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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

The Essence of Christianity
GA 68a

17 November 1909, Bern

Automated Translation

XLVIII. The Gospels

Members' Lecture

Während die hohen denkerischen Wahrheiten des Johannesevangeliums in abgeschwächter Form gegeben werden können, muss vom Markusevangelium gesagt werden, dass es wohl die für den Menschen erschütterndsten Wahrheiten enthält. Im Markusevangelium ist eine ganze Kosmologie enthalten, im Matthäusevangelium die ganze Philosophie der Menschheit. Die Heilungskraft des Christus betont Lukas, oder der Schreiber des Lukasevangeliums, am intensivsten.

Worte wie: «Als die Sonne untergegangen war, brachten sie viele Kranke zu Ihm und Er heilte sie alle» (Mt 8,16), wie sie im Matthäus-Evangelium stehen, während es im Markusevangelium heißt: «Sie brachten alle und Er heilte viele» (Mk 1,32-34), wie werden sie gedeutet?

Es heißt, Markus muss vor Matthäus geschrieben haben, denn sonst hätte er ja das von Matthäus abgeschwächt; also der Nachfolgende — in der Zeit der ersten Christenheit — hat Interesse daran, den Mund etwas voller zu nehmen.

Diese Worte der Evangelien heißen aber: Matthäus, der als Mensch den Christus Jesus beschreibt, der will mit seiner Wendung sagen: Als Mensch ist der Christus Jesus beschränkt an den Ort, an dem er sich aufhält, da können also viele zu ihm kommen, und vermöge seiner Kraft kann er an dem Orte alle heilen. Bei Markus ist der Christus als die Sonnenkraft, als der große Magier geschildert. Er will sagen: Die geistige Sonnenkraft ist für alle Menschen da, der Christus will sie allen Menschen bringen; aber das Karma erlaubt nur, viele in der Zeit zu heilen, nicht alle können darum geheilt werden.

Bei Lukas steht: «Und diejenigen, die Kranke hatten, die brachten sie zu Jesus, dass er sie heile.» (Lk 4,40) Also die Liebe brachte schon die Kranken, und die opferwillige Liebe, die sich selbst hingibt, die wird ausgedrückt dadurch, dass es heißt: «Und Er legte ihnen die Hände auf und heilte sie.» (Lk 4,40) Er ließ ausfließen und überfließen auf sie Seine Liebeskraft.

Die Worte «als die Sonne untergegangen war» werden gewöhnlich auch nicht beachtet. Das steht aber nicht nur so da. Damit ist gemeint: Der Geist, der in der Sonne lebt, der Heiler, die geistige Sonnenkraft, die tritt am besten in Tätigkeit, nachdem die physische Sonne untergegangen ist.

Betrachten wir das Geschlechtsregister bei Matthäus, das sind 42 Generationen, und eine Generation beim Volk entspricht einem Jahr des einzelnen Menschenlebens. Dabei wird dazwischen immer eine Generation übersprungen — man sagt: Das Kind ähnelt dem Großvater, nicht dem Vater. — So haben Sie also dreimal vierzehn Generationen, das sind dreimal sieben Menschenjahre. Vergleichen Sie das mit meiner Schrift über die «Erziehung des Kindes».

Nach dreimal vierzehn Generationen ist das Volks-Ich da.

1. Von Abraham bis David sind es vierzehn Generationen — vierzehn Generationen zur Ausbildung des physischen Leibes.

2. Vierzehn Generationen von David bis zur babylonischen Gefangenschaft — vierzehn Generationen zur Ausbildung des Ätherleibes.

3. Vierzehn Generationen von der babylonischen Gefangenschaft bis zur Erscheinung des Christus — vierzehn Generationen zur Ausbildung des Astralleibes. Jetzt wird das Ich, der Christus, geboren. Das ist gesagt im Geschlechtsregister bei Matthäus; so tief sind diese Worte. Das Ich wird nun geboren, nachdem nun die drei Hüllen in sich so sind, dass das Ich, als die Hülle für die Individualität, die der Christus ist, einziehen kann. Die Evangelien müssen aus den geistigen Höhen stammen und gerade so geschrieben sein, man muss sie nur lesen können; sie stimmen bis in die Einzelheiten hinein.

In die babylonische Gefangenschaft wurden auch solche

geführt, die den hebräischen Geheimschulen angehörten

und die so Zoroaster, der damals in Chaldäa wirkte, kennenlernten. So wurde zugleich das Band zwischen Zara*thustra und dem jüdischen Volke geschlossen, der sich

dann selbst in die drei dort vorbereiteten Hüllen hineinerkörperte.

Die vier Einweihungsarten der vier Evangelien, wie sie den bethlehemitischen Jesus schildern:

Matthäus: den Menschen. Alle drei Einweihungsarten sind harmonisch beisammen, darum ist der Mensch das Symbol.

Markus: den Magier; Symbol: der Löwe, der den Willen anzeigt. Inspiration und Intuition.

Lukas: der Heiler, das Gefühl; Symbol: der Stier, als die Opferung. Imagination.

Johannes: die Weisheit, das Denken des Christus; Symbol: der Adler. Intuition.

Die drei Weisen aus dem Morgenlande, die drei Magier, sind Schüler des Zarathustra aus Chaldäa.

Früher war es nichts Seltenes, dass die drei Eingeweihten dem vierten, der den Menschen repräsentiert, ihre Kräfte in Gehorsam zur Verfügung stellten, der gar kein Eingeweihter war, sondern ein Mensch. Dieses Symbolum haben Sie auch bei Goethe in seinen «Geheimnissen», wo von [den Zwölfen] und dem Dreizehnten die Rede ist, Bruder Markus ist kein Eingeweihter; er wird der Dreizehnte.

