Esoteric Lessons II
GA 266
10 March 1912, Frankfurt
Translated by Steiner Online Library
Esoteric Lesson
About indifference towards karma,
Observing oneself and one's surroundings.
Observing and guiding one's feelings.
Purifying one's morality and intellectuality.
Karmic connections = revenge of spiritual beings.
Practice productivity and serenity.
The most important aspect of our esoteric life is our exercises, through which we gradually work our way up into the spiritual world. What is important is the manner and attitude in which we perform them, through which we should work in connection with higher worlds and beings.
We must not be dominated by greed for spiritual knowledge, but rather the mood that we feel in moral actions, such as compassion and joy, should spread. Otherwise, there is a great danger for the esotericist that he will become morally unstable in his exoteric life, even worse than he was before; that is why, in addition to the actual meditations, supplementary exercises for intellectual and moral consolidation and education are always required.
A further danger lurks for the esotericist in the course of his karma, which he is working to transform and master. Here, the phenomenon occurs almost regularly that those who work intensively on their inner life become lax toward external karmic phenomena and circumstances. Previous karmic transgressions that the esotericist has brought upon himself and which, between death and a new birth, have triggered in him a strong urge for karmic compensation, place him in circumstances and bring him into contact with personalities toward whom he would now be in a position to fulfill his karmic obligations.
In normal exoteric development, karma would slowly unravel or partially take effect.
If the student is too preoccupied with his esoteric development and does not pay sufficient attention to the external circumstances that make up his destiny, then karma breaks upon him. And what would otherwise take years or several incarnations to unfold must now naturally have a concentrated effect on him, accompanied by severe shocks. In the process, he may be driven to the brink of despair and also bring disaster upon his surroundings, dragging them into the karmic collapse. But even in the simplest initial exercises, he has the consolation that there are forces that hold and support him. We should and must always remember this.
Esoterische Stunde
Über Lässigkeit gegenüber dem Karma,
Beobachtung von sich selbst und seiner Umgebung.
Seine Gefühle beobachten und leiten.
Seine Moralität und Intellektualität reinigen.
Karmische Verbindungen = Rache der geistigen Wesenheiten.
Ertragsamkeit und Gelassenheit ist zu üben.
Das Wichtigste unseres esoterischen Lebens sind unsere Übungen, durch die wir uns allmählich hinaufarbeiten in die geistige Welt, wichtig ist die Art und die Gesinnung, in der wir ihnen obliegen, wodurch wir arbeiten sollen in der Verbindung mit höheren Welten und Wesenheiten.
Es darf uns nicht beherrschen die Gier nach spiritueller Erkenntnis, sondern etwa jene Stimmung soll sich ausbreiten, wie wir sie'bei möralischen: Handlungen, wie zum Beispiel bei Mirleid, Mitfreude empfinden. Es besteht nämlich sonst die große Gefahr für den Esoteriker, daß er im exoterischen Leben moralisch haltlos, ja schlechter wird, als er vorher war; darum werden auch immer neben den eigentlichen Meditationen die Nebenübungen zur intellektuellen und moralischen Festigung und Durchbildung verlangt.
Eine weitere Gefahr lauert auf den Esoteriker im Ablauf seines Karmas, an dessen Umbildung und Beherrschung er arbeitet. Hier tritt fast regelmäßig die Erscheinung auf, daß der intensiv an seiner Verinnerlichung Arbeitende lässig wird gegenüber den äußeren karmischen Erscheinungen und Verhältnissen. Frühere karmische Verfehlungen, die der Esoteriker auf sich geladen hat und die bei ihm zwischen dem Tod und einer neuen Geburt den starken Drang nach karmischem Ausgleich ausgelöst haben, stellen ihn in Verhältnisse und bringen ihn in Verbindung mit Persönlichkeiten, denen gegenüber er nun zur Erfüllung seiner karmischen Verpflichtungen in der Lage wäre.
Bei normaler exoterischer Entwicklung würde sich das Karma langsam abwickeln oder teilweise auswirken.
Wenn nun der Schüler zu sehr mit seiner esoterischen Entwickelung beschäftigt ist und nicht genügende Aufmerksamkeit zuwendet den äußeren Verhältnissen, die sein Schicksal ausmachen, dann bricht das Karma über ihn herein. Und was sonst in Jahren oder in verschiedenen Inkarnationen abläuft, das muß nun natürlich unter schweren Erschütterungen in konzentrierter Weise sich an ihm auswirken. Hierbei kann er bis an den Rand der Verzweiflung kommen und auch Unheil über seine Umgebung bringen, sie in den karmischen Einbruch hineinziehen. Aber auch in den einfachsten Anfangsübungen hat er den Trost, daß es Kräfte gibt, die auch ihn halten und stützen. Daran sollen und dürfen wir immer denken.