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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

The Big Questions of our Time and Anthroposophical Spiritual Knowledge
GA 336

19 September 1919, Dresden

Automated Translation

13. The Threefold Social Organism II

Where expert and professional judgment is needed, the majority cannot decide. One-sided economic thinking cannot lead to a solution of the social question.

In order to properly initiate the transformation of the credit system, it is also necessary that knowledgeable and competent personalities are active. Confidence in persons or groups of persons is creditworthiness.

Not three parliaments, but only one for political life. In the intellectual and economic fields, not the majority, but knowledgeable and competent personalities who lead and guide.

Centralized administration is nothing but the product of politically mature thinking. Economic life will not be depoliticized if it is merely separated from the political parliament and centrally administered alongside it with politically mature thinking. Rather, this administration must be carried out quite differently, as envisaged in the threefold order.

Production should not be for profit, but rather for consumption. The motive for production should not be the entrepreneur's profit, but rather what the people need.

Is there anything underlying this essentially correct demand that can lead us to a proper solution of the social question?

The abolition of the prevailing wage system and the right to vote for all those with equal rights – these are in fact demands that had been raised up to the Eisenach Program. Then came the Erfurt Program: nothing more of these two demands, but something quite different: the abolition of all private property and the transfer of all property, of all means of production, into state administration. The old social order had its good support in throne and altar. But now it no longer has that. Instead, it has the office and the factory, and we no longer have that “good support” from them. Overall accounting instead of church administration, nationalization and so on. This is already being done in the East, and what is being done and what is going on there is terrible. This is the grave of the entire modern civilization. One does not notice this immediately, because there are still spiritual and political forces from the past in the circumstances.

Hypnosis of the spirited Lenin.

Spiritualism of [blank in transcript] Trotsky.

Capital: sum of the means of production and land.

The developmental leap of all humanity in the fifteenth century, as in the individual human life in the sixth [to] seventh and thirteenth [to] fourteenth years. And this developmental leap boils down to the fact that man wants to be seen as a personality - each individual.

And this now leaps out in the social question. In the past, the patriarchal relationship, now industry. What about the means of production now? In the past, land was in the hands of a few people, and others worked on this land, which created a special relationship. Today, the means of production have to be procured with large sums of money and are managed by these owners. But these managers have failed to change the relationship with the workers. If there is damage somewhere, statistics are kept. But ideas for change are not found. People were without ideas. The time must come when ideas may again guide the facts. Today, people who have such ideas are branded as utopians, idealists, impractical people.

Talking about abolishing private property is nothing more than childish. Individual initiative is not anti-social, but social. Capital should be centralized by those who have the ability to do so in the right way through their own initiative. In the intellectual field, ownership passes to those who can best manage it for the general public thirty years after the owner's death. People still look perplexed today when this principle is applied to the economy.

Die Dreigliederung des Sozialen Organismus II

Da, wo sachkundiges und fachtüchtiges Urteil nötig ist, da kann nicht die Majorität entscheiden. Einseitiges wirtschaftliches Denken kann nicht zur Lösung der sozialen Frage führen.

Um die Umwandlung des Kreditwesens richtig in die Wege zu leiten, ist ferner erforderlich, dass sachkundige und fachtüchtige Persönlichkeiten tätig sein müssen. Vertrauen haben zu Personen oder Personengruppen ist Kreditfähigkeit.

Nicht drei Parlamente, sondern nur eins für das politische Leben. Auf dem geistigen und wirtschaftlichen Gebiete nicht Majorität, sondern sachkundige und fachtüchtige Persönlichkeiten, die führen und leiten.

Zentral-Verwaltung ist nichts anderes als dasjenige, was politisch gereiftem Denken entstammt. Das Wirtschaftsleben wird nicht entpolitisiert, wenn es nur getrennt wird von dem politischen Parlament und daneben mit politisch gereiftem Denken zentralistisch verwaltet wird. Sondern ganz anders gerade muss diese Verwaltung vor sich gehen, wie es in der Dreigliederung vorgesehen ist.

Es darf nicht produziert werden, um zu profitieren, sondern es muss produziert werden, um zu konsumieren. Nicht der Unternehmerprofit soll der Antrieb sein zum Produzieren, sondern das, was das Volk nötig hat.

Liegt dieser an sich richtigen Forderung irgendetwas zugrunde, um in sachgemäßer Weise zur Lösung der sozialen Frage zu kommen?

Abschaffung der herrschenden Lohnverhältnisse und Wahlrecht für alle Gleichberechtigten - das sind tatsächlich Forderungen, die bis zum Eisenacher Programm aufgestellt waren. Dann kam das Erfurter Programm: nichts mehr von diesen zwei Forderungen, aber etwas ganz anderes: Abschaffung alles Privatbesitzes und Überführung alles Besitzes, aller Produktionsmittel in die Staatsverwaltung. Die alte soziale Ordnung hatte ihre gute Stütze in Thron und Altar. Das hat sie jetzt nicht mehr. Aber an deren Stelle steht Kontor und Fabrik, davon haben wir jetzt nicht jene «gute Stütze». Gesamtbuchhaltung an Stelle von Kirchenverwaltung, Verstaatlichung und so weiter. Das wird bereits getan im Osten, fürchterlich ist es, was da getan wird und was da vor sich geht. Das ist das Grab der gesamten modernen Zivilisation. Man merkt das nicht gleich, weil noch geistige und politische Stoßkräfte von früher her in den Verhältnissen darinnen sind.

Hypnose des geistvollen Lenin.

Spiritismus des [Lücke in der Mitschrift] Trotzki.

Kapital: Summe der Produktionsmittel und Grund und Boden.

Entwicklungssprung der ganzen Menschheit im fünfzehnten Jahrhundert, wie im einzelnen Menschenleben im sechsten [bis] siebten und dreizehnten [bis] vierzehnten Jahre. Und dieser Entwicklungssprung geht darauf hinaus, dass der Mensch als Persönlichkeit - jeder Einzelne - angesehen werden will.

Und das springt jetzt heraus in der sozialen Frage. Früher das patriarchalische Verhältnis, jetzt Industrie. Wie steht es jetzt mit den Produktionsmitteln? Früher Grund und Boden in Händen einiger Menschen, die anderen arbeiten an diesem Grund und Boden, dadurch entstand ein besonderes Verhältnis. Heute müssen die Produktionsmittel mit großen Geldmitteln beschafft werden und werden verwaltet von diesen Besitzern. Aber diese Verwalter haben versäumt, das Verhältnis zu den Arbeitern zu ändern. Wenn irgendwo Schäden sind, macht man Statistiken. Aber Ideen zur Abänderung findet man nicht. Ideenlos waren die Menschen. Es muss die Zeit kommen, wo wieder Ideen die Tatsachen leiten dürfen. Heute werden Menschen, die solche Ideen haben, als Utopisten, Idealisten, unpraktische Menschen gebrandmarkt.

Von Abschaffung des Privatbesitzes zu sprechen ist nichts als mehr oder weniger kindisch. Die Einzelinitiative ist ja gerade nichts Unsoziales, sondern gerade sozial. Kapital zentralisieren muss derjenige, der die Fähigkeit hat, das in der richtigen Weise durch eigene Initiative zu vollbringen. Auf geistigem Gebiet geht das Eigentum dreißig Jahre nach dem Tod des Eigentümers auf solche über, die dieses Eigentum am besten für die Allgemeinheit verwalten können. Verdutzte Gesichter machen die Menschen heute noch, wenn man davon spricht, dieses Prinzip ins Wirtschaftliche zu übertragen.