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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Esoteric Lessons
GA 266/I

9 August 1908, Stuttgart

Translated by Steiner Online Library

Esoteric Lesson

Many people believe that they toil from morning to night for the good of humanity. But it is questionable whether this is really the case. It may become apparent to the clairvoyant eye that efforts to help humanity, which spring from materialistic thinking, actually do the opposite of what is intended, and it may also be part of a person's karma that they are not yet ready to engage in this service, but must wait until the time is ripe for them to take on a particular task. Then such a task can be whispered to him by a higher being and thus not be caused by external circumstances.

During waking life, all kinds of sensory impressions affect human beings. For people who are completely devoted to the impressions of the external world in their waking consciousness, the external world then determines what is taken in. As a result, the human astral body is confused and torn during the night and cannot be put in order by spiritual beings. Life then becomes a process of destruction for the human being.

The esotericist differs in that he meditates, immerses himself in his own experience, and thus allows his life to be determined less by external circumstances. Those who meditate repeatedly are not exposed to astral confusion at night and enable themselves to receive instruction from spiritual beings. And it is very necessary that we be taught in this way. For since November 1879, we have entered a new stage of human development. At that time, the guidance of the archangel Gabriel for humanity came to an end. Gabriel had worked for four hundred years to develop a new organ in the human brain by regulating births. It was also he who announced the birth of the Savior to the Virgin Mary. The new organ, which has only been bestowed since Gabriel's reign, for four hundred years, gives human beings the ability to understand spiritual truths. A person living in the 16th century would not have understood our present-day theosophy. It is now the task of the archangel Michael, successor to the archangel Gabriel, to encourage people to use their newly acquired organ. Those who do not use it allow the organ to waste away and degenerate. Such a person then comes under the influence of Michael's adversary, Mammon or Beelzebub. He is the god of obstacles who wants to prevent humanity from progressing. Under his influence, bacteria and germs also arise. This could lead to terrible epidemics in the future, as well as strange nervous diseases; children could be born with a destroyed nervous system.

After another four hundred years, Michael's leadership will be replaced by that of the archangel Oriphiel, who also ruled at the time of Christ's birth. Oriphiel expresses divine wrath, but only those who have already reached a high level of development are allowed to express this wrath. Jesus also drives the merchants out of the temple.

Esoterische Stunde

Viele Menschen gibt es, die meinen, daß sie vom Morgen bis zum Abend sich abmühen für das Heil der Menschheit. Es ist aber fraglich, ob das auch wirklich so ist. Es kann sich zeigen für den hellsehenden Blick, daß man durch Bestrebungen zum Heile der Menschheit, die einem materialistischen Denken entspringen, gerade dasjenige tut, was unrichtig wirkt, und es kann auch im Karma eines Menschen liegen, daß er sich noch nicht in diesem Dienste betätigen soll, sondern daß er warten soll, bis für ihn die Zeit der Reife für eine bestimmte Aufgabe gekommen ist. Dann kann ihm eine solche Aufgabe von einem höheren Wesen leise zugeflüstert werden und also nicht durch äußere Umstände veranlaßt sein.

Während des wachen Tageslebens wirken allerlei Sinneseindrücke auf den Menschen ein. Für Menschen, die ganz den Eindrücken der Außenwelt hingegeben sind im wachen Tagesbewußtsein, bestimmt dann die Außenwelt, was aufgenommen wird. Dadurch ist dann in der Nacht des Menschen Astralleib verwirrt und zerrissen und kann durch geistige Wesen nicht in Ordnung gebracht werden. Das Leben ist dann für den Menschen ein Zerstörungsprozeß.

Der Esoteriker unterscheidet sich dadurch, daß er meditiert, sich vertieft in das eigene Erleben und dadurch weniger sein Leben durch äußere Umstände bestimmen läßt. Wer immer wieder und wieder sich meditierend anstrengt, ist in der Nacht nicht den astralen Verwirrungen ausgesetzt und macht sich fähig, Unterricht der geistigen Wesen zu empfangen. Und sehr notwendig ist es, daß wir in dieser Weise unterrichtet werden. Denn seit November 1879 sind wir in ein neues Stadium der Menschheitsentwicklung eingetreten. Da kam die Führung des Erzengels Gabriel für die Menschheit zu einem Abschluß. Vierhundert Jahre hatte Gabriel gearbeitet an der Ausbildung eines neuen Organs im menschlichen Gehirn dadurch, daß er die Geburten regelnd bestimmte. Er ist es auch, der der Jungfrau Maria die Geburt des Heilandes verkündete. Das neue Organ, das also erst seit Gabriels Herrschaft, seit vierhundert Jahren, verliehen ist, gibt dem Menschen die Möglichkeit, die geistigen Wahrheiten zu verstehen. Ein Mensch des 16. Jahrhunderts hätte noch kein Verständnis für unsere heutige Theosophie gehabt. Dem Erzengel Michael, Nachfolger des Erzengels Gabriel, obliegt es jetzt, die Menschen anzuregen zum Gebrauch des neu erworbenen Organes. Wer es nicht gebraucht, läßt das Organ zugrunde gehen, verkommen. Ein solcher Mensch kommt dann unter den Einfluß von Michaels Gegner, Mammon oder Beelzebub. Dieser ist der Gott der Hindernisse, der die Menschheit verhindern will, weiterzukommen. Unter seinem Einflusse entstehen auch Bakterien und Bazillen. Dadurch können dann in der Zukunft schreckliche Epidemien entstehen, auch merkwürdige Nervenkrankheiten; Kinder würden mit einem zerstörten Nervensystem zur Welt kommen können.

Nach weiteren vierhundert Jahren wird dann Michaels Führung abgelöst werden durch diejenige des Erzengels Oriphiel, der auch herrschte zur Zeit der Geburt Christi. Oriphiel gibt den göttlichen Zorn; aber nur diejenigen, die schon eine hohe Entwicklung erreicht haben, dürfen diesen Zorn zum Ausdruck bringen. Jesus treibt auch die Händler aus dem Tempel.