Online Library
Assembly of the Delegates of the Anthroposophical Society in Switzerland
[There are no minutes of this meeting, but there is the following report from a personal letter dated June 11 from Ernest Etienne of Chancy/Geneva; cf. also the report by Dr. Ernst Blümel at the Annual General Meeting on June 10, page 522.]
I was in Dornach for the group leaders' meeting and the meeting of the Anthroposophical Society in Switzerland. We had a meeting from three to five in the afternoon last Saturday, then eurythmy and a lecture, followed by a meeting from ten o'clock until one o'clock at night with the delegates, at which Dr. Steiner was present. A declaration was read in which Dr. Steiner was asked to take charge of the reconstruction of the Goetheanum and granted full freedom in the choice of those who should help him and also with regard to the finances necessary for the reconstruction. On condition that no one interferes with his arrangements, Dr. Steiner accepted, naturally also taking full responsibility for the construction and the finances. He has now requested a further three million to get started, in addition to the three million promised by the insurance company. He has stated that the insurance company has paid up and that the Canton of Solothurn wants the reconstruction and will provide the necessary funds. It would be made of concrete and would retain the character of the new organic forms typical of anthroposophy. The construction would be completed quickly, taking about 12 to 15 months. In view of the exchange rate fluctuations and the difficulties they cause, Dr. Steiner is opposed to taking out a loan and would prefer donations à fonds perdus.1This decision was read out and approved at the general assembly the following day.
Long discussions arose among the delegates to create an organization in Dornach to better inform the branches. This was a rather unpleasant matter that took up a lot of time. First, they demanded a great deal, and then they refused to give the necessary credit. The Bernese were quite bureaucratic and demanded a set of rules of procedure and an employment contract for the person who was to be entrusted with this matter. Another difficulty was the location, the furniture and finally the person himself. They were not satisfied with Storrer, who has taken everything upon himself. He was only provisionally confirmed, and Mr. Stokar was added to him, who is to receive 300 francs a month and can share the existing facilities.
I emphasized the necessity of guidance for the branches and for members who do not belong to any group. My proposal was accepted:
1. Minutes of the Dornach meetings should be taken.
2. More frequent meetings of the delegates.
3. Written communication of the issues discussed and those that need to be discussed.
It was decided that the branches in Bern, Zurich, Olten, St. Gallen and Basel should each have a delegate on the committee to oversee relations between the branches and the center and the use of funds. Mr. Steffen should have nothing to do with these financial matters. Stokar will take care of the communications and the minutes. The contributions of the branches were increased in that they will pay ten francs for each member for this organization instead of five as before, and the members who do not belong to a branch (and therefore have no expenses arising from branch membership) will pay 25 francs.2Was confirmed by the General Assembly the following day.
Versammlung Der Delegierten Der Anthroposophischen Gesellschaft In Der Schweiz
[Von dieser Besprechung liegt kein Protokoll vor, jedoch der folgende Bericht aus einem persönlichen Brief vom 11. Juni von Ernest Etienne aus Chancy/Genf, vgl. auch den Bericht von Dr. Ernst Blümel bei der Generalversammlung vom 10. Juni, Seite 522.]
Ich war also in Dornach für die Versammlung der Gruppenleiter und für die Versammlung der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz. Wir hatten eine Sitzung von drei bis fünf nachmittags am letzten Samstag, dann Eurythmie und Vortrag, anschließend Sitzung von zehn Uhr bis ein Uhr nachts mit den Delegierten, wobei Dr. Steiner anwesend war. Eine Erklärung wurde verlesen, in der Dr. Steiner gebeten wird, den Wiederaufbau des Goetheanum in die Hand zu nehmen und die ihm volle Freiheit in der Wahl der Personen gewährt, die ihm helfen sollen und auch in bezug auf die Finanzen, die für den Wiederaufbau nötig sind. Unter der Bedingung also, daß niemand sich in seine Dispositionen einmischt, hat Dr. Steiner das angenommen, wobei er natürlich auch die ganze Verantwortung übernimmt für den Bau und das Finanzielle. Er hat nun außer den drei Millionen, die von der Versicherung zugesagt sind, weitere drei Millionen verlangt, um anzufangen. Er hat mitgeteilt, daß die Versicherung bezahlt hat und daß der Kanton Solothurn den Wiederaufbau wünsche und dementsprechend auch bewilligen würde. Er würde in Beton gemacht werden und würde den Charakter der neuen organischen Formen bewahren, die für die Anthroposophie typisch sind, der Bau würde schnell vonstatten gehen und etwa 12 bis 15 Monate benötigen. In Anbetracht der Unregelmäßigkeiten bei den Wechselkursen und den Schwierigkeiten, die sie mit sich brächten, ist Dr. Steiner gegen eine Aufnahme einer Anleihe und wünscht Spenden à fonds perdu.1Dieser Beschluß wurde anderntags an der Generalversammlung verlesen und angenommen.
Lange Diskussionen entstanden unter den Delegierten, um in Dornach eine Organisation zu schaffen, durch welche die Zweige etwas besser orientiert werden sollen. Das war eine recht unangenehme Sache, die viel Zeit genommen hat. Erst verlangte man sehr viel, und dann weigerte man sich, die notwendigen Kredite zu geben, die Berner waren recht bürokratisch und verlangten eine Geschäftsordnung und einen Anstellungsvertrag für die Person, die mit dieser Sache betraut werden soll. Eine weitere Schwierigkeit war das Lokal, das Mobiliar und schließlich die Person selbst. Mit Storrer war man nicht zufrieden, der alles an sich gerissen hat. Er wurde nur provisorisch bestätigt, und man hat ihm Herrn Stokar beigegeben, der 300 Franken im Monat kriegen soll und die bestehenden Einrichtungen mitbenutzen kann.
Ich habe die Notwendigkeit der Orientierung der Zweige und der Mitglieder, die keiner Gruppe angehören, sehr betont. Mein Vorschlag wurde angenommen:
1. Protokolle der Dornacher Sitzungen anzufertigen.
2. Häufigere Zusammenkünfte der Delegierten.
3. Schriftliche Mitteilung der behandelten Fragen sowie derjenigen, die behandelt werden müssen.
Es wurde beschlossen, daß die Zweige Bern, Zürich, Olten, St. Gallen und Basel je einen Delegierten im Ausschuß haben sollten, um über die Beziehungen zwischen den Zweigen und dem Zentrum und über die Verwendung der Gelder zu wachen. Herr Steffen soll nichts mit diesen finanziellen Fragen zu tun haben. Stokar wird die Mitteilungen und die Protokolle besorgen. Die Beiträge der Zweige wurden erhöht, indem sie für diese Organisation zehn Franken für jedes Mitglied anstatt bisher fünf abführen werden und die Mitglieder, die keinem Zweig angehören (und darum auch keine Unkosten haben, die sich aus der Zweigmitgliedschaft ergeben) 25 Franken zahlen sollen.2Wurde von der Generalversammlung anderntags bestätigt.