The Rudolf Steiner Archive

Fünfte Wiederholungsstunde

Meine lieben Schwestern und Brüder! Auch heute sind ja wiederum neue Mitglieder zu dieser Schule gekommen. Es ist nicht möglich, jedes Mal die Einleitung zu sprechen, welche von den Pflichten und der Bedeutung dieser Michael-Schule handelt. Daher muss ich diejenigen Mitglieder, welche in der Weise, wie ich das am Schlusse sagen werde, herankommen, um den Neuaufgenommenen die mantrischen Sprüche zu übergeben, auffordern, ihnen auch diese Einleitung zu geben, welche notwendigerweise eigentlich jeder wissen muss, welcher Mitglied dieser Schule sein will.

Und so werden wir denn unmittelbar beginnen damit, auch heute wiederum die Worte in unsere Seele einzuschreiben, welche dem Menschen, der Unbefangenheit genug dazu hat, entgegentönen aus allem, was in den Reichen der Natur, in den Hierarchien der Welt uns Menschen umgibt. In der Vergangenheit haben diese Worte dem Menschen aus allen Steinen und Pflanzen, Wolken, Sternen, aus Sonne und Mond, aus Quell und Fels entgegengetönt; sie tönen ihm in der Gegenwart entgegen; sie werden ihm in der Zukunft entgegentönen:

O Mensch, erkenne dich selbst!
So tönt das Weltenwort.
Du hörst es seelenkräftig,
Du fühlst es geistgewaltig.

Wer spricht so weltenmächtig?
Wer spricht so herzinniglich?

Wirkt es durch des Raumes Weitenstrahlung
In deines Sinnes Seinserleben?
Tönt es durch der Zeiten Wellenweben
In deines Lebens Werdestrom?

Bist du es selbst, der sich
Im Raumesfühlen, im Zeiterleben
Das Wort erschafft, dich fremd
Erfühlend in Raumes Seelenleere,
Weil du des Denkens Kraft
Verlierst im Zeitvernichtungsstrome.

Nun, meine lieben Schwestern und Brüder, in der Beschreibung des Erkenntnisweges sind wir dahin gelangt, dass wir am Abgrund des Seins stehen vor dem Hüter. Der Hüter der Schwelle hat uns klargemacht, wie dasjenige, was uns in der äußeren Welt umgibt, niemals unser eigenes Wesen uns enthüllen kann, wie alles Hinschauen auf die Reiche der Natur, auf dasjenige, was unten auf und aus der Erde lebt und webt, was oben aus dem Reich der Sterne scheint und spricht - soweit wir es mit den Sinnen anschauen können, soweit wir es anschauen können mit unserem Verstande -, dass das alles nichts bietet, was uns Aufklärung geben kann über das Wesen unseres eigenen Selbstes, dass dunkel und finster diese Helligkeit, dieses Glitzernde im Sonnenschein, dieses Webende und Lebende, das so groß und gewaltig, so schön und herrlich in Bezug auf die äußere Welt ist, dass das dunkel und finster bleibt für unser wahres Selbsterkennen.

Dann ist uns beschrieben worden, wie wir nach und nach uns nähern dem Hüter, der uns wie aus Wolkendasein heraus als Geistgestalt sich formt, sich uns im Ebenbilde zeigt, doch auch wiederum zeigt, was wir zu erstreben haben als Mensch, um zur Selbsterkenntnis zu kommen.

Dann sind wir hingetreten vor diesen Hüter der Schwelle. Er hat uns gezeigt, wie die wahre Gestalt unseres Wollens, Fühlens, Denkens vor dem Antlitze der Götter ist. Er hat uns gezeigt, wie dasjenige, was in uns lebt als Mutlosigkeit und Furcht vor der Erkenntnis, als Hass auf die Erkenntnis, als Zweifel an der Erkenntnis, doch in uns ist, weil unsere Zeitenbildung das in uns versenkt, Er hat uns die Tierformen unseres Wollens, Fühlens, Denkens gezeigt. Niederschmetternd musste er wirken auf uns, der Hüter der Schwelle, um uns im Niederschmettern eben gerade aus dem Weben und Wesen unserer eigenen Seele auferwachen zu lassen diejenigen Kräfte, die zur wahren Selbsterkenntnis führen.

Dann aber hat uns der Hüter der Schwelle aufgerichtet, uns allerdings zunächst zeigend, wie unser Denken, so, wie wir es im gewöhnlichen Leben haben, der Leichnam des lebendigen Denkens ist, das wir in uns tragen, bevor wir aus geistig-seelischen Welten heruntergestiegen sind in physisch-sinnliches Dasein. Er hat uns gezeigt, der Hüter der Schwelle, wie wir mit unserem Leibe ein Sarg sind für das mit unserem Erdendasein ersterbende lebendige Denken, das als Leichnam in diesem Sarge liegt. Aber diesen Leichnam benützen wir in diesem gewöhnlichen abstrakten Denken, das wir zwischen Geburt und Tod in uns tragen, um die Dinge der physisch-sinnlichen Welt zu begreifen.

Gerade wenn wir erfassen, wie tot dieses Denken ist, dann wird uns aufgehen an der Erfassung des toten Denkens, was wir lernen können an dem Leichnam, der vor uns liegt. Wir schauen diesen Leichnam an. Wir sagen uns: So wie er als Leichnam vor uns liegt, so hätte er niemals entstehen können; er ist übrig geblieben als Rest von einem Menschen, der lebend geistig-seelisch in ihm war. Der lebende Mensch, der beseelte Mensch, der durchgeistigte Mensch musste dem vorangehen, was hier als Leichnam vor uns liegt. Dann erst erkennen wir die Realität des Leichnams, wenn wir dasjenige ins Auge fassen, was ihm vorangeht. Und so nähern wir uns der Realität unseres Denkens, wenn wir es in seiner Totheit gewahr werden, und wissen, dass es der Leichnam ist des lebendigen Denkens, das uns inne war, bevor wir heruntergestiegen sind ins physisch-sinnliche Erdendasein.

Und so erinnert uns der Hüter, wie unser Fühlen nur halb lebendig, unser Wollen allerdings ganz lebendig ist, aber all dieses Lebendige uns nur äußerlich zum Bewusstsein kommt.

Und so erinnert uns der Hüter der Schwelle, wie wir, um allmählich den Übergang zu finden zum lebendigen Erfassen des Denkens, hinaufschauen sollen in Himmelshöhen; wie wir in die Weltenweiten blicken sollen, um die Natur des Fühlens zu erfassen, und in die Weltentiefen, in die Erdentiefen, um zu ahnen die Natur des Wollens.

Zugleich aber zeigt uns der Hüter, wie wir hineingestellt sind mit unserem Denken - indem wir hinaufblicken in das Weltendenken, in dem unser irdisch-menschliches Denken wurzelt - zwischen Licht und Finsternis; wie das Licht uns gefährlich werden kann, wenn wir uns ihm einseitig hingeben; wie die Finsternis uns gefährlich werden kann, wenn wir uns ihr einseitig hingeben; wie wir Richtung und Ziel mittendurch zwischen Licht und Finsternis für unser Denken, wenn es die Wahrheit finden soll, suchen müssen; wie wir mit unserem Fühlen mittendrinnen stehen zwischen dem Warmen und Kalten; und wie wir, wenn wir uns dem Warmen ergeben, in der lustvollen Glut des Fühlens verschwinden können, auf der anderen Seite in der Kälte verhärten können.

