The Origin and Development of Eurythmy 1912–1918
GA 277a
		  
24 August 1915 p.m., Dornach
Translated by Steiner Online Library
Eighth hour
On the origin of language
Eurythmic dance is truly a language. Nowadays, languages are Ahrimanic. In the past, sounds could be formed after a movement had been made. Eurythmy: reproduction of sound through the speech organs. That is what is appropriate to the world about it. // Eurythmic dance is truly a language, a temple language. Originally, the sound was formed after the movement. Language is nothing more than a reproduction of these movements through the speech organs. Tongue and larynx eurythmize. // The eurythmic formation of sounds is to be understood as an imitation of the gestures of the speech organs. There are two theories in external science about the origin of language:
1. The Wauwau theory (Max Müller)
The origin of language is listening to the sounds of nature. People heard the sounds made by creatures. Imitation theory. So: woof-woof, meow, scurry-scurry, moo, and so on.
Language arose through imitation of the sounds of the environment.
2. The Bimbam theory
All beings, every creature, has a (hidden) sound within them, like a bell, and one only has to strike it, bring it out. And just as a bell has a sound within it, so every human being has language within them.
All correct and all incorrect. But language arose from both. However, we must search for deeper reasons, dig deeper.
Bending and stretching – vitality and aura
1. Stretching releases vitality;
2. Bending: vitality consumes me.
1. Stretching
If we want to empathize more and more with the essence, we must feel that with every stretching, something of our will goes out. You must feel: something of your will goes out and an illumination in the surrounding aura emerges, a radiance, an auric ray.
Stretching: something that goes from the inside to the outside. This stretching is such that you can feel: I am doing something that continues outside. Moving the rod also has this effect. Everything I do with the rod continues outside. The continuation is the rod. Consciously continuing through the rod. // You could not move the rod if something did not come from outside: the heaviness. We can throw the stick, then we continue the aura outward, the aura is consciously continued.
The stick can be replaced by a bud (a bud is not a branch) or anything that imitates a bud, e.g., an open or tied fir tree.
I am doing something that continues outward. With the staff, for example – held,
throwing and catching – the staff does something for itself. The bud imitates the staff.
 
2. Bending
Every bend draws auric power from outside and allows it to flow inward; I absorb it. When bending, life force is consumed inside, // used inside, // the life force flowing in from outside consumes me. The life force consumes the human being, wears the human being down.
Bending corresponds to taking something alive into one's hands, corresponds to absorbing the auric into oneself = a forked stick or a branch. The branch corresponds to absorption. Imitations of the branch:
 
Stretching and bending contrasted
When stretching, with the staff that is dead, I radiate the auric.
The life of the branches = absorbing the auric within oneself.
When you stretch, you consume life force.
When you bend, the life force consumes you.
Stretching—the will stepping out, the aura stepping forward.
Bending — drawing in the auric force.
The aura is consciously continued.
Life force consumes people, wears people down.
Every letter that involves stretching allows something to flow out from the inside to the outside; I give away; this is where you use up your life force.
When bending, the life force consumes me, I absorb it.
Every letter: stretching outward.
Every letter bending inward.
Hand stretching with a stick.
Hand bending with a twig.
When stretching, life force is consumed.
Diana When bending, the absorbed auric energy consumes the person (they burn up inside if they always bend). So when bending, take something living in your hand: a branch.
 
A twig, a fork / The life force consumes / the person, wears down the person / Bud
A bud is not yet a twig (it is a rod). This has been incorporated into architecture. Everything that imitates the bud is like a rod. In earlier times, one carried the bud, the other the branch. This gave rise to the column.
Expressing the mood of Mars with a bud or rod. // Strong moods — moods of Mars through arming the hand — armed with a bud.
Expressing Mercury mood with a branch or forked staff. // Mercury mood — inward-going, expressed by the branch.
 
[LMS:] Examples of Mars moods “God said, Let there be light” [Genesis 1:3]
 
