Esoteric Lessons II
GA 266
19 February 1911, Strasburg
Translated by Steiner Online Library
Esoteric Lesson
If the leaders of today's esoteric Rosicrucian movement were asked why people today willingly devote themselves to the esoteric life and whether it would not be better to say: If a divine spiritual will wants to let me enter higher worlds, then it will do so of its own accord, so I will wait — these leaders would have to answer: You are forgetting that as a human being on earth you are placed on a battlefield, namely in the battle between the good spiritual powers and Ahriman and Lucifer. Both are striving to gather soldiers for their armies in the souls of human beings.
Lucifer, what does he want to make of human beings? Viewed one-sidedly, he has a lofty goal.
We know that the previous embodiment of our Earth was the old Moon, the cosmos of wisdom, that it was completely permeated and imbued with wisdom. But there was one force that is now incorporated into the Earth that was missing from it: love. And so Lucifer is also completely permeated with wisdom, but he does not know love at all. He has devoted himself entirely to wisdom, he has become intoxicated with it, and therefore he wants to fill all beings, the children of the earth, with wisdom.
And therein lies the great temptation for human beings time and again. Lucifer, whose powers live within us, says something like this: You will see into all circumstances, you will know everything, everything will be clear to you if you take me completely into yourself. He wants to give people wisdom without love; it leads to selfish knowledge. Lucifer still believes that he will win people over to become soldiers in his armies, and he is working hard to achieve this.
Lucifer is present in all knowledge and recognition, in all perception. There is only one thing he cannot touch us with, namely when we are completely devoted to our meditation in wisdom, without any external impressions, then we escape Lucifer.
And Ahriman, what does Ahriman want? He wants to give power to human beings. Ahriman is the spirit that fell earlier. On the old sun, the archangels were human beings, but very different from us today. At that time, thoughts were immediately put into action. The people of that time were powerful beings. Thoughts became reality immediately. Wisdom was not yet as it was on the old moon, but power alone, without wisdom, leads to black magic, to darkness.
We defeat Ahriman through our attitude: through devotion to the world spirit, to be only his instrument, to let him work only in us. If we meditate with this attitude, we can defeat Ahriman.
We defeat Lucifer by filling our ego completely with the content of our meditation. Lucifer cannot enter the ego, only the astral body.
The Christ impulse is love.
Love without wisdom would be very bad. An example of this is told of a mother who loved her daughter idolatrously, could not refuse her anything, could not deny her anything.
As a result of this misguided upbringing, the daughter became a famous poisoner in the early 19th century. This same individuality of the daughter is now incarnated again as a black magician. She was reincarnated so quickly because such beings are rejected by the spiritual world.
Lucifer is redeemed by Christ.
People who accept Lucifer on Jupiter will then be powerful beings; but it will be like burning these egos in wisdom without love.
On Venus, it will then be black magic, and the state will be like spiritual drowning. In order for pure love to shine on Venus, people must already be willing to embrace esotericism.
Esoterische Stunde
Wenn die Führer der heutigen esoterischen Rosenkreuzerströmung befragt würden, warum eigentlich heute Menschen sich dem esoterischen Leben willig hingeben wollen und ob es nicht besser wäre, sich zu sagen: Wenn ein göttlich-geistiger Wille mich eintreten lassen will in höhere Welten, dann wird er das schon von selber tun, ich will also warten -, so müßten diese Führer antworten: Du vergißt dabei nur, daß du als Mensch auf der Erde auf einen Kampfplatz gestellt bist, und zwar in den Kampf der guten geistigen Mächte gegenüber Ahriman und Luzifer. Beide sind bestrebt, in den Seelen der Menschen sich Soldaten für ihre Heere zu sammeln.
Luzifer, was will denn er aus dem Menschen machen? Einseitig betrachtet hat er ein hohes Ziel.
Wir wissen, daß die vorherige Verkörperung unserer Erde der alte Mond, der Kosmos der Weisheit war, daß er ganz durchdrungen, durchsetzt von Weisheit war. Eine Kraft aber, die nun der Erde einverleibt ist, die fehlte ihm: die Liebe. Und so ist auch Luzifer ganz durchdrungen von Weisheit, aber die Liebe kennt er überhaupt nicht. Er hat sich ganz hingegeben der Weisheit, er hat sich an ihr wie berauscht, und daher will er alle Wesen, die Erdenkinder, voller Weisheit machen.
Und darin liegt für den Menschen immer wieder die große Versuchung. Luzifer, dessen Kräfte in uns leben, sagt uns etwa so: Du wirst in alle Verhältnisse hineinschauen, du wirst alles wissen, dir wird alles klar sein, wenn du mich ganz aufnimmst in dich. - Weisheit ohne Liebe will er den Menschen geben; sie führt zu selbstsüchtigem Wissen. Luzifer glaubt noch immer, daß er die Menschen zu Soldaten seiner Heere gewinnen wird, und er arbeitet stark daran, dieses zu erreichen.
In allem Wissen und Erkennen, in allem Wahrnehmen ist Luzifer darinnen. Nur eines gibt es, wo er nicht heran kann an uns, nämlich dann, wenn wir ganz hingegeben ohne äußeren Eindruck an unsere Meditation in Weisheit uns versenken, dann entgehen wir Luzifer.
Und Ahriman, was will denn Ahriman? Macht will er dem Menschen geben. Ahriman ist der Geist, der schon früher abgefallen ist. Auf der alten Sonne, da waren die Erzengel damals Menschen, aber ganz anders als wir heute. Das Denken damals setzte sich sofort in die Tat um. Mächtige Wesen waren die damaligen Menschen. Der Gedanke war sofort Realität. Weisheit war damals noch nicht wie auf dem alten Monde, aber Macht; allein Macht ohne Weisheit führt zu schwarzer Magie, zu Verfinsterung.
Ahriman besiegen wir durch die Gesinnung: durch die Hingabe an den Weltengeist, nur sein Werkzeug zu sein, ihn nur in uns wirken zu lassen. Wenn wir in dieser Gesinnung unsere Meditation machen, dann können wir Ahriman besiegen.
Luzifer besiegen wir dadurch, daß wir unser Ich ganz ausfü len mit dem Meditationsinhalt. In das Ich kann Luzifer nicht hinein, nur in den astralischen Leib.
Der Christus-Impuls ist die Liebe.
Liebe ohne Weisheit wäre sehr schlimm. Als Beispiel dafür wird von einer Mutter erzählt, die ihre Tochter abgöttisch liebte, ihr nichts verwehren, nichts abschlagen konnte. Die Tochter wird durch diese verkehrte Erziehung eine berühmte Giftmischerin im Anfang des 19. Jahrhunderts. Diese selbe Individualität der Tochter ist jetzt schon wieder inkarniert als schwarzer Magier. Sie wurde so rasch wieder inkarniert, weil solche Wesen wie ausgespieen werden von der geistigen Welt.
Luzifer wird erlöst durch Christus.
Menschen, die Luzifer aufnehmen auf dem Jupiter, die werden dann mächtige Wesen sein; es wird sein aber wie ein Verbrennen dieser Iche in Weisheit ohne Liebe.
Auf der Venus wird es sich dann um schwarze Magie handeln, der Zustand wird wie ein geistiges Ertrinken sein. Damit auf der Venus reine Liebe leuchte, müssen jetzt schon Menschen willens sein zur Esoterik.