Der Hüter der Schwelle weist uns hin, wie wir mittendurch durch das Seelenwarme und das Seelenkalte den Christus-Weg gehen sollen. Der Hüter der Schwelle weist uns hin, dass, wenn wir das Wollen suchen in Erdentiefen, wir uns mittendrinnen befinden zwischen Leben und Tod; wie das Leben uns in Ohnmacht verschwinden lassen will; wie der Tod uns verkrampfen will im Nichts; wie wir für das Wollen die Richtung mittendurch finden müssen. Das, das ist es, meine lieben Schwestern und Brüder, was aber seit uralten Mysterienzeiten als der mittlere Weg beschrieben worden ist, den die Menschenseele zu gehen hat, wenn sie die ihr vorgezeichneten Wege ins Geistige hinein weiter gehen soll.

Der Hüter der Schwelle, vor dem wir stehen - vor dem wir stehen als dem ernsten ersten Vertreter Michaels, denn der wirkliche Leiter dieser unserer Schule ist Michael -, gibt uns weiter Anleitung, wie wir über den Schein des Denkens, über dieses tote Denken hinauskommen können in das lebendig Wesenhafte dieses Denkens. Da müssen wir uns dazu bequemen, vor allen Dingen streng die Gesetze zu halten, welche jedem Esoteriker mit goldenen Lettern vorgeschrieben sind - er muss nur das Gold ergreifen -, welche uns jetzt der Hüter wiederholt.

Er macht uns aufmerksam darauf, wie der gähnende Abgrund des Seins vor uns ist, wie wir ihn überfliegen müssen, weil wir ihn mit Erdenfüßen nicht überschreiten können, wie wir dann in die geistige Welt hineinkommen werden, denn drüben, jenseits des gähnenden Abgrundes des Seins, ist tiefe, nachtbedeckte Finsternis noch vor uns. Aber wir müssen hinein über den gähnenden Abgrund des Seins in diese tiefe, nachtbedeckte, kalte Finsternis. Aus ihr muss uns Wärme, aus ihr muss uns Licht werden, das unser eigenes Selbst beleuchtet, die unser eigenes Selbst erwärmt. Wir können nicht den festen Stützpunkt im Geistigen finden, wenn wir nicht jederzeit, wenn wir drüben sein werden, an das Gelöbnis uns erinnern, das sich unsere Seele gibt, wenn sie jetzt in dieser Lage, nachdem sie die früheren Mahnungen erhalten hat, vor dem ernsten Hüter der Schwelle steht, der ihr sagt:

Vergiss nicht, dass du, solange du Erdenmensch bist, auch wenn du hinüberkommst in die geistigen Welten, dass du dich, indem du wiederum zurück dich begibst, den Gesetzen des Irdischen fügen musst. Du darfst nicht, wenn du mit deinem Denken eintrittst in die geistige Welt, glauben, dass wenn du wiederum zurückkommst, deine Arbeit und dein Denken in Erdenumgebung verrichtest, dass du schwärmerisch fliegen darfst innerhalb der Erdenumgebung. Du musst dir das Fliegen wahren für das Denken, wenn du in der geistigen Welt bist. Du musst die tiefe innere, intime Bescheidenheit üben, immer wieder ein Mensch unter Menschen sein zu wollen, wenn du zurück hinüberrrittst in die gewöhnliche Welt des gewöhnlichen Bewusstseins. Gerade aus einem solchen bescheidenen Bleibenwollen in der Welt, Nichtanwenden auf die gewöhnliche Welt die Gesetze des geistigen Lebens, wird dir Kraft werden, das Denken so zu erfassen, dass es dir dienen kann in geistigen, in spirituellen Welten.

Über das Denken unterrichtet uns daher der Hüter der Schwelle also:

Du steigst ins Erden-Wesenhafte
Mit deines Willens Kraftentfaltung;
Betritt als Denker du das Erdensein,
Es wird Gedankenmacht dir dich
Als deine eigne Tierheit zeigen;
Die Furcht vor deinem Selbst
Muss dir in Seelen-Mut sich wandeln.

Wir müssen das durchmachen; indem wir den mantrischen Spruch auf uns wirken lassen, müssen wir das durchmachen. Wir müssen, wenn wir eintreten wollen ins Wesenhafte der Erde, das heißt in das Geistige der Erde, wir müssen, meine lieben Schwestern und Brüder, dahin kommen, dass wir schauen, wie unser Denken zunächst noch Tierheit ist. Furcht vor dem eigenen Selbst, das noch Tier ist, müssen wir erleben; dann wird die Furcht ihr Gegenteil, den Mut gebären, den wir brauchen. Das ist die nunmehr an uns dringende starke, aber ernste, tief ins Herz uns schneidende Ermahnung des Hüters der Schwelle. Er ermahnt uns, dass wir so fühlen sollen, wenn wir das Element der Erde betreten. Wir haben vom Betreten der Elemente gehört durch den Hüter der Schwelle.

Er ermahnt uns weiter, wenn wir uns als fühlende Wesen in das flüssige Element begeben, in die Welt der Wasserwesen, wie wir da jetzt nicht die Furcht vor unserem Selbst gewahr werden sollen, aber gewahr werden sollen, wie wir träumend schlafen, schlafend träumen in diesem Wasserelemente, in diesem Flüssigkeitselemente, das unser Bildner ist, wie wir gesehen haben. Und gerade wenn wir uns bewusst werden, dass wir in diesem unserem menschlichen Erdenfühlen wie im Pflanzendasein leben, dann wird dieses Gefühl uns zum Erwachen bringen; denn es wird uns zeigen, wie lahm unser Selbst ist. Dann werden wir erwachen, wenn wir erst die Bescheidenheit haben, die Lahmheit unseres Selbstes einzusehen.

Das Dritte ist, wenn wir uns mit unserem Wollen in den Lüften fühlen - zuerst im Erdenelemente mit dem Denken, dann im Wasserelemente mit dem Fühlen, dann mit dem Willen in dem Lüfteelemente -, dann werden wir fühlen in dem Lüfteelemente, dass wir nichts haben in diesem Wollen zunächst als dasjenige, was uns das gewöhnliche Gedächtnis gibt: Gedächtnisbilderformen. Wir müssen diese Bilderformen, die in unseren Gedanken ruhen, die passiv in unseren Gedanken sind, wollend ergreifen, dann ergreifen wir im inneren Bilde das Lüftewesen. Und die eigene Seele wird uns erscheinen, wenn wir uns so fühlen im Lüftewesen, wie wenn sie erstarrt wäre. Wenn wir uns die Erde wegdenken, die Luft wegdenken, uns atmen-wollend denken im Lüftewesen: wie erstarrt werden wir uns vorkommen. Aber gerade aus der Empfindung dieses Kältetodes, den wir da durchmachen, wird uns das Geistesfeuer kommen, das wir brauchen, um unser Wollen wirklich zu ergreifen.

