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The Rudolf Steiner Archive

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The Constitution of the General Anthroposophical Society
GA 260a

Member Newsletter, 17 February 1924

Translated by Steiner Online Library

The School of Spiritual Science V

If the members of the school accept the conditions outlined above, they will make the Anthroposophical Society into what alone can give it its raison d'être. The starting point for the school's work will have to be the Goetheanum. This is where the work to be done by the school will initially have to be carried out. But ways and means will also be found to enable the members of the school scattered throughout the world to participate fully. This will not be achieved by launching a campaign to obtain transcripts of everything that is said at the Goetheanum in every possible way. We experienced the unfolding of such a campaign about a year ago when the slogan was issued that new life must be brought into the Society.

We will not make progress by rushing ahead in this way. On Friday, February 15, I will give my first lecture at the Goetheanum for the School of Spiritual Science. The members who have been provisionally accepted into the school by the Executive Council will be gathered there. Those who have applied for admission and have not yet received notification should not consider themselves rejected. The entire structure of the school, including membership, will only develop gradually.

But as the school's work progresses, it will also become clear how the Goetheanum itself must ensure that the work can be disseminated. The means and ways will also be sought where the center for the school is to be created. We will then approach those individuals and groups in a possible way who announce that they are seeking membership. But we must bear in mind that we here at the Goetheanum will not be able to cope if existing institutions simply say: we are here and we now want to join the Goetheanum and its Free University. This declaration as such is of course good, and everything that happens in this direction will be welcomed by the Executive Council at the Goetheanum. But it must not mean: we are coming to you at this moment, transform us so that we are members of the School of Spiritual Science. This could then lead to everyone continuing to do what they have done so far, only that they baptize it in the name of this school.

What is being strived for at the Goetheanum through the activities of the Executive Council can only gradually flow into the individual institutions. This Executive Council cannot see its task as “organizing,” but rather as working. Then it will be its task to bring the results of its work to those who want them in whatever way it can. No matter how beautifully one may “organize,” for a society such as the anthroposophical society, this actually accomplishes nothing. It lives only through what is worked within it. The best guarantee for the flourishing of the society will lie in the participation of the entire membership in the work at the Goetheanum. And the Executive Council will strive to make everything that is done by the members the content of the society.

Die Freie Hochschule Für Geisteswissenschaft V

Die Mitglieder der Schule werden, wenn die dargestellten Bedingungen von ihnen angenommen werden, die Anthroposophische Gesellschaft zu dem machen, was ihr allein Daseinsberechtigung geben kann. Der Ausgangspunkt des Wirkens der Schule wird ja das Goetheanum sein müssen. Hier werden zunächst die Arbeiten verrichtet werden müssen, die von der Schule zu leisten sind. Aber es werden auch die Mittel und Wege gefunden werden zur vollen Teilnahme der in der Welt zerstreuten Mitglieder der Schule. Das wird nicht dadurch erreicht werden, daß nun ein Sturm losgeht, um auf jede mögliche Art Nachschriften dessen zu erhalten, was am Goetheanum gesagt wird. Die Entfaltung eines solchen Sturmes haben wir erlebt, als vor etwa einem Jahre das Schlagwort ausgegeben worden war, es müsse neues Leben in die Gesellschaft kommen.

Durch Ungestüm auf diese Art kommen wir nicht vorwärts. Ich werde am Freitag, dem i5. Februar, meinen ersten Vortrag am Goetheanum für die Freie Hochschule halten. Da werden zunächst diejenigen Mitglieder versammelt sein, denen der Vorstand vorläufig die Aufnahme in die Schule anzeigen konnte. Wer die Aufnahme angesucht hat und augenblicklich noch keine Anzeige hat, der braucht sich noch nicht als nicht angenommen zu betrachten. Die ganze Einrichtung der Schule, auch die Mitgliederzugehörigkeit, wird sich ja erst nach und nach ergeben.

Aber im Fortgange des Arbeitens der Schule wird sich auch zeigen, wie man vom Goetheanum aus selbst sorgen muß, daß die Verbreitung des Arbeitens möglich werde. Die Mittel und Wege werden da auch gesucht werden, wo für die Schule der Mittelpunkt geschaffen werden soll. Man wird sich dann an diejenigen Einzelpersönlichkeiten und Gruppen in einer möglichen Art wenden, die bekannt geben, daß sie die Mitgliedschaft erstreben. Aber man soll bedenken, daß wir hier am Goetheanum dann nicht zurecht kommen können, wenn schon bestehende Institutionen einfach sagen: wir sind da und wir wollen uns jetzt an das Goetheanum und seine Freie Hochschule anschließen. Diese Erklärung als solche ist natürlich gut, und alles, was nach dieser Richtung geschieht, wird von dem Vorstande am Goetheanum freudig begrüßt werden. Aber sie darf nicht den Sinn haben: wir kommen in diesem Augenblicke zu euch, wandelt uns so um, daß wir Glieder der Freien Hochschule sind. Das könnte dann dazu führen, daß ein jeder weiter tut, was er bisher getan hat, nur daß er es auf den Namen dieser Hochschule tauft.

Es kann nur allmählich das in die einzelnen Institutionen einfließen, was am Goetheanum durch die Tätigkeit des Vorstandes erstrebt wird. Dieser Vorstand kann seine Aufgabe nicht darin sehen, zu «organisieren», sondern zu arbeiten. Dann wird es seine Aufgabe sein, die Ergebnisse seiner Arbeit an diejenigen in einer ihm möglichen Art zu bringen, die sie haben wollen. Man kann noch so schön «organisieren»; für eine Gesellschaft wie die anthroposophische ist damit eigentlich gar nichts geschehen. Sie lebt nur durch das, was in ihr gearbeitet wird. In der Teilnahme an der Arbeit am Goetheanum durch die gesamte Mitgliederschaft wird die beste Gewähr für das Gedeihen der Gesellschaft liegen. Und der Vorstand wird bestrebt sein, alles, was durch die Mitglieder geschieht, zum Inhalt der Gesellschaft zu machen.