Esoteric Lessons
GA 266/I
5 June 1908, Berlin
Translated by Steiner Online Library
Esoteric Lesson
Record A
What is given in esoteric lessons differs less in content from what is taught in exoteric lessons than in the way this content is given. The esoteric student should not only absorb knowledge, but each lesson should be an experience for the soul. We should be different at the end of the lesson than we were at the beginning.
Even in the original schools, it was taught: If you have something in mind and you don't know whether you should do it or not, then don't do it. This sentence should not be said to an exoteric student, otherwise he would become careless. It refers to esoteric life. (The saying of Confucius – “If you have something in mind and are not sure whether you should do it, then refrain from doing it!” – applies only to esotericists, not to exotericists. Otherwise, little would happen in the world, and no experience would be gained.)
The following conversation* is found in the original book of the Rosicrucian School: The heart of the student asks the teacher: How do I find the path to higher development? The teacher replies: By finding the place that is free from everything personal. The heart of the student asks: Where do I find this place? The teacher: In your ego, which wants without self, which thinks without sensory perception. Question: How can I want without self, how can I think without senses? Answer: Want without ego, think outside of yourself!
The question is often raised whether it would not be better to use the time necessary for development to act in the world, to work in the world with good deeds. From the perspective of occultism, the answer must be: it is not time wasted that is spent on development; for it is only by perfecting themselves that human beings become capable of working and acting truly correctly and well for humanity. Actions in life, however good they may seem, can still cause harm; we just don't know it. There is now chaos in our soul; we must develop it into an organism, just as our body was created into a well-formed organism by the wisdom of higher beings in the past. We achieve this by placing certain lines and figures before our souls and making their meaning clear to ourselves. One such figure is the following.

The three upper points have voluntarily joined together; reflected in the soul, they are structured as follows

i indicates a specific goal, a = devotion, o = the comprehensive, the deity, u = peace, feeling secure and resting in the deity.
What the lecturer says in the esoteric hour is his sole responsibility before the white lodge; what he gives in exoteric lectures must be brought into harmony with the issues of the day, the events of the day, with the environment and the demands of the time.
One should never feel fear, only think of success. And no matter how ill one may be, there is always a fundamental element of health and vitality present, in which one must simply trust.
Record B
a - Devotion, leading upward to the divine. - A specific goal that should lead to the divine.
o - The comprehensive, the divinity and the enclosure of the revealed form.
4 — Calmness, feeling secure in divine peace. Divinity.
e - The flow from the vastness (overcoming difficulties).
ei - Revelation of the divine within human beings, before which shy reverence recoils.
oe- expresses this even more. Human beings feel enclosed within their form and the active divinity outside.
There is no point in the universe where there is no power. The effectiveness of Atma-Buddhi-Manas is manifested in the human eye.

This symbol also has an effect on us at night. It keeps the chaotic impressions of the day at bay.
Esoterische Stunde
Aufzeichnung A
Das, was in der esoterischen Stunde gegeben wird, unterscheidet sich weniger dem Inhalt nach von dem in exoterischen Stunden Gelehrten, als der Art nach, wie dieser Inhalt gegeben wird. Nicht nur Kenntnisse soll der Esoteriker in sich aufnehmen, sondern eine jede solche Stunde soll Erlebnis seiner Seele sein. Ein anderer sollen wir am Ende der Stunde sein als am Anfang.
Schon in den Urschulen wurde gelehrt: Wenn du etwas vorhast, und du weißt nicht, ob du es tun sollst oder lassen, dann lass’ es. - Diesen Satz darf man keinem Exoteriker sagen, er würde sonst lässig. Er bezieht sich auf esoterisches Leben. (Der Satz des Konfuzius - «Wenn du etwas vorhast und bist nicht gewiß, ob du es tun sollst, dann unterlasse es!» - gilt nur für Esoteriker, nicht für Exoteriker. Denn sonst würde wenig in der Welt geschehen, auch würden keine Erfahrungen erworben werden.)
In dem Urbuch der Rosenkreuzerschule steht folgendes Gespräch*: Das Herz des Schülers fragt den Lehrer: Wie finde ich den Weg zur höheren Entwicklung? Der Lehrer antwortet: Indem du den Ort findest, der frei ist von allem Persönlichen. Das Herz des Schülers fragt: Wo finde ich diesen Ort? Der Lehrer: In deinem Ich, das will ohne Selbst, das denkt ohne Sinneswahrnehmung. Frage: Wie kann ich wollen ohne Selbst, wie denken ohne Sinne? Antwort: Wolle ohne Ich, denke außerhalb deines Selbstes!
Oft wird die Frage aufgeworfen, ob man nicht besser in der Zeit, die dazu nötig ist, sich zu entwickeln, in der Welt handeln, in der Welt mit guten Taten wirken soll. Vom Okkultismus aus muß geantwortet werden: es ist keine verlorene Zeit, die auf die Entwicklung verwandt wird; denn dadurch, daß der Mensch sich selbst vollkommener macht, wird er erst fähig, wahrhaft richtig und gut für die Menschheit zu arbeiten und zu wirken. Taten im Leben, die noch so gut erscheinen, können doch schaden; das weiß man nur nicht. In unserer Seele ist jetzt ein Chaos; wir müssen sie zu einem Organismus ausbauen, wie unser Körper durch die Weisheit höherer Wesenheiten früher zu einem wohlgestalteten Organismus geschaffen worden ist. Wir erreichen dies dadurch, daß wir bestimmte Linien und Figuren vor unsere Seelen führen und uns ihre Bedeutung klarmachen. Eine solche Figur ist die folgende.

Die drei oberen Punkte .'. haben sich freiwillig zusammen gefügt; diese in das Seelische hinübergespiegelt, gliedern sich zu

i deutet auf eine bestimmte Zielrichtung, a = Hingabe, o = das Umfassende, die Gottheit, # = Ruhe, Sich-geborgen-Fühlen und Ruhen in der Gottheit.
Was der Vortragende in der esoterischen Stunde sagt, hat er einzig und allein vor der weißen Loge zu verantworten; was er in exoterischen Vorträgen gibt, muß er in Einklang bringen mit den Zeitfragen, den Zeitereignissen, mit der Umwelt und den Forderungen der Zeit.
Niemals soll man Furcht empfinden, nur an das Gelingen denken. Und wenn man noch so krank ist, es ist immer noch ein Grundteil von Gesundheit und Lebenskraft vorhanden, auf das man nur vertrauen muß.
Aufzeichnung B
a - Hingabe, Hinaufführen zum Göttlichen. - eine bestimmte Zielrichtung, die hinführen soll zum Gött lichen.
o - Das Umfassende, die Gottheit und das Umschließen der geoffenbarten Form.
4 — Ruhe, das sich Geborgenfühlen in dem göttlichen Frieden. Gottheit.
e - das Hinströmende aus den Weiten (Überwindung von Schwierigkeiten).
ei - Offenbarung des Göttlichen in den Menschen hinein, vor dem scheue Ehrfurcht zurückweicht.
oe- drückt das noch mehr aus. Da fühlt sich der Mensch in seiner Form darinnen wie eingeschlossen und draußen die wirkende Gottheit.
Es gibt keinen Punkt im Weltall, in dem nicht Kraft wäre. Im menschlichen Auge ist die Wirksamkeit von Atma-BuddhiManas ausgestaltet.

Dies Symbol wirkt auch nachts auf uns ein. Es hält dort die chaotischen Eindrücke des Tages fern.