Es sind tiefe Sprüche, die uns da der Hüter der Schwelle vor die Seele stellt. Nur wenn wir sie wohl beachten und hineingeraten in die Furcht vor uns selber, wie wir nichtig werden, wenn wir uns der Erde gegenüber nur als denkend fühlen, wird uns der Seelenmut zum lebendigen Denken erwachsen. Wenn wir fühlen, wie lahm wir sind, wenn wir auf Erden fühlen, halb-lebendig, gelähmt, wird uns die Stärke wachsen, die uns erwachen lässt, sodass wir wie erwachend sind im geistigen Leben mit dem Fühlen, in dem wir waren, bevor wir heruntergestiegen sind ins physische Erdendasein. Dann, wenn wir hinuntersteigen in unser Gedächtnis, wollen mit unserem Gedächtnis in dem Lüfteweben, in dem Augenblick fühlen wir uns wie sklerotisiert und kalt durchschauert. Aber gerade wenn wir diesen kalten Schauer in uns fühlen, wird aus der Kälte wiederum das Entgegengesetzte, das Geistesfeuer erwachen, das uns zeigen wird, wie das auf der Erde von uns nur zu verschlafende Wollen wurzelt in dem lebendigen Wollen, in dem wir waren, bevor wir heruntergestiegen sind ins irdische Dasein. Erinnernd erkennen müssen wir uns in unserem Sein, bevor wir heruntergestiegen sind ins physisch-irdische Dasein. Daran ermahnt uns der Hüter der Schwelle.

Bezüglich des Fühlens ist sein Wort:

Du lebest mit dem Wasserwesen
Nur durch des Fühlens Traumesweben;
Durchdring erwachend Wassersein,
Es wird die Seele sich in dir
Als dumpfes Pflanzendasein geben;
Und Lahmheit deines Selbst
Muss dich zum Wachen führen.

Mit Bezug auf das Wollen spricht der Hüter:

Du sinnest in dem Lüftewehen
Nur in Gedächtnis-Bilderformen;
Ergreife wollend Lüftewesen,
Es wird die eigne Seele dich
Als kalterstarrter Stein bedrohn;
Doch deiner Selbstheit Kälte-Tod,
Er muss dem Geistesfeuer weichen.

[Das dreistrophige Mantram wird nun zugleich mit den entsprechenden Unterstreichungen an die Tafel geschrieben; siche Seite 850:]

Der Hüter mit allerbedeutsamstem Ernst:

Du steigst ins Erden-Wesenhafte
Mit deines Willens Kraftentfaltung;
Betritt als Denker du das Erdensein,
Es wird Gedankenmacht dir dich
Als deine eigne Tierheit zeigen;
Die Furcht vor deinem Selbst
Muss dir in Seelen-Mut sich wandeln.

Du lebest mit dem Wasserwesen
Nur durch des Fühlens Traumesweben;
Durchdring erwachend Wassersein,
Es wird die Seele sich in dir
Als dumpfes Pflanzendasein geben;
Und Lahmbeit deines Selbst
Muss dich zum Wachen führen.

Du sinnest in dem Lüftewehen
Nur in Gedächtnis-Bilderformen;
Ergreife wollend Lüftewesen,
Es wird die eigne Seele dich
Als kalterstarrter Stein bedrohn;
Doch deiner Selbstheit Kälte-Tod,
Er muss dem Geistesfener weichen.

Wir steigen von dem Denken in das Fühlen, in das Gedächtnis hinunter, wenn wir diesen Spruch auf uns wirken lassen. Und indem wir unten in die Gedächtnistiefen kommen, wo sonst das seelische Leben verschwindet, denn die Bilder des Gedächtnisses kommen wieder herauf: Da ist die Grenze, wie ein Spiegel eine Grenze ist. Was von außen in uns hereinkommt, kommt heran wie an eine Gedächtniswand, dann kommt es immer wieder zurück. Wie man nicht hinter den Spiegel sieht, so sieht man nicht hinter die Wand des Gedächtnisses. Aber hier mahnt uns der Hüter der Schwelle, wie wir durch dasjenige, was sonst Grenze ist, durchstoßen müssen, um ins Geistige hineinzukommen.

Nachdem uns der Hüter der Schwelle so mehr auf unser Inneres verwiesen hat mit seinen Mahnsprüchen und uns Zeit gelassen hat, dasjenige, was im Inhalte dieser Sprüche liegt, in der Seele zu verarbeiten - wie wir uns, wenn wir diese mantrischen Sprüche meditierend benützen, gerade an dieser Stelle lange, lange Zeit lassen sollen, damit sie mit ihrer Kraft in uns wirken und wirklich unser Ich hinuntertragen durch Denken, Fühlen und Erinnern in dasjenige, was hinter allem Erinnern liegt -, dann ermahnt uns der Hüter, wie wir uns verhalten sollen gegenüber der äußeren Welt. Erst hat er uns mehr auf unser Inneres verwiesen, jetzt ermahnt er uns, wie wir uns verhalten sollen gegenüber der äußeren Welt.

Er weist uns hinauf wiederum zum Lichte, das aber nur in dem Scheinleben der Gedanken in uns lebt. Das Licht ist es, das in uns denkt. Wenn das Licht in uns eindringt, denkt es in uns. Aber im Erdenleben ist das Licht nur Schein, der sich selber denkt. Bleiben wir dabei, so wird unwahres Geisteswesen uns in den Wahn der Selbstheit statt in die Wahrheit der Selbstheit bringen. Aber gerade das müssen wir durchdringen, dass, wenn wir nur ins Denken uns versenken, wir nur in den Selbstheitwahn kommen. Und gerade durch dieses Erfassen von uns selbst als Erdenmenschen nach dem Selbstheitwahn können wir zur Besinnung kommen, zu jener Besinnung, die uns aufmerksam macht, im Denken - das allerdings geeignet ist, uns hinüberzutragen über den Abgrund des Seins - die Erdennöte mit aller ihrer Schwere zu erfassen, und wir werden allmählich Stütze finden, dass wir im Denken das Sein erleben:

Du hältst von Lichtes-Scheines-Macht
Gedanken nur im Innern fest;
Wenn Lichtesschein in dir sich selber denkt,
So wird unwahres Geisteswesen
In dir als Selbstheitwahn erstehn;
Besinnung auf die Erdennöte
Wird dich im Menschensein erhalten.

