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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Esoteric Lessons
GA 266/I

27 May 1909, Berlin

Translated by Steiner Online Library

Esoteric Lesson

In the time before Christ came to earth and became human, such a strong darkening had set in that even the masters in physical life no longer had the clear insight into the supersensible that they had possessed earlier. Only very gradually, after Christ came in the flesh, did an enlightenment begin again. That is why we find that among the initiated contemporaries of Christ Jesus, for example in the Gospels [?], there is no understanding of the significance of the event at Golgotha; even a great initiate, who in his Egyptian incarnation was hidden from almost nothing of the spiritual goods that had been revealed to human beings, could not clearly remember it.

First, knowledge is always revealed to humanity from above, from higher beings, through its great initiates and also through their disciples; then the initiates must pass on these revelations as teachings. And no one can come to knowledge without first being given as teaching what has already been revealed. That is quite impossible. Therefore, esoteric schools have always taught what can lead students to knowledge. Therefore, theosophy teaches what may be given publicly in order to give those who long for it the opportunity to come to the knowledge of the truth, to Christ.

The childhood of the great initiates differs little from that of other children; perhaps only a few points indicate what kind of spirit lives in the child. They must learn and enrich their knowledge like others and thereby attain what they were in previous incarnations. This was also the case with Christian Rosenkreutz. Some may have been surprised that he did not know the significance of the events at Golgotha from the outset. This was because the I of Christ Jesus had been placed within him, just as the etheric body was placed within Augustine and the astral body within St. Francis of Assisi.1This always refers to a copy of the I, etheric body, and astral body of Christ Jesus. See the lecture of April 19, 1909; see also under References. But because it was the I, it first had to work its way to knowledge in order to then bring it to full effect. He thus had a high and important mission.

The true and only name of Christ is “I am”; whoever does not know this, does not understand it, and calls him by another name knows nothing about him. “I am” is his only name.

Esoterische Stunde

Mit der Zeit, bevor der Christus zur Erde kam und Mensch ward, war eine so starke Verdunkelung eingetreten, daß selbst die Meister im physischen Leben nicht mehr jene helle Erkenntnis des Übersinnlichen hatten, die sie früher besessen hatten. Erst ganz allmählich ging nach dem Im-Fleisch-Kommen des Christus eine Erhellung wieder vor sich. Daher finden wir, daß unter den eingeweihten Zeitgenossen des Christus-Jesus, zum Beispiel in den Evangelien [?], nicht die Erkenntnis herrscht für die Bedeutung des Ereignisses von Golgatha; selbst ein großer Eingeweihter, dem in seiner ägyptischen Inkarnation fast nichts von den geistigen Gütern, die den Menschen offenbart waren, verborgen war, konnte sich desselben nicht klar entsinnen.

Es wird der Menschheit durch ihre großen Eingeweihten und auch durch deren Schüler zuerst immer eine Erkenntnis offenbart von oben, von den höheren Wesenheiten; dann müssen die Eingeweihten diese Offenbarungen als Lehre weitergeben. Und niemand kann zur Erkenntnis kommen, ohne daß ihm das, was schon offenbart worden ist, erst als Lehre gegeben wird. Das ist ganz unmöglich. Daher ist in den esoterischen Schulen stets das gelehrt worden, was die Schüler zur Erkenntnis kommen lassen kann. Daher wird in der Theosophie an Lehre das gegeben, was öffentlich gegeben werden darf, um denjenigen, die sich danach sehnen, Gelegenheit zu geben, zur Erkenntnis der Wahrheit, zum Christus zu kommen.

Das Kindheitsleben der großen Eingeweihten unterscheidet sich wenig von dem Leben anderer Kinder, vielleicht deuten nur wenige Punkte darauf hin, was für ein Geist in dem Kinde lebt. Sie müssen lernen und ihr Wissen bereichern wie andere und sich dadurch das erst erringen, was sie in früheren Inkarnationen gewesen sind. So war es auch bei Christian Rosenkreutz der Fall. Es hat vielleicht manch einen Wunder genommen, daß er nicht von vornherein die Bedeutung des Ereignisses von Golgatha gekannt hatte. Das kam daher, weil in ihn das Ich des Christus Jesus hineinversetzt war, wie in Augustinus der Ätherleib und im heiligen Franziskus von Assisi der Astralleib.1Immer handelt es sich hier um eine Kopie des Ich, Äther- und Astralleibes des Christus Jesus. Vgl. die Stunde vom 19. April 1909; siehe auch unter Hinweise. Aber weil es das Ich war, mußte es sich erst durcharbeiten zur Erkenntnis, um es dann zur vollen Wirkung zu bringen. Er hatte damit eine hohe und wichtige Mission.

Der wahre einzige Name des Christus ist «Ich bin»; wer das nicht weiß, nicht versteht und ihn anders nennt, der weiß überhaupt nichts von ihm. «Ich bin» ist sein einziger Name.