Esoteric Lessons III
GA 266
7 February 1914, Hanover
Translated by Steiner Online Library
Esoteric Lesson
Verse for the day: Saturday.
Every esotericist makes progress if he performs his exercises with the necessary perseverance and intensity. If he does not make progress, it is because he does not pay enough attention to what comes from the spiritual world. This is very intimate and subtle. One must live completely in the words given for the exercise, etc.; Everything else must be absent for the meditator, who must be completely detached from the physical body. He must be conscious only of his ego. At the end of the meditation, the content of the meditation should also be erased, and only the awake ego with its empty content should remain. These are the most fruitful moments when the spiritual world can flow into the meditator. Or even during the day, one suddenly has the feeling of something passing by, so that one knows that something from the spiritual world was just there. A feeling of deep piety then takes hold of one.
The content of what flows to the meditator when he empties himself after meditation—including the aftereffects of meditation—depends on his merit. It will never be the same one time as another. This content depends on our morality, our love of truth, how we have lived and been since the last meditation. If we have not remained completely true in any way, or if we have allowed anger and annoyance to arise within us, then nothing from the spiritual world can flow into us. It is therefore as we deserve. If we look closely, we will always find the reason why we are not blessed with spiritual gifts in some untruth, in a surge of anger or something similar.
When an exoteric person who knows nothing about theosophy says a prayer, for example the Lord's Prayer, they easily feel a sense of warmth and pious devotion right from the first words; but this comes from a personal feeling. The esotericist will first feel a sense of coldness in his prayer; he must not bring anything personal into his prayer, but only allow its spiritual content to take effect. The inner, real warmth then comes from the spiritual itself, not from the personal.
If, during concentration, the first supplementary exercise, you occupy yourself entirely with the one object you have chosen for this purpose — the more everyday, the better — stringing thought after thought together, and then, when this exercise is over and you do not immediately throw yourself back into your busy activities, leave at least a quarter of an hour to pass, then you will feel—not immediately, not after a week or a month, but after some time of continued serious practice—as if something were entering your head, your brain, in waves, as if the etheric body were returning to the brain in wave lines.
In the second supplementary exercise, the initiative exercise, in which you tense your will at certain, specific times to perform some activity, you will feel, after the exercise, as if you had been active in your etheric body; you have the feeling: I have felt myself in my etheric body. A feeling of deep reverence and piety then fills the soul of the meditator.
In the third supplementary exercise, balancing joy and sorrow, we should find ourselves completely immersed in and at one with everything that is happening. Then our etheric body will gradually expand into the vastness of the heavens.
We will then no longer feel ourselves inside our bodies and the whole world around us, but we will feel our bodies spread out into the whole surrounding area; we will feel expanded and poured into the spiritual worlds. We feel ourselves in the spiritual world.In these three supplementary exercises, we experience the first two sentences of our Rosicrucian motto: how we were completely embedded in the divine-spiritual forces and came down from them, and how, in the third exercise, we pour ourselves into the spiritual world, into Christ. For Christ is now in the earth's aura, in the earth's atmosphere; we must let him reign in us, so to speak beside us, within us.
In the fourth supplementary exercise, positivity ... [text gap] Per Spiritum Sanctum reviviscimus.
We will reach the point where, just as when we walk across a meadow and see blue and red flowers and know that these flowers are blue and red, we will experience just as real the truth of our Rosicrucian motto:
Ex Deo nascimur
In Christo morimur
Per Spiritum Sanctum reviviscimus.The seed of my body lay in the spirit ...
Esoterische Stunde
Spruch des Tages: Sonnabend.
Jeder Esoteriker macht Fortschritte, wenn er seine Übungen nur mit der gehörigen Ausdauer und Intensität ausführt. Wenn er diese Fortschritte nicht macht, so liegt das daran, daß er nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt dem, was da kommt aus der geistigen Welt. Ganz intim und subtil nur ist diese. Ganz leben muß man in den zur Übung gegebenen Worten etc; alles übrige muß nicht da sein für den Meditanten, wie entrückt muß er dem physischen Körper sein. Nur seines Ich muß er sich bewußt sein. Am Schluß der Meditation soll auch der Inhalt derselben ausgelöscht sein und das wache Ich mit dem leeren Inhalt nur da sein. Das sind die fruchtbarsten Momente, in denen die geistige Welt in den Meditanten einfließen kann. Oder auch während des Tages hat man plötzlich das Gefühl von etwas Vorüberhuschendem, so daß man weiß, da war eben etwas aus der geistigen Welt. Ein Gefühl tiefer Frömmigkeit ergreift einen dann.