Gehen wir weiter. Der Hüter der Schwelle ermahnt uns, wie wir im Fühlen nur festhalten zunächst das wunderbare, allwebende Weltgestalten. Aber wenn wir nur dieses Weltgestalten im Fühlen festhalten, so bleibt unser Geist-Erleben ohnmächtig. Das Selbstheitsein erstickt, wenn wir nur immer hinstarren, fühlend, auf dasjenige, was sich in der Welt gestaltet hat. Wenn wir aber anfangen zu lieben, zu lieben alles dasjenige, was schon in den Werten der Erde um uns herum ist: Wir finden im Fühlen das Sein; und wir retten, retten unser Menschensein:

Du hältst vom Weltgestalten
Gefühle nur im Innern fest;
Wenn Weltenform in dir sich selber fühlt,
So wird ohnmächtig Geist-Erleben
In dir das Selbstheitsein ersticken;
Doch Liebe zu den Erdenwerten
Wird dir die Menschenseele retten.

Im Gewöhnlichen versuchen wir zu erhaschen von Erdenwerten Gedanken; wir halten aber nur den Schein des Lichtes fest, wenn wir uns nicht besinnen auf dasjenige, was auf der Erde in Nöten Schwere hat. Wir halten von dem, was in der Welt sich bildet, nur unbestimmte Gefühle fest, wenn wir nicht erleben in der Liebe dieses Erdenweben in Formen und Gestalten.

Und vom Weltenleben: Was können wir durch unser Wollen festhalten? Unser Wollen steht im Weltenleben. Aber wenn wir es zunächst nur im Wollen festhalten: Wir geraten wiederum nicht ins Sein hinein. Wenn Weltenleben uns voll erfasst, so wird vernichtend Geistes-Lust in uns das Selbst-Erleben töten. Aufgehen im Wollen der Welt bringt Geistes-Lust hervor, die uns selber tötet. Doch wenn wir geistergeben höheren Welten das Wollen entwickeln, wenn wir dasjenige, was wir wollen, in der physisch-sinnlichen Welt denken so, dass Götter in uns walten, die unser Wollen inspirieren, impulsieren, wenn wir im Dienste der Götter wollen, dann lässt Gott sein Sein in uns als Mensch walten, und wir spüren in dem gottdurchdrungenen Wollen ein wirkliches Sein:

Du hältst vom Weltenleben
Das Wollen nur im Innern fest;
Wenn Weltenleben dich voll erfasst,
So wird vernichtend Geistes-Lust
In dir das Selbst-Erleben töten;
Doch Erdenwollen geist-ergeben,
Es lässt den Gott im Menschen walten.

Das sind die drei Mahnungen, die uns im ernstesten Augenblicke der Hüter der Schwelle zuruft.

[Das Mantram wird nun an die Tafel geschrieben; siche Seite 851.]

Der Hüter spricht, wie wenn das Weltenwort selber ertönte:

Du hältst von Lichtes-Scheines-Macht
Gedanken nur im Innern fest;

— es ist so, wie wenn uns der Hüter aufmerksam machen wollte, was wir eigentlich tun. Wir sind, sagt er, noch nicht darüber hinausgekommen, bloße Gedanken zu bilden von Lichtesschein - [es wird weitergeschrieben:]

Wenn Lichtesschein in dir sich selber denkt,
So wird unwahres Geisteswesen
In dir als Selbstheitwahn erstehn;
Besinnung auf die Erdennöte
Wird dich im Menschensein erhalten.

Du hältst vom Weltgestalten Gefühle nur im Innern fest

Wiederum die Ermahnung, dass wir in den unbestimmten, verschwommenen Gefühlen nur lebend haben dasjenige, was wunderbar gestaltet ist von aller Welt. In den Mikrokosmos herein kommt die Weltgestaltung zunächst in der Unbestimmtheit der Gefühle.

Wenn Weltenform in dir sich selber fühlt

— also nicht wenn wir mit unserem Gefühl die Weltenform fühlen, sondern wenn die Weltenform in uns eindringt, der Makrokosmos in den Mikrokosmos —

Wenn Weltenform in dir sich selber fühlt,
So wird ohnmächtig Geist-Erleben

— da werden wir uns unserer eigenen Ohnmacht bewusst - [es wird weitergeschrieben:]

Wenn Weltenform in dir sich selber fühlt,
So wird ohnmächtig Geist-Erleben
In dir das Selbstheitsein ersticken;
Doch Liebe zu den Erdenwerten
Wird dir die Menschenseele retten.

Wir brauchen diese Rettung, denn wir sind ja daran, hinüberzukommen. Tragen wir nur die Gedanken, die den Lichtesschein haben, hinüber, tragen wir nur die Gefühle, die unbestimmte Weltgestalt haben, hinüber, so vernichtet das wahre Licht drüben den Selbstheitwahn, so vernichtet das ohnmächtige Fühlen, das schlafende, das Geist-Erleben. Wir brauchen Besinnung auf die Nöte der Erde, auf alles, was auf der Erde leidet, damit wir würdig hinübergehen in die geistige Welt und uns das Weltendenken nicht ertötet. Wir brauchen Liebe zu dem, was wertvoll ist auf der Erde, damit wir drüben nicht zerstäuben, wenn wir mit unseren Gefühlen, den unbestimmten, hinüberkommen.

Und zum Dritten, wir brauchen für das Wollen dieses [es wird weitergeschrieben];

Du hältst vom Weltenleben
Das Wollen nur im Innern fest;
Wenn Weltenleben dich voll erfasst,

- und das wird es drüben —

So wird vernichtend Geistes-Lust
In dir das Selbst-Erleben töten;
Doch Erdenwollen geist-ergeben,
Es lässt den Gott im Menschen walten.

Wir dürfen nicht hinübertragen dasjenige, was wir hier hüben bloß haben, in die geistige Welt, wir müssen hinübertragen eine stärkere Seele, als wir sie hier haben. Wir müssen die Seele bereiten.

[Die im Folgenden in Anführungszeichen gesetzten Worte werden während des Sprechens an der Tafel unterstrichen:]

Denn wir finden drüben «Lichtes-Scheines-Macht». Sie lebt in unseren «Gedanken». Aber das genügt nicht; wir brauchen «Besinnung auf die Erdennöte». Das Mitfühlen alles Erdenleidens wird uns das «Menschensein» erhalten.

Wir brauchen drüben, weil wir in die «Weltgestalten» hinüberkommen, nicht bloß unsere «Gefühle», wir brauchen «Liebe zu den Erdenwerten», zu allem, was wertvoll schon auf Erden ist, dann wird uns die «Menschenseele» gerettet. - Hier [im ersten Spruch]: das Menschensein erhalten; hier [im zweiten Spruch]: die Menschenseele gerettet.

Wir müssen in das volle «Weltenleben» hinein, das in unserem «Wollen» nur einen schwachen Abglanz hat, der zu dünn ist, um hinüberzukommen. Und wir müssen entwickeln «geist-ergebenes Erdenwollen», damit der «Gott im Menschen» walten kann.

Das ist die Steigerung:

Lichtes-Scheines-Macht
Weltgestalten
Weltenleben

Gedanken
Gefühle
Wollen.

Wir brauchen:

Besinnung auf die Erdennöte,
Liebe zu den Erdenwerten,
geist-ergebenes Erdenwollen;

denn wir brauchen:

die Erhaltung des Menschenseins,
die Rettung der Menschenseele,
das Empfangen des waltenden Gottes in uns selber.

