The Constitution of the General Anthroposophical Society
GA 260a
Member Newsletter, 10 February 1924
Translated by Steiner Online Library
The School of Spiritual Science IV
Those who join this school as members are in a completely different position from those who join the Anthroposophical Society. One becomes a member of this school after having been a member of the Society for a sufficiently long time. One has learned what anthroposophy aims to achieve and what it truly is. One has been able to form an opinion about what it can mean to oneself. But this means that the intention to join the school may be connected with the assumption of a set of duties and the awareness that one wants to be a representative of anthroposophical work.
Given the way anthroposophy is presented within the Anthroposophical Society, it is not only absurd but also completely tasteless when opponents repeatedly slander anthroposophy by claiming that it seeks to exert a suggestive influence on anyone. Everyone who is involved in anthroposophy knows this very well, or at least can know it. When members who have left the Society make such claims, they usually know themselves that what they are saying is objectively untrue. No one in the Society is led blindfolded into anthroposophy. Therefore, no one can become a member of the school without having a full understanding of what anthroposophy sees as its task.
Everyone should judge for themselves whether they want to become a member of the School based on what they have learned as a member of the Anthroposophical Society. When the School's management speaks of duties that its members take on, they can be completely clear about what this means. It simply means that the School's management cannot fulfill its tasks if such duties are not taken on. The relationship of each member of the school to the management remains completely free, even if such duties are assumed. For the school management must also enjoy the freedom to act in accordance with the natural conditions of its work. It would not have this freedom if it were not allowed to say to those who are free to join the school or not: If I am to work with you, then you must accept the obligation to fulfill this or that condition.
This should actually be self-evident and not need to be said. But it must be said, because all too often one hears that those who join the school must give up some of their “human freedoms.” When this is said by members of society, it is not surprising that malicious opponents spread the slander that anthroposophy gradually turns its adherents into mindless tools of those who have bad intentions. Anyone who has been involved in the society for a sufficiently long time knows that anthroposophy would lose all meaning the moment it took any action against the independent, prudent, and discerning will of its members. Anthroposophy truly cannot achieve its goals with mindless tools. For in order to truly come to it, the free will of those involved is precisely what is needed.
Die Freie Hochschule Für Geisteswissenschaft IV
Wer dieser Hochschule als Mitglied beitritt, der ist in einer ganz anderen Lage als derjenige, der in die Anthroposophische Gesellschaft eintritt. Man wird Mitglied dieser Schule, nachdem man eine genügend lange Zeit Mitglied der Gesellschaft gewesen ist. Man hat kennen gelernt, was Anthroposophie will, was sie in Wahrheit ist. Man hat sich ein Urteil darüber bilden können, was sie einem selbst wert sein kann. Damit aber ist gegeben, daß die Absicht, der Schule beizutreten, verbunden sein kann mit der Übernahme eines Pflichtenkreises und des Bewußtseins, daß man ein Repräsentant des anthroposophischen Wirkens sein will.
Gegenüber der Art, wie Anthroposophie innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft vorgebracht wird, ist es doch zum Beispiele nicht nur absurd, sondern ganz abgeschmackt, wenn von gegnerischer Seite immer wieder die Verleumdung auftaucht, Anthroposophie wolle auf irgend jemand suggestiv einwirken. Jeder, der in der Anthroposophie ist, weiß dies ganz gut, oder kann es wenigstens wissen. Wenn Mitglieder, die von der Gesellschaft ausgeschieden sind, dies doch behaupten, so wissen sie zumeist selbst, daß, was sie behaupten, objektiv unwahr ist. In der Gesellschaft wird niemand mit verbundenen Augen zur Anthroposophie geführt. Deshalb kann er auch nicht Mitglied der Schule werden, ohne mit voller Einsicht in dem Kreise dessen zu stehen, was Anthroposophie als ihre Aufgabe ansieht.
Es sollte jeder selbst beurteilen, ob er Schulmitglied werden will nach dem, was er als Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft kennen gelernt hat. Wenn dann die Leitung der Schule von Pflichten spricht, die deren Mitglieder übernehmen, so können sich diese völlig klar darüber sein, wie dies gemeint ist. Es soll damit nichts anderes gesagt sein, als daß die Leitung der Schule ihre Aufgaben nicht erfüllen kann, wenn solche Pflichten nicht übernommen werden. Das Verhältnis jedes Mitgliedes der Schule zur Leitung bleibt ein völlig freies, auch wenn solche Pflichten übernommen werden. Denn auch die Leitung der Schule muß die Freiheit genießen, im Sinne der naturgemäßen Bedingungen ihrer Arbeit handeln zu können. Diese Freiheit hätte sie nicht, wenn sie nicht demjenigen, dem es ja freisteht, der Schule beizutreten oder nicht, sagen dürfte: Wenn ich mit dir zusammenarbeiten soll, dann mußt du eben die Verpflichtung übernehmen, diese oder jene Bedingung zu erfüllen.
Dies sollte eigentlich als etwas Selbstverständliches nicht nötig sein auszusprechen. Es muß aber doch geschehen, weil man gar zu oft hört: wer also der Schule beitritt, der müsse von seinen «menschlichen Freiheiten» etwas dahingeben. Wenn das von Mitgliedern der Gesellschaft gesagt wird, dann ist es nicht verwunderlich, wenn übelwollende Gegner die Verleumdung bringen, Anthroposophie mache ihre Bekenner nach und nach zu willenlosen Werkzeugen dessen, was einige Menschen mit nicht guten Absichten wollen. Jeder, der eine genügend lange Zeit in der Gesellschaft Anteil an ihrem Wirken genommen hat, der kann wissen, daß Anthroposophie in dem Augenblicke allen Sinn verlöre, in dem sie in irgendeiner Weise gegen den selbständigen, besonnenen, einsichtsvollen Willen ihrer Mitglieder etwas unternähme. Mit willenlosen Werkzeugen kann Anthroposophie wahrhaftig nicht ihre Ziele erreichen. Denn, um wirklich zu ihr zu kommen, bedarf es gerade des freien Willens der Mitwirkenden.
