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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

The Origin and Development of Eurythmy 1912–1918
GA 277a

28 August 1915, Dornach

Translated by Steiner Online Library

Twelfth Lesson

Judging by its content, the lesson of August 28, 1915, was kept short, probably because on that day the performance of the last scene from Goethe's Faust – Mountain Gorges (“Ascension”) — which had taken place for the first time on August 15, 1915 — was repeated on this day to celebrate Goethe's birthday. In addition to the theme of “Tempo and Pauses,” Marie Steiner's original notes (Nz AK12,1-2) also contain the following note: “1907 — Figures [planetary seals] as preludes.” This can already be read as a preview of the following lesson on August 30, 1915, in which the Mercury seal was given as a prelude to the presentation of the seventh picture of the “F-forte of Initiation.”

Accelerating - Slowing down - Keeping steady

One can:

1. accelerate
2. decelerate
3. remain at the same pace, keep steady

This expresses something quite different:

1. When I accelerate my step, this expresses: resisting something, rushing towards something – something very active /! Accelerating is an active sensation.

2. When I slow down my steps, this expresses: retreating, retreating from something – physically or emotionally, from physical or emotional pain – something passive. // Delaying must correspond to retreating; also to be taken emotionally.

3. If the movements remain steady, remain at the same pace, this expresses contentment – physical or emotional. // Steadiness – also inner steadiness. Contentment in the broadest sense. // Steadiness within oneself.

Long and short pauses

In addition, a distinction can be made between a long or short pause between two movements. // There can be a long or short interval between two gestures. /! Something different is expressed when a long pause or a short pause is inserted in dance and text:

1. Taking a long pause expresses that you want to hold the content of the conversation within yourself, to connect with the content. // A long pause means that you want to connect with something, to hold it.

2. If I make the pause very short, this expresses that I want to get the content of the conversation out, get it out of myself. // Short pause — squeeze it out. // Short or no pause means that you want to get it out of yourself, free yourself from it. To retreat and yet step forward with the verb means to tolerate.

Zwölfte Stunde

Die Stunde vom 28. August 1915 wurde - dem Inhalt nach zu urteilen — kurz gehalten, wohl weil an diesem Tag die Aufführung der letzten Szene aus Goethes Faust - Bergschluchten («Himmelfahrt») —, die am 15. August 1915 erstmals stattgefunden hatte, zur Feier von Goethes Geburtstag wiederholt wurde. Neben dem Thema von «Tempo und Pausen» findet sich bei Marie Steiner auf einem der Originalzettel (Nz AK12,1-2) noch die Notiz: «1907 - Figuren [Planetensiegel] als Auftakte.» Dies kann schon als Vorblick auf die folgende Stunde vom 30. August 1915 gelesen werden, in der das Merkursiegel als Vortakt für die Darstellung des siebten Bildes der «F-forte der Einweihung« gegeben wurde.

Beschleunigen - Verzögern - im Gleichmaß halten

Man kann die Bewegungen, den Gang beim Tanz:

1. beschleunigen
2. verzögern
3. in demselben Maße bleiben, im Gleichmaß halten

Es wird etwas ganz Verschiedenes ausgedrückt:

1. Wenn ich den Schritt beschleunige, drückt das aus: Sich-gegen etwas-Wehren, Gegen-etwas-Anstürmen - etwas sehr Aktives /! Beschleunigen ist eine aktive Empfindung.

2. Wenn ich den Schritt verzögere, drückt das aus: Zurückweichen, Vor-etwas-Zurückweichen - physisch oder seelisch, vor physischem oder seelischem Schmerz —, etwas Passives. // Das Verzögern muss entsprechen einem Zurück weichen; auch seelisch zu nehmen.

3. Wenn die Bewegungen im Gleichmaß bleiben, in demselben Maße bleiben, so drückt sich aus Zufriedenheit - physisch oder seelisch. // Gleichmaß - auch Inneres. In weitestem Umfang Zufriedenheit. // Gleichmaß in sich

Große und kleine Pausen

Außerdem kann man unterscheiden, ob man zwischen zwei Bewegungen eine große oder eine kleine Pause macht. // Zwischen zwei Gesten können Sie eine große oder eine kleine Zwischenzeit haben. /! Ein Anderes wird ausgedrückt, wenn man eine große Pause oder eine kleine Pause im Tanz und Text eintreten lässt:

1. Eine große Zwischenzeit (Pause) machen, drückt aus, dass man den Inhalt des Gespräches in sich halten möchte, sich verbinden mit dem Inhalt. // Große Zwischenzeit bedeutet, dass man sich verbinden will mit etwas, es halten.

2. Wenn ich die Zwischenzeit sehr klein mache, so ist dadurch ausgedrückt, dass ich den Inhalt des Gespräches damit herausbekommen will, aus mir herausbekommen will. // Kleine Zwischenzeit — es herauspressen. // Kleine oder keine Pause, dass man es von sich losbekommen möchte, sich davon befreien möchte. Zurückweichen und doch bei dem Zeitwort vortreten, bedeutet Dulden.