Das, meine lieben Schwestern und Brüder, ist dasjenige, was der Hüter auf unsere Seele legt, damit wir entwickeln dasjenige, was Seelenflügel sind, um hinüberzukommen.

Und nun obliegt uns nur noch das eine für die nächste am Mittwoch zu haltende esoterische Stunde, dass wir jene Mantren für unsere Seele bekommen durch den Hüter der Schwelle, der in diesem Falle Michaels Statthalter an der Schwelle zum geistigen Lande ist - jene Mantrams, die die ersten sind, die man spricht, wenn man drüben im Geistigen angekommen ist -, das noch vor dem Menschen steht bei diesen Mantrams als tiefe, nachtbedeckte, kalte Finsternis.

Heute aber wollen wir uns, nachdem dieses vor unsere Seele getreten ist, wieder zurückbesinnen auf dasjenige, was aus allen Wesen zu uns spricht, uns auffordernd zu alledem, was der Hüter der Schwelle in solcher Bestimmtheit vor uns hingestellt hat:

O Mensch, erkenne dich selbst!
So tönt das Weltenwort.
Du hörst es seelenkräftig,
Du fühlst es geistgewaltig.

Wer spricht so weltenmächtig?
Wer spricht so herzinniglich?

Wirkt es durch des Raumes Weitenstrahlung
In deines Sinnes Seinserleben?
Tönt es durch der Zeiten Wellenweben
In deines Lebens Werdestrom?

Bist du es selbst, der sich
Im Raumesfühlen, im Zeiterleben
Das Wort erschafft, dich fremd
Erfühlend in Raumes Seelenleere,
Weil du des Denkens Kraft
Verlierst im Zeitvernichtungsstrome.

Und dasjenige, was so mit den Worten des Hüters der Schwelle vor uns tritt: Wenn wir es in der richtigen Gesinnung aufnehmen, dann ist es ja die Michael-Botschaft dieser zu Recht bestehenden MichaelSchule, dann waltet Michaels Sein in diesem Saale, segnet und kräftigt dasjenige, was so an unsere Seelen herantritt. Deshalb darf dasjenige, was so an unsere Seelen herantritt, versehen werden mit Michaels Zeichen und Michaels Siegel; Michaels Zeichen aber ist: [Das MichaelZeichen wird an die Tafel gezeichnet; siehe Seite 850]; und Michaels Siegel, das er gedrückt hat auf dasjenige, was Rosenkreuzer-Stimmung seit Jahrhunderten ist, was als Rosenkreuzer-Stimmung sich ausspricht in dem Spruche:

Ex deo nascimur
In Christo morimur
Per spiritum sanctum reviviscimus

das ist mit Michaels Siegel so gesprochen, dass wir die ersten Worte begleiten mit der Gebärde:

[die untere Siegelgeste wird an die Tafel gezeichnet]

die zweiten Worte begleiten mit der Gebärde:

[die mittlere Siegelgeste wird an die Tafel gezeichnet]

die dritten Worte begleiten mit der Gebärde:

[die obere Siegelgeste wird an die Tafel gezeichnet]

Die erste Gebärde heißt

[in die untere Siegelgeste wird hineingeschrieben;]

Ich bewundere den Vater

die zweite Gebärde [in die mittlere Siegelgeste wird hineingeschrieben:]

Ich liebe den Sohn

die dritte Gebärde [in die obere Siegelgeste wird hineingeschrieben:]

Ich verbinde mich dem Geiste.

Und so dürfen wir das Gesprochene als gesprochen auffassen, indem es bekräftigt wird durch Michaels Zeichen, indem es bekräftigt und bestätigt wird durch Michaels Siegel, das eben so, so, so ist [die drei Siegelgesten an der Tafel], das aber mit gedrückt wird auf die Rosenkreuzer-Worte.

Und so sollen leben die Sprüche, die gegeben worden sind durch das Zeichen Michaels, so soll besiegelt sein für Eure Seelen dasjenige, was durch die Michaelische Rosenkreuzer-Schule lebt:

[Es wird das Michael-Zeichen gemacht.]

[Es werden die drei Siegelgesten gemacht und dazu gesprochen:]

Ex deo nascimur
In Christo morimur
Per spiritum sanctum reviviscimus

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Meine lieben Schwestern und Brüder, die mantrischen Sprüche, die gegeben werden in dieser Schule, darf nur derjenige besitzen, der rechtmäßig Mitglied der Schule ist, das heißt, im Besitze des blauen Zertifikates ist. Wer nicht da ist bei einer Stunde, bei der er schon da sein könnte nach dem Datum seiner Aufnahme - also wohl gemerkt diesen Satz: Die Sprüche derjenigen Stunden, bei denen er nach dem Datum seiner Aufnahme hätte schon dabei sein können -, diese Sprüche kann er bekommen von einem der anderen Mitglieder, die sie hier in der Schule rechtmäßig erhalten haben. Dazu ist aber die Einholung der Erlaubnis entweder bei Frau Doktor Wegman oder mir selbst notwendig.

Es ist nicht eine Verwaltungsmaßregel, sondern es ist begründet in einer okkulten Schule, dass ein realer Akt vorausgeht der Übergabe von so etwas von dieser Art. Wer aber bei Frau Doktor Wegman oder mir anfragen will, das kann nur der sein, der die Sprüche einem anderen geben will, nicht derjenige, der sie empfangen will. Man kann also jemanden bitten um die Sprüche. Dann kann man nicht fragen als derjenige, der empfangen will, sondern man muss denjenigen fragen lassen, der geben will. Es ist ganz vergeblich, wenn der Empfänger frägt.

Wer Sonstiges nachschreibt, der mag das acht Tage behalten; nachher aber ist er verpflichtet, es zu verbrennen, weil dasjenige, was zunächst durch diese Schule leben soll, nur innerhalb der Schule leben und nicht nach außen kommen soll. Das alles sind keine Gewaltmaßregeln oder willkürliche Maßregeln. Das alles ist begründet in okkulten Gesetzen. Denn wenn irgendetwas in unrechte Hände gerät, so hört es auf, seine Wirksamkeit für alle diejenigen zu haben, die es zur Wirksamkeit bekommen sollen. Wenn also Missbrauch getrieben wird, indem mantrische Sprüche oder der Inhalt des hier Gegebenen an unrechte Persönlichkeiten gegeben wird, so verlieren diese mantrischen Sprüche und das hier Gegebene für die hier Sitzenden ihre Wirksamkeit.

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Es ist um Tatsachen zu tun, nicht um irgendetwas, was eine Willkür-Maßregel ist. Ich habe nur noch die Tageseinteilung für morgen zu geben. Es wird wiederum sein: Um halb zehn hier die Stunde des Kursus der Pastoralmedizin, um zwölf Uhr der Sprachgestaltungskursus, um halb sechs Uhr der Kursus für Theologen und um acht Uhr der Mitgliedervortrag.