Der Inhalt dessen, was dem Meditanten zufließt, wenn er sich nach der Meditation leer macht - auch von den Nachwirkungen der Meditation -, ist je nach Verdienst. Niemals wird es das eine Mal ebenso sein wie ein anderes Mal. Dieser Inhalt hängt ab von unserer Moralität, von unserer Wahrheitsliebe, davon, wie wir seit der letzten Meditation gelebt haben und gewesen sind. Sind wir in irgendwelcher Weise nicht ganz bei der Wahrheit geblieben, oder haben wir Zorn und Ärger in uns aufkommen lassen, so kann nichts aus der geistigen Welt in uns einströmen. Es ist damit schon so, wie wir es verdienen. Bei aufmerksamem Nachspüren werden wir schon immer den Grund dafür, daß wir nicht mit Geistigem begnadet werden, in irgendeiner Unwahrheit, in einer Aufwallung von Zorn oder dergleichen finden.
Wenn ein Exoteriker, der nichts von Theosophie weiß, ein Gebet spricht, zum Beispiel das Vaterunser, so hat er leicht gleich bei den ersten Worten das Gefühl der Wärme, von warmer Frömmigkeit; das kommt aber aus einem persönlichen Gefühl heraus. Der Esoteriker wird bei seinem Gebet zuerst ein Gefühl der Kälte empfinden; nichts Persönliches darf er in sein Gebet hineintragen, nur den geistigen Inhalt desselben muß er wirken lassen. Die innere, wirkliche Wärme kommt dann aus dem Geistigen selbst heraus, nicht aus dem Persönlichen.
Wenn man bei der Konzentration, der ersten Nebenübung, sich ganz nur mit dem einen Gegenstand, den man dazu gewählt hat - je alltäglicher, desto besser -, beschäftigt, Gedanke nach Gedanke an ihn reiht und dann, wenn diese Übung zu Ende ist und man sich nicht sofort wieder in geschäftiges Treiben stürzt, wenigstens eine Viertelstunde verstreichen läßt, dann wird man — auch nicht gleich, nicht nach einer Woche, einem Monat, aber nach einiger Zeit fortgesetzter ernster Übung - fühlen, wie wenn wellenförmig etwas in den Kopf, in das Gehirn hineinkäme, wie wenn wie in Wellenlinien der Ätherleib in das Gehirn zurückkäme.
Bei der zweiten Nebenübung, der Initiativübung, bei der man zu gewissen, bestimmten Zeiten den Willen anspannt zu irgendeiner Tätigkeit, da wird man mit der Zeit fühlen, nach der Übung, wie wenn man in seinem Ätherleib tätig gewesen wäre; man hat das Gefühl: ich habe mich in meinem Ätherleib erfühlt. - Ein Gefühl tiefer Ehrfurcht und Frömmigkeit zieht in die Seele des Meditanten dann.
Bei der dritten Nebenübung, dem Ausgleich zwischen Freud und Leid, sollen wir uns ganz hineinfinden und hineinfügen in alles Geschehen. Dann wird sich allmählich unser Ätherleib ausdehnen bis in die Himmelsweiten hinein. Wir werden uns dann nicht mehr in unserem Körper drinnen fühlen und die ganze Welt um uns herum, sondern wir fühlen unseren Körper in den ganzen Umkreis ausgebreitet; ausgeweitet und hineinergossen fühlen wir uns in die geistigen Welten. Man erfühlt, man «erweiß» sich in der geistigen Welt.
Wir erleben in diesen drei Nebenübungen die zwei ersten Sätze unseres Rosenkreuzerspruches: wie wir ganz eingebettet waren in die göttlich-geistigen Kräfte und daraus herniedergekommen sind und wie wir uns in der dritten Übung in die geistige Welt, in den Christus ergießen. Denn der Christus ist jetzt in der Erdenaura, in der Erdenatmosphäre darinnen; wir müssen ihn in uns, sozusagen neben uns, in uns walten lassen.
Bei der vierten Nebenübung Positivität ... [Textlücke] Per Spiritum Sanctum reviviscimus.
Wir werden dahin gelangen, daß wir ebenso, wie wenn wir über eine Wiese gehen, wo wir blaue und rote Blumen sehen und wissen, daß diese Blumen blau und rot sind, daß wir ebenso real erleben werden die Wahrheit unseres Rosenkreuzerspruches:
Ex Deo nascimur
In Christo morimur
Per Spiritum Sanctum reviviscimus.Im Geiste lag der Keim meines Leibes ...