and “The light shone in the darkness” [John 1:5] - [EvD:] There were no accompanying words. He [Rudolf Steiner] demonstrated it! - [LMS] the example for “bending”: clench your fist, hold the power within you au — a — u — au.
Achte Stunde
Über die Entstehung der Sprache
Eurythmischer Tanz ist wirklich eine Sprache. Jetzt sind die Sprachen ahrimanisch. Früher konnte man den Laut bilden, nachdem eine Bewegung gemacht wurde. Eurythmie: Nachbildung des Lautes durch die Sprachorgane. Das ist das Weltgemäße daran. // Der eurythmische Tanz wirklich eine Sprache, Tempelsprache. Ursprünglich bildete man den Laut nach der Bewegung. Die Sprache ist nichts anderes als eine Nachbildung dieser Bewegungen durch die Sprachorgane. Zunge, Kehlkopf eurythmisieren. // Die eurythmische Bildung der Laute ist aufzufassen als Nachahmung der Gebärden der Sprachorgane. Über die Entstehung der Sprache gibt es in der äußeren Wissenschaft zwei Theorien:
1. die Wauwau-Theorie (Max Müller)
Der Ursprung der Sprache ist das Hinhören auf das, was die Natur tönt. Man hat gehört, was die Wesen tönen. Imitationstheorie. Also: wauwau, miau, husch-husch, die Muh und so fort.
Sprache durch Nachahmung der Laute der Umwelt entstanden.
2. Bimbam-Theorie
Alle Wesen, ein jedes Geschöpf hat wie die Glocke einen (verborgenen) Ton in sich und man muss ihn nur anschlagen, herausschlagen. Und wie die Glocke einen Ton in sich hat, so habe jeder Mensch die Sprache in sich.
Alles richtig und alles falsch. Aber die Sprache ist aus beidem entstanden. Wir müssen aber nach tieferen Gründen forschen, tiefer fassen.
Beugen und Strecken - Lebenskraft und Aura
1. Strecken entlässt Lebenskraft;
2. Beugen: Lebenskraft verbraucht mich selbst.
1. Strecken
Wenn wir uns immer mehr hineinfühlen wollen in das Wesen, müssen wir fühlen, dass bei jedem Strecken etwas von unserem Wollen hinausgeht. Sie müssen fühlen: es geht etwas von Ihrem Willen heraus und eine Erhellung in der Umgebungsaura tritt hervor, ein Erstrahlen, ein aurischer Strahl.
Strecken: etwas, was von innen nach außen geht. Dieses Strecken ist so, dass man fühlen kann: Ich mache etwas, das sich außen fortsetzt. Auch den Stab bewegen, hat diese Wirkung. Alles, was ich mit dem Stab tue, setzt sich nach außen fort. Die Fortsetzung ist der Stab. Bewusst fortsetzen durch den Stab. // Man könnte nicht den Stab bewegen, wenn nicht von außen erwas käme: die Schwere. Wir können den Stab werfen, dann setzen wir die Aura fort nach außen, die Aura wird bewusst fortgesetzt.
Stab kann durch Knospe ersetzt werden (Knospe ist nicht Zweig) oder alles, was die Knospe nachahmt, z.B. offene oder zusammengebundene Tanne.
Ich mache etwas, was sich außen fortsetzt. Beim Stab z.B. - gehalten,
werfen und fangen — da tut der Stab etwas für sich. Nachahmung des Stabs ist die Knospe.
 
2. Beugen
Jedes Beugen entnimmt draußen aurische Kraft und lässt sie nach innen einfließen, ich nehme sie auf. Beim Beugen wird Lebenskraft im Innern verbraucht, // im Innern verwendet, // die von außen he reinströmende Lebenskraft verbraucht mich selbst. Die Lebenskraft verbraucht den Menschen, zehrt den Menschen [auf].
Dem Beugen entspricht das In-die-Hand-Nehmen von etwas Leben digem, entspricht dem Aufnehmen des Aurischen in sich = ein gegabelter Stab oder ein Zweig. Der Zweig entspricht dem Aufnehmen. Nachahmungen des Zweiges:
 
Strecken und Beugen gegenübergestellt
Beim Strecken, beim Stab, der tot ist - ich strahle Aurisches aus.
Das Lebendige der Zweige = Aurisches in sich aufnehmen.
Wenn Sie strecken, verbrauchen Sie Lebenskraft.
Wenn Sie beugen, verbraucht die Lebenskraft Sie.
Strecken - Hinaustreten des Willens, Hervortreten der Aura.
Beugen — Hineinziehen der aurischen Kraft.
Die Aura wird bewusst fortgesetzt.
Die Lebenskraft verbraucht den Menschen, zehrt den Menschen.
Jeder Buchstabe, der ein Strecken in sich hat, lässt etwas ausfließen von innen nach außen, ich gebe weg; da verbrauchen Sie Ihre Lebenskraft.
Beim Beugen verbraucht die Lebenskraft mich, ich nehme sie zwar auf.
Jeder Buchstabe: Strecken nach außen.
Jeder Buchstabe Beugen nach innen.
Handstreckung mit Stab
Handbeugung mit Zweig.
Beim Strecken wird Lebenskraft verbraucht
Diana Beim Beugen verbraucht die aufgenommene aurische Kraft den Menschen (er verbrennt innerlich, wenn er immer beugt). Beim Beugen also etwas Lebendiges in die Hand nehmen: einen Zweig.
 
Ein Zweig, ein Gabeln / Die Lebenskraft verbraucht / den Menschen, zehrt den Menschen / Knospe
Knospe ist noch nicht Zweig (ist Stab). Dies ist in die Architektur übergegangen. Alles, was die Knospe nachahmt, ist gleich Stab. In früheren Zeiten trug der eine die Knospe, der andere den Zweig. Daraus ist die Säule entstanden.
Marsstimmung ausdrücken mit Knospe oder Stab. // Starke Stimmungen — Marsstimmungen durch Bewaffnung der Hand — mit Knospe bewaffnet.
Merkurstimmung ausdrücken mit Zweig oder ge gabeltem Stab. // Merkurstimmung — nach innen gehend, durch den Zweig ausgedrückt.
 
[LMS:] Die Beispiele für Mars-Stimmungen «Gott sprach, es werde Licht» [1 Mos 1,3]
 
und «Das Licht schien in die Finsternis» [Joh 1,5] - [EvD:] Begleitworte waren nicht dabei. Er [Rudolf Steiner] tat es vor! - [LMS] das Beispiel für «Beugen»: Faust ballen, Kraft in sich halten au — a — u — au.