Fifth Review Lesson

My dear sisters and brothers! Today, once again, new members have joined this school. It is not possible to give the introduction about the duties and significance of this Michael School every time. Therefore, I must ask those members who, as I will say at the end, approach the new members to give them the mantric sayings, to also give them this introduction, which is necessary for everyone who wants to be a member of this school to know.

And so we will begin immediately, today once again, to inscribe in our souls the words that resonate to those who are open enough to hear them from everything that surrounds us humans in the realms of nature, in the hierarchies of the world. In the past, these words have resounded to human beings from all stones and plants, clouds, stars, from the sun and moon, from springs and rocks; they resound to them in the present; they will resound to them in the future:

O human being, know thyself!
Thus resounds the word of the world.
You hear it with the power of your soul,
You feel it with the power of your spirit.

Who speaks so powerfully?
Who speaks so heartfeltly?

Does it work through the vast radiation of space
Into the experience of being in your mind?
Does it sound through the waves of time
Into the stream of becoming in your life?

Is it you yourself who,
In the feeling of space, in the experience of time,
Creates the word, feeling yourself alien
Feeling yourself in the emptiness of space,
Because you lose the power of thought
In the stream of time's destruction.

Now, my dear sisters and brothers, in describing the path of knowledge, we have reached the point where we stand at the abyss of being before the guardian. The guardian of the threshold has made it clear to us how that which surrounds us in the outer world can never reveal our own being to us, how all looking at the realms of nature, at that which lives and weaves below and from the earth, that which shines and speaks above from the realm of the stars — as far as we can see it with our senses, as far as we can see it with our minds — that all this offers nothing that can enlighten us about the nature of our own selves, that dark and gloomy is this brightness, this glittering in the sunshine, this weaving and living, that is so great and powerful, so beautiful and glorious in relation to the outer world, that it remains dark and gloomy for our true self-knowledge.

Then it has been described to us how we gradually approach the Guardian, who forms himself as a spirit figure out of the clouds, shows himself to us in our own image, but also shows us what we must strive for as human beings in order to attain self-knowledge.

Then we have stepped before this Guardian of the Threshold. He showed us how the true form of our will, feeling, and thinking appears before the face of the gods. He showed us how that which lives within us as despondency and fear of knowledge, as hatred of knowledge, as doubt of knowledge, is nevertheless within us because our times have sunk it into us. He showed us the animal forms of our will, feelings, and thoughts. The guardian of the threshold had to have a devastating effect on us in order to awaken in us, precisely through this devastation, those forces that lead to true self-knowledge from the weaving and essence of our own soul.

But then the guardian of the threshold lifted us up, showing us first how our thinking, as we have it in ordinary life, is the corpse of the living thinking that we carry within us before we descended from the spiritual-soul worlds into physical-sensory existence. He showed us the Guardian of the Threshold, how with our bodies we are a coffin for the living thinking that is dying with our earthly existence, which lies as a corpse in this coffin. But we use this corpse in the ordinary abstract thinking that we carry within us between birth and death to comprehend the things of the physical-sensory world.

Precisely when we realize how dead this thinking is, then we will understand from the realization of dead thinking what we can learn from the corpse that lies before us. We look at this corpse. We say to ourselves: as it lies before us as a corpse, it could never have come into being; it is what remains of a human being who was alive in spirit and soul within it. The living human being, the animated human being, the spiritual human being had to precede what lies before us here as a corpse. Only then do we recognize the reality of the corpse when we consider what precedes it. And so we approach the reality of our thinking when we become aware of it in its deadness and know that it is the corpse of the living thinking that was within us before we descended into physical, sensory earthly existence.

And so the Guardian reminds us how our feeling is only half alive, our will, however, is completely alive, but all this liveliness only comes to our consciousness externally.

And so the Guardian of the Threshold reminds us how, in order to gradually find the transition to a living grasp of thinking, we should look up to the heights of heaven; how we should look into the vastness of the worlds in order to grasp the nature of feeling, and into the depths of the worlds, into the depths of the earth, in order to sense the nature of will.

At the same time, however, the Guardian shows us how we are placed with our thinking—by looking up into the world thinking in which our earthly human thinking is rooted—between light and darkness; how light can become dangerous to us if we devote ourselves to it one-sidedly; how darkness can become dangerous to us if we devote ourselves to it one-sidedly; how we must seek direction and goal in the middle between light and darkness for our thinking if it is to find the truth; how we stand in the middle between warmth and cold with our feeling; and how, if we surrender to warmth, we can disappear in the lustful glow of feeling, or on the other hand, harden in the cold.

The Guardian of the Threshold shows us how we should walk the Christ path through the warmth and coldness of the soul. The Guardian of the Threshold shows us that when we seek the will in the depths of the earth, we find ourselves in the middle between life and death; how life wants to make us disappear into powerlessness; how death wants to cramp us into nothingness; how we must find the direction for the will in the middle. That, my dear sisters and brothers, is what has been described since ancient mystery times as the middle way that the human soul must walk if it is to continue on the paths marked out for it into the spiritual realm.

The guardian of the threshold before whom we stand—before whom we stand as the serious first representative of Michael, for the real leader of our school is Michael—gives us further guidance on how we can go beyond the appearance of thinking, beyond this dead thinking, into the living essence of this thinking. To do this, we must first and foremost strictly observe the laws that are prescribed in golden letters to every esotericist — they need only grasp the gold — which the Guardian now repeats to us.

He draws our attention to how the yawning abyss of being lies before us, how we must fly over it because we cannot cross it with earthly feet, how we will then enter the spiritual world, for over there, beyond the yawning abyss of being, deep, night-covered darkness still lies before us. But we must enter this deep, night-covered, cold darkness across the yawning abyss of being. From it must come warmth, from it must come light that illuminates our own self, that warms our own self. We cannot find a firm foothold in the spiritual world if we do not remember at all times, when we are on the other side, the vow that our soul makes to itself when it now stands in this situation, after receiving the earlier warnings, before the serious guardian of the threshold, who says to it:

Do not forget that as long as you are an earthly human being, even when you cross over into the spiritual worlds, you must submit to the laws of the earthly realm when you return. When you enter the spiritual world with your thoughts, you must not believe that when you return, you can carry out your work and your thinking in the earthly environment and fly enthusiastically within the earthly environment. You must reserve flying for your thoughts when you are in the spiritual world. You must practice deep inner, intimate modesty to want to be a human being among human beings again and again when you return to the ordinary world of ordinary consciousness. It is precisely from such a modest desire to remain in the world, not applying the laws of spiritual life to the ordinary world, that you will gain the strength to grasp thinking in such a way that it can serve you in spiritual worlds.

The Guardian of the Threshold therefore teaches us about thinking as follows:

You ascend into the earthly realm
With the power of your will;
Enter earthly existence as a thinker,
It will show you the power of thought
As your own animal nature;
The fear of your self
Must be transformed into soul courage.

We must go through this; by allowing the mantric saying to work on us, we must go through this. If we want to enter into the essence of the earth, that is, into the spirit of the earth, we must, my dear sisters and brothers, come to see how our thinking is still animalistic. We must experience fear of our own self, which is still animalistic; then fear will give birth to its opposite, the courage we need. This is the urgent, strong, but serious admonition of the Guardian of the Threshold, which cuts deep into our hearts. He admonishes us that we should feel this way when we enter the element of the earth. We have heard about entering the elements from the Guardian of the Threshold.