Über die Evangelien Mitgliedervortrag

Mitgliedervortrag

Während die hohen denkerischen Wahrheiten des Johannesevangeliums in abgeschwächter Form gegeben werden können, muss vom Markusevangelium gesagt werden, dass es wohl die für den Menschen erschütterndsten Wahrheiten enthält. Im Markusevangelium ist eine ganze Kosmologie enthalten, im Matthäusevangelium die ganze Philosophie der Menschheit. Die Heilungskraft des Christus betont Lukas, oder der Schreiber des Lukasevangeliums, am intensivsten.

Worte wie: «Als die Sonne untergegangen war, brachten sie viele Kranke zu Ihm und Er heilte sie alle» (Mt 8,16), wie sie im Matthäus-Evangelium stehen, während es im Markusevangelium heißt: «Sie brachten alle und Er heilte viele» (Mk 1,32-34), wie werden sie gedeutet?

Es heißt, Markus muss vor Matthäus geschrieben haben, denn sonst hätte er ja das von Matthäus abgeschwächt; also der Nachfolgende — in der Zeit der ersten Christenheit — hat Interesse daran, den Mund etwas voller zu nehmen.

Diese Worte der Evangelien heißen aber: Matthäus, der als Mensch den Christus Jesus beschreibt, der will mit seiner Wendung sagen: Als Mensch ist der Christus Jesus beschränkt an den Ort, an dem er sich aufhält, da können also viele zu ihm kommen, und vermöge seiner Kraft kann er an dem Orte alle heilen. Bei Markus ist der Christus als die Sonnenkraft, als der große Magier geschildert. Er will sagen: Die geistige Sonnenkraft ist für alle Menschen da, der Christus will sie allen Menschen bringen; aber das Karma erlaubt nur, viele in der Zeit zu heilen, nicht alle können darum geheilt werden.

Bei Lukas steht: «Und diejenigen, die Kranke hatten, die brachten sie zu Jesus, dass er sie heile.» (Lk 4,40) Also die Liebe brachte schon die Kranken, und die opferwillige Liebe, die sich selbst hingibt, die wird ausgedrückt dadurch, dass es heißt: «Und Er legte ihnen die Hände auf und heilte sie.» (Lk 4,40) Er ließ ausfließen und überfließen auf sie Seine Liebeskraft.

Die Worte «als die Sonne untergegangen war» werden gewöhnlich auch nicht beachtet. Das steht aber nicht nur so da. Damit ist gemeint: Der Geist, der in der Sonne lebt, der Heiler, die geistige Sonnenkraft, die tritt am besten in Tätigkeit, nachdem die physische Sonne untergegangen ist.

Betrachten wir das Geschlechtsregister bei Matthäus, das sind 42 Generationen, und eine Generation beim Volk entspricht einem Jahr des einzelnen Menschenlebens. Dabei wird dazwischen immer eine Generation übersprungen — man sagt: Das Kind ähnelt dem Großvater, nicht dem Vater. — So haben Sie also dreimal vierzehn Generationen, das sind dreimal sieben Menschenjahre. Vergleichen Sie das mit meiner Schrift über die «Erziehung des Kindes».

Nach dreimal vierzehn Generationen ist das Volks-Ich da.

1. Von Abraham bis David sind es vierzehn Generationen — vierzehn Generationen zur Ausbildung des physischen Leibes.

2. Vierzehn Generationen von David bis zur babylonischen Gefangenschaft — vierzehn Generationen zur Ausbildung des Ätherleibes.

3. Vierzehn Generationen von der babylonischen Gefangenschaft bis zur Erscheinung des Christus — vierzehn Generationen zur Ausbildung des Astralleibes. Jetzt wird das Ich, der Christus, geboren. Das ist gesagt im Geschlechtsregister bei Matthäus; so tief sind diese Worte. Das Ich wird nun geboren, nachdem nun die drei Hüllen in sich so sind, dass das Ich, als die Hülle für die Individualität, die der Christus ist, einziehen kann. Die Evangelien müssen aus den geistigen Höhen stammen und gerade so geschrieben sein, man muss sie nur lesen können; sie stimmen bis in die Einzelheiten hinein.

In die babylonische Gefangenschaft wurden auch solche

geführt, die den hebräischen Geheimschulen angehörten

und die so Zoroaster, der damals in Chaldäa wirkte, kennenlernten. So wurde zugleich das Band zwischen Zara*thustra und dem jüdischen Volke geschlossen, der sich

dann selbst in die drei dort vorbereiteten Hüllen hineinerkörperte.

Die vier Einweihungsarten der vier Evangelien, wie sie den bethlehemitischen Jesus schildern:

Matthäus: den Menschen. Alle drei Einweihungsarten sind harmonisch beisammen, darum ist der Mensch das Symbol.

Markus: den Magier; Symbol: der Löwe, der den Willen anzeigt. Inspiration und Intuition.

Lukas: der Heiler, das Gefühl; Symbol: der Stier, als die Opferung. Imagination.

Johannes: die Weisheit, das Denken des Christus; Symbol: der Adler. Intuition.

Die drei Weisen aus dem Morgenlande, die drei Magier, sind Schüler des Zarathustra aus Chaldäa.

Früher war es nichts Seltenes, dass die drei Eingeweihten dem vierten, der den Menschen repräsentiert, ihre Kräfte in Gehorsam zur Verfügung stellten, der gar kein Eingeweihter war, sondern ein Mensch. Dieses Symbolum haben Sie auch bei Goethe in seinen «Geheimnissen», wo von [den Zwölfen] und dem Dreizehnten die Rede ist, Bruder Markus ist kein Eingeweihter; er wird der Dreizehnte.