He further admonishes us that when we enter the liquid element as sentient beings, into the world of water beings, we should not be aware of fear of ourselves, but should become aware of how we sleep dreaming, dream sleeping in this water element, in this liquid element, which is our formative force, as we have seen. And precisely when we become aware that we live in our human earthly feelings as in plant existence, then this feeling will bring us to awakening; for it will show us how lame our self is. Then we will awaken, when we first have the humility to recognize the lameness of our self.

The third thing is that when we feel ourselves in the air with our will – first in the earth element with our thinking, then in the water element with our feeling, then with our will in the air element – then we will feel in the air element that we have nothing in this will at first except what our ordinary memory gives us: memory image forms. We must grasp these image forms that rest in our thoughts, that are passive in our thoughts, with our will, then we grasp the air being in the inner image. And our own soul will appear to us when we feel ourselves in the air being, as if it were frozen. When we think away the earth, think away the air, think ourselves breathing in the air being: how frozen we will appear to ourselves. But it is precisely from the feeling of this cold death that we are going through that the spiritual fire will come to us, which we need in order to truly grasp our will.

These are profound sayings that the guardian of the threshold presents to our soul. Only when we pay close attention to them and fall into fear of ourselves, of how we become insignificant when we feel ourselves to be only thinking in relation to the earth, will the courage of the soul grow into living thinking. When we feel how lame we are when we feel on earth, half-alive, paralyzed, the strength will grow that allows us to awaken, so that we are as if awakening in spiritual life with the feeling we had before we descended into physical earthly existence. Then, when we descend into our memory, want to feel with our memory in the air weave, in that moment we feel as if we are sclerotic and coldly chilled. But just when we feel this cold shiver within us, the opposite of the cold will awaken, the spirit fire, which will show us how the will that we have only been able to sleep through on earth is rooted in the living will we had before we descended into earthly existence. We must recognize ourselves in our being before we descended into physical earthly existence. The Guardian of the Threshold reminds us of this.

Regarding feeling, his words are:

You live with the water being
Only through the dream weaving of feeling;
Penetrating the awakening water being,
The soul within you will become
A dull plant existence;
And the lameness of your self
Must lead you to wakefulness.

Regarding feeling, the Guardian says:

With regard to volition, the guardian speaks:

You ponder in the breeze
Only in forms of memory images;
Seizing volitional air beings,
Your own soul will threaten you
As cold, rigid stone;
But the cold death of your selfhood,
Must give way to the fire of the spirit.

[The three-stanza mantra is now written on the board with the corresponding underlining; see page 850:]

The guardian with the utmost seriousness:

You ascend into the essence of the earth
With the power of your will;
Enter earthly existence as a thinker,
The power of thought will show you
Your own animal nature;
The fear of your self
Must be transformed into soul courage.

You live with the water being
Only through the weaving of feeling dreams;
Penetrating awakening water being,
The soul within you
Will give itself as a dull plant existence;
And the lameness of your self
Must lead you to wakefulness.

You ponder in the breeze
Only in memory-image forms;
Wanting to grasp air beings,
Your own soul will threaten you
As cold, rigid stone;
But the cold death of your selfhood
Must give way to the spirit's window.

We descend from thinking into feeling, into memory, when we allow this saying to work on us. And as we descend into the depths of memory, where otherwise the soul's life disappears, the images of memory rise again: There is the boundary, as a mirror is a boundary. What comes into us from outside approaches like a wall of memory, then it always comes back again. Just as one cannot see behind the mirror, so one cannot see behind the wall of memory. But here the guardian of the threshold warns us how we must pierce through what is otherwise a boundary in order to enter the spiritual realm.

After the guardian of the threshold has thus referred us more to our inner being with his admonitions and given us time to process the content of these sayings in our souls – just as we should, when we use these mantric sayings in meditation, we should take a long, long time at this point so that they can work their power within us and truly carry our ego down through thinking, feeling, and remembering into that which lies behind all memory — then the Guardian admonishes us how we should behave toward the outer world. First he referred us more to our inner being, now he admonishes us how we should behave towards the outer world.

He points us upward again to the light, which lives only in the illusory life of our thoughts. It is the light that thinks within us. When the light enters us, it thinks within us. But in earthly life, the light is only an illusion that thinks itself. If we remain with this, untrue spiritual beings will lead us into the delusion of selfhood instead of the truth of selfhood. But we must understand that if we immerse ourselves only in thinking, we will only fall into the delusion of selfhood. And it is precisely through this understanding of ourselves as earthly human beings after the delusion of selfhood that we can come to our senses, to that awareness that makes us attentive, in thinking—which is indeed capable of carrying us across the abyss of being — to grasp the earthly hardships with all their gravity, and we will gradually find support in experiencing being in our thinking:

You hold fast to the power of light's shine
Only in your inner thoughts;
When light's shine thinks itself within you,
Then untrue spirit beings
Will arise in you as delusions of selfhood;
Reflection on earthly hardships
Will sustain you in your human existence.

Let us continue. The Guardian of the Threshold admonishes us to hold fast in our feelings only to the wonderful, all-pervading world forms. But if we hold fast only to these world forms in our feelings, our spiritual experience remains powerless. The self-being suffocates if we only ever stare, feeling, at what has been formed in the world. But when we begin to love, to love all that is already in the values of the earth around us: we find being in feeling; and we save, save our humanity:

You hold on to world formations
Feelings only within;
When world form feels itself within you,
Then powerless spiritual experience
Will suffocate your sense of self within you;
But love for earthly values
Will save your human soul.

In ordinary life, we try to grasp thoughts of earthly values; but we only hold on to the appearance of light if we do not reflect on what is heavy in need on earth. We only hold on to vague feelings about what is forming in the world if we do not experience this earthly weaving in forms and shapes with love.

And from world life: What can we hold on to through our will? Our will is in world life. But if we initially hold on to it only in our will, we will again fail to enter into being. When world life fully encompasses us, destructive spiritual lust will kill the self-experience within us. Immersing ourselves in the will of the world produces spiritual lust that kills us. But if we develop our will in accordance with higher worlds, if we think what we want in the physical-sensory world in such a way that gods reign within us, inspiring and impelling our will, if we will in the service of the gods, then God allows his being to reign in us as human beings, and we feel a real being in the God-imbued will:

You hold on to worldly life
Only in your inner will;
When worldly life fully encompasses you,
Then the destructive lust of the spirit
Will kill the self-experience within you;
But earthly will, devoted to the spirit,
Allows God to reign in man.

These are the three warnings that the Guardian of the Threshold calls out to us in the most serious moment.

[The mantra is now written on the board; see page 851.]

The Guardian speaks as if the word of the world itself were sounding:

You hold fast to the power of light's radiance
Only in your inner thoughts;

— it is as if the Guardian wanted to make us aware of what we are actually doing. We have not yet gone beyond forming mere thoughts of light's radiance, he says — [it continues:]

When light's radiance thinks itself within you,
Then untrue spirit beings
Will arise in you as delusions of selfhood;
Reflection on earthly hardships
Will sustain you in your human existence.

You hold fast to feelings only within yourself about the world's form.

Again, the admonition that in our vague, blurred feelings we have alive only that which is wonderfully formed by the whole world. The world's form enters the microcosm first in the vagueness of feelings.

When the form of the world feels itself within you

— that is, not when we feel the form of the world with our feelings, but when the form of the world penetrates us, the macrocosm into the microcosm —

When the form of the world feels itself within you,
Then spirit experience becomes powerless

— we become aware of our own powerlessness — [it continues:]

When the form of the world feels itself within you,
Then spirit experience becomes powerless
And suffocates the selfhood within you;
But love for earthly values
Will save your human soul.

We need this salvation, for we are in the process of crossing over.

If we carry only thoughts that have the light of truth, if we carry only feelings that have an undefined world form, then the true light on the other side will destroy the delusion of selfhood, it will destroy the powerless feeling, the sleeping, the spirit experience. We need to reflect on the needs of the earth, on everything that suffers on earth, so that we may cross over worthily into the spiritual world and not be killed by worldly thinking. We need love for what is valuable on earth, so that we do not disintegrate on the other side when we cross over with our feelings, the undefined ones.

And thirdly, we need for the will this [it will be continued];

You hold on to world life
Only hold fast to inner will;
When worldly life takes full hold of you,

— and that is what will happen over there —

Thus, the destructive lust of the spirit
Will kill the self-experience within you;
But earthly will, devoted to the spirit, Allows the God in man to reign.

We must not carry over into the spiritual world what we have here on this side; we must carry over a stronger soul than we have here. We must prepare the soul.

[The words in quotation marks below are underlined on the board as they are spoken:]

For over there we find the “power of light.” It lives in our “thoughts.” But that is not enough; we need “contemplation of earthly needs.” . Compassion for all earthly suffering will preserve our “humanity.”

Because we are passing into the “world forms,” we need more than just our ‘feelings’ over there; we need “love for earthly values,” for everything that is already valuable on earth, then the “human soul” will be saved. - Here [in the first saying]: preserving our humanity; here [in the second saying]: saving the human soul.

We must enter into the full “world life,” which has only a faint reflection in our “will,” too thin to cross over. And we must develop “spiritually devoted earthly will” so that the “God in man” can reign.

This is the progression:

Light-Shine-Power
World-Shaping
World-Life

Thoughts
Feelings
Willing.

We need:

Reflection on earthly needs,
Love for earthly values,
Spiritually devoted earthly will;

because we need:

the preservation of our humanity,
the salvation of the human soul,
the reception of the ruling God within ourselves.

That, my dear sisters and brothers, is what the Guardian places upon our souls so that we may develop what are the wings of the soul in order to cross over.

And now there is only one thing left for us to do for the next esoteric lesson to be held on Wednesday, and that is to receive those mantras for our souls through the Guardian of the Threshold, who in this case is Michael's representative at the threshold to the spiritual realm — those mantras that are the first to be spoken when one arrives in the spiritual realm — which still stands before man in these mantras as a deep, night-covered, cold darkness.

But today, after this has come before our soul, we want to reflect again on that which speaks to us from all beings, calling us to all that the Guardian of the Threshold has placed before us with such certainty:

O human being, know thyself!
Thus sounds the word of the world.
You hear it with the power of your soul,
You feel it with the power of your spirit.

Who speaks so powerfully to the world?
Who speaks so heartfeltly?

Does it work through the vast radiance of space
In your mind's experience of being?
Does it sound through the waves of time
In the stream of your life's becoming?

Is it you yourself who,
In the feeling of space, in the experience of time,
Creates the word, feeling yourself alien
Feeling yourself in the emptiness of space,
Because you lose the power of thought
In the stream of time's destruction.

And that which comes before us in the words of the Guardian of the Threshold: If we accept it with the right attitude, then it is indeed the Michael message of this rightly existing Michael School, then Michael's being reigns in this hall, blessing and strengthening that which approaches our souls. Therefore, that which approaches our souls may be marked with Michael's sign and Michael's seal; but Michael's sign is: [The Michael sign is drawn on the board; see page 850]; and Michael's seal, which he has pressed upon that which has been the Rosicrucian spirit for centuries, which is expressed as the Rosicrucian spirit in the saying:

Ex deo nascimur
In Christo morimur
Per spiritum sanctum reviviscimus

This is spoken with Michael's seal in such a way that we accompany the first words with the gesture:

[the lower seal gesture is drawn on the board]

the second words are accompanied by the gesture:

[the middle seal gesture is drawn on the board]

Accompany the third words with the sign:

[the upper seal gesture is drawn on the board]

The first sign is called

[written into the lower seal gesture;]

I admire the Father

the second gesture [written into the middle seal gesture:]

I love the Son

the third gesture [written into the upper seal gesture:]

I connect myself to the Spirit.

And so we may take what has been said as spoken, as it is affirmed by Michael's sign, as it is affirmed and confirmed by Michael's seal, which is just like this, like this, like this [the three seal gestures on the board], but which is also pressed onto the Rosicrucian words.

And so shall the sayings that have been given through the sign of Michael live, so shall that which lives through the Michaelic Rosicrucian School be sealed for your souls:

[The Michael sign is made.]

[The three sealing gestures are made and the following is spoken:]

Ex deo nascimur
In Christo morimur
Per spiritum sanctum reviviscimus

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My dear sisters and brothers, the mantric sayings given in this school may only be possessed by those who are legitimate members of the school, that is, who are in possession of the blue certificate. Anyone who is not present at a lesson at which they could already be present according to the date of their admission – note this sentence: The sayings from those lessons that they could have attended according to the date of their admission – they can obtain these sayings from one of the other members who have lawfully received them here at the school. However, permission must be obtained either from Dr. Wegman or from myself.

It is not an administrative measure, but is based on an occult school, that a real act precedes the handing over of something of this kind. However, only those who want to give the sayings to someone else, not those who want to receive them, can ask Dr. Wegman or me. So you can ask someone for the sayings. But you cannot ask as the one who wants to receive them; you must ask the one who wants to give them. It is completely futile if the recipient asks.

Anyone who copies other things may keep them for eight days; after that, however, they are obliged to burn them, because what is to live through this school in the first place should only live within the school and not come out into the outside world. These are not coercive measures or arbitrary measures. They are all based on occult laws. For if anything falls into the wrong hands, it ceases to be effective for all those who are supposed to benefit from it. So if mantras or the content of what is given here are misused by being given to the wrong people, these mantras and what is given here lose their effectiveness for those sitting here.

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These are facts, not arbitrary measures. I only have to give the schedule for tomorrow. It will be as follows: at half past nine here, the course on pastoral medicine; at noon, the speech formation course; at half past five, the course for theologians; and at eight o'clock, the lecture for members.